Zuerst fiel mir das lustige funkeln in deinen augen auf und sofort erinnerte ich mich 25 jahre zurück, als ich in eure küche gekommen war, wo uns unser inter-rail weg letztlich auch hingeführt hatte. Du warst von irgendeiner reise zurück, der inhalt deines rucksacks lag verstreut auf dem tisch und du hattest dir eben etwas zu essen gemacht.
Ich war damals fasziniert von deinem schwung und deiner begeisterung. Du hast ohne punkt und komma geredet, von deiner reise erzählt und wir hörten dir gerne zu.
Ich habe dich dann sehr lange nicht mehr gesehen, nur von deinem vater erfahren, dass du dich verändert hattest, krank wurdest. Ich habe über all die jahre nachgefragt, wie es dir geht. Deine krankheit und auch auch die tatsache, dass wir uns kaum kannten, liessen es nicht zu, dass wir dich wiedertrafen. Dein schicksal ging mir aber immer nahe und ich habe mir von deinem vater viel ezählen lassen. Da es eine parallele zu meinem eigenen leben gab, ging mir deine geschichte sehr nahe.
Letztes jahr trafen wir dich wieder. Ich verwickelte dich in ein spiel mit unseren kids, was uns die annäherung vereinfachte. Du musstest damals aber wieder weg, sodass wir nicht mehr zeit miteinander verbringen konnten.
Dieses jahr klappte es und ich freute mich sehr, dich wiederzusehen! Da war es wieder, das lustige funkeln in deinen blauen augen, deine lebendigkeit und dein lebensmut. Es war schön, mit dir zu reden, auch über die krankheit, die kein tabu sein darf, nicht sein soll. Ich bin so begeistert von deinem elan, deinem wissen, deiner hoffnung ins leben.
Mach dir nichts draus, jetzt noch zu studieren oder noch nicht ganz unabhängig zu sein. Umgib dich mit menschen und dingen, die dein herz erfreuen, es zum überlaufen bringen, tue, was du immer tun wolltest, denn darum gehts im leben.
Du hast dir dein leben zurückgeholt, das grenzt an ein wunder. Ich bewundere dich dafür, freue mich mit dir über deine freunde, deine begeisterung fürs studium, die neue wohnung aber vor allem über das funkeln in deinen augen, das zurückgekehrt ist.