hallo Renos,
du hast mich ganz bestimmt nicht genervt,im gegenteil du hast mir ein klein wenig hoffnung gegeben Danke .
Das hört sich echt toll an wie du das gemeistert hast -mit dem neuen leben-
wie ist denn dein Sohn mit dem Tod seiner Mutter umgegangen-wenn ich fragen darf-?
Er war a ungefähr in dem alter wie meine zwei-die eine 6 und die andere 10-
ich habe auch schon darüber nachgedacht umzuziehen und neu anzufangen, aber ich glaube dafür ist es noch zufrüh...
lg
nicki
Hallo Nicki
Ich hatte kurz nach dem Tod meiner Frau die möglichkeit mit einer Psychologin über meinen Sohn zu Sprechen, diese Psychologin ist eine Bekannte und kannte meinen Sohn schon länger (Was natürlich ein grosser Vorteil war). Ich werde dir versuchen kurz aufzuzeigen wie mein Sohn damit umgegangen ist und was ich für massnahmen ergriffen habe.
Du musst dabei aber immer berücksichtigen, dass dies alles sich auf meinen (schon immer stark introvertierten) Sohn bezieht und damit nicht unbedingt bei deinen Kindern übertragbar ist.
Wie es mein Sohn aufgenommen hat:
Am ersten Tag als ich ihm mitteilen musste, dass sein Mami verstorben ist, natürlich sehr schlecht, er hat stundenlang geweint bis er vor erschöpfung eingeschlafen ist.
Aber schon nach kurzer Zeit hat sich bei ihm der für Kinder typische Schutzmechanismus eingeschaltet, die Verdrängung. Dieser Schutzmechanismus ist für ein Kind sehr wichtig, birgt aber auch einige Gefahren.
Durch diese Verdrängung war er nach 14 Tagen (Meine Frau verstarb in den Schulferien) auch wieder in der Lage ganz "normal" zur Schule zu gehen.
Wie ich mit meinem Sohn umgegangen bin:
Da mein Sohn eigentlich alles verdrängt hat, habe ich immer darauf geachtet, dass ihm bewusst ist, dass sein Mami nicht mehr lebt. Das klingt sehr hart aber es war sehr wichtig, dass mein Sohn nicht aufeinmal innerlich eine nicht Reale Welt aufbaut in der sein Mami noch lebt.
Ich habe ihn auch immer beobachtet, wie er sich allgemein verhält und ich hatte engen Kontakt zur Schule (Ich hatte jeden Donnerstag ein Telefongespräch mit seiner Lehrerin) um etwelche neuen Verhaltensmuster möglichst schnell zu erkennen. Ich hatte auch engen Kontakt zu zwei Mütter seiner Schulkollegen, dadurch bekamm ich Informationen wie seine Mitschüler ihn erleben.
Sieht ein bisschen wie Spionage aus, aber mir war es wichtig eventuelle probleme rechtzeitig zu erkennen.
Dadurch habe ich sehr schnell seine Tendenz enteckt sich von Kollegen und seiner Umwelt abzuschotten, er ging auch immer weniger raus und war am liebsten Zuhause. Da habe ich vermehrt angefangen Famillien (von seinen Klassenkameraden) zum Essen einzuladen, wir sind regelmässig Spazierengegangen (davon war er mässig begeistert) und habe auch sonst mehr Ausflüge mit ihm gemacht.
Es hat einige Zeit gedauert bis er sich wieder gefangen hatte, aber Heute hat er wieder einige gute Freunde (wenn ich nach hause komme schau ich erstmal wer alles in unserer Wohnung rumschleicht) und auch in der Schule ist er wieder Aktiv und macht mit.
Jedes Kind reagiert anders auf einen solchen schweren Verlust, aus meiner Sicht ist vorallem wichtig zu beobachten um solche Probleme so schnell wie anzugehen.
Für mich war in dieser Zeit auch interessant zu sehen, dass seine Schulfreunde mit dieser Situation besser umgehen konnten als die Erwachsenen. Sie haben ihn wirklich unterstützt, am der Tag der Bestattung meiner Frau hat einer seiner Freunde darauf bestanden auch zu kommen um meinen Sohn zu unterstützen (Und das mit 9 jahren!).
Natürlich ist dieser Verlust für Ihn und mich auch Heute noch allgegenwärtig, aber wir können wieder zusammen Spass haben.
Umzug:
Zu deiner Idee mit dem Umzug, ich denke du solltest das im Auge behalten. Für einen richtigen Neuanfang wäre ein Umzug sicher gut (Wir wohnen auch in einer anderen Wohnung). Der Vorteil ist auch, dass man sich besser lösen kann. Die alte Wohnung war immer voller Errinerungen (Der Balkon wo wir Stundenlang diskutiert haben, das Kamin wo wir immer gessesen sind, die Fernsehecke wo wir es uns immer gemütlich gemacht haben, .....).
Bei einem Umzug muss man natürlich abwägen wie man die Prioritäten setzt. Neuanfang versus Stabilität. Ich bin jetzt nur 80m weitgekommen, damit geht mein Sohn weiterhin in die Gleiche Schule, hat eigentlich den Gleichen Schulweg und auch die selben Mitschüler sein Soziales umfeld hat so eigentlich nicht verändert.
Diese ganzen Aktionen haben auch mir selber geholfen, ich bin auch wieder mehr rausgekommen und ich habe mir damit auch ein neues erweitertes netzwerk aufgebaut:
ich hoffe ich kann dir mit meinen erfahrungen ein bischen helfen
wenn du noch mehr wissen moechtest frag einfach
gruss
renos
ps: meine caps lock taste geht nicht mehr