Michael Jackson ist tot !

Aha. Nein, diese Frage kann ich nun beim besten Willen nicht aus deinen Posts zum Tode von Jackson herauslesen...:rolleyes:

Vielleicht schafft dies ja ein anderer User hier?


LG
U.

Hallo, :)

jetzt mit mehr Zeit, denn ab und an muss ich auch beruflich auf die Autobahn ....:rolleyes:

Also ich habe es wirklich nicht ironisch gemeint, sondern hinterfragend. Warum ist das so, wieso reagieren Menschen so, usw. Hi2u hat da Gedanken dazu, die ich super interessant finde und die einleuchtend klingen

Dass die Ansprache an Stefan ironisch klingen konnte, darüber kann man diskutieren. Warum es für mich interessant war und ich ihn angesprochen habe, dass auch er eine Meinung dazu hat? Ganz einfach, er gehört sicherlich zu den Personen hier im Forum, die ich wertschätze und respektiere, wegen seiner Art und Weise, wegen seiner Meinung und auch wegen seiner astrologisch fundierten Kenntnisse - nicht mehr und nicht weniger;)

Nenn mir also einen Grund, warum ich Personen, die meinen Respekt haben, damit "verunglimpfen soll", dass ich sie für irgendwelche ironischen Feldzüge vorschalte?:confused: Damit würde ich nicht nur die Personen, die ich respektiere herab würdigen, sondern auch mich - denn dann würde ich zu den Menschen gehören, denen für irgendwelche Befindlichkeitsstörungen jedes Mittel recht ist.:)

Aber wie schon erwähnt, man oder auch du könnte fragen: Wie meinst du das?! Und nicht im voraus werten, weil man dem Gegenüber Gedanken in den Kopf interpretiert, die der nicht hat. Natürlich könnte ich hier auch meine Sympathie- Rangliste veröffentlichen. Ich dachte bisher, dass ich das nicht brauche, weil man mich auch so einschätzen kann.

Oder wie mir meine Freundin am letzten WE erklärte: "Gaby, du bist es mir wert, dass ich mich mit dir auseinandersetze - auch dann, wenn ich dich kritisiere. Dann, wenn ich jemand übersehe und ihn sein lasse wie er ist, dann ist er für mich wertlos!" Diese Meinung meiner Freundin verstehe ich und kann mich in Art und Weise in ihrer Betrachtung wiederfinden.

Konnte ich dir jetzt meine Denke erklären?:)
 
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Hi, Annie.



Trauer halte ich grundsätzlich für ein individuelles Problem des Loslassens -- niemand trauert um jemand anderes, sonder wegen des Umstandes, dass ein endgültiger, unveränderlicher Zustand eingetreten ist. Prominente haben einen großen Teil eines vergangenen Zeitgeists geprägt, an dem viele teilhatten. So lange die Person lebt, könnte dieser Zeitgeist wiederkehren, könnten sich alle dort kondensierten Hoffnungen (doch noch oder wieder) erfüllen. Das sind Begrifflichkeiten, die auch mit z.B. "Heimat" umrissen werden -- und für viele ist der Verlust von Heimat eben ein schmerzlicher Prozess.

Ist ein Proponent der individuellen allerdings verstorben, muss individuell auch der beschworene Zeitgeist aufgegeben werden. Das ist m.E. der eigentliche Anlass zur Trauer, das unwiderrufliche Ende eines Zustands, der zwar nimmer gegeben, aber potentiell noch vorhanden war.

Michael Jackson war für 'seine' Generation omnipräsenter Begleiter während der jugendlichen Sturm und Drang Zeit, seine Musik war einfach der Soundtrack der Achtziger, und das schafft eine Beziehung, die ähnlich nahe ist wie zu den anderen Personen der eigenen Jugend -- Onkel und Tanten, Oma und Opa, Eltern, Jugendfreunde, Nachbarn. Lebt jemand von diesen Idolen ab, wird die tatsächlich gegebene Sterblichkeit evident. Plötzlich fehlt etwas, das unverrückbar zum Leben gehört hat.

Wenn hier nun die Klappe gefallen ist, wird Millionen die eigene Vergänglichkeit bewusst. Ein Stück der eigenen Jugend schwindet unwiderruflich -- das macht traurig und betroffen und multipliziert sich mit Mediahype und Anzahl der Menschen. Dass zur selben Zeit im Irak mehr als 100 Menschen durch Bomben starben (und weit mehr für den Rest ihres Lebens verstümmelt wurden und unsägliche Schmerzen leiden) reicht in der Intensität (für die weitaus meisten Menschen) nicht an einen einzelnen, 'persönlich bekannten' Todesfall heran -- weil die Beziehung zum eigenen Leben fehlt.

boah vielen dank für diese worte.. genau das was ich denke, nur konntest du es besser formulieren!!
 
Hi, Annie.



Trauer halte ich grundsätzlich für ein individuelles Problem des Loslassens -- niemand trauert um jemand anderes, sonder wegen des Umstandes, dass ein endgültiger, unveränderlicher Zustand eingetreten ist. Prominente haben einen großen Teil eines vergangenen Zeitgeists geprägt, an dem viele teilhatten. So lange die Person lebt, könnte dieser Zeitgeist wiederkehren, könnten sich alle dort kondensierten Hoffnungen (doch noch oder wieder) erfüllen. Das sind Begrifflichkeiten, die auch mit z.B. "Heimat" umrissen werden -- und für viele ist der Verlust von Heimat eben ein schmerzlicher Prozess.

Ist ein Proponent der individuellen allerdings verstorben, muss individuell auch der beschworene Zeitgeist aufgegeben werden. Das ist m.E. der eigentliche Anlass zur Trauer, das unwiderrufliche Ende eines Zustands, der zwar nimmer gegeben, aber potentiell noch vorhanden war.

Michael Jackson war für 'seine' Generation omnipräsenter Begleiter während der jugendlichen Sturm und Drang Zeit, seine Musik war einfach der Soundtrack der Achtziger, und das schafft eine Beziehung, die ähnlich nahe ist wie zu den anderen Personen der eigenen Jugend -- Onkel und Tanten, Oma und Opa, Eltern, Jugendfreunde, Nachbarn. Lebt jemand von diesen Idolen ab, wird die tatsächlich gegebene Sterblichkeit evident. Plötzlich fehlt etwas, das unverrückbar zum Leben gehört hat.

Wenn hier nun die Klappe gefallen ist, wird Millionen die eigene Vergänglichkeit bewusst. Ein Stück der eigenen Jugend schwindet unwiderruflich -- das macht traurig und betroffen und multipliziert sich mit Mediahype und Anzahl der Menschen. Dass zur selben Zeit im Irak mehr als 100 Menschen durch Bomben starben (und weit mehr für den Rest ihres Lebens verstümmelt wurden und unsägliche Schmerzen leiden) reicht in der Intensität (für die weitaus meisten Menschen) nicht an einen einzelnen, 'persönlich bekannten' Todesfall heran -- weil die Beziehung zum eigenen Leben fehlt.

die Beschreibung spricht mich an. Auch gut für Definitionen zum Thema Selbstmitleid.
 

Mehr als interessant;) Denn nachdem sein Arzt (Freunde) ja noch immer untergetaucht ist, auch sehr wahrscheinlich.

Auch der Zeitraum passt - so kurz vor dem großen Comeback - Jackson ein Perfektionist in der Selbstdarstellung - und das Erkennen, sein Körper und seine Leistungsfähigkeit haben Grenzen.

Bereits die letzten öffentlichen Auftritte waren ja ein einziges Jammertal und von geplanten 10 Auftritten wurden ja inzwischen 50!!!, wie man lesen kann.........:rolleyes:
 
Die Nachricht gestern kam für mich nicht überraschend... und erst wars halt eine Nachricht. Am Abend sahen wir uns dann im 1. eine Konzert von ihm an... vorher ein Nachruf auf sein Leben... und da wurde sogar ich ein wenig traurig. Michael Jackson gehörte zu meiner Jugend. Waren seine Songs zu hören, mußte ich das Radio oder den Kassettenrecorder laut stellen u. in der Disco auf die Tanzfläche. Hab sein Leben im TV wie alle wohl mehr oder weniger mitverfolgt...

Er tat mir immer leid. Er schien zu tiefst unglücklich zu sein und ich glaube, es war eine Erlösung für ihn, jetzt gehen zu dürfen. Jetzt hat er endlich Ruhe und Frieden...

Seine Musik bleibt unvergessen... wie seine Auftritte und Selbstinzenierungen ebenso.
 
Rest in Peace , Michael...

mich hat das sehr berührt, als ich das heute morgen las. Michael ist Teil meiner Biografie, und wird es auch bleiben. Ich kann mich noch gut erinnern, wie maßlos fasziniert ich von seinen Moves in einigen seiner Videos war, nicht allein, wie die mit einer physikalisch nicht nachzuvollziehenden Leichtigkeit vollzogen wurden, erinnert mich an Sprünge von Nurejev, die genauso unglaublich waren, Michael war Künstler in seiner Seele und dazu verdammt, auf der Bühne zu stehen, der einzige Platz, auf dem er sich sicher fühlte.

Er berührte wie kaum ein anderer der Künstlerszene kollektive Sehnsüchte und Themen ( Sonne/Pluto Konj.) und brachte dies zur Perfektion auf die Bühne sowie in Musik ( Junfrau ). Ohne die Triebspannung des traumatischen Hintergrunds ( prügelnder Vater ) hätte er nie die Flucht nach vorn angetreten, das hätte der übersensible Mond in 4 nicht zugelassen, der Preis war hoch, der der Verlust seiner Kindheit und die Entwicklung eines normalen Erwachenenlebens mit intakter Persönlichkeit. Rückzug als einzige Möglichkeit, seelisch auf der Höhe zu bleiben. Nachholen der Kindheit, Mißgunst von außen, Prozesse, Urteile.

Das Verbleiben in einer Art Kindlichkeit war aber genau das, was Sehnsüchte weckte, weil Michael auch eine Art Unschuld verkörperte und dadurch Menschen anregte, ihre eigene Unschuld zu suchen. Deshalb konnte er sich so oft an die Kronjuwelen fassen wie er wollte, es nahm ihm niemand ab, daß dies sexueller Natur war, was es mit Sicherheit auch nicht sein sollte, er war ein androgyner Typ der ersten Stunde.

Kollektive Trauer hat auch gute Effekte, ähnlich wie bei Lady D. könnten sich die jetzt das als Ventil nehmen, die vielleicht den Faden verloren haben, was ihre eigenen Trauermomente betrifft, was immer einer emotionalen Entlastung entspricht, ein kollektives Ventil sozusagen. Die ,die nichts zu trauern haben oder deren Zugang verschütt ist, wird es nicht berühren. Aber ist es deshalb schlecht zu trauern?
Ich erinnere mich da auch an "Auswüchse" meiner Sannyas - Zeit, als es hip war "happy new life" zu wünschen, da war es verpönt, individuell auch mal Tränchen kullern zu lassen. Angesagtes"Nicht Trauern" und sich für den Aufbruch des anderen in ein anderes Leben zu freuen, nun, wenn es dem nun mal nicht entspricht, ist genauso schräg, wie sich einer allgemeinen Trauerkultur zu unterziehen, weil es gesellschaftlich konform ist, führt beides zu Extremen, die ungesund sind. Ich bin da sehr kritisch, auch wenn ich vieles aus der damaligen Zeit wertschätzte, das gehört bestimmt nicht dazu, geht an der menschlichen Realität vorbei.

So ist es jedem selbst überlassen, ob er sich kollektiv berühren lassen will oder nicht.

In diesem Sinne

Michael, danke für Dein Geschenk aus der Welt der Kunst, hat mir einiges bedeutet damals.

arti

schöner beitrag, danke dafür.
ich war in den 90igern ein großer fan von jacko. auch wenn ich die letzten jahre seine musik kaum noch gehört habe, hat mich sein tod mehr getroffen, als ich hätte ahnen können. die sache mit dem ventil, da ist was dran. ich habe schon lange nicht mehr so geweint wie gestern und es tut irgendwie verdammt gut, dem freien lauf zu lassen. habe bisher noch nie beim tod eines promis geweint, bedauert vielleicht, aber nicht geweint.

rest in peace jacko. dein lebenswerk bleibt unvergessen. ich bin mir sicher, dass du dir all das "von oben" anschaust. lass es dir gut gehen und ruh dich erst einmal ordentlich aus, bevor du weiterziehst. :engel:

Inaad
 
Wenn seine Kinder nicht wären, wäre das gut möglich gewesen; aber glaubt ihr, dass er seine Kinder freiwillig verlassen hätte?

Hallo Iliana, :)

wenn M. Jackson ein Vater im "klassischen Sinne" gewesen wäre, ja. War er das? :confused:

Er war doch im Gefühl selbst ein Kind gewesen, öfters ohne den erwachsenen Überblick über die Folgen seiner Taten. Beipiel: er hängt ein kleines Baby aus einem Hotelzimmerfensetr und versteht erst so nach und nach, warum das die Umwelt empört........
 
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Hallo Iliana, :)

wenn M. Jackson ein Vater im "klassischen Sinne" gewesen wäre, ja. War er das? :confused:

Er war doch im Gefühl selbst ein Kind gewesen, öfters ohne den erwachsenen Überblick über die Folgen seiner Taten. Beipiel: er hängt ein kleines Baby aus einem Hotelzimmerfensetr und versteht erst so nach und nach, warum das die Umwelt empört........
Hi Alice,

er war wie ein kleiner Junge, ja; wobei er an den Kindern glaub ich schon sehr gehangen hat. Man weiß ja nichts von ihm; welche Schmerzen, welche Probleme, außer das, was in der Presse berichtet wird.
 
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