Menschenkenntnis.....

E

evy52

Guest
Grüß euch!

Wie leicht fällt es euch, Menschen bereits bei der ersten Begegnung zu durchschauen? Die stummen Signale, die jemand ständig unbewusst aussendet, richtig zu deuten? Seine Blicke, seine Gesten, die Körperhaltung, die er nicht willkürlich beeinflussen kann.
Man sagt, dass der allererste Eindruck nur selten trügt und das hab ich mittlerweile, nach vielen Enttäuschungen durch zu viel Vertrauen und Offenheit, gelernt.
Mir ist früher oft passiert, dass, wenn ich einem
Menschen zum ersten mal begegnet bin, mich etwas an ihm störte (ich wusste nicht, was), meist sagte mir ein Blick in seine (oder ihre) Augen, dass mit dem was nicht stimmt. Doch nachdem ich mit der Person gesprochen hatte, wurde sie mir eigentlich recht sympathisch.
Aber - nach einer längeren Bekanntschaft habe ich so manches mal erkennen müssen, dass mich mein Gefühl beim ersten Blick in seine (ihre) Augen nicht getäuscht hat.
So habe ich mir zur Gewohnheit gemacht, mich an den Augen der Menschen zu orientieren und bin eher vorsichtig mit zu schnellem Vertrauen geworden.
Mittlerweile habe ich ein sehr feines Gespür entwickelt und habe beobachtet, dass jene, die nur still dasitzen und mit rollenden Augen ihr Umgebung beobachten, sehr gefählich werden können, vor denen nehm ich mich besonders in Acht! Ich kann da sehr gut unterscheiden, ob jemand ein stiller Beobachter oder einfach nur schüchtern oder eben ein ruhiger Mensch ist.
Auch Heuchler kann ich sehr gut erkennen, solche, die stets übertrieben freundlich sind, immer nur lächeln, niemals Emotionen zeigen, sind mir ebenso suspekt, wie jene, die zu sehr aus sich herausgehen, zu viel reden und übertrieben laut lachen. Aber auch solche, die ständig heulen, stets Tränen parat haben.
Es ist ein Hobby von mir geworden, Menschen und deren Absichten zu beobachten und ich muss sagen, das hat mir schon sehr oft geholfen, mich vor neuen Enttäuschungen zu schützen.
Mittlerweile - seit ich in Foren schreibe - kann ich sogar auch zwischen den den Zeilen herauslesen, mit wem ich es zu tun habe.
Wie geht es euch mit der Einschätzung eurer Mitmenschen?
Habt ihr auch so ein feines Gespür für eure Mitmenschen und neue Bekanntschaften?

alles Liebe
evy :)
 
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Hi evy,

weiß nicht so recht, es zählt jedenfalls nicht zu meinen stärken, das, was du beschreibst. es mag aber zuweilen tatsächlich sehr hilfreich sein.

allerdings: wäre es möglich, daß manches davon auch selbsterfüllende prophezeihung ist?
ich mein, wenn dir jemand "unsympathisch" oder "gefährlich" erscheint, auf anhieb, dann wirst du selbst darauf sofort- und von dir selbst unbemerkt- mit deiner körpersprache, deinen blicken reagieren - in entsprechender weise
dem andern mag es dann genauso geh'n wie dir?

ich bin nicht so ein fan vom sofort ein- und vor-sortieren, ehrlich gesagt, zumal vieles davon nur eigene projektion sein mag.
Allerdings, bei etlichen menschen mache ich mich auch sofort zu, keine frage.

aber wer weiß, wie ich in 20 jahren drüber denke...

Liebe Grüße, Stephan
 
Eigentlich wollte ich mit einem Ellenlangen Beitrag über die Variable Mensch antworten, aber das war mir zu viel Geschreibsel. Daher ein Liedtext von den Toten Hosen - All die ganzen Jahre...

Du hast mich noch nicht erkannt,
obwohl ich vor Dir steh'.
Ich möchte mit Dir reden,
doch irgendwie kann ich's nicht.
Ich hab Dir lang nicht mehr geseh'n,
guck' jetzt in Dein Geicht.
Ich suche einen alten Freund,
doch ich entdecke nichts.

Versuch' Dich zu erinnern,
wir hab'n so viel erlebt.
Es ist, als wäre das alles nie gescheh'n.
Nichts ist mehr geblieben,
alles ausgelöscht.
All die ganzen Jahre.

Ob's Dir wohl auch so geht,
daß Du mich nicht mehr verstehst.
Es ist, als wäre das alles nie gescheh'n.
Nichts ist mehr geblieben,
alles ausgelöscht.
All die ganzen Jahre.

Wo ist der Funke, der uns verbunden hat?
Es gibt nichts, das uns trennt,
habe ich immer gedacht.
Haben wir uns wirklich jemals
die Freundschaft geschworen?
Wenn es einen Grund gab,
wir haben ihn verloren.

Versuch' Dich zu erinnern,
wir hab'n so viel erlebt.
Es ist, als wäre das alles nie gescheh'n.
Nichts ist mehr geblieben,
alles so weit weg.
All die ganzen Jahre.

Ob's Dir wohl auch so geht,
daß Du mich nicht mehr verstehst.
Es ist, als wäre das alles nie gescheh'n.
Nichts ist mehr geblieben,
alles so weit weg.
All die ganzen Jahre.

Deine Augen bleiben tot
und ich weiß jetzt Bescheid.
Ohne ein Wort zu sagen,
geh' ich an Dir vorbei.

Versuch' Dich zu erinnern,
wir hab'n so viel erlebt.
Es ist, als wäre das alles nie gescheh'n.
Nichts ist mehr geblieben,
alles so weit weg.
All die ganzen Jahre.

Ob's Dir wohl auch so geht,
daß Du mich nicht mehr verstehst.
Es ist, als wäre das alles nie gescheh'n.
Nichts ist mehr geblieben,
alles so weit weg.
All die ganzen Jahre.


Menschen verändern sich Evy, was du früher erkannt hast, ist nach einer gewissen zeit abgeändert durch Erfahrungen, erlebte Gefühle und gesammelte Eindrücke... ;)

l.g.
Ingo
 
Hi Evy!
Ja, Menschenkenntnis, das kommt mir bekannt vor.
Nur meiner Meinung ist die Kommunikation sehr viel wichtiger und schwerer!
Und leider hat Mensch nicht immer Recht mit dem ersten Eindruck, schon lange nicht in einem Forum, wo sich niemand hört und sieht.
Deswegen ist die Kommunikation gerade hier noch wichtiger, damit sich nichts Falsches einprägt.
Weil niemand ist ein Heiliger und lässt ab und zu mal was vom Stapel und muss deswegen kein "schlechter Mensch" sein. Das ist nämlich die Gefahr in irgendwelche Schubladen gesteckt zu werden.
Viele Grüsse
 
Brummel schrieb:
Hi Evy!
Ja, Menschenkenntnis, das kommt mir bekannt vor.
Nur meiner Meinung ist die Kommunikation sehr viel wichtiger und schwerer!
Und leider hat Mensch nicht immer Recht mit dem ersten Eindruck, schon lange nicht in einem Forum, wo sich niemand hört und sieht.
Deswegen ist die Kommunikation gerade hier noch wichtiger, damit sich nichts Falsches einprägt.
Weil niemand ist ein Heiliger und lässt ab und zu mal was vom Stapel und muss deswegen kein "schlechter Mensch" sein. Das ist nämlich die Gefahr in irgendwelche Schubladen gesteckt zu werden.
Viele Grüsse

Hi Brummel - das wollte ich mit meinem Thema auch gar nicht sagen -
lediglich ging es mir um das Erkennen von unbewussten Signalen, die Menschen an andere aussenden und wie wir damit umgehen (können, sollen, müssen).
Es ging mir dabei auch nicht um ,,gut" oder "schlecht", (hab ich das falsch ´rübergebracht oder ist es falsch angekommen? Sorry!).

Ich kann für mich doch schon behaupten, dass ich mit meinen Eindrücken bei der ersten Begenung mit Menschen fast immer recht behalte.
Das wissen mittlerweile auch meine Angehörigen und fragen mich oft um Rat deswegen.
Um ganz ehrlich zu sein - ich bin auch ein wenig stolz auf diese ,,Begabung" - hat mich viel Mühe und Enttäuschung gekostet, bis ich sie erlernt hab.
Grüß dich Brummel
evy :)
 
Hi Evy!
Es klingt ein wenig, als wolle man sich zukünftig "schützen" vor schlechten Erfahrungen (?).
Ich bin eher der Typ "Stehaufmännchen". Eigentlich ganz unvoreingenommen und wenn schlechte Erfahrungen, wird es verbucht als nicht so schöne Erfahrung und fertig ist die Kiste und weiter gehts...
Aber Menschenkenntnis habe ich auch und verstehe Dich;), nur mich bringt es nicht weiter. Nur die Kommunikation, an der ich noch viel üben muss :rolleyes: ...
Viele Grüsse
 
hm, man kann auch oft die "falschen" signale aussenden, wenn es einem schlecht geht, aber das heisst noch lange nicht, dass derjeniger auch ein schlachter Mensch wäre.
Es gibt eigentlich keine schlechte, falsche Menschen, nur ungünstige Zeitpunkte - in einer andere Situation, anderer Zeit, nachdem vieles vorüber ist, kann derjeniger auch anders komen und auch umgekehrt - wie Iron sagte - Menschen ändern sich, wichtig ist es, in welcher Zeit man sie trifft.

Es ist so, wenn einem alles auf dem Kopf fällt, seine Welt nicht mehr in Ordnung ist - wird er irgendwann wütend, und schwelgt in Selbsthass, Selbstzweifel, kehrt der Welt den Rücken, oder was auch immer - wir sind leider oft das Ergebnis unserer Umgebung/Welt - es gibt Tage, wo man nur schreien möchte - aber das heisst nicht, dass man ein ewiger Schreihals ist.

Das beste Bild dazu aus dem Film Chocolate - die alte Frau, geht mürrisch in die Chocolaterie, knurrt Vianne an - darauf kriegt sie eine Trinkschoko vorgesetzt und wird weich wie Butter :). Ein wunderbares Bild.
Wenn das Herz spricht gibt es keine schlechten Menschen
 
"Man sieht nur mit dem Herzen gut,das Wesentliche bleibt den Augen verborgen..."(Kleiner Prinz)

Ich glaube auch,daß der erste Eindruck immer der richtige ist.Das ist meine Erfahrung.Aber ich glaubeman sollte den ersten Eindruck nicht mit Vorurteilen verwechseln.Wie gesagt,ich laß mich von meinem Gefühl leiten.

Ich hatte eine Kollegin mit der ich mich auf anhieb verstand,sie war lebenslustig,hat viel gelacht,ihre Meinung gesagt und sich auch für Esoterik interessiert.Ich war so froh endlich soeine lustige Kollegin zu haben,...bis sie dann nach etwa 6 mOnaten ihr wahres Gesicht zeigte...Egoismus,kriechen vorm Chef,ich kam einfach nicht mehr klar mit ihr.Ich mag aufrichtige Menschen,keine Heuchler.Mein Weltbild bekam Risse,von wegen erster Eindruck-bis mir dann bewußt wurde,daß ich sie schon eher zum ersten Mal gesehen hatte,da saß sie ganz still da und hatte mich kalt beobachtet.Mittlerweile gehe ich ihr richtig aus dem Weg,da sie keine guten Gefühle in mir weckt. :escape:

East of the sun
 
...und Vertrauen zieht Vertrauen an,
wenn man sich öffnet öfnet sich der andere auch - nach einiger Zeit.
Oder auch nicht - aber auch das passt.
Ich muss mich nicht vor den anderen verschliessen, nur damit mich niemand verletzt, denn dann kann ich auch nicht erfahren, wie es ist, wenn er mich nicht verletzt.
Es ist so, wie "geh´nicht raus, wenn die Sonne scheint, du könntest dir Verbrennungen holen" aber dann hast du einen wunderschönen sonnigen Tag verpasst.
Wenn´s mal zu viel wird, dann gehst du halt - kein Mensch zwingt einen zu etwas, was man nicht will, sollte zumindest so sein. Sollte der andere einen zu etwas zwingen wollen, heisst es noch lange nicht, dass man dem nachkommen muss.

Ich möchte unschuldig leben - ich weiss nicht, ob diese Behauptung da richtig ist, aber ich finde zu viel analysieren, zu viel denken nimmt einem den Unschuld -
wobei Unschuld da nicht mit einfältigkeit gleichgesetzt wird.
Einfach nur damit, dass ich alte Erinnerungen, alte Wunden, Verletzungen, die ganze Vergangenheit von mir werfe, nachdemich sie angesehen habe und weitergehe, als wäre es immer ein neuer Tag, als wäre nichts pasiert - es war ja alles nur situationsgegeben.
Deswegen habe ich keine angst mehr offen zu sein, zu vertrauen, jaden, egal, was er tat - wohl bemerkt - möchte ist jedes Mal so begegnen, als wäre nichts geschehen.
Denn auch wenn er mir irgendwann mal Schmerzen zugefügt hat - entweder tut es ihm Leid, er hat auch was daraus gelernt. Wenn nicht, wenn nichts passt, kann man immer noch weitergehen.
Und ich denke , wenn man andere unschuldig - das heisst vorbehaltslos trifft, passiert es seht oft, dass der andere die gleiche Haltung einem gegenüber auch annimmt -

Ich bin auch ein Beobachter, ich beobachte ständig und nehme nur die Beobachtungen, die mir nützlich sind mit.
Die letztere habe ich von einer sehr guten Freundin gelernt.
Sie kennt mich schon seit 14 Jahren - und sie kennt mich, oft die leisesten Gedanken von mir, die ich noch icht einmal ausgesrochen habe.
UND SIE kann mich manipulieren - und ich liebe die Art, wie sie es tut, denn sie tut es wirklcih sehr unschuldig. Weil das einzige, was ihr wichtig ist, ist, dass sie mich liebt und unter keinen Umständen mich verlieren will.
Sie hat mich früher sehr oft bis zum Weissglut getrieben, mit irgendeiner Handlung, die mich sehr verletzte - nicht einmal habe ich sie angeschriene "jetzt geh mir aus den augen, ich will dich nie mehr wiedersehen"
Dann lässt sie mich in Ruhe, weil sie weiss, dass man mit mir nicht reden konnte. Einmal hatte sie es so weit gebracht, dass ich vor lauter Wut/Enttäuschung/Verletztheit/nochmal Wut gekotzt hatte, war drei Tage lang krank, habe drei Tage lang den Klomuschel gehütet.
Dann kam sie wieder - nachdem ihr Freund mir einige verzweifelte SMS geschickt hatte - "tue was, es ist nicht mehr anzusehen" - dann kam sie wieder, lockte mich wieder auf ein Kaffee raus, sie tut es auf einer Art, wo sie mich zum Lachen bringt, so, dass ich nicht mehr Nein sagen kann.
Dann sitzt sie mir gegenüber, grinst und strahlt glücklich, zufrieden so in der Art - "jetzt hab´ich dich wieder". Und ich weiss, dass sie es weiß und sie weiß, dass ich es mitkriege - und wenn sie dann so dasitzt, liebe ich sie einfach, konnte sie die ganze Zeit über umarmen - und muss nur grinsen, als Antwort auf das "ich weiss, dass du´s weißt, dass ich es weiß".
Das wütendmachen ist nun ausgebleiben - zum glück, war ja nie scharf darauf - aber ich weiß, dass sie 100% zu mir steht und sie weiß , dass ich 100% zu ihr stehe - beide haben daraus sehr viel gelernt, und die Freundschaft ist sehr stark - wurde dadurch immer stärker, denn durch Schmerz, und immer wieder Zusammenfinden wuchst das Vertrauen zueinander. Wäre sie nicht das gewesen, was sie ist, wäre die Freundschaft nie entstanden, es hätte keine Chance gehabt - und ich bin ihr dafür sehr dankbar.
Ich könnte da noch ewig erzählen, aber das reicht nun - ich sage nur, dass ich verstanden habe, dass Vertraeun ein Geschenk ist - manchmal, sehr oft Vertrauen auch wenn es unbegründet, ja, töricht erscheint.Und ja, ich denke, das ist Unschuld - denn Kinder - wenn man sie beobachtet, haben unbegrenztes Vertrauen, und Kinder sind noch unschuldig, vielelicht ist das der Schlüssel zum Leben.
Du schenkst und wirst beschenkt -

lg
eiwa
 
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Ja ist schon ne schwierige Sache mit der Menschenkenntnis, sich dabei von den Gefühlen leiten lassen.

Menschenkenntnis wäre meines Erachtens alle Menschen zu lieben.
Gelingt mir nicht immer.

Somit ist man doch mit Vorurteilen behaftet, allerdings hat mich das Leben gelehrt, daß ich gerade dann wenn ich jemanden ablehnte meist auf den falschen Menschen gesetzt hatte. Er meist der liebenswertere und wertvolle Mensch war/ist was mich schon in ziemliche Erklärungsnot gestürzt hat.

Wenigstens das habe ich gelernt, nicht mehr nach dem äußeren Erscheinungsbild zu gehen, abzuwarten und den ersten Eindruck nicht mehr maßgebend sein lassen.

Gruß Aroha
 
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