Mein Sohn hat so große Angst

Hallo!

du hast ja bereits einiges zu umsetzten, was dir hier schon alles geschrieben wurde! aber trotzdem noch ein tipp!

kennst du dich mit der schamanischen reise aus? mit krafttieren etc?
wenn nicht vielleicht kennst du jemanden der dies tut!

du erwähntest zwar, dass er keinen besonderen bezug zu stofftieren hat!
aber vielleicht versuchst dus trotzdem, auf einer reise sein krafttier zu finden und es deinem sohn und dem stofftier zu geben!
ich hörte desöfteren das dies wunder wirkte!

ja, du weißt es bereits, aber trotzdem nochmal, achte auf deine ängste und setzte dich mit ihnen auseinander!

ich wünsche euch einen angstfreie zeit
 
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Hi.

Lehre Deinem Sohn, was Mut und innerer Wert bedeuten.

Zeige ihm immerwieder, dass ihm trotz seiner angst immernoch nichts passiert ist und beende die Bestätigung seiner Angst, denn er bekommt die Bestätigung durch Dich indem Du diese Angst in ihm ebenfalls überbewertest.

Schliesslich orientiert er sich an Dir. Und weil er sich an Dir orientiert, zeige ihm nur wie locker man mit der Situation umgehen kann. Sprich in jedem Falle mit ihm, wovor er Angst hat und zeige ihm wie wenig macht diese Dinge über ihn haben, aber ohne ihn emotional in seiner Angst zu bestätigen.

Liebe Grüße
Qia:)
 
Liebe Animus,

Eines hast du falsch verstanden. Mein Sohn hat keine Angst vor körperlicher Aggression, sondern sie ist nicht sein Naturell. Auch wenn ihm die Kleinen am Strand den Eimer über den Kopf hauen, hat er bis jetzt nichts gemacht, sondern war immer ganz paff oder hat geweint. Andere Kinder wehren sich, er nicht. Ich sehe es erst jetzt, daß er es manchmal ausprobiert, aber entweder ist es deplaziert, oder er hat das Nachsehen. Ich nehme an, das ist eine soziale Entwicklung, die er spät aber doch durchmacht.

Wenn Dein Kleiner sich nicht abgrenzt/ zur Wehr setzt, wenn ihm ein anderes Kind den Eimer über den Dötz haut, dann hat er ein "gestörtes " Verhältnis zur Aggression. Es ist das normalste der Welt, sich zu verteidigen, wenn man angegriffen wird. Wenn man sich nicht verteidigt/abgrenzt, dann unterdrückt man seine eigenen aggressiven Impulse (die einem noch nichtmals bewusst zu sein brauchen). Darin zeigt sich die Angst vor der Aggression. Dein Sohn hat also irgendwie verinnerlicht, dass Aggression etwas schlechtes ist. Aggression ist aber nicht per se etwas schlechtes und jeder Mensch braucht zum Wohlfühlen ein gesundes Verhältnis zu seiner Aggression. Vielleicht gibt es irgendein Hobby oder Sport mit aggressiven Elemten, die Deinem Sohn Spaß machen würden. Auch Toben (also Kind mit Vater oder Mutter) ist ein ganz toller Kanal, um diese Impulse wieder spielerisch ans Tageslicht zu holen.

Bei sich selber ist man ja immer blind. Deswegen nehme ich lieber meine Schwester mit ihren Neffen als Beispiel (und nicht mich ;) ). Der ältere ist einerseits scheinbar aggressionsgehemmt. Der hat sich nie gewehrt, wenn ihm ein Kind auf dem Spielplatz etwas weggenommen oder ihn geschlagen hat. Mich erinnerte er immer an Ferdinand den Stier (von Walt Disney). Ein ganz süßes Kerlchen, in sich gekehrt, träumend und so sanft. Da er sich nie verteidigt hat, hat er eine Menge einstecken müssen. Das änderte sich mit der Ankunft seines jüngeren Bruders auf dieser Welt, den er wirklich über alles liebt. Wenn er sich unbeobachtet wähnt, dann entlädt er seine unterdrückte Aggression gegenüber dem körperlich Schwächeren. Das ist aber nur die eine Seite. Wenn beide miteinander spielen und der jüngere schreit, weil der Ältere irgendetwas "Böses" getan hat, dann geht sofort der Vater dazwischen und schimpft (für mein Empfinden völlig übertrieben und unangemessen) den Älteren aus. Der Vater, selber einerseits völlig aggressionsgehemmt und andererseits übertrieben aggressiv, bietet seinem Sohn also ein ganz tolles Beispiel, wie man "ungleichgewichtig" mit Aggressionen umgeht. Als er noch klein war, sprang immer sofort schützend ein Mutter- oder Vatertier vor den Kleinen, der sich von anderen alles gefallen ließ. Und nun, wo er größer ist, bekommt er Ärger, wenn er seinen Aggressionen Raum gibt. Wir Eltern tun oft ganz merkwürdige Dinge mit unseren Kindern, ohne uns das bewußt zu machen.

So, das waren nun meine abschließenden Worte zum Montag. Alles Gute Euch.

Katarina :)
 
Zusatz:

Bei sich selber ist man ja immer blind. Deswegen nehme ich lieber meine Schwester mit ihren Neffen als Beispiel (und nicht mich ;) ).

Klasse! Da habe ich mir ja einen tollen (und vielsagenden) lapsus geleistet. Die Neffen meiner Schwester (wollte eigentlich sagen: meine Neffen) sind nämlich meine Söhne und da spielt sich dasselbe in Grün ab. Und so wie ich den Vater meiner Neffen beschrieben habe, so könnte ich mich selber (bis vor kurzem) beschreiben. Inzwischen mache ich das ein wenig anders. Ich sehe nämlich durchaus, wie der scheinbar Schwächere seine eigenen Opferrolle provoziert, um dann Mama`s Zuwendung zu bekommen. Er freut sich, wenn ich dazwischen gehe und den Größeren abwerte. Den Gefallen tue ich beiden nicht mehr. Ich gehe nur dann dazwischen, wenn es wirklich Überhand nimmt und ich sehe, dass die das nicht mehr miteinander geregelt bekommen, bzw. die Verletzungsgefahr zu groß wird. Wenn ich dann aber dazwischen gehe, dann völlig cool und ohne irgendwelche Wertungen. Ich setze einfach ein Stop und wenn der Größere (der mehr als einen Kopf größer und bedeutend stärker ist als ich) dann kiebig wird, dann bewahre ich immer meinen Humor und bugsiere ihn hinaus. Das geht, wenn man sich nicht "hineinziehen" läßt und er akzeptiert die derart gesetzte Grenze dann auch. Ganz anders bis vor kurzem. Wenn ich wütend wurde, dann bin ich auf geballte Aggression meines Älteren gestoßen. Tja, als er klein war, konnte er sich nicht gegen mich wehren. Nun kann er es und das nützt er natürlich aus. Also gebe ich ihm keine Angriffsfläche mehr. Naja, nach diesen langen Erklärungen hoffe ich nun, dass bei Dir rübergekommen ist, was ich sagen wollte.

Katarina :)
 
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Ich möchte mich nochmals bedanken für all die guten Ratschläge. Ich habe jetzt einiges zum lesen. Ich muß das Ganze verarbeiten und werde sicher vieles umsetzen können. Daß das Ganze nicht von heute auf morgen verschwindet, ist mir klar und sollte ich wieder mal am Ende sein, weiß ich wo mir geholfen wird.
Momentan ist die Angst bei ihm zwar da, aber ich habe das Gefühl sie nimmt nicht überhand. Wahrscheinlich weil ich wirklich unbewußt das Ganze verstärkt habe und da ich das Problem nicht mehr als übermächtig sehe, da ich wieder Ideen habe, was ich machen kann, bin ich auch gelassener.

Ich wünsche Euch alles erdenklich Gute. Sollte der eine oder andere noch etwas schreiben wollen, ich lese alles.
Animus
 
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