Mein Großvater war Marokkaner - ein Tabuthema in Deutschland

Erdkröte

Sehr aktives Mitglied
Registriert
2. Dezember 2008
Beiträge
1.461
Ort
NRW
Ich poste hier etwas was bis heute in Baden-Württemberg so gut wie nicht erwähnt wird und dessen Folgen ich deutlich zu spüren bekam.

Ich war als Kind auf einem Dorf oft der Neger, Schwarze Mann und Bananenfresser und wußte nicht weshalb - ich war anders und vorallem hatte ich eine dunklere Haut.

Meine Mutter erzählte mir erst als 10 jahre alt war davon und ich sollte schweigen, wie sie schweigen mußte. Sie hatte sehr gelitten.

Über meinen Großvater läßt sich nichts mehr heraus finden, da alle Unterlagen vernichtet wurden.

Trotzdem war ich in Marokko und habe mir meine Verbindung zurück geholt und ich forsche weiter, hier eines meiner Ergebnisse:

Ich Baden-Württemberg gibt es ca. 2000 - 3000 Nachfahren marokkanischer Soldaten. Hier ein Artikel aus Österreich dazu, denn dort fängt man an das Thema aufzuarbeiten.

Dr. Hamid Lechhab, aus Matmata bei Fes stammender und in Vorarlberg lebender Psychologe, Autor und Übersetzer (u.a. von Werken Erich Fromms ins Arabische)

Mein Vater ist Marokkaner
Die vergessenen Kinder des zweiten Weltkrieges in Vorarlberg

Das Buch handelt von einem der marokkanischen Besatzungssoldaten, die 1945 für einige Monate in Westösterreich stationiert waren, von seiner Liebe zu einer Vorarlbergerin, und von seinem Sohn, der den Vater niemals und das Land, aus dem sein Vater stammte, und dessen Kultur erst sehr spät kennenlernte.

Hamid Lechab: "Mein Vater ist Marokkaner"
Die vergessenen Kinder des zweiten Weltkrieges in Vorarlberg. Erzählung

Diese neue Erzählung von Dr. Hamid Lechab behandelt ein "Tabuthema": Das Schicksal der "Besatzungskinder" von marokkanischen Vätern und deren Mütter und sie ist auch ihnen gewidmet.
Diese Kinder erlebten oft eine "verpatzte" Kindheit. Von ihrer Jugend hatten sie wenig - wie so viele Vorarlberger und Vorarlbergerinnen waren sie am Wiederaufbau unseres Landes beteiligt. Über viele Jahre trugen diese Menschen eine tiefe Trauer in ihrem Herzen - gepaart mit der Sehnsucht nach einem Vater.
Oft wurden sie sozial ausgegrenzt und verspottet. Nun, im nahenden Alter, kommen sie oft wieder intensiver mit ihrer Vergangenheit in Berührung.


Dr. Hamid Lechab ist Österreicher marokkanischer Abstammung und wurde 1962 in Matmata in Marokko geboren. Er ist Psychologe, Pädagoge und Autor.
Dr. Lechab ist aktiv im Bereich des Dialogs zwischen Kulturen und Zivilisationen. Schwerpunkt: "Dialog zwischen den Arabern und den deutschsprachigen Ländern".
Hamid Lechab hat in seiner Muttersprache, Arabisch, drei Romane zum Thema Migration veröffentlicht, und die Geschichte von "Aladin dem Seefahrer" auf Französisch mit modernen Inhalten umgeschrieben.
Dr. Lechab erhielt 2004 den internationalen Erich-Fromm-Preis.




Kinder der Schande
Sie sind die vergessene Generation, Niemandskinder: die Nachkommen marokkanischer Besatzungssoldaten in Vorarlberg. Einige machen sich jetzt auf die Suche nach ihren
Wurzeln und ihrer Identität.
Text: Florian Gasser
Fotografie: Fridolin Schuster, Privat


Wenn Georg Fritz an seine Kindheit zurückdenkt, fallen ihm wenige glückliche Momente ein. „Die meiste Zeit habe ich im Wald verbracht, allein in der Natur. Die anderen Kinder wollten nichts von mir wissen“, erzählt der 63-Jährige mit starkem Vorarlberger Dialekt. Fritz ist Halbmarokkaner, Sohn einer Vorarlbergerin und eines marokkanischen Soldaten, der im Zweiten Weltkrieg in der französischen Armee diente. Den Vater hat er nie kennengelernt. Aufgewachsen ist er am Bauernhof der Mutter, den er heute selbst bewirtschaftet.

Momentan steht für den Biobauern Waldarbeit am Programm. In der Ferne kreischen Motorsägen, Bäume fallen mit lautem Knarren zu Boden. Die Waldluft ist durchsetzt mit dem Geruch von Benzin. In einer orangen Latzhose, mit einem Meterstab in der Brusttasche, sitzt Georg Fritz rittlings auf einem gefällten Baumstamm und erzählt von seiner Kindheit am Rande der Gesellschaft. Als uneheliches Kind wuchs er in Möggers auf, 16 Kilometer nördlich von Bregenz, wo er heute noch wohnt.
Er und seine Mutter, die „Neger****“, waren Geächtete. Sogar vom Pfarrer wurde die Mutter während der Messe als „****“ bezeichnet und den anderen Kindern der Umgang mit dem „Bastard“ verboten. „Wenn ich am Schulweg den anderen Kindern begegnet bin, dann ging die Treibjagd los“, erzählt er. „Ich war aber recht gewitzt und flink, habe den ersten noch verprügelt, bin dann auf einen Baum hinauf geklettert und habe auf sie heruntergeschifft.“

..... http://www.maroczone.de/forum/archive/index.php/t-31327.html

LG Siegmund
 
Werbung:
Gab in ganz Europa diese Kinder der "Schande" was für ein schlimmes Wort oO

Ob Deutsche, Österreicher, Italiner, Finnen, Russen, Franzosen, Algerier, Marokkaner, Amis, Kanadier, inder, Tunesier, Briten, Iren, Inder, Serben. Slowenen, Kroaten, Bulgaren, usw usf deswegen ja Weltkrieg war ja die halbe Welt daran beteiligt. Und wenn es Vergewaltigung ode einfach Liebe war die armen Kinder konnten nichts dafür, aber viele litten darunter wenn schon nicht durch das Aussehen (dunkle Hautfarbe) dann zumindest weil es viele wussten das der Papa halt kein Einheimischer wahr.
 
Mein Gott!
Die Blindheit der Menschen......:rolleyes:
Einige denken noch immer auf stark beschränkter Art, ein Mensch sei aufgrund seiner Herkunft was Besonderes bzw. was Schlechtes.
Eigentlich sind ja Mischlinge die Besonderheiten der Natur, weil sie die Stärken 2´er Rassen miteinander genetisch verknüpfen und daher viel widerstandsfähiger sind, als andere.
Von einer meiner Bekannten war der Vater ein Italiener und die Mutter eine Deutsche. Während alle Reinrassler ständig kränkelten, war die Frau die, die ständig gesund war. Die gesund strahlende Sonne Italiens gemischt mit der halb im Schatten der Wolken stehenden Gene Deutschlands hatten sich gut vermischt und die Sonne schien durch die deutschen Wolken hindurch.
Ja, ja....so war das. Gut gemischt ist halb gewonnen. ;)
 
Ach durch kontrollierte Zuwanderung kommt die nötige Würze schon nach ;D Solange es sich gut durchmischt ist es immer ein Gewinn . Wahr die letzten 2000 Jahre hier in Europa nicht anders.
 
Mein Gott!
Die Blindheit der Menschen......:rolleyes:
Einige denken noch immer auf stark beschränkter Art, ein Mensch sei aufgrund seiner Herkunft was Besonderes bzw. was Schlechtes.
Eigentlich sind ja Mischlinge die Besonderheiten der Natur, weil sie die Stärken 2´er Rassen miteinander genetisch verknüpfen und daher viel widerstandsfähiger sind, als andere.
Von einer meiner Bekannten war der Vater ein Italiener und die Mutter eine Deutsche. Während alle Reinrassler ständig kränkelten, war die Frau die, die ständig gesund war. Die gesund strahlende Sonne Italiens gemischt mit der halb im Schatten der Wolken stehenden Gene Deutschlands hatten sich gut vermischt und die Sonne schien durch die deutschen Wolken hindurch.
Ja, ja....so war das. Gut gemischt ist halb gewonnen. ;)

wie meinen ?

Rasse ....Deutsche....Italiener

was für ein himmelschreiender Blödsinn !!!

Das gilt auch für die besondere *Widerstandsfähigkeit* von *Mischlingen*.

Und ausgerechnet DU maßt dir immer wieder an, über die Blindheit der Menschen selbstherrlich zu dozieren.

Grauslich.
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielleicht verknüpfte er es mit der Hundezucht da stimmt es schon. Wie gesagt Reinrassige Völker gibt es in Europa zum Glück nicht. Dafür hat dieser Erdteil eine zu bewegte Geschichte.
 
Werbung:
Zurück
Oben