Mein Sohn hat Angst

Hallo liebes Forum.

Ich selber war immer ziemlich geschockt, wenn ich einen meiner Eltern verletzt sah, weil ich so das naive Gefühl hatte, das Eltern doch nicht verletztbar sind. Da brach dann immer wieder so eine kleine Welt zusammen.
Weil ich mir die Welt, Eltern sind nicht verletzbar immer wieder aufgebaut habe.


Viele Grüße

Jonas
 
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Liebe Stern,

ich hatte als Kind auch solche Phasen wie dein Sohn und sie sind auch immer wieder gekehrt. Ich hatte panische Angst davor, meine Mutter zu verlieren und habe auch immer wieder mir durch den Kopf gehen lassen, wie lange ich sie denn noch haben werde, was passiert, wenn sie krank wird usw.

In dieser Zeit habe ich auch geweint und hatte schreckliche Angst.

Sie es als Zeichen, dass dein Sohn dich sehr liebt! Ich denke, er wird wieder mehr Sicherheit gewinnen, aber gerade bei sehr sensiblen Kinder (und das ist dein Sohn anscheinend) kommen solche Ängste leichter auf, als bei anderen Kindern.

Alles Liebe,

Trixi
 
wow Trixi-Maus.... manchmal da versteh ich dich auf anhieb. Das geht dann ganz tief rein.

danke
jou....

sschreib fluss nimmt all es mit. Macht hoch die Tür...die Tor macht weit...ein Wort ist Klang der Herrlichkeit.

..Doch Schweigen ist Gold..

..ein Fisch weint immer- wo wäre da der Unterschied? So geht es denn leichter.

Grüssend aus der Unterwasserwelt
 
Mein Sohn hatte das auch. Heftige Depressionen, Angst und Trauer, so mit elf, anfang zwölf. Bei ihm war die Panik, dass er selbst jeden Moment sterben könne. Und die Welt schien ihm unwirklich und falsch und die Freude der Menschen nur aufgesetzt... Ich hatte auch den Eindruck, dass er was festhalten will, sich in den Zustand reinkrampft. Hab mir natürlich Zeit für ihn genommen. Dabei allerdings versucht ihm vertrauen ins Loslassen zu vermitteln. Vertrauen überhaupt. Erst durch dein Post, Stern, hab ich auch einen Zusammenhang mit der Pubertät oder dem Ende der Kindheit erkannt. Das ist ja wirklich nicht ohne, seine Kindheit loszulassen, unwideruflich. Die Angst, dass die Mutter stirbt kann eine Vorahnung sein, dass das kindische Mutter-Kind-Verhältnis bald nicht mehr sein wird, dass die innere Ablösung demnächst ansteht... (vielleicht deswegen nochmal ein dringendes emotionales Einfordern der kindlichen Abendrituale...) Also da gibt es mehrere Tode oder Abschiede zu bewältigen... Johanniskraut und Notfalltropfen gehörten bei uns zur Unterstützung... Was unsren Sohn letztendlich ganz aus der Depression befreit hat war ein Hobby, welches er beginnen wollte und von uns vollständig unterstützt wurde. Dadurch sind seine Selbstsicherheit und Eigenständigkeit ganz schnell gewachsen. Inzwischen ist er 16 und erstaunlich ausgeglichen für sein Alter.
Alles Gute Euch,
K.S.
 
Hallo Stern, ich kenne das ganz genau von meinem Sohn. Als ich deinen Artikel gelesen habe da hab ich genau meinen mathis wiedererkannt.
Uns hat eine Kindertherapeutin und eine Homöpathin sehr geholfen.
Eine Freundin hat mir dann noch das Buch Ich bin das Licht von Neale Donald Walsh
und eine meditations cd (Wie dein Schutzengel dich führt von Susanne Hühn) empfohlen.
Dies alles zusammen hat sehr gut geholfen!
Ich wünsche euch viel Glück und ales Liebe:winken5:
 
Beim Durchlesen deiner Fragen ist die Erinnerung an meine Empfindungen in der Kindheit immer deutlicher geworden, Stern. Ich kenne solche Zustände ziemlich gut. Auch ich hatte furchtbare Angst, meinen Eltern könnte etwas passieren... und auch bei mir hing es damit zusammen, daß mir ziemlich früh ziemlich einschneidend bewußt geworden ist, was es bedeutet, wenn jemand tot ist. In meiner Herzensangst damals mischten sich viele Gefühle, es war nicht nur die Angst um die Eltern, es war durchaus ganz konkrete Existenzangst. Und die Angst vor dem eigenen Tod. Ich war zwischen 9 und 10, als das ganz arg war.

Sonderbarerweise - am meisten geholfen hat mir damals ein Buch, das ich gelesen habe, ein Kinderbuch über Wolfgang Amadeus Mozart. Es ist von Rotraud Hinderks-Kutscher, sie hat zwei Bücher über Mozart geschrieben, eines über seine Kindheit, und eines über sein weiteres Leben bis zum Tod. Darin zitiert sie auch seine berühmte Stelle aus dem Brief, wo er schreibt, er habe sich längst mit dem Gedanken vertraut gemacht, er könne anderntags nicht mehr sein, wenn er sich abends schlafen lege, und er betrachte den Tod als des Menschen besten Freund. Mein heiliger Mozart sagt so etwas, also muß es wahr sein, ich habe über diese Sätze stundenlang nachgedacht, mit 9 Jahren... irgendwann hab ich angefangen, ihn zu verstehen.

Vielleicht mag dein Sohn auch wen gern - hat er ein Idol? Vielleicht kannst du irgendwas finden, was sich so jemand über dieses Thema denkt.

Alles Gute euch zweien -
Kinnaree
 
Hallo Stern!

Ja... dein Sohn ist noch sehr jung und Kinder gehen mit Trauer oft ganz anders um als Erwachsene. Oft merkt man vorerst gar nicht, dass das Kind der Tod eines Freundes, eines Bekannten oder eines Familienmitgliedes etc. beeindruckt hat, das kann erst viel später kommen. Ich habe selbst einen 13jährigen Sohn und vor 3,5 Jahren ist mein Lebensgefährte bei einem Unfall ums Leben gekommen. Zuerst dachte ich, er kommt ja sehr gut damit zurecht, aber er hat sich wohl sehr viele Gedanken gemacht und seine Verlustängste sind mit der Zeit immer stärker geworden. Weinen, kein schlafen bei geschlossenen Türen; auch er hatte/hat Angst auch mich zu verlieren. Fragen wie, wie alt wirst du denn Mama etc. waren häufig. Dein Sohn braucht jetzt besonders deine Aufmerksamkeit und ich denke eine proffessionelle Hilfe wäre jetzt sicher am allerbesten. Es passiert dabei ja nichts, du hilfst ihn dabei nur diese Gedanken/Gefühle besser verarbeiten zu können. Meinem Sohn hat es auf jeden Fall sehr geholfen und mir auch, da er nun wieder lachen kann und sich am Leben freut...
Drückerchen
 
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Hallo Stern,
ich bedauere zu tiefst den verlust den dein Sohn durch macht.Ich kann dir nur sagen das dein Sohn ein sehr gefühlvolles Wesen ist,und es wäre Falsch aus ihm ein Denkendes Wesen zu machen.Gib ihm das was er brauch.und das sind gefühle.Damit meine ich,du sollst ihm auch deine Gefühle bei diesem Thema zeigen.Und da ist es ohne bedeutung ob du neben ihm bist und auch weinst.Kinder sind von geburt aus fühlende Wesen.Erst die Erwachsenen machen sie zu denkern.Es ist auch ein teil des Lebens was er durchgemacht hat.Er ist meiner Meinung mit seinen Gefühlen stehengeblieben da er auf diesem gebiet noch keine erfahrung sammeln konnte.Versuche ihm einen Weg zu gehen.Der sollte jedoch nur auf Gefühlen basieren.Denn kinder merken ob es gefühle sind oder nur vorgegaukelt werden.

Ihr werdet es schaffen einen weg zu finden.

alles liebe Genisis
 
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