Ha! Gutes Thema!
Es gibt ein paar Kontras:
1. Wo tanke ich, wenn ich eine Wohnung im 5. Stock habe?
2. Wie lange muss ich Strom tanken, bis das Ding wieder fahrbereit ist?
3. Was mache ich, wenn ich weiter als 60 km fahren möchte/muss?
4. Woher kommt der angeblich saubere Strom? AKW, Kohle, Gas, Abfallverwertung, Wasser? Wird das Dreckproblem nicht nur verlagert?
Und die restlichen tollen technischen Ausdrücke verstehe ich leider nicht. Tätest du sie mir bitte erklären
Ich lebe im 7. Stock und
tanke meinen E-Roller an einer Ladestation, die vom Hauseigentümer bereit gestellt wird. In China werden E-Fahrzeuge gefördert, indem zum Beispiel Firmen und Wohnsiedlungen Plätze zum Aufladen bereit stellen. Praktisch kann ich meinen E-Roller auch in der Firma laden.
Je nach Ladegerät beträgt die Ladezeit zwischen 8 und 12 Stunden im Normalfall. Nachgedacht wird im Zuge von Elektroautos an eine "Tankstelle" für reine E-Autos. Logistisch wird dort dann nicht Dein Akku aufgeladen, sondern der leere Akku gegen einen vollen Akku ausgetauscht - geht schneller als ein Benzinauto zu betanken. Voraussetzungen (die Handy Industrie ist Vorreiter) genormte Akkus und genormte Anschlüsse für jedes Elektroauto.
Bisher sind die E-Fahrzeuge für den Nahbereich konzipiert, also da wo durch Benzinautos der meiste CO2 Ausstoß erfolgt, denn sehr oft stehen die wartenden Autos mit laufendem Motor vor der Ampel und verblasen so Energie, beim Anfahren benötigt ein Benzinauto den meisten Kraftstoff, das bedeutet im Stop-and-Go Stadtverkehr ist ein E-Fahrzeug eine saubere Alternative zum Energiesparen und zur Verwendung "sauberer Energie".
Das ein E-Fahrzeug mit dem Strom aus dem Netzt geladen wird ist ein Schwachpunkt. Es gibt Carports, die mittels Photovoltaik Zellen (Umgs.: Solarzellen) auch als Ladestation dienen. Doch was ist für die Umwelt letztendlich besser? Strom der aus einem Kraftwerk kommt, dessen Umweltbelastung begrenzt werden kann, oder eine Auspuffschleuder, die individuell den Nahverkehr verpesstet?
Mehr und mehr werden alternative Energien und Möglichkeiten zur "sauberen" Stromerzeugung gefunden. Ich war auch ein Gegner von E-Fahrzeugen, doch seitdem ich eines benutze und die augenscheinlichen Vorteile sehe, denke ich auch - wir müssen in diese Richtung denken. Und wie schon in einigen Beiträgen zu E-Fahrzeugen in den 80'er zu ersehen ist - ist kein Markt vorhanden, gibt es auch keine Entwicklung. Erst der Druck der Verbraucher lässt die Entwicklung voran schreiten.
Zur Erklärung, früher wurden Blei Akkumulatoren eingesetzt, also wiederaufladbare Batterien, deren Hauptbestandteil die beiden Elektroden Blei und Bleioxid sind und das Elektrolyt verdünnte Schwefelsäure ist. Der Bleiakku, wie bei herkömmlichen Autos verwendet, zählt zu den Nass-Akkumulatoren, da eine Flüssigkeit (verdünnte Schwefelsäure) zum Einsatz kommt, damit zwischen den beiden Elektroden ein Strom fließen kann.
Zink-Kohle Batterien zählen ebenfalls zu den Nasszellen (bestimmt kennst Du das, wenn Batterien länger nicht genutzt im Gerät "auslaufen").
Die neuste Generation sind Lithium-Ionen Akkus, diese Art von Akkus zählt zu den Trockenzellen, da als Elektrolyt Material eingesetzt wird, das nicht als Flüssigekeit sondern als Folie in den Akku eingebracht werden kann. Ebenso können die beiden Elektroden als Folie aufgebaut werden. Der Vorteil ist, das solch ein Akku kein "Gehäuse" benötigt, in jeder Form (schichtweise oder gewickelt) hergestellt werden kann und gegenüber herkömmlichen Akkus extrem leicht ist.
Bei den Elektromortoren wurden früher Gleichstrommotoren benutzt, die Außen einen Magneten und innen einen sich drehbaren mit Kupferdraht gewickelten Anker hatten. Um den Strom von Außen auf den sich drehbaren Teil zu übertragen wurden sogenannte Kohle
bürsten eingesetzt, die auf zwei Schleifringen liefen. Durch moderne Reglertechnik also elektronischen Bauteilen, die die Drehzahl des Elektromortors regeln ist es möglich geworden Elektromotoren einzusetzen, die in der Effizienz höher liegen als bisherige Gleichstrommotoren. Die "bürstenlosen Motoren" sind keine Gleichstrommotoren mehr sondern Drehstrommotoren, die mit Kupferdraht gewickelten Spulen (3 um 120° verschobene) im Außenbereich (Ständer) und einem Käfig aus Alluminiumstäben im innen Bereich (Anker, Stator oder Läufer) arbeiten. Die Effizienz liegt höher und die Verluste somit niedriger. Durch die Reglertechnik kann der Gleichstrom (anderer Strom lässt sich nicht speichern) aus dem Akku in ein Drehstrom (wie der Strom in Fabriken) umgewandelt werden.
Ich hoffe ich habe das einigermaßen verständlich erklärt?
Der Vorteil durch den Einsatz von Lithium-Ionen-Akkus, Drehstromreglern und bürstenlosen Motoren gegenüber herkömmlichen Elektroantrieben ist, das die Gewichte der Akkus enorm reduziert wurden, die Bauformen und Handhabung der Akkus enorm verbessert wurden, die Effizienz der Regler/Elektromotoren verbessert werden konnten und alle Bauelemente in der Bauform verkleinert werden konnten.
Elektrofahrzeuge lassen sich nach den heutigen Stand also mit kleineren, leichteren und leistungsverbesserten Baugruppen ausstatten.
Ebenso ist die Entwicklung in der Stromerzeugung verbessert worden. Solarzellen arbeiten effektiver als ältere Modelle, Windkraftanlagen werden in Propellerform und Generatorleistung optimiert, alternative Stromgewinnung wird gefördert.
Ich bin der Meinung in den letzten 5 Jahren hat sich einiges getan und die Forschung, sowie Industrie schwenkt auch auf diesen Kurs ein. Auch denke ich bringen hier die Chinesen einigen Druck auf dem Markt, denn China benötigt enorme Quantität an Energie und
muss alternative Möglichkeiten zu fossilen Brennstoffen suchen. BYD, eine chinesische Automarke, die zuvor Akkumulatoren für Handys herstellte, ist Vorreiter in Sache "neue Akkutechnik für mobilen Einsatz in E-Fahrzeugen" --- wer will bei solchem Druck hinten anstehen und den Chinesen die Loorbeeren überlassen?