Mein Kind

Es waren lange 6 Jahre, danach fing der Heilungsprozeß an.

Ich kann natürklich nur von mir selber sprechen, denn jeder von uns hat eine gewisse Zeit, in der er trauert, der Schmerz ihn aufzufressen droht usw. - dies alles ist bei mir seit knapp 4 Jahren nicht mehr.

Vermutlich weil ich meinen ganz eigenen Glauben wie mein pers. Wissen habe, was mir enorm geholfen hat.

Somit ist das "NUR" relativ, denn 6 Jahre können sich durchaus wie 60 Jahre anfühlen.

Zumal es keinen zeitlichen Rahmen für derartiges gibt!

Herzlichst,

Desputia

Du sagst es, meine liebe :umarmen:

Vielleicht kommts auch auf die Umstände des Todes an....

Der Tod meines Kindes ist "erst" 3 Jahre her, aber ich bin damit vollkommen im Reinen. Ich weiß ihn beschützt und aufgehoben.

Wir hatten zwar nicht immer ein störungsfreies Verhältnis (welche Mutter hat das schon immer zu ihren Kindern :D), aber wir hatten gerade in den letzten Jahren vor seinem Tode so eine innige und tiefsinnige Beziehung zueinander, die wir ohne den Tod meines Mannes (seines Vaters) vielleicht sonst niemals erreicht hätten.
Und gerade die letzten Wochen waren durch den Selbstmord seiner Lebensgefährtin die intensivsten, die ich jemals zu einem Menschen haben konnte.
Es war irgendwie nur mehr die logische Folge, dass er nach drüben geht.
Und für mich wars ok, so unglaublich das auch klingen mag.

Ich weiß nicht, ob mich hier irgend jemand versteht :rolleyes:

lg
Sunny
 
Werbung:
ich bin froh zu hören dass man nach einer gewissen zeit wieder glücklich werden kann. du bist dass beste beispiel und bewundere dich dafür wie tapfer du dass alles durchgestanden hast. ich hoffe ich kann dass auch eines tages von mir sagen.
 
Und für mich wars ok, so unglaublich das auch klingen mag.

Ich weiß nicht, ob mich hier irgend jemand versteht :rolleyes:

lg
Sunny

Oh doch - zum Beispiel ich :umarmen:

Ich kann gut nachvollziehen das Du es in Ordnung fandest - für mich klingt es logisch sowie nachvollziehbar.

Da ich ein sehr, sehr inniges Verhältnis zu meinem Sohn hatte und es wirklich keine Anzeichen von Selbstmordgedanken gab, hat es mich so furchtbar aus den Schuhen gehauen - ohne Worte!

Heute verstehe ich vieles, sehe vieles völlig anders als in den ersten Jahren (nach dem Schockzustand) und kann ruhigen Gewissens sagen, das es auch für mich OK ist, dass er nicht mehr hier ist.

Was mich jedoch ärgert ist meine Umwelt - denn die versteht meine denkweise kein bisschen, ich wurde sogar als Rabenmutter beschimpft.
 
Was mich jedoch ärgert ist meine Umwelt - denn die versteht meine denkweise kein bisschen, ich wurde sogar als Rabenmutter beschimpft.

Da habe ich sehr schnell gelernt, darüberzustehen.

Das was ich (wir) erlebt und erfahren haben, geht so derart ans "Eingemachte", dass ich heute ein vollkommen anderer Mensch bin und mir dessen sehr bewußt bin, dass meine Denkweise nicht mehr mit den "Normen" der Umwelt zusammenpassen.

Aber seltsamerweise kamen und kommen immer mehr Menschen in mein Umfeld, die meiner Denkweise aufgeschlossen gegenüber stehen. Die Altlasten habe ich abgelegt......sie sind mir in keiner Weise mehr dienlich, wenn Du verstehst...;)
 
Da habe ich sehr schnell gelernt, darüberzustehen.

Das was ich (wir) erlebt und erfahren haben, geht so derart ans "Eingemachte", dass ich heute ein vollkommen anderer Mensch bin und mir dessen sehr bewußt bin, dass meine Denkweise nicht mehr mit den "Normen" der Umwelt zusammenpassen.

Aber seltsamerweise kamen und kommen immer mehr Menschen in mein Umfeld, die meiner Denkweise aufgeschlossen gegenüber stehen. Die Altlasten habe ich abgelegt......sie sind mir in keiner Weise mehr dienlich, wenn Du verstehst...;)

Verstehe ich sogar vollkommen - bei mir ist von "früher" niemand mehr da - ich bin komplett aus meinem damaligen Umfeld raus.

Genau wie Du treffe auch ich fast ausschließlich Menschen, die meine Denkweise verstehen und die damit umgehen können.

Ich habe damals für mich gemerkt, das sich nur etwas ändern kann, wenn ich es ändere - und das habe ich getan!
 
Es waren lange 6 Jahre, danach fing der Heilungsprozeß an.

Ich kann natürklich nur von mir selber sprechen, denn jeder von uns hat eine gewisse Zeit, in der er trauert, der Schmerz ihn aufzufressen droht usw. - dies alles ist bei mir seit knapp 4 Jahren nicht mehr.

Vermutlich weil ich meinen ganz eigenen Glauben wie mein pers. Wissen habe, was mir enorm geholfen hat.

Somit ist das "NUR" relativ, denn 6 Jahre können sich durchaus wie 60 Jahre anfühlen.

Zumal es keinen zeitlichen Rahmen für derartiges gibt!

Herzlichst,

Desputia
Hallo Desputia, danke daß Du es so geschrieben hast.

Ich wollte Dir deine Trauer oder auch die Bewältigung des Todes Deines Kindes nicht absprechen. Ich hatte nur gerade im Moment nicht die Möglichkeit auszudrücken, daß es in meinen Augen immer wieder kommt und kommen wird, auch nach 30 Jahren noch, daß man sich immer wieder trauernd, also auf diese altbekannte Weise mit dieser Sache auseinandersetzen muß.

Als 40-Jährige trauerst Du anders über den Tod Deines Kindes als als 50-Jährige. Die Trauer muß mit Deinem Alter mitwachsen. Sie ist nie abgeschlossen und zieht sich durch das gesamte Leben.

Das Leben ist ja ein ganzheitlicher Prozeß, wir können einzelne Teile nicht liegenlassen, abschließen wie in einen Tresor und uns uns selber in diesem Bereich nicht weiter stellen. Wir müssen laufend immer wieder neu integrieren wer wir sind, woran wir gelitten haben, um heil zu werden.

Selbst wenn wir uns heute als heil verstehen, als geheilt von der Trauer, so müssen wir etwas tun, damit uns diese Gesundheit, die wir wieder erreicht haben, erhalten bleibt. Und daher müssen wir weiter trauern - neben dem, daß wir erinnern. Wir müssen aktiv bemerken, daß wir alleine sind. Getrennt. Damit wir es verstehen und unser trauriges Gefühl "lassen" können, ohne etwas bewältigen zu müssen. Und meinetwegen wieder glücklich zu sein, wenn es schon gelingt.


Das wollte ich Dir sagen, denn in diesem Sinne ist es jetzt nach 30 Jahren meine Erfahrung, daß auch Trauer genau wie jedes andere Gefühl im Leben ein Prozeß ist, der nie versiegt, der kreativ ist, der eine Quelle ist und die ausgedrückt werden will. Das Gefühl vergeht nie, man kann es höchstens verdrängen. Und das hatte ich aus Deinen Beiträgen nicht differenziert genug herauslesen können, daher dieser mein Beitrag zu Deinem Thema. Danke für die Geduld ;-)

lg,
Trixi Maus
 
Hi Desputia!

Du hast doch in deinem ersten Posting von dem Foto von Deinem Sohn erzählt. So wie es für mich aussieht, wollen dich die negativen Energien auf ihrem Level behalten, das heisst sie ertragen deine heutige positive Einstellung gegenüber deinem Sohn nicht, denn von positiven Gefühlen können sie sich nicht ernähren, sie benötigen das Negative um weiterzukommen. Deswegen diese Fratzen, das hat garantiert nix mit deinem Sohn zu tun. Die wollen dich einfach wieder versuchen damit zu verunsichern und runterzuziehen...
Ich weiss, das hört sich jetzt doch etwas komisch und abgehoben an, aber ich hoffe du kannst verstehen wie ich das meine...:confused::( ;)
Aus eigenen Erfahrungen kenne ich das Gefühl.

Und um auf das Warten zurückzukommen, irgendwie fühle ich mich auch so unabhängig davon, ob ich trauere oder nicht, ich habe einfach immer irgendwie das Gefühl, dass ich auf etwas warte, nur habe ich keinen Schimmer auf was?!?!?!:rolleyes:

Liebe Grüsse
Keaira
 
Hallo Desputia, danke daß Du es so geschrieben hast.

Ich wollte Dir deine Trauer oder auch die Bewältigung des Todes Deines Kindes nicht absprechen. Ich hatte nur gerade im Moment nicht die Möglichkeit auszudrücken, daß es in meinen Augen immer wieder kommt und kommen wird, auch nach 30 Jahren noch, daß man sich immer wieder trauernd, also auf diese altbekannte Weise mit dieser Sache auseinandersetzen muß.

Als 40-Jährige trauerst Du anders über den Tod Deines Kindes als als 50-Jährige. Die Trauer muß mit Deinem Alter mitwachsen. Sie ist nie abgeschlossen und zieht sich durch das gesamte Leben.

Das Leben ist ja ein ganzheitlicher Prozeß, wir können einzelne Teile nicht liegenlassen, abschließen wie in einen Tresor und uns uns selber in diesem Bereich nicht weiter stellen. Wir müssen laufend immer wieder neu integrieren wer wir sind, woran wir gelitten haben, um heil zu werden.

Selbst wenn wir uns heute als heil verstehen, als geheilt von der Trauer, so müssen wir etwas tun, damit uns diese Gesundheit, die wir wieder erreicht haben, erhalten bleibt. Und daher müssen wir weiter trauern - neben dem, daß wir erinnern. Wir müssen aktiv bemerken, daß wir alleine sind. Getrennt. Damit wir es verstehen und unser trauriges Gefühl "lassen" können, ohne etwas bewältigen zu müssen. Und meinetwegen wieder glücklich zu sein, wenn es schon gelingt.


Das wollte ich Dir sagen, denn in diesem Sinne ist es jetzt nach 30 Jahren meine Erfahrung, daß auch Trauer genau wie jedes andere Gefühl im Leben ein Prozeß ist, der nie versiegt, der kreativ ist, der eine Quelle ist und die ausgedrückt werden will. Das Gefühl vergeht nie, man kann es höchstens verdrängen. Und das hatte ich aus Deinen Beiträgen nicht differenziert genug herauslesen können, daher dieser mein Beitrag zu Deinem Thema. Danke für die Geduld ;-)

lg,
Trixi Maus

Hallo Trixi!

Keine Sorge, ich habe Deinen Post nicht als absprechen verstanden - nur ist es manchmal schwer mit ein paar Buchstaben das rüberzubringen was man möchte. Also keine Sorge!

Ganz liebe Grüße,

Desputia
 
Hi Desputia!

Du hast doch in deinem ersten Posting von dem Foto von Deinem Sohn erzählt. So wie es für mich aussieht, wollen dich die negativen Energien auf ihrem Level behalten, das heisst sie ertragen deine heutige positive Einstellung gegenüber deinem Sohn nicht, denn von positiven Gefühlen können sie sich nicht ernähren, sie benötigen das Negative um weiterzukommen. Deswegen diese Fratzen, das hat garantiert nix mit deinem Sohn zu tun. Die wollen dich einfach wieder versuchen damit zu verunsichern und runterzuziehen...
Ich weiss, das hört sich jetzt doch etwas komisch und abgehoben an, aber ich hoffe du kannst verstehen wie ich das meine...:confused::( ;)
Aus eigenen Erfahrungen kenne ich das Gefühl.

Und um auf das Warten zurückzukommen, irgendwie fühle ich mich auch so unabhängig davon, ob ich trauere oder nicht, ich habe einfach immer irgendwie das Gefühl, dass ich auf etwas warte, nur habe ich keinen Schimmer auf was?!?!?!:rolleyes:

Liebe Grüsse
Keaira

Hallo Keaira,

zuerst einmal danke für Deine Antwort!

Das mag durchaus stimmen - nur glaube ich nicht daran. Teils aus dem Bauch heraus, teils aus meiner gemachten Erfahrung.

Für mich gibt es in dem Sinne kein Gut und auch kein Böse, denn alles ist ein IST-Zustand der einander bedingt und braucht.

Für mich gibt es auch keinen Fluch, keine Dämonen und keine Hölle und auch kein Jenseits welches Selbstmörder in eine "Sonderabteilung" packt - verstehst Du?

Das eine BRAUCHT das andere und jedes Negative kann ich ins Positive wandeln und umgekehrt - so wie es in diesem Moment von Nöten ist.

Ich bin ein neugieriger Mensch, der immer alles auseinander nehmen muss um zu schauen wie es von Innen ausschaut und funktioniert. Wenn andere sagen : "das ist Böse", schaue ich genauer hin, analysiere, um für mich festzustellen: auch das hat einen Grund.
Somit kann man gegen jede Ursache etwas unternehmen und im Grunde ist dies dann wieder Positiv.

Lieben DANK für Deine Sichtweise, Du hast mich damit an etwas erinnert was ich in der Vergangenheit einmal hatte......

Herzlichst,

Desputia
 
Werbung:
Liebe Desputia!
Ich weiss gar nicht,wie man das begreifen soll, dass sich ein 14 jähriger das Leben nimmt, für mich unvorstellbar.
Es tut mir von Herzen leid,für dich und deine Fam. ,
aber etwas muss in doch zur Verzweiflung gebracht haben,
sich dass Leben zu nehmen.Ich sehe keine Schuld in euch , sondern ich denke, er war sehr verzweifelt und voller Angst.
Ich habe selber einen Sohn verloren und selbst nach 30 Jahren
denke ich immer an ihn.
Ich wünsche euch viel Kraft und Liebe, wenn ich dir einen
Rat geben darf, gehe doch mal zu einem Jenseitskontakt, ich konnte
mit meinem Sohn kontakt aufnehmen. ich würde mich freuen von dir zu hören.
Liebe Grüsse
Gertrudis
 
Zurück
Oben