Mein Papa

CyberSky80

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21. Juni 2008
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Hallo, ich bin neu hier und habe hier schon oft einiges mitgelesen. Nun habe ich mich mal entschlossen, auch einen Beitrag zu verfassen. Was mir allerdings nicht leicht fällt.

Am 15.05.2008 um 17:05 ist plötzlich mein Vater gestorben. Ich kann es noch gar nicht fassen. Wir haben uns noch vor eine Stunde gesehen und es war alles normal bzw. wie immer.

Als ich vom einkaufen zurück kam, bekam ich einen Anruf, dass es meinem Vater sehr schlecht ging und ich sofort rüber kommen soll. Was ich natürlich auch sofort gemacht habe. Allerdings habe ich an nichts schlimmes gedacht. Dementsprechend bin ich auch ganz gemütlich zu meinen Eltern gegeangen.

Dann habe ich schon vor dem Haus den Krankenwagen und Notarzt gesehen und bin natürlich dann schneller gelaufen. Als ich dann ankam, haben die Ärzte versucht meinen Vater wiederzubeleben. Leider ohne Erfolg. Dieses piepen höre ich immern noch =( es war so schrecklich. Meine Mutter stand schon weinend im Flur und sagte immer: Die holen ihn nicht mehr zurück...

Ich konnte es gar nicht verstehen, wir haben uns doch noch vor einer Stunde gesehen und geredet.

Was ist passiert? Meine Eltern saßen draußen auf dem Balkon und haben Kaffe und Kuchen gegessen. Aufeinmal sagte mein Vater mir wird schlecht, griff sich an die Brust und ging ins Schlafzimmer und musste brechen. Meiner Mutter kam es auch schon sehr komisch vor und ging natürlich hinter her.

Dann hat sich mein Vater aufs Bett, dann verdrehte er die Augen und war direkt tot. Er ist quasi in den Armen meiner Mutter gestorben. Von einer auf der anderen Sekunde =(((

Ich habe ihn nachher nur noch Tot auf dem Boden gesehen. Das ist für mich so schlimm. Hätte nie gedacht, dass man auf eine auf die andere Sekunde sterben kann. Es war für mich der schlimmste Tag meines Lebens!

Es tut mir immernoch so weh und ich vermisse ihn so sehr. Ich kann es noch nicht richtig begreifen, wieso gerade an dem Tag und warum gerade die Uhrzeit??? Mein Vater war gerade mal 53 Jahre alt.

Ich muss dazu sagen, dass mein Vater viele seiner Krankheiten für sich behalten hat. Das habe ich nun herausgefunden. Er hatte wohl eine Herzmuskelschwäche gehabt. Was jetzt natürlich einen Sinn macht, weil er immer sehr viel Wasser in den Beinen hatte und das kommt ja nicht einfach so.

Seitdem tot meines Vaters warte ich auf irgendwelche Zeichen von ihm.
Aber es passiert nichts, was mich auch sehr fertig macht. Hat er mich schon vergessen? Mein Vater und ich hatten ein sehr gutes Verhältnis und haben sehr oft zusammen was unternommen. Er war immmer für mich da und hat mir immer geholfen. Ich verstehe das alles nicht.

Vielleicht könnt ihr mir sagen, wie ich Kontakt zu meinen Vater aufnehmen kann. Ich würde ihm so gerne sagen, dass ich ihn sehr lieb habe.

Was mir auch sehr weh tut ist, dass er mich nie mehr in den Arm nehmen kann...

Sorry für den langen Text, aber ich musste mir das mal von der Seele schreiben.




Ich vermisse ihn sehr. Und es wird mir immer deutlicher, dass ich ihn nie wieder sehe bzw. höre =(.
 
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Hallo liebe Cyber!
Hab grad Deinen Text gelesen und fühle mit Dir! Es tut am Anfang sehr weh, aber denke einfach, es ist gut, daß Dein Vater nicht leiden musste.
Es ist gut, daß Du es Dir von der Seele geschrieben hast, habe ich auch gemacht und es hilft ein Stückchen weiter, loszulassen.

Mein Vater ist auch so gestorben - Sekundentod-Herz! Für mich war es auch ein Schock. Ich habe ihn ein paar Tage nach seinem Tod gespürt und gerochen. War ein sehr schönes Erlebnis. Ich habe eigentlich auch sehr lange gebraucht, bis ich es verstanden habe. Aber jetzt geht es mir sehr gut. Ich weiß, daß mein Vater immer da ist, wenn ich ihn rufe. Ich spreche oft am Abend mit ihm, wenn ich zu Bett gehe und in den Sternenhimmel schau. Wenns mir nicht gut geht, dann spreche ich auch mit ihm und ich fühle, er ist da.

Das würde ich Dir auch empfehlen. Rede mit ihm! Es ist da!!!!Er hört Dich!!!

Das Traurigsein wird mit der Zeit weniger, weil man draufkommt, daß es eigentlich nur Selbstmitleid ist, das Mitleid mit einem selbst, daß man den geliebten Menschen nicht mehr umarmen kann.

Aber wir werden uns wiedersehen, daß weiß ich, wenn ich einmal sterbe, dann wird mich mein Vater im Drüben begrüßen. Hört sich vielleicht blöd an, aber darauf freu ich mich jetzt schon!

Ich wünsche Dir von ganzem Herzen, daß es Dir bald wieder besser geht, auch Deiner Mum. Es ist alles nicht mehr, so wie es war, aber es ist gut so, und die Verbindung in der Familie und alles Andere sieht man von einem anderen Blickwinkel. Es ist einem plötzlich egal, ob es regnet, ob man einen Korb Wäsche verwaschen hat oder Ähnliches.... Man sieht dann wirklich, was eigentlich wichtig im Leben ist.

Die Liebe zueinander!


Ich umarme Dich und sende Dir viel Kraft!

S.:trost:
 
Hallo Serapis,

ich danke dir für die lieben Worte, die haben mich wirklich aufgebaut. Und nochmal mein Beileid. Es ist wirklich schlimm, einen Menschen so plötzlich zu verlieren. Und ja du hast recht, man sieht vieles jetzt anders. Das habe ich auch schon gemerkt.

Was mir gerade einfällt ist, dass ich meinen Vater nach seinem Tot auch gerochen habe. Ich konnte es am Anfang nicht zuordnen und habe auch immer andere gefragt, ob sie das denn nicht riechen. Aber es war der Geruch von meinem Vater. Dann war er doch bei mir :).

Ich glaube auch fest daran, wenn ich mal sterbe, dass mein Vater mich begrüßt. Daran glaub ich ganz fest. Werde deinen Rat befolgen und heute mit ihm sprechen.

Liebe Grüße
 
Hallo Freunde CyberSky80!

Deine Geschichte erinnert mich stark an die meines Onkels. Er verstarb im Sommer vor 2 Jahren mit gerade mal 36 Jahren. ER war auch stur und ging nie zum Doc.
Spät Abends beim essen bekam er total schlecht Luft. Ihm war taub in den Beinen und er musste sich ins Bett von seiner Tochter legen weil der Weg ins Schlafzimmer so lang war. Seine Partnerin holte den Notarzt und rief uns an. Wir fuhren wie wild die 30 km und als wir ankamen, sahen wir zu wie er auf dem Boden lag und die Ärzte versuchten ihn wiederzubeleben. Er ging aber von uns :(

1 Tag später waren seltsame geräusche zu hören. Man hörte Schritte auf dem Boden wenn wir bei ihnen Daheim auf der Couch saßen. Als ob der Boden klebt und man darauf mit Schuhen läuft so hörte sich es an. Lichter gingen an und aus. Nachts wurden Schränke aufgemacht und standen bis morgens offen. Es waren wichtige Unterlagen darin wie Lebensversicherung usw. Es war noch einiges mehr...
Als mein Onkel eingeäschert wurde hörte es von jetzt auf gleich auf. Ich glaub er hatte in dem Moment seinen Frieden gefunden.
Was ich dir damit sagen möchter ist, vielleicht hat auch er seinen Frieden gefunden. Beschützt dich nun von da wo er nun ist.

Meine Mutter ist auch fast genau vor einem Jahr verstorben auch erst mit 42 Jahren.
Ich habe bis jetzt auch noch nichts von ihr gehört...

Der Trauer und der Verlust ist so unsagbar groß!!!

Ich wünsche dir viel Kraft
 
Mein Beileid für deinen schweren Verlust.

Mein Papa verstarb am 2.7.2008 und ich kann nachempfinden, wie du dich fühlst. Mein Papa war auch gerade mal 52 Jahre alt, es ist einfach nur ungerecht.

Alles Gute für dich.
 
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Mein Beileid auch für dich. Ich wünsche Dir auch viel Kraft in dieser Zeit.

Es ist wirklich schwer damit klar zu kommen. Ich finde es auch ungerecht, dass man so früh sterben muss. Viele Leute sagen, es ergibt alles einen Sinn. Nur ich frage mich, was gibt das für einen Sinn, wenn einem den Vater genommen wird und man muss so leiden?

Was ich noch gar nicht erzählt habe ist, dass ich mir an dem Tag noch ein Kaninchen gekauft habe und eine Std. später ist mein Papa gestorben. Seitdem ist mein Kaninchen sehr anhänglich und läuft mir überall hinter her.

Am 03.07.2008 ist auch noch mein Opa gestorben und das hat mich wieder in ein tiefes Loch gezogen. Das war auch sehr schlimm.

Ich hoffe, dass ich irgendwann mal ein Zeichen von meinem Vater bekomme bzw. ihn spüren kann, dass er da ist.
 
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