Meister und was sie so sagen... - Diskussionsthema

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Wobei vieles was man ihr nachsagt in Reifeprozessen bereits von mir abgefallen ist. Entwicklungspotenzial gibts sicher immer noch, keine Frage.
 
Der Mind ist das, was ständig, Tag und Nacht, ruhelos ist, denkend und ringend, im Versuch, den Geliebten zu begreifen, obgleich dieser dem Wissen entzogen und unbegreiflich ist.

Der Mind ist wie ein Nachtfalter und der Geliebte wie eine Kerze. Wenn der Falter sich auf die Kerze stürzt, wird er verzehrt und zerstört; aber das liegt in der Natur des Falters. Wie zerstörerisch die Flamme auch sein mag und wie groß die Qual des Verbrennens – der Falter kann nicht von der Kerze lassen.

Gäbe es ein irgendein Tier wie den Falter, das es ohne die Kerze aushalten könnte und sich nicht in ihr Licht stürzte, so wäre das alles andere, aber kein Falter.

Und wenn sich der Falter ins Licht der Kerze stürzen würde, ohne zu verbrennen, so wäre das keine Kerze.

Deshalb ist jener Mensch, der es ohne seinen Geliebten aushalten kann, den keine Sehnsucht antreibt, überhaupt kein richtiger Mensch.

Wenn er aber seinen Geliebten begreifen könnte, so wäre das kein richtiger Geliebter. Deshalb ist der wahre Liebende einer, der unaufhörlich sich bemüht; der unablässig, ruhelos das Licht seines Geliebten umkreist.

Und der Geliebte ist es, der ihn verzehrt und zunichte macht und den Schleier des Verstandes zerreißt.

Rumi
 
Ist es ein Weg mit Herz?
Wenn er es ist, ist der Weg gut; wenn er es nicht ist, ist der Weg nutzlos.
Beide Wege führen nirgendwo hin, aber einer ist der des Herzens, und der andere ist es nicht.

Auf einem ist die Reise voller Freude und solange du ihm folgst, bist du eins mit ihm.
Der andere wird dich dein Leben verfluchen lassen. Der eine macht dich stark, der andere schwächt dich.

Für mich gibt es nur ein Reisen auf Wegen, die Herz haben, auf jedem Weg reise ich, der vielleicht ein Weg ist, der Herz hat.

Dort reise ich, und die einzige lohnende Herausforderung ist, seine ganze Länge zu gehen.
Und dort reise ich und sehe und sehe atemlos.
Carlos Castaneda
 
Der Indianer und die Grille

Ein Indianer, der in einem Reservat wohnte, besuchte seinen weissen Freund in der Grossstadt. Er war verwirrt vom vielen Lärm, von der Hektik und von der schlechten Luft.

Die beiden gingen die Strasse entlang. Plötzlich blieb der Indianer stehen und horchte auf: "Ich höre irgendwo eine Grille zirpen". "Du musst dich täuschen, hier gibt es keine Grillen. Und selbst wenn, dann würde man sie niemals bei diesem Lärm hören." Der Indianer ging ein paar Schritte und blieb vor einem mit Efeu bewachsenen Haus stehen. Er schob die Blätter auseinander und fand die Grille.

"Natürlich hast du die Grille zirpen gehört. Dein Gehör ist besser geschult als meines", meinte der weisse Mann. Der Indianer schüttelte den Kopf. "Das Gehör eines Indianers ist nicht besser als das eines weissen Mannes. Ich werde es dir beweisen."
Er griff in seine Tasche, holte ein Geldstück heraus und warf es auf den Gehsteig.Sofort blieben mehrere Leute stehen und sahen sich um. "Siehst du mein Freund, es liegt nicht am Gehör. Was wir wahrnehmen, liegt ausschliesslich an der Richtung unserer Aufmerksamkeit."

Quelle unbekannt
 
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