Nick Campion: Etwas, das Du in Deinen frühen Schriften sehr stark betonst, ist die Vorstellung, dass eine Planetenkombination, die mögliche negative Auswirkungen haben könnte, auch die Lösungen enthält, mit denen man eben jenen begegnen kann. Wenn also Mond-Pluto eine natürliche Tendenz zur Depression mit sich bringt: wie könnte ein Mensch das Beste daraus machen - wie könnte er wieder Licht ins Dunkel bringen und wieder ein Lächeln auf seine Lippen zaubern?
Liz Greene: Ich denke, es ist wichtig, nicht allzu sehr zu versuchen, das Lächeln zurückzugewinnen. Ein Teil des Problems liegt darin, dass wir Depression und Trauer als Krankheiten ansehen, die geheilt werden müssen. Halb Amerika wird wegen Depression behandelt. Depression und Melancholie sind seit Menschengedenken die einzigen Zustände, in denen man Kontakt mit der Seele aufnehmen kann. Wenn man mit einem festgeklebten Grinsen im Gesicht herumläuft, kann sich diese Seite des Lebens nicht kreativ ausdrücken oder nutzbar machen lassen. Die Neigung zu wiederkehrender Depression mit Mond-Pluto bedeutet vor allem, ein anderes Verständnis von Depression zu bekommen - vielleicht nennen wir es lieber Melancholie -, hinunter in die Tiefen zu gehen, um danach wieder ans Licht zurückzukehren. All die tiefen Fragen kommen hoch. Weil in Plutos Welt alles stirbt, spürt ein solcher Mensch eine andauernde Trauer für das, was vergeht. Es ist wie wenn man einen nahestehenden Menschen verliert. Wenn man der Trauer nicht genug Platz einräumt, staut sie sich auf und wird krankhaft. Es kann sehr hilfreich sein, mit Depression als etwas zu arbeiten, das nützlich und kreativ ist, anstatt zu versuchen, das Lächeln zurückzubringen. Ich glaube, das Lächeln beginnt dann, ein bisschen ironischer zu werden. Es ist eine andere Art des Lächelns. Es kann zu der Sorte Humor führen, die auch das Absurde zu schätzen weiß.