Wow, so viele Beiträge! Danke für eure Kommentare.
@ sunnygirl: den Sog, ja den kenne ich, mir wäre die Freiwilligkeit noch lieber.
@ fantasya: Mir macht die Ausschließlichkeit einiges kaputt.
@ Nithaiah:
Ich bin überzeugt davon, dass wenn man es schaffen würde das zu finden, was man wirklich sucht und es dann in sich auch zu verwirklichen, jegliches Suchtverhalten sofort ein Ende finden würde. Aber wenn das man so einfach wäre...
Ja, davon bin ich auch überzeugt. Auch, dass Süchte etwas anderes überdecken, so wie Schokolade - die Süße des Lebens, Trost für, ...
Allein das Erkennen nützt bei mir offensichtlich wenig, oft schaue ich mir zu, wie ich in die Fallen tappe, aber in dem Moment ist es mir egal. Da muss der Leidensdruck schon groß sein. Der Wahnsinn ist allerdings dass er das bei mir ja eigentlich wäre: Mein Bodenpersonal Körper bekommt in der Folge exzessiven Verhaltens massive Schwierigkeiten, um die sich mein übermütiger Geist nicht scheren will. So wie: ja Körper, jetzt schaue ich mal auf dich, du sollst auch heil werden, aber kann man das nicht einfach geistig erledigen?
@ Schrödingers Katze: vernünftig umgehen, wäre schon mal eine gute Lösung, bei Konsummitteln geht das schon, bis auf Schokolade oder Nicnacs, die wie bei Aphrodite nicht in Haus sein sollten. Das gilt nicht für Tätigkeiten, die an sich ja gut sind, gut tun, aber die Leidenschaft, mit der ich sie durchführe, extrem auf Kosten meiner Gesundheit geht, ich kann todmüde und mit Nervenschmerzen sitzen und Nächte durchmachen, als ob mich die Folgen nichts angingen. Das grenzt an Blödheit?, Selbstverachtung?, Sabotage? Ich will mich nicht unbedingt herunterdeckeln. Vielleicht geht es ja auch darum, die eigenen Grenzen nicht zu akzeptieren.
@ Verblendung: ja genau, diese Fragen stelle ich mir durchaus, aber oft siegt nicht die Vernunft. Ich sehe auch die Vorteile, die mir meine Sucht verschafft: Freude, Begeisterung, schöne Klänge, Texte, die ich mag, bei meinem Buch weiterkommen, fantasievolle Häkelwerke, ..., mich ablenken von meiner Angst vor der Krankheit
- Habe ich auch den Ernst der Angelegenheit verstanden? (Eine Sucht scheint vielleicht gering, weil man in dem Moment nur eine sieht, aber man hat viele und zusammen fallen die Süchte schwer ins Gewicht)
- Wenn ich rückfällig werde.. ist dies für mich ein erfreulicher Moment?
- Ist es schwer die Sucht zu besiegen?
- Ist es wirklich schwer eine Sache weniger zu tun?
- Falls ja, wer sagt mir denn es wäre schwer?
- Wer sagt mir ich wäre süchtig?
Die Summe macht es heftig, und ich verstehe den Ernst meiner Lage. Ich betrachte mich nicht als Opfer, zumindest nicht im Sinne einer aus mir ausgelagerten Täterschaft. Das bin ich schon beides selber.
Wer das verstanden hat, aber trotzdem noch an der Sucht fersthält, der/die will garnicht aufhören und belügt sich selbst, wenn er/sie sagt, dass er/sie diese Sucht loswerden möchte. Wer das leugnet wird nie seine Süchte los, aber diesen Leuten ist es eh egal.
Ich will ja auch nicht eine einzelne Sucht loswerden, sondern ein Verhalten, vllt kann man es Getriebenheit nennen, ein verrannter Geist im Schaffensdrang. Du hast schon recht: vielleicht will etwas in mir ja gar nicht gesund werden, ignoriert und boykottiert.
@ Handwerkprofis: Sicher? Hmm, zumindest schaut es nach übertrieben durchgeführten Tätigkeiten, die in der Folge u.a. auch mir schaden, aus.
Wenn man etwas Neues hat (Liebe, Job, Auto, Genussmittel) dann werden bestimmte Hormone im Körper ausgeschüttet, dass man scheinbar nicht genug von der neuen Errungenschaft bekommen kann, dieser Hormonspiegel sinkt nach einiger Zeit wieder auf Normalniveau ab - beim einen schneller, beim anderen langsamer - man sagt: "Das Verliebtsein läßt nach". Vielleicht ist es sowas in der Art, dein so genanntes Suchtverhalten?
So ist es auch, es macht mich ja zum einen glücklich, aber die Schattenseite kommt nach.
@ Pluto: Es gibt gute Strategien, an sich zu arbeiten und neue Bahnen zu schaffen. Mir gefällt die Klopfakuppressur auch ganz gut. Aber: die Ausdauer ist leider beim anderen größer als bei den korrigierenden Maßnahmen.
@ MariaMarmelade: ja, die Suche stimmt schon, allerdings wüsste ich auch, wo es zu finden wäre: in mir, in der Stille, in der Natur
@ AphroditeTerra: wenn nach den Schaffensphasen die Ruhephasen kämen, läge vieles im Richtigen. Die gönne ich mir selten, bis das spukende Kopfkarussell stehen bleibt, dauert es.
Es gab Zeiten, in denen ich regelmäßig täglich meditierte, QI Gong und Tai Chi machte, und glücklich über die Struktur war, die ich mir dadurch geben konnte. Irgendwie scheint es um mangelnde Disziplin und wenig Talent für Struktur zu gehen. An Techniken hätte ich genug in meinem Werkzeugkoffer.
Schuldgefühle mag ich mir auch keine machen, wäre ja noch steiler, zuerst in die Falle laufen und dann sich bei mir über mich beklagen. Dann nähme ich mir ja noch das Gute davon. Dennoch stellt sich manchmal hinterher Ärger oder Wundern über mich selbst ein, und jede Menge gute Vorsätze mit denen ich mich brechend schwäche.
Den Umgang damit, denke ich, verändern zu müssen. Am liebsten hätte ich manchmal vorübergehende, von außen vorgegebene Struktur, die mir Freiheit lässt, aber meiner Selbstzerstörung einen Riegel vorschiebt.
Oder aber die Möglichkeit, wie ich es an Pfingsten hatte, in der Hütte am Berg ohne Internet, ohne Computer, allein mit mir und wunderbarer Natur und Ruhe zu sein. Dann wäre es ganz leicht.
@ Groovy:
Nun ist halt die Frage, warum ich immer gleich so im Alltag in den Dauerkonsum einsteige.
Eben, bei mir in die Ausschließlichkeit, mit der ich mich einer Sache widme. Koste es, was es wolle. An sich könnte ich ja auch stolz über die Ausdauer sein.
@ Alice i. W.:
ja ist auch mein Thema
war schon immer ein derartig exezssiver Mensch, dass ich mir manchmal
selber auf den senkel gehe...
da ist so ein innerer drang, was mir in den Sinn kommt zu erleben...
selbst wenn ich mir dadurch schade, dass ist egal.
ja
Den Konsum von Genussmitteln geht leichter zu mäßigen, gell, als den inneren Drang, die Getriebenheit
die ihre dunkle seite nicht schauen
wollen, da bin ich zwar selbstzerstörerisch aber mutig.
schauen und sie erkennen, ja. Ich kenne
Mutige Kriegerin-Dasein. Diese Seite machte und macht viel Sinn.
Jetzt wäre das Loslassen dran, lieben, lieben, lieben. Weichsein. Mich, die wunderbare Schöpfung, und es ist manchmal nur wie eine Weiche umzustellen: es ist ja alles da, die Kämpferin, die Unerschrockene, die Mutter, die Geliebte - und ein kleiner Schritt nur zur Stillen, zur Liebenden. Ich kenne es auch, machmal ist es da, und ich finde es unglaublich, davon wieder wegzugehen. Es nicht als selbstverständliche, mir selbst gegenüber achtsame Lebenshaltung bewahren zu können.
Die Frage ist vielleicht: Warum will ich mich zerstören? Auch da gab es schon viele Antworten in mir. Wovor habe ich Angst, wenn ich loslasse?
@ cloned: ich bin mir da nicht sicher, welche Begrifflickeiten die passenden wären, oder ob ich es nennen soll: exzessives lebensbejahendes begeistertes, trotzdem selbstzerstörerisches Verhalten.
So denke ich, einfach ändern, tun, nicht vor mir selber hin- und herargumentieren, wäre es. Darauf vertrauen, dass im Tun Hilfen kommen, es beizubehalten.
Vielleicht ist es auch in Ordnung, es gibt Chaostypen und Menschen, die sich mit Struktur leichter tun. Die Herausforderung ist, sich die Teile zu erwerben, die man fürs eigene Empfinden benötigt. Da schweife ich wohl ab vom Suchtverhalten.
Beste Grüße Atreya