Mein Vater raucht täglich, obwohl er Herzkrank ist.

Hallo Sascha!

Aus Dir spricht tiefe Sorge um Deinen Vater, das finde ich total nett.

Doch aus der Sicht eines Rauchers (der ich leider, von Unterbrechungen abgesehen, bin) ruft jeder Appell an die Vernunft meistens das Gegenteil hervor.

Gerade in der heutigen Zeit, in der Raucher immer mehr in die kriminelle Ecke gestellt werden, rührt sich der Widerspruchsgeist gewaltig, käme jemand, aus welcher Motivation auch immer, mit Vorhaltungen oder Angriffen.

Es gibt ein wunderbares Buch (ich glaube von Dahlke oder Detlefsen, Autoren merk ich mir einfach nicht *genier*): "Die Psychologie des blauen Dunstes". Hier wird der Frage nachgegangen, warum Menschen immer wieder zur Zigarette greifen und zwar - und das finde ich besonders wichtig - OHNE zu polemisieren, ohne zu verurteilen, ohne Stellung dazu zu beziehen.

Ich kann die Reaktion Deines Vaters ein wenig nachvollziehen: Gedankengänge wie "Recht auf das eigene Leben", "Freiheit, zu genießen was immer man möchte" etc. kommen bei mir auch auf, wenn mich jemand auf die Thematik anspricht - trotzdem ich weiß, dass Rauchen nicht gerade gesund ist. Es ist ein ziemlich ambivalentes Verhalten, das Raucher an den Tag legen *grins*

Fakt ist, dass Du wahrscheinlich nichts bei ihm erreichen wirst - Die Entscheidung, mit dem Rauchen aufhören zu wollen kann nur vom Raucher selbst kommen, sei es durch eine Erkrankung oder auch durch die Erkenntnis, durch das Nicht-Rauchen freier zu sein als durch das Rauchen. Es muss auf jeden Fall einen definitiven Vorteil geben, den der Raucher SELBST als wichtig genug erachtet.

Liebe Grüße
Reinfriede
 
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