Mindestlohn von 10€ = Illusion

liebe alice, ich bewundere dich für deinen einsatz und auch der verwegenheit...und wünsch dir viel nervenkraft :trost: ..weisst schon, weil die lawine gleich rollen wird.

ich schließ mich an
und bin dafür dass friseurinen (die verkaufen sich alle viel zu billig - is meine meinung) das doppelte verdienen sollen
ist ja schließlich eh ein luxus zum friseur zu gehen
sollte mindestes soviel kosten wie eine massage der sonstige therapie oder behandlungsstunden ...

und zu der illusion in dem bsp nehm ich lieber gar nicht stellung

grüße liebe
daway
 
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Nein, die bekommen eben nicht mehr, sondern sie fliegen raus, weil der Mindestlohn zu teuer ist!

Schau mal:

bleiben wir bei deinem Friseurbeispiel:

Wenn sich die Löhne ändern und unser Friseurmeister hat eine Geschäft z.B. vom 90 qm
mit ...Plätze
Und so und so viel Kunden am Tag:
Kann er nicht weniger einstellen, sonst rennen ihm die Kunden weg!
Wie soll dass gehen?

Wenn er drei Friseure braucht um seine Kundentermine wahrnehmen zu können, wird er darauf nicht verzichten.
Er wird sich dann überlegen müßen, wie er das bezahlen kann.

Dies ist in vielen Bereichen anwendbar.
Vielleicht wird es so sein, dass es die Kunden büßen müßen, aber nicht die Mitarbeiter.

Jetzt wie es ist, ist es doch viel schlimmer, Unternnehmer können mit den Menschen machen was sie wollen.
 
Das Aufstocken ist für die Steuerzahler preiswerter als der Mindestlohn. Denn wenn die Geringqualifizierten infolge des Mindestlohns ihren Arbeitsplatz verlieren, erhalten sie die volle Sozialleistung, während der Aufstocker nur eine partielle Transferleistung empfängt, da der andere Teil aus dem erwirtschafteten Gehalt besteht.

... äahm... mit dem kleinen Schönheitsfehler, dass, wenn die Löhne höher sind, auch Mehr Steuern bezahlt werden, das Mehr an Geld auch wieder vermehrt ausgegeben wird, was wiederum mehr Mehrwert generiert, und damit auch mehr Steuereinnahmen (übrigens ohne Steuererhöhungen, müsste dir doch gefallen) - vorallem geht dann auch vermehrt Geld in "Luxusgüter" die sowieso höher besteuert sind als Güter zur Lebenssicherung.

Weiter heisst: wenn Menschen mehr Geld verdienen und mehr Geld ausgeben, generieren sie dadurch auch Arbeitsplätze, denn immerhin muss das Geld dann auch mehr verwaltet werden, es wollen mehr Produkte verkauft werden, Dienstleistungssektoren müssen ausbauen und so weiter und so weiter... Will heissen: schlussendlich verdienen auch Unternehmen die dann mehr Lohn bezahlen müssen von einem Mindestlohn, weil sie dann mehr Umsatz generieren können

halt alles eine Frage von Nachfrage und vorallem Liquidität ;)
 
... äahm... mit dem kleinen Schönheitsfehler, dass, wenn die Löhne höher sind, auch Mehr Steuern bezahlt werden, das Mehr an Geld auch wieder vermehrt ausgegeben wird, was wiederum mehr Mehrwert generiert, und damit auch mehr Steuereinnahmen (übrigens ohne Steuererhöhungen, müsste dir doch gefallen) - vorallem geht dann auch vermehrt Geld in "Luxusgüter" die sowieso höher besteuert sind als Güter zur Lebenssicherung.

Weiter heisst: wenn Menschen mehr Geld verdienen und mehr Geld ausgeben, generieren sie dadurch auch Arbeitsplätze, denn immerhin muss das Geld dann auch mehr verwaltet werden, es wollen mehr Produkte verkauft werden, Dienstleistungssektoren müssen ausbauen und so weiter und so weiter... Will heissen: schlussendlich verdienen auch Unternehmen die dann mehr Lohn bezahlen müssen von einem Mindestlohn, weil sie dann mehr Umsatz generieren können

halt alles eine Frage von Nachfrage und vorallem Liquidität ;)

cooler Gedanke, gefällt mir ;-)

LG
 
Ganz unter uns, finde es ja schön, dass er Menschen gibt die sich für diese 10 Euro einsetzten.
Nur hat sich mal jemand ausgerechnet was das Netto ist ?

Ein Schande der Menschheit, Menschen soo wenig Entlohnung zu geben wo doch die Lebenserhaltungskosten so hoch sind.

Mit einem Gruß in die Runde
einen schönen Abend
gehe jetzt mal los auf das Forumtreffen

Destiny
 
... äahm... mit dem kleinen Schönheitsfehler, dass, wenn die Löhne höher sind, auch Mehr Steuern bezahlt werden, das Mehr an Geld auch wieder vermehrt ausgegeben wird, was wiederum mehr Mehrwert generiert, und damit auch mehr Steuereinnahmen (übrigens ohne Steuererhöhungen, müsste dir doch gefallen) - vorallem geht dann auch vermehrt Geld in "Luxusgüter" die sowieso höher besteuert sind als Güter zur Lebenssicherung.

Diese Kaufkrafttheorie des Mindestlohns kritisierte ich in der Vergangenheit nun so oft, dass ich dies kein weiteres Mal tun werde. Statt dessen zitiere ich diesmal einfach aus Wikipedia:

"Vertreter der Angebotspolitik bestreiten, dass durch die Einführung von Mindestlöhnen ein Nachfrageeffekt erzeugt werden kann. Die Effekte nachfragesteuernder Maßnahmen werden im Gegensatz zur Preissteigerung erst mit großer zeitlicher Verzögerung wirksam. Ein Unternehmen produziert und verkauft zum Zeitpunkt der Einführung eines Mindestlohnes nicht mehr Güter und verfügt somit nicht über mehr Geld; es muss daher entweder Personal entlassen, die Gehälter kürzen oder die Gewinne reduzieren. Also treten zuerst negative Nachfrageeffekte ein. Wenn nun die Erhöhung der Niedriglöhne zu einem späteren Zeitpunkt tatsächlich reale Nachfrageeffekte hervorruft, wird sich die kumulierte Nachfrage nicht verändern, sondern es gibt nur Verlagerungen bei der Nachfrageentscheidung. In der Regel nimmt aufgrund der niedrigeren Sparquote der neuen Nachfragerstruktur die Nachfrage nach Investitionsgütern ab, was mittelfristig zu einem Anstieg der Arbeitslosigkeit führt.

Weiter wird kritisiert, dass diejenigen Unternehmen Vorteile aus dem Kaufkraftgewinn der Lohnempfänger zögen, die von der Lohnerhöhung weniger belastet seien. Dies sind zum einen die Unternehmen der kapitalintensiven Wirtschaftszweige, die relativ wenig Menschen beschäftigen. Zum anderen ausländische Unternehmen, die oftmals bereits kostengünstiger produzieren.
" (Quelle: Wikipedia).

Außerdem: Nur weil Geringverdiener durch den Mindestlohn möglicherweise eine mehr oder weniger relevante Gehaltserhöhung erfahren, bedeutet dies nicht zwangsläufig, dass auch die wirtschaftliche Nachfrage steigt. Wer das so pauschal annimmt, vernachlässigt bei seinen Überlegungen den wirtschaftspsychologischen Aspekt. Viele Arbeitnehmer dieser Sorte könnten sich nämlich dafür entschließen, ihre dazugewonnenen Gelder beispielsweise bei einem Kreditinstitut anzulegen, um zu sparen, anstatt es direkt in die Wirtschaft zu tragen!
 
Nur hat sich mal jemand ausgerechnet was das Netto ist ?

Ja, in der Vergangenheit rechnete ich das bereits mehrfach vor. Für eine Person in Steuerklasse I beträgt der Netto-Lohn bei einer 40-Stunden-Woche 7,07€, wenn sie einen Brutto-Mindestlohn von 10€ bekommt. Ein Hartz-IV-Empfänger, der einen 1-€-Job annimmt und 100 Stunden im Monat arbeitet, bekommt im Durchschnitt 8,06€ stündlich... Wobei der Mindestlöhner zusätzlich noch GEZ-Gebühren zahlen muss...
 
Ja, in der Vergangenheit rechnete ich das bereits mehrfach vor. Für eine Person in Steuerklasse I beträgt der Netto-Lohn bei einer 40-Stunden-Woche 7,07€, wenn sie einen Brutto-Mindestlohn von 10€ bekommt. Ein Hartz-IV-Empfänger, der einen 1-€-Job annimmt und 100 Stunden im Monat arbeitet, bekommt im Durchschnitt 8,06€ stündlich... Wobei der Mindestlöhner zusätzlich noch GEZ-Gebühren zahlen muss...

Ja, in der Vergangenheit rechnete ich das bereits mehrfach vor. Für eine Person in Steuerklasse I beträgt der Netto-Lohn bei einer 40-Stunden-Woche 7,07€, wenn sie einen Brutto-Mindestlohn von 10€ bekommt. Ein Hartz-IV-Empfänger, der einen 1-€-Job annimmt und 100 Stunden im Monat arbeitet, bekommt im Durchschnitt 8,06€ stündlich... Wobei der Mindestlöhner zusätzlich noch GEZ-Gebühren zahlen muss...

Selbst wenn ich den Monat auf nur vier Wochen runterrechne, komme ich auf ein anderes Ergebnis - oder ich mache einen eklatanten Rechenfehler, dann bitte korrigiert mich.

Wenn der AlgII-Empfänger 8,06€ stündlich bekommen würde, bei 40 Stunden x 4 Wochen wäre das ein Entgeld von 1289,60€. Wie gesagt, dabei ist der Monat schon auf vier Wochen runtergerechnet.
Der momentane Leistungssatz für Alleinstehende liegt bei 364€, dazu die 100€ vom angenommenen 1-€-Job. Die Wohnungskosten setze ich mal in zwei verschiedenen Höhen an, einmal mit 300€ und einmal mit 400€ (wobei 400€ hier in meiner Region eine Höhe ist, bei der man nahegelegt bekommen würde, sich eine billigere Wohnung zu suchen.)
Ergibt 764€ und 864€. Wenn ich das auf 40 Wochenstunden und vier Wochen runterrechne, erhalte ich einen Stundensatz von rund 4,80€ und 5,40€.
 
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Selbst wenn ich den Monat auf nur vier Wochen runterrechne, komme ich auf ein anderes Ergebnis - oder ich mache einen eklatanten Rechenfehler, dann bitte korrigiert mich. Wenn der AlgII-Empfänger 8,06€ stündlich bekommen würde, bei 40 Stunden x 4 Wochen wäre das ein Entgeld von 1289,60€. Wie gesagt, dabei ist der Monat schon auf vier Wochen runtergerechnet.

Der Fehler ist, dass ein ALG-II-Empfänger meines Wissens nicht mehr als 100 Stunden im Monat arbeiten darf. Das bedeutet, er bekommt monatlich die 342€ für Miete, Sozialversicherung, Heizung, Betriebskosten (laut des statistischen Bundesamtes), 364€ Regelleistung und 100€ Mehraufwandsentschädigung für den 1-€-Job...

(342 + 364 + 100)/100 = 806

806/100 = 8,06

Also: 8,06€ pro Stunde.

In Liebe

Alice

PS: Das heißt, der Mindestlöhner arbeitet sogar noch mehr und bekommt dennoch weniger!
 
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