meine geschichte

hallo Renos,
du hast mich ganz bestimmt nicht genervt,im gegenteil du hast mir ein klein wenig hoffnung gegeben Danke .
Das hört sich echt toll an wie du das gemeistert hast -mit dem neuen leben-
wie ist denn dein Sohn mit dem Tod seiner Mutter umgegangen-wenn ich fragen darf-?
Er war a ungefähr in dem alter wie meine zwei-die eine 6 und die andere 10-
ich habe auch schon darüber nachgedacht umzuziehen und neu anzufangen, aber ich glaube dafür ist es noch zufrüh...

lg

nicki
 
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Liebe Nicki, habe jetzt auch deine traurige Geschichte gelesen und moechte dir auch meine Anteilnahme aussprechen, ich hoffe auch das es mit der Mutter-Kind Kur bei euch klappt, da bekommst du vielleicht ein bisschen Abstand.......denn ob das wirklich so eine gute Idee ist alles aufzugeben und wo anders neu anzufangen, ich weiss nicht.......fuer die Kinder wuerde ich sagen es ist besser in ihrer gewohnten Umgebung und auch du wirst alles irgendwann wieder mit anderen Augen sehen........ich wuensche Dir wirklich viel Kraft fuer die kommenden Tage, Wochen und Monate und alles erdenklich Gute fuer euch......

Lieber Renos....auch dich bewundere ich wie du alles so gut schaffst, es war sicher auch fuer dich sehr schwer deine geliebte Frau so jung zu verlieren....aber du hast deinen Sohn, dem du ein liebevoller Papa bist......auch euch wuensche ich fuer die weitere Zukunft alles Liebe und Gute
 
Liebe Nicki,

ich habe deine Geschichte gelesen und möchte dir ebenso meine aufrichtige Anteilnahme aussprechen :trost:

Ich habe auch im Dezember 2008 meinen Freund an Krebs verloren. Wir hatten keine Kinder zusammen. Ich musste mein Leben damals neu ordnen und ich habe es mit viel Hilfe von meiner Familie und meinen Freunden geschafft und ihnen bin ich heute noch unendlich dankbar. Ich habe damals immer gesagt, dass mit jeder Umarmung und mit jedem Reden das Päckchen, das mir aufersetzt wurde, kleiner wird. Ich habe viel geredet, sehr viel und es hat wahnsinnig gut getan.

Ich wünsche mir für dich, dass du für DICH und DEINE KINDER einen Weg findest, mit der Trauer umzugehen und dass für dich die Kinder ein enormer Halt sind. Jeder geht anders mit der Trauer um, lass dir von niemanden etwas einreden - tu das, was für dich richtig ist. Aber lasse dir Zeit... Trauer ist langer Prozess...auch ich werde hie und da noch einmal richtig durchgeschüttelt - selten aber doch.

Ich finde diese Idee mit der Mutter-Kind-Kur richtig gut und ich hoffe für dich, dass es klappt. Ein bisschen Abstand tut sicher gut.

Und ich glaube auch, dass die mitleidigen Blicke nicht so gemeint sind...ich habe selbst erfahren, wie viele Leute nicht mit dem Thema "Tod" umgehen können.

Du bist nicht alleine... deine Familie, deine Kinder und deine Freunde stehen hinter dir - lasse dich auffangen. Und auch dein Mann wird immer bei dir sein... er wird immer in deinem Herzen sein und du wirst ihn immer wieder spüren können.
 
hallo liebe Almchen und liebe mrshamilton,
danke für eure lieben worte, ja ich denke das mit den blicken der anderen habe ich vll.etwas übertrieben aufgenommen.aber manchmal wird mir das zuviel und ich gehe jedem aus dem weg...
lg
 
hallo Renos,
du hast mich ganz bestimmt nicht genervt,im gegenteil du hast mir ein klein wenig hoffnung gegeben Danke .
Das hört sich echt toll an wie du das gemeistert hast -mit dem neuen leben-
wie ist denn dein Sohn mit dem Tod seiner Mutter umgegangen-wenn ich fragen darf-?
Er war a ungefähr in dem alter wie meine zwei-die eine 6 und die andere 10-
ich habe auch schon darüber nachgedacht umzuziehen und neu anzufangen, aber ich glaube dafür ist es noch zufrüh...

lg

nicki


Hallo Nicki

Ich hatte kurz nach dem Tod meiner Frau die möglichkeit mit einer Psychologin über meinen Sohn zu Sprechen, diese Psychologin ist eine Bekannte und kannte meinen Sohn schon länger (Was natürlich ein grosser Vorteil war). Ich werde dir versuchen kurz aufzuzeigen wie mein Sohn damit umgegangen ist und was ich für massnahmen ergriffen habe.

Du musst dabei aber immer berücksichtigen, dass dies alles sich auf meinen (schon immer stark introvertierten) Sohn bezieht und damit nicht unbedingt bei deinen Kindern übertragbar ist.

Wie es mein Sohn aufgenommen hat:

Am ersten Tag als ich ihm mitteilen musste, dass sein Mami verstorben ist, natürlich sehr schlecht, er hat stundenlang geweint bis er vor erschöpfung eingeschlafen ist.

Aber schon nach kurzer Zeit hat sich bei ihm der für Kinder typische Schutzmechanismus eingeschaltet, die Verdrängung. Dieser Schutzmechanismus ist für ein Kind sehr wichtig, birgt aber auch einige Gefahren.

Durch diese Verdrängung war er nach 14 Tagen (Meine Frau verstarb in den Schulferien) auch wieder in der Lage ganz "normal" zur Schule zu gehen.


Wie ich mit meinem Sohn umgegangen bin:

Da mein Sohn eigentlich alles verdrängt hat, habe ich immer darauf geachtet, dass ihm bewusst ist, dass sein Mami nicht mehr lebt. Das klingt sehr hart aber es war sehr wichtig, dass mein Sohn nicht aufeinmal innerlich eine nicht Reale Welt aufbaut in der sein Mami noch lebt.

Ich habe ihn auch immer beobachtet, wie er sich allgemein verhält und ich hatte engen Kontakt zur Schule (Ich hatte jeden Donnerstag ein Telefongespräch mit seiner Lehrerin) um etwelche neuen Verhaltensmuster möglichst schnell zu erkennen. Ich hatte auch engen Kontakt zu zwei Mütter seiner Schulkollegen, dadurch bekamm ich Informationen wie seine Mitschüler ihn erleben.

Sieht ein bisschen wie Spionage aus, aber mir war es wichtig eventuelle probleme rechtzeitig zu erkennen.

Dadurch habe ich sehr schnell seine Tendenz enteckt sich von Kollegen und seiner Umwelt abzuschotten, er ging auch immer weniger raus und war am liebsten Zuhause. Da habe ich vermehrt angefangen Famillien (von seinen Klassenkameraden) zum Essen einzuladen, wir sind regelmässig Spazierengegangen (davon war er mässig begeistert) und habe auch sonst mehr Ausflüge mit ihm gemacht.

Es hat einige Zeit gedauert bis er sich wieder gefangen hatte, aber Heute hat er wieder einige gute Freunde (wenn ich nach hause komme schau ich erstmal wer alles in unserer Wohnung rumschleicht) und auch in der Schule ist er wieder Aktiv und macht mit.

Jedes Kind reagiert anders auf einen solchen schweren Verlust, aus meiner Sicht ist vorallem wichtig zu beobachten um solche Probleme so schnell wie anzugehen.

Für mich war in dieser Zeit auch interessant zu sehen, dass seine Schulfreunde mit dieser Situation besser umgehen konnten als die Erwachsenen. Sie haben ihn wirklich unterstützt, am der Tag der Bestattung meiner Frau hat einer seiner Freunde darauf bestanden auch zu kommen um meinen Sohn zu unterstützen (Und das mit 9 jahren!).

Natürlich ist dieser Verlust für Ihn und mich auch Heute noch allgegenwärtig, aber wir können wieder zusammen Spass haben.

Umzug:

Zu deiner Idee mit dem Umzug, ich denke du solltest das im Auge behalten. Für einen richtigen Neuanfang wäre ein Umzug sicher gut (Wir wohnen auch in einer anderen Wohnung). Der Vorteil ist auch, dass man sich besser lösen kann. Die alte Wohnung war immer voller Errinerungen (Der Balkon wo wir Stundenlang diskutiert haben, das Kamin wo wir immer gessesen sind, die Fernsehecke wo wir es uns immer gemütlich gemacht haben, .....).

Bei einem Umzug muss man natürlich abwägen wie man die Prioritäten setzt. Neuanfang versus Stabilität. Ich bin jetzt nur 80m weitgekommen, damit geht mein Sohn weiterhin in die Gleiche Schule, hat eigentlich den Gleichen Schulweg und auch die selben Mitschüler sein Soziales umfeld hat so eigentlich nicht verändert.

Diese ganzen Aktionen haben auch mir selber geholfen, ich bin auch wieder mehr rausgekommen und ich habe mir damit auch ein neues erweitertes netzwerk aufgebaut:

ich hoffe ich kann dir mit meinen erfahrungen ein bischen helfen

wenn du noch mehr wissen moechtest frag einfach

gruss
renos

ps: meine caps lock taste geht nicht mehr :wut1:
 
Hallo Renos,

ich bin ehrlich gesagt ganz begeistert von deiner Stärke, mit der Situation umzugehen und wie toll du das mit deinem Sohn gemeistert hast. Ich ziehe wirklich den Hut vor dir.

Das mit dem Umzug finde ich übrigens auch eine gute Idee. Man kann zwar nicht davonlaufen, aber es bessert sich die "Lebensqualität" und man wird nicht immer wieder schmerzlich daran erinnert.
 
hallo renos,
danke das du so schnell zurück geschrieben hast. Mit deiner antwort hast du einige "aha" reaktionen bei mir ausgelöst zb. mit dem schutzmechanismus der kinder-da hab ich noch gar nicht dran gedacht...
also wo meine kinder von dem tod ihres papa´s erfahren haben , haben sie auch ganz unterschiedlich reagiert.
die große zb. hat 2 tage lang fast nur geweint , und dann war erstmal gut.und komischerweise hat sie sich so inden unterrichtsstoff reingehängt, wahrscheinlich nur damit sie abgelenkt ist...sie war bedrückt in der schule, aber sie hat sich auch gerne von ihren mitschülern trösten lassen...:umarmen:
bei der kleinen ist das etwas anders, sie hat erstmal,als sie davon erfahren hat ganz bitterlich geweint, dann als erstmal gut war hat sie eine "gute laune "maske aufgesetzt. und wenn sie gesehen hat wie ein anderes kind ganz wild ihren papa umarmt hat ist in ihr eine welt zusammen gebrochen-und mir hat es das herz gebrochen sie so zu sehen..
sie war schon immer recht temperamentvoll,aber im moment schwankt sie von einem extrem zu anderen..von super zickig mit rumgeschreie bis hin zur super knuddelmaus ,da werd ich von ganz vielen küsschen übersäht...

als ihr papa ca. 2 tage tod war bin ich mit den mädels ins bestattungshaus gefahren und wir haben in aller ruhe nochmal abschied genommen..
ich fand das wichtig ,denn als sie ihn das letzte mal sahen ,wurde er gerade vom krankenwagen abtransportiert.soll konnten sie es besser realisieren ...und im nachhinein bin ich froh das ich es gemacht habe...

zum umzug:
als ich meinen kindern den vorschlag machte umzuziehen waren sie geteilter meinung. meine vorstellung vom umzug beruhte auch nur innerhalb des gleichen ortes wo wir jetzt leben..
aber ich habe im moment noch zweifel, wir sind erst vor einem jahr hier eingezogen mein mann hat extra alles schön gemacht damit wir hier bleiben wenn er mal nicht mehr ist-er hat immer vorgedacht-
ist ja alles schön und gut ,nur jetzt ist genau diese situation eingetreten , und irgendwie sieht alles anders aus als wir besprochen haben...es ist schwer,viel schwerer...

ok ich glaub das reicht erstmal

bis dahin
nicki
 
Hallo Nicki

Ich bin sicher du findest für dich und deine Kinder die beste Lösung.

Ich wünsche dir und deinen Kindern alles gute und viel Kraft auf diesem schweren Weg

Gruss
Renos
 
Hi Nicki,

erstmal auch mein herzlichstes Beileid und viel Kraft für Dich und Deine Kids. :trost: Also ich muss auch sagen, dass Du wirklich eine starke Person bist und alles so toll meisterst in dieser schwierigen Zeit. Stimmt, irgendwann funktioniert man nur noch ohne nachzudenken.

Meine Mama hat letztes Jahr im April ihren Lebensgefährten plötzlich verloren, er starb in ihren Armen, Herzinfarkt. (Mein Vater ist leider schon vor 11 Jahren verstorben.) Ich hatte noch kurze Zeit vorher mit ihm telefoniert, sie wollten uns eigentlich besuchen an dem Tag. Das kam uns allen wie ein Alptraum vor und ich dachte immer, dass das jetzt alles nicht wahr sein kann.
Gerade in so einer Situation merkt man, wer zu einem steht. Wir haben auch gemerkt, dass einige Leute nicht mit dem Tod umgehen können, wechseln lieber das Thema und wollen nicht darüber reden. Wenn es sie aber selber trifft, möchten sie aber auch gern Hilfe haben. Nur weil wir es nun am eigenen Leib erlebt haben, können wir nicht automatisch besser damit umgehen.

Das mit dem Umzug ist eine gute Idee, ich denke auch, dass Du dann neu anfangen kannst. Meine Mama ist auch aus dem Haus ausgezogen, weil sie diesen schlimmen Tag jedes Mal von neuem erlebt hat, sie sah ihn immer noch da liegen, sah die Ärzte, die versucht haben, ihn zu reanimieren usw. und kam nicht mehr in den Schlaf. Und überall die Erinnerungen. Und es roch immer noch nach ihm überall sagte sie. Jetzt hat sie sich eine Wohnung genommen und konnte endlich wieder durchatmen.

Ich habe leider keine Geschwister, deshalb versuche ich recht oft mit meiner Mama zu telefonieren oder sie zu besuchen. Zum Glück geht sie arbeiten und die Kollegen/innen sind auch alle echt hilfsbereit und lieb zu ihr, haben immer ein offenes Ohr.

Ich wünsche Dir ganz viel Kraft.
 
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