Mein Großvater war Marokkaner - ein Tabuthema in Deutschland

Ich glaub der Umstand, dass mein Urgroßvater irgendein Scharführer bei der SS war ist in der heutigen Zeit ein weit größeres Tabu-Thema in Deutschland als ein uneheliches Kind mit einem Schwarzen, just sayin'.
 
Werbung:
Ich glaub der Umstand, dass mein Urgroßvater irgendein Scharführer bei der SS war ist in der heutigen Zeit ein weit größeres Tabu-Thema in Deutschland als ein uneheliches Kind mit einem Schwarzen, just sayin'.



shalom tabargan.

ob und wie weit das ein tabuthema in der öffntlichkeit ist, kann dir egal sein - was hättest du davon, wenn wir darüber hier öffentlich diskutieren würden?

viel wichtiger ist für dich (und vielelicht auch für uns?), wie gehst du mit diesem wissen heute um, welche konsequemnzen ziehst du heute für dich draus? wie fühlst du dich mit diesem "wissen"?



shimon
 
Wenn du bei uns wohnen würdest, schauen sie auch, wenn er Deutscher ist. ;)


Neid ist wohl in kleineren Ortschaften ein großes Thema und wenn es dann noch jemandem gut geht, der nicht ins Schema passt, wird böse geschaut. Solange es nur beim Böse schauen bleibt, geht's ja noch, aber wenn man gemieden und beschimpft wird, wie Erdkröte beschrieben hat, ist das übel!
 
@tarbagan,

Ich glaub der Umstand, dass mein Urgroßvater irgendein Scharführer bei der SS war ist in der heutigen Zeit ein weit größeres Tabu-Thema in Deutschland als ein uneheliches Kind mit einem Schwarzen, just sayin'.
Mit Zitat antworten

Deine Antwort verstehe ich nicht. Was meinst Du damit ? Vorallem im Zusammenhang mit dem Thread.

Über Menschen, welche in der SS waren wird immer wieder mal geschrieben, auch wenn wenig drüber geredet wird. Und etwas als Täter und unter Mittätern zu verschweigen ist noch etwas anderes, als wenn über Opfer nicht redet und diese tabuisiert !

Ansonsten finde ich den Vergleich seltsam, denn in Deutschland findest Du bis auf in einem Forum bisher nichts über das von mir gepostete Thema, in Österreich sieht das anders aus.

LG Siegmund
 
Erdkröte;3997942 schrieb:
Deine Antwort verstehe ich nicht. Was meinst Du damit ? Vorallem im Zusammenhang mit dem Thread.
Ich meine damit; der Umstand, dass ich in meiner Familie höherrangige SS-Mitglieder hatte führt heutzutage sicher zu mehr Ächtung, als uneheliches Kind eines Schwarzen zu sein. Ich mein für mich ist diese Ächtung minimal, weil ja 2 Generationen dazwischen waren, aber meine Mutter bzw. meine Großmutter kannten den Mann ja noch in persona, was die Sache gleich viel unmittelbarer macht. So ein Thema in der Familie direkt anzusprechen würde sich keiner trauen (zumindest nicht vor meinen Großeltern) - uneheliches Kind eines Schwarzen zu sein hingegen wäre wohl kaum der Rede wert.

Shimon1938 schrieb:
was hättest du davon, wenn wir darüber hier öffentlich diskutieren würden?
Gar nix. Ich wills auch nicht thematisieren, weil es für mich keine Bedeutung hat - ich kenne den Mann ja nicht. Ich wollte damit lediglich eines aufzeigen; wenn eine junge Frau heutzutage einen Schwarzen zum Freund hat und mit ihm vor der Ehe ein Kind zeugen würde, wäre das überhaupt nix, was man tabuisieren würde oder das kritisiert werden würde.

Shimon1938 schrieb:
viel wichtiger ist für dich (und vielelicht auch für uns?), wie gehst du mit diesem wissen heute um, welche konsequemnzen ziehst du heute für dich draus? wie fühlst du dich mit diesem "wissen"?
Für mich ist es nur eine Information. Ich habe nichts mit dem zweiten Weltkrieg oder mit den Verbrechen der Nazis zu tun, und ich glaube nicht an eine "Erbschuld" oder so. Mein Leben wäre kein Stück anders, wenn mein Urgroßvater im Widerstand gekämpft hätte, außer dass ich diesen Beitrag gerade nicht schreiben würde.
 
Ich meine damit; der Umstand, dass ich in meiner Familie höherrangige SS-Mitglieder hatte führt heutzutage sicher zu mehr Ächtung, als uneheliches Kind eines Schwarzen zu sein. Ich mein für mich ist diese Ächtung minimal, weil ja 2 Generationen dazwischen waren, aber meine Mutter bzw. meine Großmutter kannten den Mann ja noch in persona, was die Sache gleich viel unmittelbarer macht. So ein Thema in der Familie direkt anzusprechen würde sich keiner trauen (zumindest nicht vor meinen Großeltern) - uneheliches Kind eines Schwarzen zu sein hingegen wäre wohl kaum der Rede wert.

Was meine Familie betrifft irrst Du Dich. Meine Tanten haben die besagten Unterlagen vernichtet und weder meine Mutter noch ich bekommen von ihnen irgendwelche Informationen.

wenn eine junge Frau heutzutage einen Schwarzen zum Freund hat und mit ihm vor der Ehe ein Kind zeugen würde, wäre das überhaupt nix, was man tabuisieren würde oder das kritisiert werden würde.

Schön wenn das in deiner Familie kein Thema ist, aber ich weiß von anderen Familien auch gebildeteren, dass sehr wohl kritisiert und tabusiert wird.

LG Siegmund
 
die ganze Sache scheint so vielschichtig, ich glaube nicht, dass man da irgendeinen pauschalen Satz zustande bringt, der die Schwierigkeiten auf den Punkt bringt...
 
Erdkröte;3998111 schrieb:
Was meine Familie betrifft irrst Du Dich. Meine Tanten haben die besagten Unterlagen vernichtet und weder meine Mutter noch ich bekommen von ihnen irgendwelche Informationen.



Schön wenn das in deiner Familie kein Thema ist, aber ich weiß von anderen Familien auch gebildeteren, dass sehr wohl kritisiert und tabusiert wird.

LG Siegmund

Echt?

Ich weiß von einigen, die einen schwarzen Freund haben.

Die Eltern sind eher stolz, dass die Tochter selbständig entscheidet und auch wenns schwierig wird nicht aufgibt.

Die Freunde sind keine deutschen so dass es immer mit Visum Aufenthaltsgenehmigung und, und...viel herumfliegen zu tun hat.

LG
Lumen
 
Echt?

Ich weiß von einigen, die einen schwarzen Freund haben.

Die Eltern sind eher stolz, dass die Tochter selbständig entscheidet und auch wenns schwierig wird nicht aufgibt.

Die Freunde sind keine deutschen so dass es immer mit Visum Aufenthaltsgenehmigung und, und...viel herumfliegen zu tun hat.

LG
Lumen



Ich denke mal, dass es bei den jetzigen Eltern mit jugendlichen Kindern oder gerade erwachsen gewordenen Kindern nicht mehr so sehr das Thema ist, aber die Zeit, die Erdkröte anspricht, ist da wohl noch schwieriger und seine Großeltern werden mit diesen Umständen wohl nicht gut klar gekommen sein und verdrängen es bis heute.
 
Werbung:
Stolz und Vorurteil gibt es überall auf der Welt.

In meiner Studienzeit lernte ich mal einen ganz feschen Perser kennen und lieben.
Beim Lied eines Algeriers auf einer Uni-Feier schauten wir uns zum ersten Mal gegenseitig in die Äuglein:


dann wurde ich seine Leili:


Leider wollte mich die Schwiegermama nicht. :schmoll:
Nicht weil ich keine Perserin bin.....sondern, weil ich kein Geld in der Tasche hatte, Studi halt. ;)
Sie, die sie während des Krieges zwischen Iran und Irak ihre beiden Söhne hart aus der Kriegsszene herauserkämpft hatte, wollte, dass sie eine gute Partie machen und gut leben.
Menschen werden durch ihre Erfahrungen geprägt und es ist schwer, sie vom Gegenteil zu überzeugen.
Dann ist es manchmal die Herkunft eines Menschen, manchmal seine Ansichten, seine Finanzen,....etc.. Die Gründe sind unendlich, warum ein Mensch einen anderen nicht will. Die Beweggründe sind ebenfalls unendlich.
Nur die Liebe überwindet die meisten Barrieren, die wir uns selber in den Weg stellen.
Ich habe mich von meinem persischen Freund getrennt. Lieben tue ich ihn trotzdem. :)
 
Zurück
Oben