Methode ist nicht gleich Inhalt

[Feenweib]

Übrigens: Jan Fries´ "Kessel der Götter" ist sehr zu empfehlen, das Teil deckt Historie und Praxis genial ab.

Ist dass der Fries, der Seidways geschrieben hat? Wo er karibische Voodootrommeln als Seidmusik empfiehlt, statt Rimur?

 

[Oberon LeFae]

Jo, der isses. Wobei der klar sagt, daß er nicht "geschichtlich korrekt" sein will. Wobei, Voodootrommeln? Muß ich gleich nochmal nachlesen, der Schuß könnt nach hinten losgehen...

Terrorelf

 

[hedra]

@ Terrorelf

ja du hast recht "keltischer Schamanismus" ist ein "Kunstbegriff"...

und im Grunde nur eine Krücke....

einige Elemente gerade das mit der Baummagie....kommt mehr aus der Druidischen Richtung...aber ich fände es vermessen mich deshalb gleich Druidin zu nennen....
viele Methoden und Techniken sind schamanisch....Trommel/Trace das arbeiten mit Krafttieren usw.

es ist sozusagen eine Kombination....schamanische Technik mit keltischen Hintergrund und Inhalt....und auch all das was an modernen Wissen dazu kommt....

es ist was Neues....das aus alten Wurzeln wächst....

deshalb nenne ich es keltischer Schamanismus....


Ich habe mich intensiv mit der vorchristlichen Geschichte meiner eigenen Bioregion, den Einfluss der Natur auf die Menschen, ihre Kultur, ihre Glaubenswelt befasst.

Im ganzen süddeutschen Raum sind noch erstaunlich viele Zeugnisse unserer Vorfahren erhalten. So gibt es in Bayern hunderte erhaltene Keltenschanzen. Auch viele vermeintlich christliche Traditionen und heilige Orte, stellen sich bei genauerer Betrachtung als übernommene oder vom Christentum assimilierte keltische oder germanische Riten und Heiligtümer dar.

Ich begann mich intensiver damit auseinander zu setzen und einen Zugang dorthin zu finden um das alte Wissen unserer eigenen europäischer Ahnen wieder an die Oberfläche der Zeit zu holen.

und im Sinne als Mittlerin zwischen den Welten...verstehe ich mich durchaus ganz in der Tradition wie es auch das klassische Schamanentum meint.

lg, hedra

 

[Feenweib]

Die Spacken, die sich selbst damit betiteln, sind zu 99 Prozent keine Schamanen sondern irgendwelche psychologisierenden Midlifecrisisweibsen oder -kerle. "Diplomschamanen" sind da auch nicht besser, die echt glauben, man könne das wie einen Lernberuf erlernen.

Nun ja, ich denke die unsägliche Esoindustrie hat dafür gesorgt, weniger die Mainstreammedien.
Professionalisierung hat nichts mit Diplomschamanen zu tun. ES stützt sich vor allem auf gemeinsame Paradigmen und eine Ethik. Sonst gibt es "Schamanismus" demnächst direkt neben der Quantenmatrix bei der Tantra-Podologin. "darf isch dinge Lingam mal en Krafttier channeln?"
Schau mal was aus dem tantrismus in Deutschland geworden ist. Innerhalb von 10 jahren ist das weitgehend ein augenzwinkernder Semi-Bordelbetrieb geworden, weil niemand den Mund aufgemacht hat. Heute ist von einer grossartigen Philosophie ein "Handjob" für 100 Euro pro Schuss geworden.

Ich finde es nicht sinnlos immer wieder hier gewisse Grundlagen zu repetieren und die Leute davon abzuhalten auf Abwege zu geraten - in die Black Magick oder das Esogedödel.. Wir haben ja das Glück, dass Schamanismus recht genau umrissen ist und auch so von vielen Indigenen praktiziert wird. Auch hier haben wir durchaus ernstzunehmende europäische Revitalisierungsversuche im finnischen und germanischen Bereich.
Also bitte nicht die Flinte ins Korn werfen.

 

[Feenweib]

Jo, der isses. Wobei der klar sagt, daß er nicht "geschichtlich korrekt" sein will. Wobei, Voodootrommeln? Muß ich gleich nochmal nachlesen, der Schuß könnt nach hinten losgehen...

Terrorelf

Also Seidways ist ein brutal schlechtes Buch über Seidr. Kann man kaum schlimmer machen. Der ganze Ansatz stimmt nicht.

 

[hedra]

Medizinrad, Schwitzhütte, etc. ist natürlich keltisch und hat mit den nordamerikanischen Indianern nichts zu tun.....

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Nein... hat es auch nicht...

Indianer veranstalten ein z.B. Inipi....und das auch ganz unterschiedlich in der Ausführung je nach Tradition des Stammes ....

und kennen das Wort Schwitzhütte (das sich aus dem deutschen schwitzen und Hütte zusammensetzt) wohl eher nicht

Die keltische Schwitzhütte die ich praktiziere hat ihren Namen von ihrem Aufbau. Diesem liegt der keltische/europäische Jahreskreis und seine zugeordneten Zeitqualitäten zu Grunde.

und zur Info:

Schwitzhütten, sind bei vielen Völkern im eurasischen Raum bekannt.
Sie werden zur zeremoniellen Reinigung und für die körperliche Gesundheit zur Vorbeugung und Heilung von Krankheiten eingesetzt.

So praktizieren die nordsibirischen Schamanen und indigenen Sami und Lappen auch heute noch zeremonielle Schwitzhütten, gleitet von Schamanen die sich in Trancereisen in andere Welten aufmachen um Heilung für Patienten zu finden.

Schwitzhütten sind ein Teil des spirituellen Erbes der Menschheit Weltweit.

In Europa ist wohl die Sauna (das Wort stammt aus Finnland) ein Überbleibsel einer frühen bis in die Steinzeit zurück verfolgbare durchaus auch weitverbreiteten spirituell genutzten Badekultur.

Bei Herodot (450 v. Chr.) finden sich schriftliche Belege, dass diese Gewohnheit in der Antike verbunden wurde mit religiösen Ritualen.

Im Mittelalter wurde das aus dem slavischen und ostgermanischen Gebiet kommende Dampfbad und Schwitzbad hauptsächlich in den Klöstern praktiziert. Seit dem 13 Jahrhundert wurden die Badestuben auch beim Volk beliebt.

Vor etwa hundert Jahren kam das Dampfbad und Sauna
in seiner jetzigen Form zu uns und hat seitdem eine immer größer werdende Fangemeinde gefunden.

Die Schwitzhütte als spirituelle Zeremonie wurde in Europa durch das Interesse an indigenen Kulturen und hier hauptsächlich der indianischen wieder ins Gedächtnis gerufen und wird heute von schamanisch Praktizierenden und immer mehr spirituell interessierten Menschen genutzt.




Das von mir praktizierte europäische Medizinrad orientiert sich am keltischen Rad, dessen Symbolik und den Naturraum in dem es entstammt.

auch dieser Begriff stammt nicht aus der indianischen Sprache sondern aus der Deutschen.

Das keltische Rad ist eines der Ursinnbilder der Welt und des Weltkreises.
Das Rad stellt die Unendlichkeit ohne Anfang und ohne Ende dar.
Den Jahreskreis der Kelten mit seinen vier großen Sonnenfesten (Sommer- und Wintersonnwende, Frühlings- und Herbst-Tag- und Nachtgleiche) und seinen dazwischen angesetzten Mondfesten (Imbolc, Beltane, Lugnasadh und Samhain), die die Übergangsphasen zwischen den Jahreszeiten markieren, können wir als Medizinrad des europäischen Kulturkreises auffassen.
Der kleine Kreis in der Mitte steht für die Elemente und entspricht dem keltischen Kreuz das mit einem Kreis versehen ist. Es symbolisiert die Brücke zu anderen Welten, zu größerer Weisheit.
Dies wird durch die beiden Achsen dargestellt, wobei die vertikale Achse die spirituelle Welt und die horizontale Achse die physische Welt darstellt.

usw.

Das magische Wissen um die Heilkraft solcher Rituale kehrt immer mehr ins Bewusstsein der Menschen zurück.

Mein Ziel ist es das universelle Prinzip der Schwitzhütte und des Medizinrads im Einklang mit der Bioregion und den hier vorherrschenden Energien zu gestalten.

Meine Erfahrung ist, Rituale die uns mit den eigenen spirituellen Wurzeln und der uns umgebenden Natur verbinden sind den Menschen leichter zugänglich und werden von den meisten Teilnehmern als sehr stimmig empfunden.

da ich nicht vor hab hier jetzt eine ganze Abhandlung darüber zu schreiben....
belass ich es einfach dabei....

 

[hedra]

kleiner Nachtrag:

Nach Aussage der keltischen Literatur wurden die Irischen Schwitzhäuser (teach - an - alais) primär zu Heilzwecken aber durchaus auch zur spirituellen Reinigung durchgeführt. Sie besaßen annähern die Form eines Bienenkorbes mit niedrigen Eingang.

und auch wenn man nichts über das damalige Ritual als solches weiß....
und das was ich oder andere heute als keltische Schwitzhütte praktizieren vielleicht ganz anders ist....so ändert es nichts daran....das es mit dem indianischen genauso wenig zu tun hat.

 

[Feenweib]

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Mein Ziel ist es das universelle Prinzip der Schwitzhütte und des Medizinrads im Einklang mit der Bioregion und den hier vorherrschenden Energien zu gestalten.

Meine Erfahrung ist, Rituale die uns mit den eigenen spirituellen Wurzeln und der uns umgebenden Natur verbinden sind den Menschen leichter zugänglich und werden von den meisten Teilnehmern als sehr stimmig empfunden.

wie gesagt: wenns schee macht und irgendwie muss mann den leuten ja ein sympathisches Etikett anbieten

 

[Feenweib]

kleiner Nachtrag:

Nach Aussage der keltischen Literatur wurden die Irischen Schwitzhäuser (teach - an - alais)

was ist das für Literatur?

 

[Delphinium]

Ich finde es nicht sinnlos immer wieder hier gewisse Grundlagen zu repetieren und die Leute davon abzuhalten auf Abwege zu geraten - in die Black Magick oder das Esogedödel..

Seufz, Wasser auf meinen Mühlen.

Wir haben ja das Glück, dass Schamanismus recht genau umrissen ist und auch so von vielen Indigenen praktiziert wird. Auch hier haben wir durchaus ernstzunehmende europäische Revitalisierungsversuche im finnischen und germanischen Bereich.
Also bitte nicht die Flinte ins Korn werfen.

Ja eben, es ist relativ genau umrissen und trotzdem wird das ignoriert zugunsten einer amorphen Jeder hat halt seines-Einstellung. Nun mag ja jeder seine eigenen Praktiken, sein eigenes Weltbild, meinetwegen seine eigene komplette Kosmologie haben, nichtsdestotrotz bleibt das Wesentliche erhalten. Und dann kriegen diese Leute die Krise, wenn man ihnen das, zugegebenermaßen manchmal unartig, sagt (abartigerweise verstehen manche dieser "Schamanen" auch gar nicht, was eigentlich kritisiert wird, das ist ja das besonders perfide).

ciao, Delphinium