Meine Reisen, meine Länder...

Kinny ist grad eine Runde auf deinem Fliegenden Teppich mitgeflogen, Ali. Oh ist das schön, deine Bilder zu sehen und deine Geschichten zu hören.

Ich glaub, ich komm jetzt öfter mal rüber aus meinem Wald, leg mich auf deinen Fliegenden Teppich und baumle mit der Seele...
 
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Kinny ist grad eine Runde auf deinem Fliegenden Teppich mitgeflogen, Ali. Oh ist das schön, deine Bilder zu sehen und deine Geschichten zu hören.

Ich glaub, ich komm jetzt öfter mal rüber aus meinem Wald, leg mich auf deinen Fliegenden Teppich und baumle mit der Seele...

das freut mich sehr liebe Kinnarihia
es ist zwar etwas lauter als in deinem Akazienwald
aber disskutiert wird hier wenigstens nicht

ausser dass die Palme vier Kokosnüsse mehr hat als angegeben...
das ist ja auch verständlich... muss scho alles seine Richtigkeit haben:clown:


deih Ali:liebe1:
 







Porto Seguro – Sicherer Hafen
so tauften die Portugiesen vor fünfhundert Jahren diesen Ort
heute ein kleines verschlafenes Städtchen in Bahia

die portugiesischen Seefahrer riefen plötzlich:
„Terra à vista!“ –Land in Sicht

nach wochenlanger Reise landeten die Caravellen mit Pedro Alvares Cabral
am 22 April in der Nähe der heutigen Stadt Porto Seguro


heute steigt man in Lissabon in ein Flugzeug und landet nach acht Stunden
dann noch den kleinen Fluss Buranhém mit einem Boot überqueren








und befindet sich in meinem Paradies: Arraial d’Ajuda
mich interessiert es nicht mehr
irgendwelche neue Plätze zu entdecken, denn es gibt für mich keinen schöneren Platz als Arraial d’ajuda…


Ponta do apaga fogo- das Land wo das Feuer erlischt
wird die Landzunge genannt, wo sich mein Paradies befindet




gesäumt von der Mündung des Rio Buranhém Flusses
und vorne das Riff mit Korallenbänken
einsame kilometerlange Strände
gesäumt von Kokospalmen
ein paar Ferienhäuser, sonst Natur pur



morgens wird man vom Gesang des "bem te vi" - ich sah dich ganz genau...
geweckt und anderen Vögeln


http://www.youtube.com/watch?v=pj7OcVOY2-0&feature=related


dann blickt man hinaus auf das Riff
wo gerade die Sonne aufgeht...







Der Wind der den Tag bringt
Und das was sanft ist
welches den Kokospalmen entspringt
In den ruhigen Räumen
Ohne Gestern ohne Morgen...













es geht weiter
so ein Tag im Paradies vergeht
nicht so schnell...




Aphrodite:liebe1:

 



Brasilien, ein Stück meiner Heimat, wo ich elf Jahre lebte
Land der Farbenpracht und Schmelztiegel vieler Völker

erst kamen die Portugiesen und fanden die Tupí Indianer vor
die sie zwar friedlich empfingen, aber lieber den Freitod wählten
statt in den Zuckerrohrpflanzungen zu arbeiten
so holte man die Afrikaner, welche heute das Bild von Bahia prägen





es wird leicht schleppend und sehr ruhig gesprochen
die Hitze prägte die „baianos“ wie sie genannt werden
es sind liebenswürdige Menschen
später kamen auch die Holländer, auch sie wollten Brasilien erobern
konnten sich aber nicht allzu lange halten, dafür hinterlieβen sie
blonde Menschen, braungebrannt mit blauen Augen
auch die Franzosen versuchten es und die Spanier… vergeblich

Die meisten Emigranten zog es nach São Paulo und Rio de Janeiro
das war Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts, sie kamen aus ganz Europa
und dem mittleren Osten, Russland und Japan.

Aber hier oben, in Bahia
da scheint die Zeit stehen geblieben zu sein
wie zum Beispiel in der kleinen Stadt Arraial d'Ajuda




viele Menschen wanderten ab in die Millionenmetropolen
auf der Suche nach einem besseren Leben



Die Hauptsraβe bestand aus bunten, mit Stuck verzierten Häuschen im Kolonialstil.
„Das waren einmal die Paläste der Coronels.“ Aus Diogos Stimme klang Verachtung.
„Coronels?“ fragte Angela. „Was sind coronels?“
Das war am Anfang des vorigen Jahrhunderts, zur Zeit des Kakaos. – Mein Vater sprach oft von diesen miesen Schweinen, den Kakaobaronen. Canavieras war damals der wichtigste Kakaohafen der Welt, und die verdammten coronels schwammen im Geld, tranken Champagner und lieβen Tänzerinnen aus Paris kommen.“ Diogo schnaubte verächtlich. „Meine Urgrosseltern mussten für die coronels noch wie die Sklaven arbeiten. Mein Vater erzählte mir diese Geschichten.“ Er seufzte. „Mein Groβvater fuhr lieber mit den Fischern hinaus, als auf den Plantagen sich tot zu schuften.“
Sie waren bereits ein gutes Stück Weg gegangen und hatten die alten, halb zerfallenen Paläste der Kakaobarone hinter sich gelassen und kamen an einem Lebensmittelgeschäft und dann an der Schule vorbei.
„Die Groβgrundbesitzer behandeln heute noch ihre Arbeiter wie Vieh!“ Diogo zeigte hinüber zur Bucht, wo die bunten Fischerboote in der Nachmittagsbrise schaukelten. „Mehr Arbeit gibt es hier nicht. Der Grund, warum jeden Tag tausende aus Bahia und dem Nordosten, nach São Paulo oder Rio flüchten. Diese Menschen sind auf der Suche nach einem besseren Leben, verstehst du Angela?“





Die Gegend wurde immer einsamer, nur noch vereinzelt das eine oder andere Haus, bis erst die Häuser, und dann die asphaltierte Strasse aufhörten. Der Weg führte an einem groβen Palmenhain entlang. Die Luft roch salzig und nach mato.


„Wir sind hier zwar im Nirgendwo, aber es ist paradiesisch, Diogo.“
„Paradiesisch nennst du das?“
„Die rote Erde finde ich unglaublich schön!“
„Das ist fruchtbare Erde, aber man nannte sie einmal blutdurchtränkte Erde, Angela. Hier wird immer noch Kakao angebaut. Vor hundert Jahren gab es nur dichten Urwald. – Mein Vater erzählte mir, dass nicht weit von hier, der Urwald beginnt. Mann nennt dieses Land hier, Terra sem fim, Land ohne Ende“, so erzählten meine Eltern.“
„Land ohne Ende?“
„Ja, genau! - Land ohne Ende. Zahllose Menschen mussten ihr Leben hier lassen, wegen habgierigen, skrupellosen Groβgrundbesitzern“, fuhr er in seiner Erzählung fort. Sie marschierten inzwischen auf einem ausgetrockneten Lehmweg, der Abendwind blies hinein und wirbelte rote Staubwolken auf.
„Vor hundert Jahren war eine Zeit voller erbitterter Kriege um dieses Land. Die coronels brachten sich mit Hilfe bezahlter Pistolenhelden auch noch gegenseitig um.“

Dann endlich sahen sie die Hütte. Sie stand ein wenig abseits, am Rande vom Palmenhain, genau wie der Fischer es beschrieben hatte und vor der Tür saβ eine alte Mulattin und winkte. „Das ist sie“, murmelte Diogo. „Das ist meine Groβmutter.“


aus meinem Manuskript 2007


aber zurück zum Paradies, welches ruhig vor sich hin träumt
denn im August ist Winter und die Temperaturen angenehm
und es weht immer der Wind vom Norden








früher war dieses Gebiet "mata amazônica" Urwald
und als man dort das Hotel baute, blieben viele Bäume stehen
denn es ist ein ecologisches Ressort
es begenen einem zwischen den tropischen Bäumen
die Orixás als grosse Skulpturen - das sind
die Afrobrasilianischen Gottheiten des Candomblé...




mein Orixá heisst Ogum
das ist der Gott des Eisens und Kampfes
er nennt sich auch São Jorge
die Sklaven machten wegen der Katholiken sozusagen Kompromisse...






Aphrodite:liebe1:


 
:liebe1::liebe1:dieWolfsfrau sagt danke:liebe1::liebe1:

ist ja wie Urlaub:foto::foto:

PS, wurde der Vater durch die Kräuter gesund??
(natürlich ja, kann ja gar nicht anders sein)
 
:liebe1::liebe1:dieWolfsfrau sagt danke:liebe1::liebe1:

ist ja wie Urlaub:foto::foto:

PS, wurde der Vater durch die Kräuter gesund??
(natürlich ja, kann ja gar nicht anders sein)

liebe Wolfsfrau,

welcher Vater und welche Kräuter?
versteh nix mehr
diese ganzen Profilnachrichten
das geht über meine Fähigkeiten
Chaos herrscht in meinem Kopf
wirres wirr warr:clown:




Aphrodite:liebe1:
 
Kinny liegt auf dem Fliegenden Teppich, baumelt mit der Seele und schaukelt mit den Palmen im Wind...
 
Kinny liegt auf dem Fliegenden Teppich, baumelt mit der Seele und schaukelt mit den Palmen im Wind...

Bye bye, Brasil
A última ficha caiu
Eu penso em vocês night and day
Explica que tá tudo okay
....Mas a ligação tá no fim
Tem um japonês trás de mim

Chico Buarque

Chico Buarque de Hollanda
ist einer jener Holländer...


Bye bye Brasil
die letzte Münze rauscht durch (telefon)
ich denke an dich Tag und Nacht
es ist alles okay


...die Verbindung geht zu Ende
ein Japaner steht hinter mir...


http://de.youtube.com/watch?v=6rCPQ9SupPA










Aphrodite:liebe1:
 



Wie vermag man Brasilien mit ein paar wenigen Worten beschreiben,
ohne Stereotypen wie Kaffee, Samba, Karneval und Fuβball?

Brasilien ist ein grüner Riese und in seinem Herzen lebt der Amazonas
ein Fluss so breit in seiner Mündung, dass man meint das sei das Meer

dieser Amazonas Riese kämpft bei seiner Begegnung mit dem Meer
vor allem bei Vollmond und bestimmten Mondkonstellationen,
die zwei mal im Jahr stattfinden…
es entstehen bis zu acht Meter hohe Wellen
das Knallen hört man kilometerweit und wird „Pororoca“ genannt
wie viele Wörter in Brasilien, ist dies ein indianisches Wort

da ich als Kind schon in Brasilien lebte und dort zur Schule ging
lernte ich viel über den Fluss und musste alle seine Nebenflüsse
wie der Rio Negro, Rio Xingú,Rio Napo, Japurá, Rio Juruá,Rio Purus
Rio Negro, bei Manaus, ab hier wieder Rio Amazonas
Rio Branco,Rio Madeira,Rio Tapajós, auswendig lernen
es sind 220, aber als Kind leierte ich sie
wie die anderen Kinder auch, der Lehrerin herunter

der Rio Negro, schwarz gefärbt, flieβt kilometerlang als schwarzer Fluss
im Amazonas weiter, bis er sich dann endlich vermischt


zurück zur Pororoca:
am 23 April 1997 wurde das erste mal auf der Pororoca des Amazonas gesurft…


http://de.youtube.com/watch?v=7a_2g6uTDb0&feature=related


http://de.youtube.com/watch?v=XUsacR_u6CM&feature=related


http://de.youtube.com/watch?v=2VMI8EVdQBo&feature=related




Aphrodite:liebe1:
 
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Hallo Aphrodite,

habe kürzlich "We feed the world" angesehen. Musste beinah heulen, als sie über die abgeholzten Gebiete im Regenwald flogen und statt dessen Sojafelder zeigten.

Hu,hu.......

Hoffentlich werde ich jetzt nicht geknebelt, da ich die schöne Geschichte stör.
Bin aber deshalb echt traurig.

LG
Lumen:autsch:
 
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