Mein geliebter Schokohase ist tot

skorpion1965 schrieb:
@ purple-Haze

als ich an seinem Sterbebett gesessen bin und gemerkt habe, dass er nicht gehen will, war ich diejenige, die zu ihm gesagt hat: "Lass los, mein Schokohase!" Ich ließ ihn gehen und es grenzt sicherlich nicht an Egoismus, wenn ich mir wünsche, dass er noch bei mir sein könnte. Wenn alle meinen, dass es ein Drüben gibt, dann wünsche ich mir nichts sehnlicher ihn dort bald wieder zu treffen.

skorpion1965

Tut mir wirklich leid, dass ich dich/dieSituation falsch eingeschätzt habe!!!

PS: Du wirst ihn wiedersehen!!! Nur Geduld... ;)
 
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hallo,

ich kann deinen schmerz und deine trauer gut verstehen,
und auch,
dass du im moment einfach mit den worten
"er ist ja noch da", sieht dich von drüben, etc.
nicht viel anfangen kannst.

dazu ist dein schmerz verständlicherweise zu groß !!!!!!!

ich kann dir nur ganz viel kraft schicken, gute gedanken,
positive energie,
und dich mal liebevoll in den arm nehmen und halten !!!!!!

von herzen :umarmen:
die lilaengel
 
@ lilaengel1965

Danke für deine lieben Worte. Weißt du früher, als ich meinen Schokohasen noch an meiner Seite hatte, war alles viel einfacher. Ich konnte mit ihm über alles reden. Wir haben uns aber auch ohne Worte verstanden. Jetzt wo er nicht mehr am Leben ist, ist es für mich doppelt schwer. Manchmal denke mir, was ich hier im Forum überhaupt mache, aber es ist derzeit die einzige Möglichkeit über meine Gefühle zu schreiben, denn zum Reden habe ich niemanden. Ich danke allen, die mich verstehen und mir zu helfen versuchen.

Ich werde meinen Schokohasen nie vergessen. Er fehlt mir so sehr.

Skorpion1965
 
hallo skorpion1965,

es tut mir so leid für dich !!!!!
ich habe vor kurzem meinen papa verlohren,der schmerz bringt einen fast um,ich weiß.
und es gibt leider nichts,was dir da helfen könnte.
ich habe geschrien,geheult und bin fast verzweifelt,das einzigste was ich dir sagen kann ist:ich lebe noch.
es gibt keinen trost in dieser situation, aber ich hoffe für dich und auch für mich, das der schmerz igendwann erträglich wird !

ich wünsche dir alles gute und viel viel kraft

nici
 
@ nici

Ich weiß nicht, ob der Schmerz jemals erträglich wird. Ehrlich gesagt, ich weiß im Moment überhaupt nichts. Ich fühle so eine Leere in mir und irre nur im Kreis herum. Ich weiß nicht, wie das Leben ohne meinen Schokohasen weitergehen soll. 5 Tage ist es nun her, seit er von mir gegangen ist. 5 Tage an denen ich jeden Tage frage:"Warum?", "Warum er?" "Warum musste er so jung sterben?" Ich bin so verzweifelt.

Ich weiß auch andere Menschen verlieren einen lieben Partner, Papa, Mama, Sohn, Tochter usw. und ich bin auch voller Mitgefühl mit diesen Menschen. Aber es tut so schrecklich weh, dass ich auch sterben möchte um bei ihm sein zu können.

Skorpion1965
 
lieber skorpion1965

ich kann dich gut verstehen!!! ich habe jeden tag meines lebens(35j) mit meinem vater verbracht,ich konnte mir kein leben ohne ihn vorstellen!aber ich weiß,jeder mensch hat seine aufgabe auf dieser welt,mein vater und dein schokohase haben sie schon erfüllt,wir noch nicht.
wenn wir unsere erfüllt haben,werden wir sie wiedersehen!!! ganz sicher!! und ich bin mir sicher das unsere lieben auch jetzt bei uns sind,was würde dein schokohase sagen,wenn er dich so sieht,voll von schmerz und verzweiflung???er ist sicher traurig dich so zu sehen,das will er sicher nicht,das du so leidest!!! der schmerz wird erträglich!!! versprochen !!! erinnere dich an eure schönen zeiten,denn erinnerungen sind unser kostbarster schatz,den wir für immer bei uns haben.und er ist bei dir,rede mit ihm,vertraue auf eure liebe,die wird dir die nötige kraft geben weiterzuleben.

nici
 
Liebe Ute,

hab dir in meinem Thread auch schon geantwortet - ich kann dich wirklich gut verstehen. Kenne deinen Schmerz, denn mein Mann ist auch verstorben, im April dieses Jahres.
Nicht nur ich habe meinen Mann verloren und den allerwichtigsten Menschen in meinem Leben, sondern meine Töchter haben ihren Papa verloren, mein Sohn hat seinen Papa verloren, meine Schwiegermutter hat ihren Sohn verloren, mein Schwager den einzigen Bruder, die Schwägerinnen ihren Bruder ..... die Freunde den Freund.
Und das Leben geht weiter. Dreht sich die Kugel und hält nicht einmal für ganz kurz nur inne.....
Manchmal in ganz dunklen Stunden wünsche ich mir auch alles hinter mir lassen zu können und bei ihm zu sein. Im Moment wächst mir so vieles über den Kopf, der Behördenkram, die Erbschaftsangelegenheiten etc. etc. Weiters muss ich nach 20 Jahren wieder arbeiten gehen, weil ich mit der Witwenpension nie auskommen kann.....
Muss alles neu ordnen und mich völlig neu orientieren.
Aber das Leben ist, was es immer war. Auch wenn ich jetzt ohne ihn leben muss - es ist MEIN Leben alleine für das ich verantwortlich bin. Und natürlich auch für meine Kinder. Für sie zu leben lohnt es sich allemal, denn sie brauchen ein Mama.
Freiwillig aus dem Leben scheiden würde ich NIE, auch wenn der Gedanke daran einfach gut ist. Man hat die Option zu wählen, das ist gut. Aber ich hab mich auf den Weg gemacht.
Mein Mann hatte so viele sChmerzen und so lange zu leiden, konnte nicht mehr gehen, zuletzt nur noch mit Gerät atmen.....ich weiß, dass es der richtige Moment war für ihn zu gehen, jeder Tag mehr hätte ihm nur Schmerzen gebracht und die Selbstbestimmung genommen.
Auch ich hab meinen Liebsten gehen lassen - er starb friedlich in meinen Armen.
Unser Leben war so schön, trotz Krankheit und er hatte so viel Stärke und Kraft für uns aufgewendet - diese Kraft und Stärke werde ich nun für uns nutzen. Sein Leiden soll nicht umsonst gewesen sein.

Anfangs hab ich die Tage gezählt, jeder Tag der nur irgendwie verging war ein guter Tag. Jeder Tag nimmt ein winzig kleines Stück von deinem Schmerz mit. Anfangs merkst du nichts, aber mit den gegangen Tagen kommt ein wenig Ruhe in dein Leben.

Liebe Ute, ich würde dich so gerne in den Arm nehmen, einfach nur da sein und dir zuhören. Das ist es was wir Trauernden brauchen - offene Arme und offene Ohren. Um immer wieder erzählen zu können was uns bewegt.
Könnte dir auch die Adresse von einem Trauerchat nennen wenn du das möchtest, es hilft ein klein wenig mit anderen zu reden, die gleiches mitgemacht haben und machen.

Fernblick
 
Liebe Ute,

sei umarmt und getröstet, obwohl es momentan für dich keinen trost gibt.
das einzige, was hilft, ist darüber reden...immer wieder.

ich hab vor 3 jahren meinen mann nach 28 gemeinsamen jahren verloren und vor 7 monaten meinen sohn.
auch ich hab mit dem schicksal gehadert, und wie !!!!
warum mir? usw.
aber darauf gibt es keine antwort und sie bringt einen letztendlich auch nicht weiter.
das leben ist nicht gerecht und wir verstehen so vieles nicht.

meine kinder habe ich nie belastet mit meinen schmerzen, denn auch sie trauern schließlich und müssen einen weg finden, mit dem unfaßbaren umzugehen.

letztendlich müssen wir alle einmal abschied nehmen von dieser welt - früher oder später - das wird einem halt angesichts des todes sehr bewußt und was eigentlich wirklich schmerzt, ist die tatsache, daß wir uns mit fragen beschäftigen müssen, die wir alle im alltag so gern verdrängen.

wenn ich eines gelernt hab, dann ist es das, daß man keinen anspruch darauf hat, daß einem ein mensch "gehört", wir müssen lernen, uns selbst zu genügen, das tut furchtbar weh....

ich wünsch dir viel viel kraft auf deinem schweren weg

sandy
 
Ich weiß nicht, wie ich die Kraft aufbringen soll um ohne ihn weiterleben zu können. Ich weiß auch, dass er mir nicht "gehört" hat, aber warum musste er so jung sterben. Er hat doch niemandem etwas getan. Er war so lieb, so einfühlsam und so sensibel. Er hat es verstanden mich aufzumuntern, mich zu trösten und mir Mut zuzusprechen. Durch ihn wurde mein Leben lebenswert. Wir hatten noch so viele Pläne. Mit wem soll ich jetzt spazieren gehen, mit wem soll ich jetzt die Wohnung renovieren und wer nimmt mich jetzt in den Arm. Ich brauche ihn so sehr.

Gestern hat mir eine Bekannte gesagt, ich soll seine Sachen nach und nach wegräumen, irgendwohin, wo ich sie nicht mehr sehe. Aber das kann ich nicht und das werde ich auch nicht. Mein Schatz wird für immer in unserer Wohnung wohnen bleiben. Ich werde auch sein Handy nicht ausschalten, habe gerade wieder sein Guthaben aufgeladen. Auch wurde mir schon gesagt, dass ich wieder einen neuen Partner finden werde. Ich muss euch sagen, ich finde so etwas takt- und gefühllos. Ich will und ich brauche keinen neuen Partner, denn mein Schokohase war mein Leben. Durch ihn hatte ich die wunderschönste Zeit meines Lebens und er war (und ist es immer noch) mein Traummann.

Als er im Krankenhaus schon vom Tod sprach, habe ich zu ihm gesagt, dass es für mich danach nur mehr arbeiten-nach Hause gehen-schlafen-arbeiten-nach Hause gehen-schlafen-usw. geben wird. Was mich so verrückt macht ist, dass das Leben einfach so weitergeht, als ob nichts geschehen ist. Und doch ist für mich eine heile Welt zusammengebrochen. Ich bin mit ihm gestorben.

Skorpion1965
 
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skorpion1965 schrieb:
Was mich so verrückt macht ist, dass das Leben einfach so weitergeht, als ob nichts geschehen ist. Und doch ist für mich eine heile Welt zusammengebrochen. Ich bin mit ihm gestorben.

Skorpion1965

Das Gefühl ist wirklich schlimm.

Man fühlt sich innerlich irgendwie total verarscht.


Das ganze Leben ist zusammengebrochen und die anderen

tun so, als ob nichts passiert wäre.

Das hat mich damals auch ganz schön fertig gemacht.

Nur in dem Fall bin ich gestorben.

Keiner hats bemerkt.

Du hast zumindest noch im außen einen sichtbaren Grund, den

die anderen nachvollziehen können.

Bei mir war das nicht so.


Was mir wirklich in dieser Zeit Kraft gegeben hat, war mein Kind.

Außerdem wusste ich, dass Selbstmord auch keinen Sinn hat,
weil ich das komplette Leben wiederholen müsste, bis zu diesem
Punkt.

Mir wäre lieb gewesen, ich hätte dass nicht gewusst.

Ich bin in dieser Zeit sehr viel mit meinem Sohn in einen

Park gegangen, wo er selbst spielen konnte und ich in der

Natur war.

Die Natur hatte irgendetwas tröstliches für mich.

Mit Menschen reden war sinnlos.

Es hätte mich sowieso keiner verstanden.

Ich war ein Aussätziger unter Gesunden.

Allein.
 
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