Amant
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- 14. Februar 2012
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Hi ins Rund,
komme gerade aus der Stadt, habe mir ein paar ruhige Minuten mit kontrolliert reduziertem und sehr leckerem Konsum gegönnt und einiges an "Errungenschaften" unserer momentanen Gesellschaftsform des ungebändigten Konsums / Wachstums Revue passieren lassen. Wie könnte es anders sein (ist ja nun bekannt hier ), bin ich natürlich zunächst über die befellten Mützen und Kragen und Bommels gestolpert, die grad eine immense Schlagzahl zu erreichen drohen.
Da trägt man Prada oder auch nicht, der Teufel trägt es zumindest, und verschwendet keinerlei Gedanken an den Prozeß, der für diese Güter vorher gegangen ist, vorhergehen muss. Wichtig ist es hipp zu sein, immer auf Linie, Pelz ist im Kommen, jaaaaaa unbedingt! Echt muss er sein, der Pelz, alles andere ist doch bullshit und uncool, jawoll.
Ja und in diesem Zusammenhang fragt man sich natürlich, was der Mensch heute eigentlich wert ist. Dazu gleich ein dies krass auf den Punkt bringenden Artikel von 3Sat reinstelle.
Was bringt Menschen dazu, ungehemmt und völlig gedankenlos zu konsumieren? Was meint Ihr dazu?
Und was ist mit denen, die das aus welchen Gründen auch immer, dies nicht ausgiebig können? Sind die out, Abfall der Gesellschaft? Oder die, die das gar nicht wollen? Die gibt es sicher auch, wenige, aber sie leben noch.
Hier etwas Input zum Thema:
absolute Preisdiskriminierung, Zeit online
Und hier zur Überschrift:
Zwanghafter Konsum, 3Sat
Ein paar Gedankensplitter zum Jahresende, wer mag mitdenken und diskutieren?
komme gerade aus der Stadt, habe mir ein paar ruhige Minuten mit kontrolliert reduziertem und sehr leckerem Konsum gegönnt und einiges an "Errungenschaften" unserer momentanen Gesellschaftsform des ungebändigten Konsums / Wachstums Revue passieren lassen. Wie könnte es anders sein (ist ja nun bekannt hier ), bin ich natürlich zunächst über die befellten Mützen und Kragen und Bommels gestolpert, die grad eine immense Schlagzahl zu erreichen drohen.
Da trägt man Prada oder auch nicht, der Teufel trägt es zumindest, und verschwendet keinerlei Gedanken an den Prozeß, der für diese Güter vorher gegangen ist, vorhergehen muss. Wichtig ist es hipp zu sein, immer auf Linie, Pelz ist im Kommen, jaaaaaa unbedingt! Echt muss er sein, der Pelz, alles andere ist doch bullshit und uncool, jawoll.
Ja und in diesem Zusammenhang fragt man sich natürlich, was der Mensch heute eigentlich wert ist. Dazu gleich ein dies krass auf den Punkt bringenden Artikel von 3Sat reinstelle.
Was bringt Menschen dazu, ungehemmt und völlig gedankenlos zu konsumieren? Was meint Ihr dazu?
Und was ist mit denen, die das aus welchen Gründen auch immer, dies nicht ausgiebig können? Sind die out, Abfall der Gesellschaft? Oder die, die das gar nicht wollen? Die gibt es sicher auch, wenige, aber sie leben noch.
Hier etwas Input zum Thema:
Jeder hat seinen Preis
Unendlich viele Preise für ein Produkt: Einer der größten kapitalistischen Träume ist gerade dabei, in Erfüllung zu gehen. Big Data macht es möglich. von Hannes Grassegger
Die Zeichen dafür, dass sich das kapitalistische Nirwana nähert, mehren sich. Florian Stahl sieht sie überall. Beim Einkauf im Netz, in den USA, in Deutschland. Beispielsweise kürzlich in New York, als sich der Professor für quantitatives Marketing an der Universität Mannheim bei Booking ausloggte, die Cookies löschte, dann seine Hotelanfrage noch einmal startete, diesmal anonym. Da war das gleiche Zimmer plötzlich günstiger. Weil der Algorithmus ihn nicht mehr identifizieren konnte, schlug er ihm einen anderen Preis vor. "Die Preismechanismen sind dabei, sich zu ändern", sagt Stahl, "und zwar fundamental".
Im Prenzlauer Berg, im Kaiser’s Supermarkt in der Winsstraße, wo sich Berlin früher zum Flirten traf, drängen sich die Kunden vor einem roten Ständer mit einem Bildschirm. Sie halten eine Karte vor den mannshohen Apparat. Weißes Licht streichelt ihre Hände, ihre Extrakarte wird gescannt, ein leises Summen begleitet das Erscheinen des Bons, darauf ihre Preisabschläge. Dann bin ich dran.
absolute Preisdiskriminierung, Zeit online
Und hier zur Überschrift:
Konsum als Mitgliedsbeitrag zur Gesellschaft In der Gesellschaft der Konsumenten, sind Menschen nur so lange wertvoll, wie sie konsumieren können. Der Konsum ist quasi ihr Mitgliedsbeitrag. Der Konsument wird selbst zum Konsumierten, er wird zu einer Ware, die benutzt wird von der Industrie und der Abfallgesellschaft. Ist der Nutzen einer Ware nicht mehr vorhanden, wird sie weggeworfen.
"Ein disqualifizierter Konsument hat einen ganz anderen sozialen Status als die industrielle Reservearmee. Ein disqualifizierter Konsument ist völlig nutzlos", so Baumann weiter. "Ein hoffnungsloser Fall für die Gesellschaft. Wenn man absolut zynisch ist, würde man sagen, unserer Gesellschaft ginge es viel besser, wenn diese armen Menschen, die keine richtigen Konsumenten sein können, einfach verschwinden würden."
Profitmaximierung statt Sicherheiten Kann der Mensch jemals aus dieser Spirale der Profitmaximierung herauskommen? Der Soziologe ist pessimistisch. Am Anfang der Moderne stand die Hoffnung, der technische Fortschritt würde seinen Abschluss in einer besseren Welt finden. Heute wissen wir: Der Mensch ist nie zufrieden, die Modernisierung ist kein Ziel, sondern eine permanente Lebensform.
"Wenn Sie modern sind, bedeutet das, dass Sie zwanghaft, besessen und suchthaft alles um sich herum modernisieren. Wenn Sie mit der Modernisierung aufhören, hören Sie auf modern zu sein. Denn die moderne Lebensauffassung ist eben das zwanghaft besessene Modernisieren. Von modernem Leben ohne Modernisierung zu sprechen, wäre so dumm, wie von einem Wind zu sprechen, der nicht weht oder einem Fluss, der nicht fließt. Natürlich ist ein Fluss, der nicht fließt, kein Fluss, sondern ein See." Und so bleibt dem modernen Menschen nur eine Gewissheit, nämlich die, dass es keine Gewissheit und keine Sicherheit mehr gibt, außer der, dass wir konsumieren müssen.
Zwanghafter Konsum, 3Sat
Ein paar Gedankensplitter zum Jahresende, wer mag mitdenken und diskutieren?