meine oma und ich....

Jovannah

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gleich mal vorweg. meine oma wohnt im haus meiner mutter, oberer stock. sie hat mich von klein auf mit auf gezogen, mein zimmer war auch bei ihr oben und irgendwie bin ich mehr mit ihr aufgewachsen.

nun ist sie schon über 90. letztens hab ich sie zum geburtstag besucht. "was machst du so den ganzen tag?" hab ich gefragt. "beten", hat sie geantwortet. für dich, deine kinder,...
(sie ist mittlerweile so gut wie blind, hat auch ein hörgerät)
das hat mich sehr berührt. am selben abend hab ich auch mal wieder gebetet, obwohl ich nicht in ihrem sinne an gott glaube. gott (oder wer immer sich da zuständig fühlt *g*) gebeten, er möge sie dann holen, wenn es für sie passt...und bitte so, dass sie in frieden und vertrauen gehen kann (ohne angst oder schmerzen).

sie hat zu mir (wieder mal) gesagt, sie mag nicht mehr. den nächsten geburtstag wird sie wohl nicht mehr da sein. nicht verbittert oder so, sondern als fakt.
kann ich gut verstehen, sie hat viel erlebt, das leben bietet ihr nun viel dunkelheit und leider auch viel allein sein. (ich komm nicht so oft zu ihr, wie ich mir immer wieder vor nehme. meine mutter versorgt sie, hat aber auch andere aufgaben zu erledigen).
ausserdem ist meine oma immer eine sehr beschäftigte, selbständige frau gewesen. als sie mal kurzfristig richtig gepflegt werden musste, war sie deshalb ziemlich gereizt.
was mir in dem zusammenhang auch sorgen macht...wenn sie geht und es passt, dass ich dabei sein soll...wohin mit meiner kleinen? als oma vor monaten schwer fiebernd im kh lag, hat mir niemand meine kleine abgenommen. so musste ich sie erst mit ins zimmer nehmen und dann aus rücksicht auf die kleine (und die intimsphäre meiner oma) früher gehen.
wenn es so sein sollte...möchte ich die kleine spontan irgendwo gut versorgt wissen, um in diesem fall wirklich dem wunsch nach da sein meiner oma nach kommen zu können. meine mutter wäre da auch keine lösung, denn die sollte in dem fall wohl auch da sein.

naja. ich hab sie lieb und habe mich in den letzen jahren an den gedanken gewöhnt, sie gehen lassen zu müssen. sie hat viel für uns getan, durch einkaufen fahren und andere kleinigkeiten konnte ich in den letzten jahren wenigstens symbolisch zeigen, dass ich auch für sie da sein will.

ich bin alleinerzieherin und oma überweist mir monatlich 150 euro auf mein konto. nun mein mieses gefühl dazu.
manchmal hab ich tage mit leichten existenzängsten (wie schaff ich es, mutter zu sein und gleichzeitig genug geld rein zu schaffen, damit sich unser alltag gut ausgeht). wenn dann der gedanke kommt: und wenn oma stirbt, fällt diese unterstützung weg...fühle ich den druck, für mehr einkommen zu sorgen....
...und andererseits hab ich ein schlechtes gewissen, wie ich das im zusammenhang mit oma überhaupt so denken kann.

natürlich geht es vor allem um das menschliche. den verlust und auch das "gehen lassen"....
ich hoffe gar nicht, dass sie noch lange lebt, sondern mehr, dass sie gut gehen kann. manchmal denk ich..ist das arg? andererseits ist es das, was ich von ihr fühle (zu fühlen glaube)....ich stell mich seit einigen jahren immer mehr darauf ein.

und wenn aber dann ängste wegen dem sch... geld kommen, fühl ich mich mies, hab ein schlechtes gewissen deswegen. dass auch der gedanke mich in dem zusammenhang beunruhigen kann.

naja, viel auf einmal. über inputs, meinungen dazu freu ich mich.
 
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Hallo Jovannah

dein Text war sehr lang und sehr viele verschiedene "Situationen".
Wenn ich ihn richtig aufgefasst hab, geht es dir mehr oder weniger, um das Geld, was deine Oma dir monatlich überwiesen hat.
Wenn ich falsch liege, dann bitte entschuldige.
Ich geh jetzt mal davon aus, das es DAS IST.

Es wird schwer werden, aber du hast das Glück, dich noch darauf einstellen zu können, eventuell irgentetwas jetzt schon zu irgendetwas gegen den zukünftigen "Mangel" zu un.

Ih kenn das, wir haben innerhalb von knapp 2 Jahren 3 Omas (1 Tante) unerwartet verloren, die uns immer unter die Arme gegriffen haben.
Bei uns ist auch meistens ohne Ende Monat übrig, nach dem Geldtag.
Du wirst und mußt es schaffen und ich wünsch dir alle Kraft, die du dazu brauchst.
:kiss4:

Wie alt ist denn deine Kleine?
Ich mein, wenn du wirklich niemanden findest, der mal aufpasst, hat denn nicht das Krankenhaus irgenteine "Kinderaufbewahrungsabteilung"?
Und, wenn die Oma zu Hause die Erde verläßt, bist du doch bestimmt nicht mit deiner Mutter allein, sodas ihr euch abwechseln könntet.

l.G. Naivchen
 
danke für deine rasche antwort, das tut gut :)

ja, was das geld betrifft...ich habe erst letzte woche eine entscheidung getroffen, mich für einige stunden mehr dienstlich verpflichtet. ist halt ein ständiger eiertanz.... konto, verpflichtungen,....für meine kids da sein.

irgendwo aber ein komisches gefühl, alles für das gehen meiner oma vor zu bereiten (was ich in diesem sinne mit dieser entscheidung ein stück weit getan habe) wer weiss, sie kann ja noch jahre leben.
aber ich will nicht, dass sie aus dem gefühl, mich noch unterstützen so sollen, auf dieser welt "fest gehalten" wird. darum sage ich ihr jetzt auch immer, dass es mir finanziell gut geht (naja, stimmt faaast *g*)

und...bei einkäufen und so wollte sie mir oft gleich mal einen 100er zustecken, als danke schön. ich hab da immer gehandelt (benzingeld, wenns schon sein muss),...weil ich helfe ihr ja, weil es um sie geht...und nicht wegen dem geld. sie hat so viel für mich getan.

und wenn mit dem gedanken, oma geht...auch das geldthema im kopf auftaucht...war gleich auch das schlechte gewissen mit dabei. wie kanns mir bei so einem thema überhaupt so gehen, dass der gedanke auch auf taucht??

und...für diesen fall jetzt vorsorgen, dass kinderbetreuung da wäre...ist ja wieder ein vorbereiten für den fall (der jetzt aber auch erst in einigen jahren eintreten kann). wie komm ich mir da vor...jetzt schon alles für das gehen meiner oma zu richten?
andererseits...wenn ich sie in der situation allein lassen müsste, weil ich so spontan nicht vorgesorgt habe...würde ich mir das wohl kaum/schlecht verzeihen können.
 
und...für diesen fall jetzt vorsorgen, dass kinderbetreuung da wäre...ist ja wieder ein vorbereiten für den fall (der jetzt aber auch erst in einigen jahren eintreten kann). wie komm ich mir da vor...jetzt schon alles für das gehen meiner oma zu richten?

so hatte ich das nicht gemeint - mit Vorsorge treffen-

Ich meinte bloß, das, wenn sie in einem KH gehen muß, das da bestimmt Schwestern o.ä. mal auf sie aufpassen.
Und, wenn es zu Hause passiert, das du da mit deiner Mutter bestimmt nicht allein bist, sodas irgentjemand die Kleinen in DER Zeit beschäftigt.

Wie alt sind sie denn nun?
Vielleicht sind sie ja schon "alt genug, sich von der Uroma mit zu verabschieden?
 
meine kleine kommt nächsten herbst in die schule. und ich möchte mich eben wenn, schon ganz meiner oma widmen können.

ich weiss, so hast du es nicht gemeint. doch...durch das austauschen jetzt spüre ich....genau das werd ich wohl müssen. mich vorbereiten. auch, wenn es erst in jahren so weit sein sollte.
denn ich vermute, sonst "halt ich sie fest"....und es soll ihre entscheidung sein (und wessen auch immer, in um uns...)...

und für ihre lebenszeit jetzt noch....wird es möglichkeiten geben, öfter mal in ruhe bei ihr zu sitzen. da kann meine mutter ja wirklich aufpassen. !

das thema ist wohl tatsächlich mehr, dass ich sie auslassen muss....und nicht durch "ich brauch dich noch" ans leben binden, obwohl sie vielleicht schon gehen will.
 
Ich bin (noch) nicht esotherisch, wenn man das so sagen kann.
Meine Tante (was eigentlich meine Mutter war)
wäre da bestimmt nicht freiwillig gegangen, weil sie wußte, das wir ihre finanziellen Zuwendungen gut gebrauchen konnten.
Ich schreib das deshalb, weil du sagst

denn ich vermute, sonst "halt ich sie fest"....und es soll ihre entscheidung sein (und wessen auch immer, in um uns...)...

...ich versteh das nicht, glaubst du, sie könnte ihr Verlassen dirzuliebe (Bsp.) aufschieben?

Bei meiner Guten war das so:
17.3. 2004 Einlieferung ins Kh _ sie sagt zu mir :"...du weißt, ich halt es hier eh nich lange aus..."

Dann rapider abgang...

Am 24.3. 2004 war ich zu Besuch und sie drückt mich und sagt:"...machs gut, meine Kleene..."

Ich denk mir nix dabei, halt so n´Spruch, wie immer...

Am 25,3.2005 früh, rief der Arzt an und sagte mir, das sie viertel vor 12 eingeschlafen wäre.

Sie hat, sag ich jetzt dann an dem 24.3. gewußt, das sie gehen muß, aber sie wäre bestimmt nicht freiwillig gegangen...

Sorry, der Themenabschweifung, aber das war das, was mir dazu einfiel.
 
hmmm...ja.irgendwie glaube ich tatsächlich, sie lebt noch...weil sie sich noch von uns gebraucht fühlt. in den letzten jahren war es wohl ein gefühl, das ihr auch gut getan hat. mittlerweile fürchte ich, es wird ihr zur last. sie sagt ja, sie mag nicht mehr.

ja, stimmt. für deine tante wars wohl an der zeit und ich glaub auch nicht, dass sie das wirklich hätte ändern können.

so. und jetzt versuch ich, wie die zwei situationen/informationen zusammen gehen könnten .:) *wirken lass*
 
Ach Mensch, Jovannah, :trost:

trotz allem Weh: ich glaube Du bürdest Dir eine Art Pietät auf, die nicht zwingend nötig ist.
Die Oma sieht das garantiert viel realistischer als Du.
Ich glaube, dass der Tod für die ganz Alten, immer mehr von seinem Schrecken verliert, und für sie zu einem natürlichen Abschluss des Lebens wird.
Deshalb ist nichts dagen einzuwenden, dass du Dir Gedanken darüber machst, woher weiteres Geld kommen soll, falls die Oma nicht mehr ist, und wer dann auf das Kind aufpasst. Das zu tun ist einfach nur vernünftig und beschleunigt Omas Ableben nicht. Die Oma wird sicher beruhigter die Augen schliessen, wenn sie jetzt schon sieht, dass die Kleine auch woanders hingehen kann, und dass Du Möglichkeiten gefunden hast, finanziell besser für Dich zu sorgen.
Das ist das, was du auch mit loslassen meinst?


Kennst Du das Buch "Bestellungen beim Universum?"
Eine kleine Bestellung, was Deine beruflichen Vergütungen betrifft, wäre für Dich vielleicht ganz nützlich...
Die Sache ist, wenn man mit dem Bestellen anfängt, öffnet man auch die Augen in eine neue Richtung, und mitunter sieht man dann Chancen, die einem vorher entgangen sind.

Was Du soeben machst: Du bürdest Dir gerade einen doppelten Kummer auf, indem Du Dir verbieten willst, darüber nachzudenken, was ist, wenn die Oma nicht mehr lebt.
Und verbirgst Dich ein bisschen hinter der Frage; Ja, darf ich das denn?
Natürlich darfst Du. Du sollst sogar! Und wenn die Oma erst in Jahren stirbt, ist es doch gut, Vorsorge getroffen zu haben.
Und es hat den Vorteil, dass Du dann auch mehr Zeit für SIE finden wirst.

Wahrscheinlich ist es auch so, dass wenn Du jetzt neue Wege suchst und findest für den Fall X...., wirst Du vermutlich Omas mögliches Sterben besser annehmen können, und ihr sorgenfreier und freudiger eine noch möglichst lange Zeit begegnen.

In diesem Sinne,
liebe Grüsse,
Geli
 
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Hallo Jovannah

Also ich verstehe deine Sorge nicht ganz, nimm deine Tochter einfach mit wenn es nicht anders geht und erklär ihr was geschehen wird. So hat sie die Möglichkeit den Tod als was Selbstverständliches anzunehmen. Schliesslich wirst du auch mal sterben und sie selber auch also warum tabuisieren, integrier es lieber gleich in ihr Leben, gerade wo es die Möglichkeit gibt in deinem Fall das ganze positiv anzugehen. Wie du sagst ist deine Omi ja schon alt und hatte ein gutes Leben hinter sich. Deine Omi freut sich bestimmt über deine Unterstützung. Je liebevoller du da ran gehst desto leichter machst du es auch ihr. Sprich mit ihr darüber wo sie hingeht und wen sie alles treffen mag oder was sie glaubt was kommt,,, falls sie noch sprechen kann. Gib ihr die Chance Ängste loszulassen dann geht sie auch bestimmt leichter.

Finanziell war das bei mir auch ähnlich meine Oma hat mir jeden Monat Geld überwiesen für mein Studium und ich hatte auch dieses blöde
Gefühl ich halte sie nur weil ich sonst nicht weiter studieren kann und eine Zeitlang war das bestimmt auch so, aber als sie so gar keine Lebensqualität mehr hatte hab ich diese Ängste das mein Studium dann zu Ende ist losgelassen. Als sie dann ging war ich doch noch mal kurz in Panik aber dann kam das Geld und ich hab nen Stipendium bekommen und ein anderes gewonnen. Hab vertrauen dann sorgt Gott für dich und schickt dir was du brauchst. Vorallem weil du eine kleine Tochter hast. Red doch mit deinen Engeln oder geistigen Führern. Tu so als ob sie neben dir stehen erklär ihnen deine Sorgen und dass du entweder mehr Geld, eine besser bezahlte
Arbeit oder sonst irgendeine Einnahmequelle brauchst um deine Tochter und dich ernähren zu können. Bete und sag du brauchst ihre Hilfe ich bin sicher die hören dich, bitte vorallem für deine Kleine. Wirst sehen irgendwie geht es bestimmt weiter, je mehr du schaffst zu vertrauen desto besser ist es und alles kommt in Fluss.

Ich wünsch dir alles alles gute, und viel Kraft.
P.
 
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