Liebe Montschitschi,
Enttäuscht kann man nur werden, wenn man bestimmte Erwartungen hat.
So wie ich das verstanden hab, hilfst Du nicht unbedingt deshalb, weil das Helfen an sich Dir guttut, sondern weil Du als Gegenleistung Dankbarkeit, Freundschaft usw. erwartest, oder?
Wenn das Helfen an sich Dir guttun würde, na dann müsste es doch reichen, dass dem "Beschenkten" geholfen wurde?? So ist es aber nicht, oder?
ebendas. es ist eine traum/ wunschvorstellung: so, wie ich mich verhalte, werde auch ich behandelt. ein geschlossenes weltbild.
die krux an dieser falschen auslegung des kathegorische imperativs (wenn denn) ist, dass es nicht funktioniert, da es auf der falschen annahme fusst, dass das du/ der/ die andere/n, das verhalten nachahmen. hier wird von einer 1 zu 1 resonanz ausgegangen, die seltenst stattfindet.
erschwerend kommt hinzu, dass, wenn man sich auf die traum/ wunschebene begibt, die zu erwartende responsivität nicht verbalisiert wird, und damit den beschenkten mit dem geschenk in der hand stehen lässt/ oder er/ sie dich.
meta- ebene: du wünschst dir freunde, und damit bist du von dir aus bereit, auf die/ den andere/n zuzugehen. aber dadurch wird ein ungleichgewicht geschaffen.
menschen sind, so altruistisch, erlaucht, liebend (sic) immer subjektiv, d.h. an ihre eigene wahrnehmung gebunden; auf ihre eigene problematik fokussiert, ihr eigenes wohlergehen, und deshalb auf ihren vorteil bedacht.
und letztendlich spiegelst du das auch.
auch du fragst um hilfe, suchst deine unsicherheit auszugleichen. und hier blinken die warnleuchten: in der hilfestellung für andere die eigene unsicherheit zu (er)lösen suchen. nur: das kann nicht funktionieren. ein nicht- schwimmer kann keinen ertrinkenden retten. es ist ein ausweichmanöver, um die eigenen baustellen zu umfahren. um im trost spenden trost zu finden. das jemand da ist, der dich schätzt.
wenn du, wie schon erwähnt, etwas aus vollem herzen, bewusst aller konsequenzen tust (auch deiner erwartungen daran), sollte der akt als solcher schon (idealerweise) befriedigung an sich sein. theoretisch und unpersönlich geantwortet.