Mein Vater, ein gefühlskalter Mensch

Daphne schrieb:
Hallo an alle!

Ich muß das mal loswerden.Hatte heute Besuch von meinen Eltern.Meine Mum,eine sehr herzenswarme gütige Frau - mein Vater ein Eisklotz.

Warum erwarte ich blos immer,das sich an ihn etwas ändert.
Diese Kälte,die er ausstrahlt,ist kaum zum aushalten.
Ich frage mich,ob er mich und meine Geschwister überhaupt liebt.

Meine Mum tut mir sehr leid.Denn sie muß schon seit Jahren Anti-Depressiva nehmen, Beginn einer Gesprächs-Therapie - nur an seiner Seite das Leben erträglicher zu machen.
Warum sie den Schritt nicht wagt,sich zu trennen,versteh ich nicht.
Denn glücklich kann sie schon lange nicht mehr sein!

Grüße von Daphne

Ich kann nur sagen: Du sollst Vater und Mutter ehren. Von lieben war da nicht die Rede in der Bibel. Das wäre zuviel verlangt, es gibt wirklich schreckliche Väter und schreckliche Mütter. Sie ehren hieße in meinen Augen, daß ich sie so lassen muß, wie sie sind. Sie haben ein eigenes Leben, das sie selber verantworten. Werde erwachsen und laß sie gehen. Dann kann Dein Vater vielleicht auch einen Teil seiner Stumpfheit ablegen. Vielleicht ist ihm einfach alles zu viel?

Grüße!!
 
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Diese Gefühlskälte könnte (muss aber nicht) Hinweis auf Mimikblindheit sein, klingt jetzt komisch, aber es gibt viele Aspies (Asperger-Autisten) unter uns (Einstein, Spielberg und Bill Gates sollen welche sein), viele wissen es selbst nicht. Typische Merkmale: Sie verstehen die Mimik des anderen nicht automatisch (höchstens eindeutiges Lachen oder Weinen), (verletzend-) naive Ehrlichkeit und Wortwörtlichkeit, oft technisch orientiert, leben mehr in einer eigenen Welt und wirken geistesabwesend, unemotional und kalt, weil sie keinen Sinn für Mimik und Gefühlsausdruck haben, monotone Stimme, teilweise hochbegabt in speziellen Interessensgebieten, unkoordinierter Gang, Beinzittern oder sonstige auffällige Bewegungen, gewisse unschuldige asexuelle Ausstrahlung etc.
 
RegNiDoen schrieb:
Ich kann nur sagen: Du sollst Vater und Mutter ehren. Von lieben war da nicht die Rede in der Bibel. Das wäre zuviel verlangt, es gibt wirklich schreckliche Väter und schreckliche Mütter. Sie ehren hieße in meinen Augen, daß ich sie so lassen muß, wie sie sind. Sie haben ein eigenes Leben, das sie selber verantworten. Werde erwachsen und laß sie gehen. Dann kann Dein Vater vielleicht auch einen Teil seiner Stumpfheit ablegen. Vielleicht ist ihm einfach alles zu viel?

Grüße!!
hallo RND!
hast du dir schon einmal ernsthaft gedanken gemacht, was die bibel da von uns verlangt??? was, wenn du einen vater hast, der ein mörder, kinderschänder, vergewaltiger, alles mögliche ist??? musst du ihn dann auch bedingungslos ehren, nur weil er dein vater ist?? was, wenn er gar kein kind wollte und nur seiner bedürfnisbefriedigung nachkam. und du bist dann entstanden. es ist ja nicht einmal, dass er DICH gewählt hat als dein kind, sondern du bist einfach "geworden". was, wenn du einfach ohne liebe großwerden musstest und nur so versorgt wurdest, dass du halt überlebst?? ist es nicht ein geburtsrecht, versorgt zu werden, das mindeste, wenn jemand kinder in die welt setzt?? wenn dann die emotionalen werte fehlen, und man einfach nur groß wurde, weil man automatisch groß wird, wo ist dann der grund, jemanden zu ehren?? nur weil es in der bibel steht?? nur weil ich angst habe, wenn ich nicht der bibel entspreche, dass ein ev. rachsüchtiger gott mich auserwählt und verurteilt?? ist es nicht eigennutz, jemanden zu ehren, der nicht ehrenwert ist, nur um mich selber zu schützen??
und wenn schon bibel: steht da nicht auch etwas von: du sollst deinen nächsten lieben wie dich selbst??

nur so meine gedanken, die ich nicht erst seit heute habe....

lg chira
 
Urajup schrieb:
Dann zeige ihm doch, daß Du nicht mehr das kleine Kind bist, indem Du ein erwachsenes Gepräch mit ihm führst.
Nimm ihn an die Hand oder hack ihn unter und dann frisch drauf los: "Weißt, Du Papa, was ich schon immer mal mit Dir besprechen wollte....."
Vielleicht wartet er ja drauf, aber er findet halt keinen Anfang.


LG
Silke:)

Hallo Urajup!

Wie schon geschrieben,mein Vater ist ein sehr schwieriger Mensch.
Egal,um welches Thema es sich handelt,Argumente nimmt er nicht zur Kenntnis.
Nun,ich führe auch mit ihm keine Diskussionen mehr,weil ich selbst merke,das es nichts bringt.

Grüße von Daphne
 
Daphne schrieb:
Hallo Urajup!

Wie schon geschrieben,mein Vater ist ein sehr schwieriger Mensch.
Egal,um welches Thema es sich handelt,Argumente nimmt er nicht zur Kenntnis.
Nun,ich führe auch mit ihm keine Diskussionen mehr,weil ich selbst merke,das es nichts bringt.

Grüße von Daphne

Das ist auch ein springender Punkt. Du versuchst es mit Argumenten. Argumente beinhalten auch immer Wertungen. Desweiteren sieht man deine Grundhaltung ihm gegenüber. Diese Grundhaltung besteht aus: Er ist ein gefühlskalter Mensch, mit den man eh nicht reden kann. Damit blockierst du euch beide. Er spürt doch, dass du ihm mit aller Macht am liebsten ändern möchtest.

Die Gefühlskälte deines Vaters ist(in meinen Augen) nur eine Schutzmauer, die er sich aufgebaut hat. Noch wichtiger ist ja, dass diese Gefühlskälte nur eine Wirkung ist. Sie hat eine Ursache und die liegt in seiner Kindheit(S.Freud lässt grüssen)

Was weisst du über seine Kindheit? Was über seine Eltern? War es möglich, dass er sich verstanden fühlen konnte oder ist es nicht eher so, dass er gelernt hat, dass es weh tut seine Gefühle zu äussern?

Es muss seine Gründe haben und die kannst du nicht ergründen, wenn du ihn einfach vorverurteilst.

Versuche mit deinem Vater zu reden und nicht zu diskutieren. Lass Argumente weg und nimm ihn wie er ist. Von heute auf morgen, kannst du ihn eh nicht ändern. Ja du wirst ihn auch nicht ändern können. Das kann nur er selber.
 
wenn du als erwachsene frau ernst genommen werden willst...verhalte dich, wie eine.
sprich...wenn er dich als "über-person" anspricht....gibt es eine sachliche botschaft (die sich wahrscheinlich wenig durchsetzt)
und eine gefühlsmässige (die wahrscheinlich viel stärker wirkt)...die trotz oder resignation auslösen kann (und schon hat er die "alte" überperson-kind schiene)...oder aber das erwachsene aussprechen dieser.

ist schwierig, weil wir ja gerade bei eltern "gerne" auf so "alte spiele" anspringen. und auch nicht...wenn man die abläufe erkennt. denn dann schafft man ab und zu doch mal auch den ausstieg. :banane:

falls du lust hast und dich das interessiert, kannst ja mal so einen "über-satz", "über-verhalten" nennen, der dir das gefühl gibt, wie ein kind behandelt zu werden. und die kommunikationsmuster der transaktionsanalyse (im netz)mal anschaun. da gibt es auch beispiele, damit man ein gefühl bekommen kann, was die unterschiede sind.

weiter unten sind auch die okay-positionen erklärt. scheint wie ein "spiel": du findest mich nicht okay, ich dich aber auch nicht....

ein möglicher link dazu:

http://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/KOMMUNIKATION/Transaktionsanalyse.shtml

vielleicht ist etwas dabei, was dir hilfreich sein kann.
 
Hallo!

Ist dein Vater auch herrschsüchtig und aufbrausen und aggressiv??
Oder geht es nur um die Ausstrahlung?

liebe Grüsse
Ritter Omlett
 
Hallo!

Ein Dankeschön an alle für eure Antworten!

Aber mir scheint so,als werde ich nicht richtig verstanden.Auch klar,nach den wenigen Infos,die ich gegeben habe.
Möchte gerne noch ein letzte Antwort zu diesen Thema schreiben.
Ich weiß,das ich meinen Vater nicht ändern kann - ich möcht es auch nicht.
Vielleicht werde ich ihn einmal darauf ansprechen.

Auch ich habe Schicksalschläge hinter mir und mir hätte es sehr gut getan,wenn er mich einmal in den Arm genommen hätte und mir Trost gespendet hätte.
Und ein "ich hab dich lieb" - habe ich nie von ihm gehört.

@Stephan
Meine Mum ist nicht nur eine Mum für mich,sondern auch eine Freundin.
Wir können über alles reden und ich hatte viel Einblick in zusammenleben mit meinen Vater.
Und wenn sie weint und sagt,sie halte das alles nicht mehr aus.
Sie trösten und vielleicht sagen:ja,wird schon wieder?
Aber wissen,das sich daran nichts ändert?
Es wäre gelogen.

Grüße von Daphne
 
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