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Ausgehend von mir und meinen Erfahrungen (habe 2 Kinder) muss ich sagen, dass Kinder genau wissen was sie wollen, sie machen das auch deutlich und versuchen ihren Willen, ihre Meinung durchzusetzen.
Das fängt schon als Baby an, wenn das Kind merkt auf den Arm genommen zu werden tut mir gut, wird es so lange schreien, bis es seinen Willen bekommt.
Hier müssen wir notwendig unterscheiden. Ein Kleinkind, das auf den Arm genommen werden möchte und schreit, um seinen Willen durchsetzen zu können, reagiert affektiert, es ist noch lange nicht in der Lage, reflektiert zu handeln und zu wollen, wie es Jugendliche oder gar Erwachsene können.
Aber es versucht seinen Willen durchzusetzen (andere Möglichkeiten hat es noch nicht).
Nur weil es noch nicht in der Lage ist, bedeutet das doch nicht das es keinen Willen hat.
Ja, das wurde auch nicht in Abrede gestellt. Wichtig ist die Unterscheidung zu treffen, etwas bewusst reflektieren zu können. Das können Kinder, je jünger sie sind, nicht. Zum Beispiel als ich katholisch erzogen wurde, ging ich zur Kommunion, weil man das eben so machte und weil es der Wunsch meiner Eltern war.
Würde man mich heute zu etwas mehr oder weniger Vergleichbarem einladen oder mir anbieten wollen, würde ich erst einmal kritisch nachfragen.
Ist das nicht bewusst seinen Willen durchsetzen?
Es ist zum Haareraufen mit der eigenen Meinung. Der eine meint dies so und der andere so. Wie sind sie nur auf ihre Meinungen gekommen? Was hat sie dazu bewegt, diese Meinung zu haben und nicht eine andere? In einem erfundenen Gespräch, wie es jederzeit und überall sein könnte, möchte ich das genauer darstellen:
Da lese ich in einem roten Magazin einen Artikel über ein politisches Thema, verstehe alles gut und schenke ihm Glauben. Dann höre ich von meinem Nachbarn über die gleiche Sache aber eine ganz andere Meinung.
Dann will ich ihm erzählen, was ich alles in dem Artikel gelesen habe, um ihn zu überzeugen, wie ich überzeugt wurde, aber ich finde keinerlei Zustimmung. Ja, es wird sogar noch schlimmer, mein Nachbar lehnt alles ab, was ich doch so sorgfältig gelesen habe, und er fängt langsam an, mit mir zu brüllen, je mehr ich sage.
Es stellt sich im Verlauf des immer hitziger werdenden Gesprächs heraus, dass mein Nachbar in einem anderen Magazin, das eine grüne Farbe hat, eine ganz andere Stellungnahme zu dem Thema gelesen hat. Wie ist er damit umgegangen? Genauso wie ich: Er hat den Artikel gelesen, hat es gut verstanden und wurde zu einem Verfechter.
Nach einigen Tagen glätten sich bei mir wieder die Wogen und ich bemerke, dass mein Nachbar das gleiche Recht hatte wie ich, dem Artikel Glauben zu schenken. Nur ist die große Frage, wer hatte jetzt Recht? Oder anders gefragt, wie sollte man mit einem Artikel, den man gelesen hat - oder was es auch immer sei -, umgehen? Wie sollte man mit den vielfältigen Informationen, die an uns durch verschiedene Wege der Medien, den Schulen, den Kirchen, den Wissenschaften usw. am besten umgehen?
Ich fasse das alles nun in einer großen Frage zusammen:
Wie bilde ich mir meine Meinung am besten?
Welche Erfahrungen habt ihr dabei gemacht? Danke für die Antworten!