Hallo Desputia,
ich kann das mit dem Warten nachempfinden, auch wenn bei mir die äußeren Umstände ganz anders sind.
Ich trauere um meinen Mann, der im letzten Jahr an einem Herzinfarkt gestorben ist. Ich bin übrigens auch oft wütend auf ihn. Er hat zwar nicht wörtlich Selbstmord begangen, hätte aber durch gesünderen Lebenswandel sicher noch einige Jahre retten können. Und ich bin wütend, dass er nicht sieht, wie aus unserer Tochter eine Frau wird. Und dass sie ohne Vater groß wird und und und
Jedenfalls, je mehr ich mich daran gewöhne, dass er nicht da ist, desto mehr scheine ich zu glauben/fühlen (?), dass dieser Zustand nicht für immer ist, fast wie bei seinen Dienstreisen. Immer scheine ich auf eine Veränderung (welche auch immer) zu warten. Wenn ich nachts von ihm geträumt habe, bin ich manchmal sogar voller Vorfreude - aber worauf?
Wenn ich dann versuche, sachlich darüber nachzudenken, bin ich auch bei dem Gedanken gelandet, den Trixi Maus anspricht: wir leben immer noch in einer Traumwelt, wir wissen, dass es vorbei ist, wir glauben es nur noch nicht.
Ich habe wahnsinnige Angst vor dem Tag, an dem diese Hoffnung/Ahnung/Vorfreude/Erwartung mich verlässt...