Hi folks,
ich finde es sehr interessant und spannend mit Menschen zu kommunizieren, die der Astrologie skeptisch gegenüber stehen und nicht daran glauben, dass man mit Horoskopdeutungen gültige Aussagen treffen kann. AAAAber nur, wenn ich im Gespräch den Eindruck gewinne, dass mein Gegenüber ebenso auf einer Ebene des intellktuellen Interesses und des sachlichen Austauschs im Sinne der geistigen Weiterentwicklng ist, vielleicht sogar eine gewisse Offenheit oder Neugier der Astrologie entgegenbringt und sich vielleicht sogar überzeugen lassen möchte!
Wenn ich merke, dass mein Gegenüber sich einfach nur wehren will, persönliche Ängste oder Aggressionen in einer sachlich fruchtlosen Auseinandersetzung abbauen will, mich als Gesprächspartner respektlos behandelt, oder mich nur missionieren will ohne eine gewisse prinzipielle Bereitschaft ebenfalls missioniert zu werden, ja dann lasse ich es sein.
Als Schütze-Sonne habe ich mittlerweile gelernt, dass ich andere nur überzeugen kann, wenn sie grundsätzlich offen dafür sind und das es keinen Sinn hat, es bei Menschen zu versuchen, die nicht offen sind. Also schaue ich hin und frage mich, was ist der Tenor der Reaktionen des Anderen auf meine Überlegungen zur Astrologie und danach entscheide ich, ob ich Feuer fange und mich einlasse auf eine superspannende Diskussion oder ob ich das Gespräch höflich freundlich auslaufen lasse.
Ich muss mich nicht darüber ärgern, dass der Andere anders denkt, ist ja sein gutes Recht und wer weiß, wo er gerade steht in seinem Leben. Dieser Mensch denkt vielleicht in zehn Jahren anders, oder auch nie - ich kanns nicht wirklich beinflussen, ich kann immer nur ein Angebot machen.
Ich beobachte immer wieder, dass Menschen sich mit ihren für sich erkannten Wahrheiten (Wissenschaft oder Astrologie oder oder) identifizieren und sich persönlich angegriffen fühlen, wenn jemand etwas anderes glaubt oder gewonnene Erkenntnisse infrage stellt. Früher ging es mir auch so, aber glücklicherweise fühle ich mich heutzutage freier davon. Ein Freund von mir pendelt immer wieder hin und her zwischen Skepsis, Abwertung und Neugier und Interesse gegenüber der Astrologie und ich finde es spannend zu sehen wohin sich das entwickeln wird und inwieweit ich einen Beitrag zugunstend er Astrologie leisten kann. Fällt sein Urteil gegen die Astrologie aus, dann sagt das ja wohl nichts über einen jahrhundertealten hermeneutischen Wissen- und Erfahrungsschatz aus, sondern einfach über die Art und Weise, wie dieser Mensch die Welt sieht und vielleicht auch sehen möchte. Es sagt auch nichts über mich als astrologiebegeisterte Gesprächspartnerin aus, denn wenn er wirklich interessiert ist, wird er sich über die verschiedensten Quellen irgendwann der Astrologie nähern.
Ich glaube, dass Astrologie bzw. die astrologische Deutung Menschen verunsichert und an Ängsten rührt. "Ich glaube nicht an Astrologie, dann wären wir ja alle festgelegt" - Solche und ähnliche Aussagen begegnen mir - euch sicher auch - und dann merke ich manchmal, dass der Andere nichts weiter hören will, denn alles was ich zugunsten der Astrologie dann gerne sagen würde, könnte ja irgendwie diesen ominösen Verdacht auf Determinismus bestätigen und dann wäre der Glaube an die Selbstbestimmung bedroht.
Weltanschauung hat sehr viel mit Gefühlen zu tun - wie man sich in der Welt als Individuum empfindet, was das Schicksal lenkt, ob es überhaupt ein Schicksal gibt, einen Gott?
Daher habe ich gelernt als Schützin, die das Leuchtfeuer der (astrologischen) Weisheit in die Welt tragen möchte, grundsätzlich gelassen zu bleiben gegenüber der Erkenntnis, dass es immer Andersdenkende geben wird und das Positive daran zu erkennen, nämlich, dass ich mich selbst dadurch weiter entwickeln kann. Ich bin souveräner geworden und lasse mich nicht mehr so leicht verunsichern. Dadurch kann ich die Position des Andersdenkenden dazu nutzen, mich selbst als Astrologin zu verbessern und die Fragen und Behauptungen der Anderen als Herausforderung zu betrachten.
Mein Bruder ist Informatik-Professer und glaubt nicht daran, dass Horoskopdeutungen zutreffende, nicht austauschbare Aussagen über Individuen enthalten können. Durch seine sachliche respektvolle Art kann ich gut mit ihm reden und er hört auch das an, was ich zu sagen habe. Seine Skepsis hat mich angespornt noch tiefer in mein Verständnis von Astrologie zu gehen und herauszufinden, wie ich mein Überzeugtsein begründen kann. Für mich ist so vieles klar, dass ich oft erst überlegen muss, warum mir das klar ist und welchen "Beweis" ich meinem wissenschaftlich orientierten Bruder liefern kann. Ich muss das nicht, denn er darf die Welt sehen wie er will, ich betrachte das als geistigen Sport, um mich selbst zu verbessern, und um anderen Angebote zu machen, die sie vielleicht eines Tages annehmen, indem sie sich für die Horoskopdeutung als Wegweiser öffnen, wenn sie sonst nicht weiter wissen.
Sonne und Merkur im Schützen haben sich jetzt in diesem Roman voll ausgelebt. Und ich hoffe, die vielen Worte können tröstlich für diejenigen sein, die frustriert sind von skeptischen Mitmenschen.
Liebe Grüße
Faye