Hallo Laurita,
das "Etwas nicht zu Ende bringen können" kann grob/einfach betrachtet zwei Ursachen haben:
1) Man (Eltern, Lehrer) hat dir in deiner Kindheit nicht beibringen können bei einer Sache zu bleiben und sie zu Ende zu bringen. Das wäre ein Erziehungsmuster dass deine Eltern vllt nicht zustande gebracht haben, entweder weil sie sich nie genug Zeit dafür (für dich und genau dieses Problem bei dir) nahmen oder weil sie einfach damit überfordert waren. Auch kann es sein, dass Eltern, aus Überfürsorglichkeit, vieles Anstrengende (das Etwas üben und dabei bleiben, bis man es kann) von ihren Kindern ferngehalten haben (manche Eltern sind der Ansicht, dass schon in der Schule zu viel von Kindern verlangt wird und treiben unbewußt quer gegen die Bemühungen von Lehrern, was sich dann, dem entsprechend, bei Lehrherrn fortsetzt).
2) Eltern, Lehrer und die Gesellschaft haben konkrete Vorstellungen davon wie "man (du)" zu sein hat, was "man (du)" als erfolgreich zu deffinieren hat und was "man (du)" tun muß um diesen, oft "nicht wirklich konkreten", Vorstellungen zu entsprechen. Das Problem dabei ist: Jeder (Elternteil, Leherer, Lehrherr, Mensch in einer Gesellschaft) hat so seine eigenen "oft ziemlich unkonkreten" Vorstellungen davon
. Und das Beste: Keiner von denen weiß so wirklich, wie man es erreicht (Etwas anfangen, es zu Ende bringen und dabei auch noch erfolgreich sein). Der Grund dafür ist, dass sich die meisten nach einer Norm richten die nicht die ihre (eine innerlich persönliche) ist sondern eine gesellschaftlich übergeordnete Norm zu sein scheint, die aber wiederum nicht wirklich konkret ist. Meist gilt als erfolgreich Jemand, der selbständig ist und/oder viel Geld verdient und/oder eine Tätigkeit ausübt welche gerade den Zeitgeist trifft.
Was noch hinzu kommt ist, dass sich 1) und 2) nicht ausschließen und dem ganzen noch zusätzlich eine Ambivalenz verleihen die es einem schwer macht dem Ganzen genüge zu leisten
Du kannst dich ev. da irgendwo dazwischen befinden und bist im Grunde nur etwas zerrissen. Mein Rat ist, finde heraus wer du bist und was du willst (du bist ja noch sehr jung), was dir Spaß macht, ohne der Absicht damit
erfolgreich sein zu müssen. Und finde Jemanden der dir dann beibringt und dich dabei unterstützt (richtiges Muster-richtige Vorgenehnsweise Schritt für Schritt) wie man da einfach
weiter macht (dieser Jemand kannst auch du selber sein). Ich denke, in dem Moment, wo bei dir der "ich muß erfolgreich sein-muß es endlich zu Ende bringen-Schalter" klickt, vergeht dir die Freude an deinem Tun. Deshalb tue es nur, weil es dir Freude bereitet und nicht deshalb, weil du es zu Ende bringen mußt oder damit erfolgreich sein mußt. Du mußt nicht erlogreich sein du
darfst erfolgreich sein.
Ein Beispiel zum Zeitgeist: Ein Mann stellt seit 20 Jahren aus Ton Vasen und Gefäße immer der gleichen Art und mit dem gleichen Muster her. Niemand interessiert sich 20 Jahre lang dafür, auch wenn er ab und zu mal bei einer Austellung seine Objekte ausstellte. Eines Tages sah eine Gealeriebesitzerin (privat kennen gelernt) diese Objekte und sie stellte sie in ihrer Galerie aus. Seitdem ist er ein gemachter erfolgreicher Mann und seine Vasen und Gefäße haben Kultstatus (er traf den momentanen Zeitgeist), kosten auch dem entsprechend und er ist jetzt ein erfolgreicher Künstler.
Das Beste daran ist aber, dass der Mann nie die Absicht hatte mit diesem "Hobby" so erfolgreich zu sein, er machte es großteils, weil es ihm ein inneres Bedürfniss war und er daran Spaß und Freude hatte.