Merkur!

[LoneWolf]

Hallo Eva,

... alles darf man. Es gibt nichts, das man nicht darf.

Ich hab schon wieder gelogen. Hab gesagt, ich beende den Thread für mich mal, und jetzt schreib ich doch wieder, weil ich die Antworten nicht so einfach ignorieren will.

Ich spüre bei diesem Satz ein leichtes Unbehagen, könnte dies und könnte das denken, doch ich denke lieber an die schöne und liebende Seele von Doris.

Smilies würde ich gern mit jedem teilen, doch die sind so schlimm. Es gibt so wenig gutmütige Smilies. Selbst wenn sie witzig sind, dann verstecken sie sich in ihrer Boshaftigkeit nur dahinter. Leider sind sie wenig zu gebrauchen.

Dein Beitrag hat mich nicht überrascht, berührt zwar, aber nicht überrascht.

Ich habe kein Problem damit, diese Liebe-Smileys zu teilen, weil ich weiß, dass es sich um eine grenzenlose Liebe handelt nicht um persönlichen Besitz, um Liebe also, die sich nicht zer_teilen lässt, sondern von sich aus Besitz ergreift, von einem Herz und so Herzen verbindet. Ohne viel zu fragen: "Tag, ich bin die Liebe! Darf ich jetzt von deinem Herz Besitz ergreifen?" Nein! die tut das einfach, sofern sich mal ein Spalt aufgetan hat, wo sie reinschlüpfen kann, die Liebe. Das ist die All-Liebe, die kommt von Gott zu seinen Kindern. Und das sind Wir.

Ja, man kann sich dem verschließen, eine gewisse Zeit lang, aber es macht - so meine persönliche Erfahrung - nicht glücklich. An Dorlis - das darf ich mal sagen - schätze ich sehr diese Offenheit und Zuversicht mit der sie - als Bewohnerin einer Lichtwelt (wie mir zumindest scheint) mir hier, der ich ja doch eher ein Bewohner einer Dunkelkammer bin, begegnet. Das macht mir Freude und Mut. Und ist für sich Respekt gebietend. So verwandelt sich ein Panzerhemd-Ego in ein zartes Tüll, das nur noch signalisiert - "Hier beginne ich!" eine natürliche Grenze, die keinerlei Balken und Schranken bedarf, zur zusätzlichen Untermauerung.


An dieser Stelle möcht ich aber auch meine liebe Freundin, die Venus Schrödinger grüßen und ihr ein paar

schicken, weil schließlich hat sie ja das dolle Vergnügen, mit meiner Kleingeistigkeit und Abartigkeit auch im Realleben bestraft worden zu sein. Eine Erfahrung, die unsagbar schrecklicher ist, als die rein virtuelle Begegnung.

Aber ich versteh auch diese Abneigung gegen den fallweise inflationären Gebrauch vom Smileys irgendwie. Hatte das Thema letztens auch mit der Frau Schrödinger am Telefon, da war ich wieder mal in einem Emo-Tief und dacht mir, pfeif drauf, ich hau mich wieder in die Schlucht .... und zieh sie gleich mit runter, wer weiß... vielleicht gehts mir dann besser. Ja, dass war jetzt böse Ironie, ich weiß. Da brauch ich auch gar kein Smiley dazu, wie man sieht ....

Da hab ich rumgeschrien ...

"Sch**** Smileys .... schaffen nur Verwirrung und rauben mir den Verstand so ein Unsinn und überhaupt kotzt mich diese ganze scheinbunte Welt schon so an ....

Arme Frau Schrödinger ... nachher hab ich mich wieder selber gehasst, weils mir gar nicht gut gegangen ist, wie ich dann gesehen hab, dass es jetzt ihr wieder mies geht und ich hätt mich selber killen können, wegen meiner Idiotie. In Wirklichkeit liebe ich ihre sparsam eingesetzten Smileys mit den großen Augen.

Eifersucht und Neid war in mir, zwei niedrige, schwarze Kakerlaken sind kurzfristig aufgewacht und ich musst sie erst wieder mit meinem Licht und Liebe Schwert erschl ........ nein, liebevoll transformieren

Aber wir haben uns wieder im Vergeben geübt und gesungen: "wer als Mensch frei von Irrtümern ist, der ist Vollendet!

Oder er tritt auf der Stelle.

Du bist mir nicht bös, liebes Schrödinger Tierchen, dass ich das jetzt hier her schreib? Scham- und gedankenlos wie immer folge ich nur meinem Schreibtrieb.

Nicht hinter allen Smileys steckt Bösartigkeit und manchmal kann ich das besser unterscheiden, dann wieder nicht so gut. Eigentlich werden es immer weniger Bösartige, kommt mir vor. Wenn sie nicht überhaupt schon ausgestorben sind.

Schmerzen? Die wirklich starken Schmerzen, die ich brauch um weiterzukommen, hab ich mir alle selber zugefügt. Ohne Hang zu SM überlebt man als Krampus keinen Tag.

Alles Liebe, Licht und Liebe für die Welt.
kleiner Krampus

 

[LoneWolf]

Gestern hatte der kleine Krampus vom Merkur überhaupt wieder einen seltsamen Tag. Nicht ganz leicht, aber so ist es nun mal, das Tage manchmal etwas anstrengend sind und so setzt er sich halt an die weiße Fläche, um sich ein wenig Luft zu machen.

Da hat der Krampus also auch die Mama, die jetzt bald 90 wird und ihn manchmal ein wenig mit Sorge erfüllt, wenn sie voll vergißt, dass sie schon seit bald 60 Jahren in der selben Wohnung wohnt, ihn, den kleinen Krampus dauernd nach der neuen Adresse fragt und nach dem "wie" sie denn hier her gekommen ist, weil sie sich auch an den Umzug - der niemals stattgefunden hat - nicht erinnern kann. Noch größer wird die Sorge, wenn sie nach der Adresse und Telefonnummer von Großmutter fragt, die schon lang nicht mehr in dieser Hölle wohnt. Gott, halt sie fest in deinem Arm.

Der kleine Krampus hat ja auch seine Großmutter sehr geliebt, oft hat er sie auch fürchterlich aufgeregt, aber er hat sie geliebt und als sie damals die Erde verlassen hat, hat sich auch für den kleinen Krampus viel verändert. Manchmal geniert er sich heute, wenn er sieht, wie sie ihm vom Himmel her zuschaut, bei seinem schrecklichen Wüten.

Der Hausherr, ein Oberkrampus sondergleichen, hat ja fast alle alten Mieter ausquartiert um die so frei gewordenen und schnell von Billiglohn-Teuferln aus dem Osten adaptierten Höllennieschen gewinnbringend zu vermarkten. Nur die Mama vom kleinen Krampus wollte eben nicht ausziehen, als sie noch besser beisammen war als heut. Was soll man machen.

Na und heut - wies der große Krampus will - kommt noch der Kleinkrampus vom Nebenhaus rüber zu mir. Wir sind zusammen aufgewachsen, waren wie Brüder und haben in der Jugend gemeinsam Angst und Schrecken verbreitet und unschöne Stimmungen erschaffen. Ich hab dann beschlossen umzusatteln und einen anderen Weg zu suchen, weils mir irgendwann recht sinnlos erschien und wenn ich nicht besoffen war, hatte ich ständig selber Schmerzen, wenn ich andere quälen musste. Das war nie wirklich mein Ding, nicht mein Beruf, den ich aus Berufung gewählt hätte. Es war nur Schwäche und Trieb. Und mir gefiel dieses zynische Grinsen in meinem Gesicht nicht. Ekelhaft und abstoßend fand ich mich und das zu recht. Es scheint, als wäre da immer so etwas wie ein drittes Auge mit dabei gewesen, dass mir diese häßlichen Seiten an mir selber gezeigt hat, denn wie hätt ich mich sonst dieser Art selbst wahrnehmen sollen.

Und heut kommt er, sitzt wieder mal da, wie ein armes Würmchen, zittert vor Angst und weint, wo er diese doch so gern verbreitet hat, bei anderen, ständig nur Gewaltphantasien im Kopf hatte, blindwütig und oft grundlos zugeschlagen hat, sein Gefühl von Macht nur aus der Angst der anderen, scheinbar Schwächeren bezogen hat - sitzt da und zittert selber vor Angst, weil er Stimmen im Kopf hat, die ihn dauernd bedrohen, ja gar mit Mord; und muss von zu Hause, aus seiner eigenen Wohnung flüchten, weil Schattenwesen da zu Besuch sind, die ihn verfolgen.

Schweres Alkoholdelirium. Schwerer geistiger Verfall. Und ich sitz da und kann ihn nicht rauswerfen, obwohl ich weiß, dass mir diese Gesellschaft nicht gut bekommt, mich selber zermürbt und ich kann ihm auch nicht helfen, weil ich kann ihm nicht seine Erfahrung und begrenzte Sicht auf die Welt aus dem Hirn rausoperieren und ihm das Saufen abgewöhnen. Ich musst also mit ihm auf die Psychiatrie fahren, wieder mal. Zum dritten mal bereits.

Rein physisch wäre es mir ein leichtes, ihn einfach rauszuwerfen, denn schließlich wäre ich mit der alten Mama ausreichend versorgt. Aber ich schaffe es nicht. Wir waren zwar wie zwei sehr schlimme Brüder, aber ich habe ihn nie so wirklich aus dem Herz heraus geliebt, weil er aggressiv, gewalttätig und noch dazu sehr hochmütig war. Aber ich schaffe es nicht, ihn einfach rauszuwerfen, wenn er so da sitzt und zittert vor Angst, mein Bruder, der Kleinkrampus aus dem Nebenhaus.

Der Ambros hat ja mal ein Lied gemacht, das ging so: "Mir geht es wie dem Jesus, mir tut das Kreuz so weh..." Ob der damals gewusst hat, wovon er da schreibt?

Aber ich will mich nicht krampfhaft distanzieren, wenn ich überhaupt was will, dann will ich nur noch mein kleines Schifferl besteigen und rausfahren, aufs offene Meer ....

... und dieser geduldigen, weißen Fläche hier Dank sagen.


​

Aus: Geschichten, die Oskar Kleingeists Leben schrieb.

 

[Dorlis]

Sehr schön, dieses Gedicht, Dorlis. Danke für die Widmung.

Unmittelbar nach dem lesen ist mir wieder dieses Gedicht eingefallen, das ich vor über 12 Jahren mal auf einer Postkarte gefunden habe und das fast wie ein Gebet für mich geworden ist. Ich weiß aber leider nicht genau, wer es geschrieben hat ... ich glaube Shakti Gawain, kann das sein? Ich weiß es einfach nicht mehr. Auf jeden Fall ist es nicht von mir sondern ist nur wie eine Stimme in mir geworden.

Aufbrechen . . .

in der Tiefe des Innern dunkelt die Ganzheit

unerkannte Dimensionen der Seele
unerschöpfliche Vielfalt des Seins
zum Leben erweckt,
nur durch die fordernde Kraft

der Liebe.

Die Enge des Egos zerteilend
und Irrlichter -
aus Hochmut und Angst

im Feuer der Wahrheit

verglühen


Ich hoffe ich lieg richtig, mit Shakti Gawain, sonst mach ich hier ja eine Rechtsverdrehung, wenn ich da Autor und Werk falsch zuordne. Der Himmel möge mir vergeben, aber ich muss es aufschreiben, weil es damals schon viel in mir bewegt hat. Der Moderator kann es ja wieder löschen, wenn ich was Widerrechtliches mach.

Es hat zwar kein Wunder vollbracht, wie etwa einen plötzlichen Erleuchtungsblitz, der bis heute anhält, aber es hat einen Motor in mir gestartet. Wie ein Gebet....

Mit der Egoenge und diesen Irrlichtern in mir und um mich herum aber muss ich bis heute rumraufen. Nur ist es mir ein wenig bewusster geworden. Wie immer liegt auch hier zwischen der theoretischen Einsicht und der praktischen Anwendung im Alltag ein persönlicher Erfahrungsweg und Verwandlungsprozess.

Aber es wird besser. Alles wird besser.

*****************************************


Dass alles besser wird, ALLES - sagt mir, dass " der Nikolaus"...
Wie sehr mich das erfreut , Willi !!!
Es gibt ein Forum, in welchem ich in unregelmäßigen Abständen - paar " Zeilen" von Shakti Gawain einstelle.
Auf deine zitierten traf ich noch nicht, ..bei dem Horizont und der gleichzeitigen Tiefe - glaub ich schon , wie du, richtig zu spüren, dass sie von Shakti kommen, die Worte,die einem Gebet gleichkommen.
Wahr sind sie und schön.
Im ALLESbesserwerden, in jeder HINsicht, das ist das Schöne daran - ist auch dein Nachbarbruderhilfeschrei enthalten.
Nicht, dass du Verantworung für ihn trägst, aber dein Licht wird ihn berühren..! einestages-JETZT !

Jetzt, wo ich weiß, dass Kirschzweige in der Vase stehen, an der Donau in Wien - hat mein Inneres " zum Diktat " gebeten - menschlich gesehen - " voreilig", aber, die Sicht von innen orientiert sich eben nicht an der " Zeit" und hat ein eigenes Reglement, was FEIERtage betrifft.

Für das " Brechen" deiner Erklärung bezüglich des Schreibens hier in diesem Thread - von gestern - welche du heute " Lüge " nennst, sei bedankt, lieber Willi.
Und dass du deine /eure Realbegegnung hier mit Herz und Sinnen erwähnst, das macht dich und dein SO -SEIN sehr liebenswert, das Leben überhaupt - liebenswert.

Deine Mama will ja nicht wirklich " verstanden" werden - aber geliebt, so scheint mir - und das ist jederzeit möglich.
Wir "bemühen" uns manches zu vergessen, ihr ist davon manches schon gelungen.
DAS , was man für die " grosse Reise" eines Tages " braucht", das Wissen wird ihr bleiben - oder rechtzeitig in " Erinnerung " kommen.

Hier nun das voreilige Diktat von innen:

Wer hätte im Sommer daran gedacht,
dass mitten in der Heiligen Nacht
ein Kirschzweig voll zum Leben erwacht.
Ein Kirschzweig, der schon schlief und träumte
als er geschnitten - sich nicht bäumte,
gegen einen Wunsch im Herzen.
Da blühet er in EINtracht nun
im Licht der Christbaumkerzen.

Er wird den Frühling nicht erleben,
gottlob, er kennt ja keine " Zeit"
wir wollen ihm danken, Liebe geben,
er hat sein Leben uns geweiht.
Hat Weih - Nacht dir und mir
aus kalten Nächten gemacht.
Wer hätte im Sommer daran gedacht ?

Doris S.

​

L&L

 

[LoneWolf]

Ich ahn schon, wo mein Hund begraben ist. Ich glaub zu viel an diesen karmischen Käfig, in dem ich mich da eingesperrt hab und zu wenig an Wunder. Nicht das ich am Wunder des Lebens an sich zweifeln würde, das seh ich, das spür ich ja - ob mit oder ohne Wehweh - oder an göttlicher Güte und Liebe, nein, da hab ich keine Zweifel .... aber an das Wunder einer Spontanheilung für meinen verwirrten Geist und die paar kleinen körperlichen Defizite, die sich im Laufe der Jahre eingestellt haben, glaub ich zu wenig. Ich glaub noch zu viel an den Verfall, an die Materie, steck selber noch viel zu tief im Fleisch drinnen, in der Zeit, komm manchmal ein Stück raus, spür ein wenig die Ewigkeit, eine Kostprobe der Ewigkeit, rutsch wieder rein in die Zeit, in den Verfall .... hin und her und hin und her ....

.... dieser karmische Käfig, nicht das ich das als Belastung empfinden würde, nein ... so ist das nicht ... weiß ja, dass ich ihn selber gebastelt hab, ein wenig eng ist es mir manchmal hier und hin und wieder kommt so ein Wunsch auf, den ganzen Kasten in die Luft zu ....


...nein, keine Brutalausdrücke mehr hab ich mir vorgenommen...


... werfen, genau ... wie einen Ball in die Luft werfen .... hurra!

.... und warten bis er runterkommt ....
10 Meter überm Boden ....
5 Meter ....
1 Meter .....
20 cm über dem Boden und Schuss und ....

..... Toooooooooooooor!!!!!

I werd narrisch

Hinweis am Rande für Menschenrechtler und Tierschützer:

Alle Lebewesen, Menschen, Freunde, Feinde, Tiere und Pflanzen wurden vorher aus dem Ball entfernt und in artgerechter Landschaft ausgesetzt wo sie nun glücklich und zufrieden grasen dürfen. Nur alle Zwanghaftigkeiten, 1000fachen Verstrickungen wurden auf den Mond geschossen.

 

[Dorlis]

Um " vorwärts gehen zu können, ...hast du alles aufgezählt, -was wegzulassen wäre !
Wir sind ja schöpferische Wesen-( im Verbund mit unserer Quelle )..also erschaffen wir das, was wir Zukunft nennen selbst, wobei wir das nur in der Gegenwart vermögen !
Ich hab ein wunderbares " Löschprogramm " ERlebt, im Rahmen meiner persönlichen Aufrichtung .( Es gibt mehrere Möglichkeiten und Wege, klar, ich ging u.a. den...! )

Und zwar : zfgh.de
Wenn es dich interessiert, les mal..

Hauch die Kirschzweige an - und sei lieb gegrüsst, Willi.

Dorlis

PS: ... das mit dem Toooooooor, das ist selbst an mein Ohr gedrungen-nicht damals, aber in einer Wiederholung...
Stelle man sich vor, Menschen würden sich generell so beGEISTern für sich selbst, für's LEBEN, für den Nächsten..
" I würd narrrrisch "..lach

 

[LoneWolf]

Ja, in der Vergangenheit habe ich mir auch schon eine Zukunft erschaffen. Das war eben diese Gegenwart. Doch konnt ich damals nicht so genau sehen, was ich mir da erschaffe und siehe da und staune ich ....

Ein Parkplatz ists geworden...

für meinen Leib, auch für die Seel,
zum Ruhen, Sitzen und zum Denken,
ein Ort, fast möcht ich sagen, hier steht die Zeit,
nicht gar so fern der Ewigkeit.

 

[Dorlis]

Dein Parkplatz, den du dir erschaffen hast, ist ein guter Startplatz, Willi !
So seh ich das - und ich grüsse dich herzlichst.


Dorlis

 

[LoneWolf]

Das ist ein Test!

 

[LoneWolf]

Die Ethanolsucht wird in Fachkreisen als "unheilbare Krankheit" bezeichnet.

Aber mit den negativen Glaubenssätzen - der Welt - kann ich mich als Betroffener nicht mehr auseinander setzen, weil die ziehen mich nur runter.
Und tiefer als ich ohnehin schon bin, will ich nicht mehr reisen. Macht mir keinen Spaß mehr.

Wenn ich an "Unheilbarkeit" glaube, dann gebe ich dem Unheil Macht, das tu ich mir nicht mehr an.

Auch, dass es zu einem bestimmten "Zeitpunkt" für eine Krankheit (etwa die Ethanolsucht) keine geeignete "Heilmethode" gibt, kann mich nicht dazu bewegen, an "Unheilbarkeit" zu glauben, weil an das Unheil will ich nicht glauben. Mir reicht es, was ich an Unheil sehe und erlebe. In mir selber und in der Welt.

Will ich aber Heilung von dieser für unheilbar erklärten "Krankheit", bleibt mir als Laien der Sucht und Krankheitsforschung nichts anderes übrig, als das Phänomen der Zeit zu verlassen und die Heilung in der Ewigkeit zu suchen. Das ist für mich Gott. Ewigkeit und Heilung. Gerät dadurch auch meine Kompatibelität mit der Welt der "Zeitgläubigen" ins Wanken, denn hier wird auf einer unendlich langen Spirale nach Lösungen für Probleme gesucht, die man im Laufe des Daseins selber erschaffen hat. Und während man nach Lösungen sucht, übersieht man dies oder das und erschafft neue Probleme, für die man wieder nach Lösungen suchen kann. So wird immer alles besser, aber niemals gut. Vollkommene Heilung gibt es hier nicht, weil die Bewegung in der Zeit allein schon Wunden reisst. Die 1. Ursache meiner unheilvollen Erscheinung liegt an meinem Eintritt in die Zeit und dafür gibt es in der Zeit keine Heilung. Nur in der Ewigkeit. Das ist immer da, wo die Zeit nicht ist.

Darum bleibt mir nichts anderes übrig, als meinen Glauben an die "unendlichen Zeitspirale" zu vernachlässigen und meinen Glauben an die Ewigkeit Gottes zu stärken.

Aber ich weiß natürlich - hier in der Zeitspirale ist meine Ethanolsucht eine "unheilbare Krankheit" ... eigentlich das reine Unheil für sich. Nur ich darf daran nicht glauben, sondern ich muss an das Gute glauben. Also an die Heilung.

Wenn die professionelle, wissenschaftliche Suchtforschung und Therapie mal soweit in der Zeit vorangeschritten ist, dass auch der abstrakte Begriff der Ewigkeit - Gottes Ewigkeit - und des darin enthaltenen Heilungspotentials darin Platz findet, dann werd ich mir wieder eine Therapie überlegen. Sofern ich das noch in der Zeit erlebe und sie mir finanziell leisten werde können.

Bis dahin bleibt mir nur das Warten in der Stille einer gewissen heilsamen Einsamkeit, die mich nach und nach von der Wichtigkeit des Ethanol in meinem Leben und von der tickenden Uhr an der Küchenwand befreit und die Zeit vertreib ich mir mit der Jagd nach schönen Momenten zwischen den Sekunden.

Tick Tack - Tick Tack ... wer hat an der Uhr gedreht, ist es wirklich schon so spät.

 

[Dorlis]

..wer deine Signatur nicht beachtet, versäumt was !!! - Willi .

Als ich mal -vor 12-14-16 ? Jahren von meinem " persönlichen Parkplatz " aus - " neu " startete, ( im Grunde tue ich das täglich ...jeder Mensch wohl... ) da schrieb ich ähnlich, wie du heute :

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Ich habe mein Fühlen von der selbstauferlegten Schweigepflicht entbunden.

D.S.

Ich grüsse dich herzlich Willi, im Kaffeehaus wird renoviert ?, saniert ? ( ohne Erwartungshaltung !!! meinerseits !!! ) - da bleiben die Gäste vorübergehend " zuhause"...wir kommem aber alle gerne, wenn es zur Neueröffnung lädt !

...und, die Welt mit " neuen Augen " sehen, - seh ich als Geschenk, so mehren sich die " Sehenden ", recht getan, wo wir doch alle AbBILDER Gottes sind.
ERfreulich !

L&L

Dorlis