Es ist zum Haareraufen mit der eigenen Meinung. Der eine meint dies so und der andere so. Wie sind sie nur auf ihre Meinungen gekommen? Was hat sie dazu bewegt, diese Meinung zu haben und nicht eine andere? In einem erfundenen Gespräch, wie es jederzeit und überall sein könnte, möchte ich das genauer darstellen:
Da lese ich in einem roten Magazin einen Artikel über ein politisches Thema, verstehe alles gut und schenke ihm Glauben. Dann höre ich von meinem Nachbarn über die gleiche Sache aber eine ganz andere Meinung.
Dann will ich ihm erzählen, was ich alles in dem Artikel gelesen habe, um ihn zu überzeugen, wie ich überzeugt wurde, aber ich finde keinerlei Zustimmung. Ja, es wird sogar noch schlimmer, mein Nachbar lehnt alles ab, was ich doch so sorgfältig gelesen habe, und er fängt langsam an, mit mir zu brüllen, je mehr ich sage.
Es stellt sich im Verlauf des immer hitziger werdenden Gesprächs heraus, dass mein Nachbar in einem anderen Magazin, das eine grüne Farbe hat, eine ganz andere Stellungnahme zu dem Thema gelesen hat. Wie ist er damit umgegangen? Genauso wie ich: Er hat den Artikel gelesen, hat es gut verstanden und wurde zu einem Verfechter.
Nach einigen Tagen glätten sich bei mir wieder die Wogen und ich bemerke, dass mein Nachbar das gleiche Recht hatte wie ich, dem Artikel Glauben zu schenken. Nur ist die große Frage, wer hatte jetzt Recht? Oder anders gefragt, wie sollte man mit einem Artikel, den man gelesen hat - oder was es auch immer sei -, umgehen? Wie sollte man mit den vielfältigen Informationen, die an uns durch verschiedene Wege der Medien, den Schulen, den Kirchen, den Wissenschaften usw. am besten umgehen?
Ich fasse das alles nun in einer großen Frage zusammen:
Wie bilde ich mir meine Meinung am besten?
Welche Erfahrungen habt ihr dabei gemacht? Danke für die Antworten!
Ideen können Illusionen, Realtiät und/oder Wahrheit sein.
Die beste Möglichkeit, eine Illusion von der REalität zu unterscheiden ist, sie mit der Natur und dem Leben zu vergleichen.
Bestätigen diese, dass die Idee dort eine Grundlage hat, dann ist sie mit höchster Wahrscheinlichkeit recht realistisch. Von der Wahrheit möchte ich hier noch nicht reden.
Das Vermögen des Gehirns, Wahrheit zu erfassen, ist nicht besonders groß.
Alles, was man beobachten kann, besteht aus kleinsten Puzzle-Teilchen und die wiederum entstehen aus Energie (nur mal so als
Beispiel. Das bedeutet nicht, dass diese Teile nun der Wahrheit Kern sind.). Nimmt das Gehirn sie wahr? Nein. Es bastelt sich daraus ein Endbild und nimmt das als Realität.
Man kann die Einzelteile aber am Körper fühlen, jedenfalls bis zu einem gewissen Grad. Die Sinne ergänzen sich daher im Gehirn zu einem Endbild, das aus den Informationen entsteht, die die einzelnen Sinne zusammen tragen.
Ich bin davon überzeugt, dass kein Mensch eine Sache exakt genau so wahrnimmt, wie ein anderer, weil
1. sind mit höchster Sicherheit die raum-zeitlichen Beobachterpositionen ganz anders.
2. Die Beobachter sind untereinander unterschiedlich gestrickt.
Der Beobachter ist eine Person mit einer Lebensgeschichte, mit der er sich identifiziert. Damit ist er wie eine Suppe, die aus bestimmten Zutaten besteht. Nie schmeckt eine Suppe exakt wie eine andere, da die Zutaten nie exakt die gleichen und gleich dosiert sind. Oder die Zutaten werden unterschiedlich gemischt und/oder unterschiedlich lang gekocht. Die Natur bringt in jeder Hinsicht nur
Unikate hervor, nur! Nie ist darin was, wie das Andere. Daher ist die Wahrnehmung von Illusion, Realität und/oder Wahrheit auch nie exakt gleich. Nie wird exakt das Gleiche wahrgenommen. Wir verständigen uns lediglich über die Grobheiten. Je mehr diese groben Informationseinheiten sich ähneln, um so mehr Verständnis erzeugen sie in den Menschen füreinander und für die Natur des Wahrnehmbaren. Alle anderen Informationen bleiben entweder unbefriedigt zurück und werden unterdrückt oder aufgeschoben.
Fazit: Genau darum überzeugen sich unterschiedliche Menschen von unterschiedlichen Konzepten, bzw. sie lassen sich überzeugen und kommen dann zu einem Einverständnis, wenn die wahrnehmbar groben Informationseinheiten sich ähneln.