Meine Schwester

Goldfluss

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26. August 2004
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Hallo Ihr Lieben,

ich hatte es in einem anderen Thread schon erwähnt.
Meine Schwester ist vor nicht mal drei Wochen gestorben.
Am Anfang war´s echt furchtbar schlimm, da es so plötzlich kam.
Sie wäre zwei Tage nach Ihrem Tod 22 geworden. Drogen, von Denen wir nichtmal genau wussten, da sie vor ein paar Jahren weit weg gezogen ist und eine komische Bahn eingeschlagen hat. Momentan fühlt es sich alles verdrängt an, ich bin nicht mehr traurig und mein Leben geht weiter. Aber irgendwie fühl sich das nich richtig an. Als ich meinem Papa von meiner "Trauerbewältigung" erzählt habe, hat er mir erklärt dass er den Tod seines Vaters erst Jahre später wirklich verstanden hat. Davor hab ich richtig Angst dass mich das Ganze plötzlich trifft.
Weiss gar nicht wie ich dort rankommen soll. Ich gehe auf´s Grab und es kommt mir vor, als hätte es nichts mit mir zu tun...

Habt Ihr Tipps zu diesem "Problem"?

Liebe Grüße
Goldfluss
 
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Hallo

Erstmal mein herzliches Beileid.
Ich habe mich sehr lange und viel mit dem Thema Tod und Trauer befasst. Und ich weiß, dass Trauer viele Gesichter hat-vermeiden,fühlen, denken und tun. Du bist also in einem der Prozesse drin. Lass Dir Zeit, und höre auf Deinen Bauch. Es braucht einfach Zeit.
Drück dich lieb.
 
Hallo Goldfluss.
Besser hätte ich meine jetzige Situation auch nicht erklären können. Ich fühl mich genau so, seit mein Opa vor einer Woche gestorben ist. Ich hab auch furchtbar Angst vor dem Tag, an dem ich verstehe was passiert ist. Im Moment lebt man einfach weiter, aber irgendwas fehlt. Irgendwas ist anders und nicht richtig.
Ich wünsch dir viel Kraft, irgendwann wirst du sie sicherlich brauchen.
 
Mein herzliches Beileid an Euch alle Betroffenen.

Auch ich habe meine Schwester verloren, allerdings bereits vor vielen Jahren und ich muss deinem vater zustimmen. Man begreift es oft erst sehr viel später.
Bei mir hat es ca 3 Jahre gedauert bis es mir wirklich bewußt wurde, dass ich mich nicht mehr mit ihr unterhalten oder sie im Arm halten kann.
Dieses Bewußtsein hat sehr geschmerzt, allerdings hat es mich auch dazu bewegt mich mit dem Thema Tod schon sehr früh auseinander zu setzen und meinen eigenen Glauben zu entwickeln.
Mittlerweile komme ich sehr gut damit klar, weil sie für mich noch immer präsent ist. Ich scheue mich nicht sie einfach um Rat zu fragen, ihr zu sagen, dass ich sie liebe und wie stolz ich auf sie bin und es gibt immerwieder momente an denen ich mir sicher bin ihre Gegenwart zu spüren.
Ihr Tod war für meine gesamte Familie ein enormer Verlust, allerdings hat er mir auf lange Sicht gesehen, mein Leben gestärkt, denn sie ist nicht irgendwo in einer fremden Stadt, sondern permanent in meiner Nähe und wenn meine Zeit irgendwann auch um ist, weiß ich, dass sie mich abholen wird und darauf warte ich gerne.
Ein Mensch ist erst dann gänzlich verschwunden, wenn alle Menschen denen er in seinem Leben begegnet ist, auch von dieser Welt gegangen ist. Solange lebt dieser Mensch in unseren Gedanken, Erinnerungen und Herzen.

Ich wünsche dir bei deinem Weg alle Kraft und dass du gestärkt für dein Leben, diese Zeit bewältigst.

lieben Gruß Luna
 
mein aufrichtiges beileid,auch mein sohn hatte mit drogen zu tun er ist 2006 verstorben,wie alt war deine schwester?ja dein leben geht weiter und es ist gut das du es so siehst,sehr liebe grüße silvia
 
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Meine Schwester war leider erst 21, kurz vor Ihrem 22 Geburtstag. Hat sich leider immer noch mit meiner Trauer nicht wirklich was geändert, nur manchmal in den Träumen kommt davon was zum Vorschein. Abwarten. Habe jetzt am Wochenende ihr Grab bepflanzt. Werde mich diese Woche noch um den Grabstein kümmern müssen...
 
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