Meine Katze stirbt....

Ariadne

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10. Januar 2005
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Wien
Im Moment bin ich sehr traurig. Seit vorgestern ist mein Kater am "gehen". Er ist vierzehneinhalb Jahre alt und er war nur einmal in diesem seinem ganzen Leben außerhalb unserer Wohnung. Wir haben uns entschieden ihn nicht einschläfern zu lassen, so lange wir das Gefühl haben, dass er keine Schmerzen hat. Er liegt hier auf seinem Polster und atmet. Das ist das einzige Lebenszeichen, das er seit zwei Tagen von sich gibt. Als würde er nur schlafen. Wenn ich mich zu ihm hinsetze und mit ihm rede, dann wird sein Atem schneller. Auch wenn ich ihn nur ansehe und mir die Tränen runterrinnen, geht sein Atem schneller. Jetzt weiß ich nicht, ob das gut oder schlecht für ihn ist, wenn er meine Emotionen spürt oder meine Stimme hört oder Worte, die ich für ihn immer hatte.
Da ist etwas seltsames passiert: Seit ungefähr einer Woche gab es in der Wohnung immer unerklärliche Geräusche. Oft, wenn er auf seinem Lieblingsplatz neben meinem Computer lag, hörte ich ein Tappsen in der Bibliothek, als würde er dort draußen herumgehen. Oder ich hörte Geräusche, als würde er mit seiner Lieblingsmaus spielen. Ich denke, dass sich diese Energien, der Tod, oder was auch immer das ist, bemerkbar machen.

Damals, als meine Mutter starb, hatte ich einige Tage vorher immer das Gefühl ich sehe etwas aus dem Augenwinkel. Eine Bewegung, einen Schatten ein Huschen. Wenn ich genau schauen wollte, war da nichts. Auch damals glaube ich, hat sich der Tod bemerkbar gemacht.

Ich fürchte, mein Kater überlebt den heutigen Tag nicht mehr. Und es macht mich so traurig.

Liebe Grüße an alle, die auch vielleicht gerade auf die eine oder andere Art eine Seele gehen lassen müssen.

Eure sehr traurige
Ariadne
 
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liebe Ariadne,
es ist schön, dass du dich entschlossen hast, deine katze nicht einschläfern zu lassen. ich habe es auch nie gemacht und habe sie in ruhe nach hause gehen lassen. natürlich spürt deine katze deine traurigkeit - allerdings macht es ihr schwerer, loszulassen. du kannst ihr helfen, indem du - wenn du bei ihr bist, das Vater unser betest. fasse sie nicht an, es sei denn, du pflegst sie, d. h. schnäuzchen säubern oder so, aber sonst nicht. das stört den sterbeprozess.
du kannst jetzt in dieser zeit von deiner katze außerordentlich viel lernen, wirst ihre große liebe zu dir jetzt viel stärker spüren.sie macht dir das geschenk, dass du dabei sein darfst, wenn sie geht. so bekommst du etwas für dein ganzes leben, denn eines tages wirst du auch gehen müssen - und dann siehst du deine katze wieder.
das, was du hörst, ist der ätherkörper deiner katze, der sich vom physischen körper lösen kann und noch nach dem tod auch bei dir sein wird.
ich habe das oft erlebt.
alles gute.
strega
 
Mein aufrichtiges Mitgeflühl.

Ich kann mich nicht so ganz dem Beitrag von Strega anschließen.
Ich habe meinen Hund mit 18 1/2 Jahren einschläfern lassen, weil ich der festen Überzeugung war, dass ich ihm mit meinen beschränkten Mitteln dennoch ein wunderbares Leben ermöglicht habe. Ich konnte es einfach nicht ertragen in seine schmerzerfüllten Augen zu sehen.
Aber das muss ja jeder für sich verantworten.

Also, so lange ein Tier noch selbstständig ißt und trinkt, ist auch noch die ureigene Instinktnatur lebendig. Sollte dies nicht mehr der Fall sein, hat sich das Tier aufgegeben. Es will nicht mehr und darf noch nicht gehen.
In der freien Wildbahn ist das etwas anders, aber du hast das Tier ja eingesperrt, woher soll es denn wissen, was jetzt mit ihm passiert?

Ich wünsche dir, dass es nicht all zu lang leiden muss

Landana
 
Nun, ich denke nicht das ein paar "Vater unser" Deiner Katze wirklich helfen werden.
Da sie eh über Jahre an Dich "gebunden" war, hast Du auch die Aufgabe ihr den Tod so angenehm wie möglich zu machen...
Das heißt, sie einzuschläfern wenn sie sich zu sehr quält, oder aber ihr einfach durch ein liebevolles Auftreten beizustehen.

Mach das, was Deine Innere Stimme Dir sagt, es wird auf jeden Fall richtig sein.
 
Landana schrieb:
In der freien Wildbahn ist das etwas anders, aber du hast das Tier ja eingesperrt, woher soll es denn wissen, was jetzt mit ihm passiert?
Der Instinkt bleibt, die Katze weiß was passiert, weiß nur nicht wohin es sich zurückziehen soll, kann aber auch sein, halte ich für wahrscheinlich, das sie sich auf den Schoß von Ariadne legt und dann einschläft
 
Hallo!

Ich weis noch heute wie schlimm es für mich war als ich vor 3 jahren meine Katze einschläfern musste es war für mich so schwer.Sie war 12 und bei ihr brach von einer sekunde auf die andere diese Katzenseuche aus...der Arzt meinte damals 99% wird sie es nicht überstehen und wir mussten ein paar tage auf das Ergebnis warten das waren die schlimmsten Tage...denn ich wusste das sie gehen musste.Leider musste ich sie einschläfern es wäre nur eine Qual für sie gewesen.Am letzten Tag als sie bei uns war sprang sie auf die Couch und ging nochmal zu jedem von meiner FAmilie hin und kuschelte sich dazu....irgendwie waren wir uns sicher das sie es wusste und sich so verabschiedete (da sie kaum mehr gehen konnte).Ich bedankte mich bei ihr für die schönen Jahre und war auch beim Tierarzt die ganze Zeit dabei um ihr in den letzten minuten beizustehen ich streichelte sie auch die ganze Zeit.Es war sehr schwer für mich...aber das brauch ich ja hier eh keinem zu sagen und auch heute fang ich noch an zu weinen wenn ich darüber nachdenke meine katze "murli" war damals einfach mehr für mich als nur eine katze.Ich habe sie einäschern lassen und sie ist jetzt immer bei mir in meinem Garten.

Ich kann sehr gut mit dir mitfühlen :trost: ich wünsche dir viel Kraft in diesen Momenten und denke daran auch wenn du deine Katze nicht mehr sehen oder berühren kannst sie wird immer bei dir sein!
Lg Naoli
 
Hallo Ariadne,

ich bin tief betroffen von deinem Beitrag....
Ich habe selbst auch eine Katze und wenn ich ehrlich bin habe ich, wenn ich darüber nachdenke, eine riesige Angst davor was werden soll wenn es bei ihr auch mal soweit ist. Die Katze meiner Mutter musste eingeschläfert werden nach einem Unfall, schon das habe ich kaum verkraftet und es tut heute noch weh. Ich weiß echt nicht ob ich es schaffen werde sie einschläfern zu lassen oder nicht, kommt sicher auch auf die Situation an.
Jedenfalls wollte ich dir gerne sagen, dass ich mit dir fühle und dir ganz viel Kraft schicke damit du diese schwere Zeit mit deinem Kater durchstehen kannst!
Alles Liebe von mir.
Santina
 
Hallo Ariadne,

Mir tut das Herz weh, wenn ich deinen Beitrag lese!

Es ist immer so verdammt schwer ein geliebtes Tier/Mitbewohner gehn zu lassen.
Aber ich denke dein Kater braucht dich jetzt, es tut ihm sicher gut deine Stimme zu hören, und zu wissen das du ihn begleitest, ihn nicht alleine lässt. Das schneller atmen kommt vermutlich daher das er versucht zu schnurren aber vielleicht die Kraft dazu nicht mehr hat.
Streichle ihn, beruhige ihn mit deinen Worten, er wird dir dafür für immer dankbar sein!

Ich wünsch dir viel Kraft und Liebe den letzten schweren Weg mit deinem Kater zu gehn, und vielleicht wird es ja doch beim Tierarzt sein um ihm Schmerzen und Leid zu ersparen?!

Alles Liebe
Mag200
 
Wenn es soweit ist...

Wenn es soweit ist...
Bin ich dereinst gebrechlich und schwach,
und quälende Pein hält ständig mich wach,
was Du dann tun musst - tu es allein.
Die letzte Schlacht wird verloren sein.

Dass Du sehr traurig, verstehe ich wohl.
Deine Hand vor Kummer nicht zögern soll.
An diesem Tag - mehr als jemals geschehn -
muss Deine Freundschaft das Schwerste bestehn.

Wir leben zusammen in Jahren voll Glück.
Furcht vor dem Muss ? Es gibt kein zurück.
Du möchtest doch nicht, dass ich leide dabei.
Drum gib, wenn die Zeit kommt, bitte mich frei.

Nur - bitte bleibe bei mir bis zum Schluss
auch wenn es für Dich schwer sein muss.
Und halte mich fest und red mir gut zu,
bis meine Augen kommen zur Ruh.

Mit der Zeit - ich bin sicher - wirst Du es wissen,
es war Deine Liebe, die Du mir erwiesen.
Vertrauende Blicke ein letztes Mal -
Du hast mich befreit von Schmerzen und Qual.

Und gräme Dich nicht, wenn Du es einst bist,
der Herr dieser schweren Entscheidung ist.
Wir waren beide so innig vereint.
Es darf nicht sein, dass Dein Herz um mich weint.

Autor unbekannt



Steh nicht an meinem Grab und weine.
Ich bin nicht dort. Ich schlafe nicht.
Ich bin wie tausend Winde, die wehen.
Ich bin das diamantene Glitzern des Schnees.
Ich bin das Sonnenlicht aus reifendem Korn.
Ich bin der sanfte Herbstregen.
Wenn du aufwachst in des Morgends Stille, bin ich der flinke
Flügelschlag friedlicher Vögel im kreisenden Flug.
Ich bin der milde Stern, der in der Nacht leuchtet.
Stehe nicht an meinem Grab und weine.
Ich bin nicht fort. Ich bin nicht tot.


Anonymes Zitat aus: Penelope Smith, Gespräch mit Tieren
 
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Liebe Ariadne,

es tut mir so leid und ich würde dir gerne irgendetwas hier schreiben, dass dich irgendwie tröstet. Manchmal fehlen mir allerdings die Worte und daher:

ich umarme dich!

Liebe Grüße
Sun22
 
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