Mein Führer

Hora

Mitglied
Registriert
4. Juni 2004
Beiträge
74
Ort
Bayern
Hallöchen meine Lieben,

frisch gestärkt bin ich wieder mal hier und habe schon wieder mal ein kleines Thema.
Der Titel ist absichtlich provokant gewählt, macht euch aber bitte keine Sorgen um Rechtsradikalismus, Nationalismus, usw. Aus diesem Kindergarten sind wir ja hier alle schließlich schon längst heraus....(-geführt ?)

Und schon bin ich beim Thema : Wie "führe" ich ?
Folgendes aus meinem Leben :

Ich bin Vorstandsvorsitzender eines Vereins, der jährlich auf demokratischer Basis gewählt wird. Laut unserer Satzung bestimmt der Vorsitzende die Aktivitäten in diesem Jahr. Besser : Er bringt neue Ideen mit hinein, damit verhindert wird, dass der alte Trott beibehalten wird (z.B. weil die Mehrheit im Vorstand konservative Einstellungen haben und somit der Verein keine Möglichkeit hat liberaler zu werden). Jedenfalls sollte er das können, da mein Verein mit 13 Mitglieder doch recht beschaulich ist. Bei 4 Vorständen ist da Abwechslung nicht sonderlich drin... *seufz*

In Kürze : Ich will eine Party ~400 Besucher selbst veranstalten (habe speziell im Schülerbereich 11.bis 13.Jahrgangsstufe ~400 Personen und durch Großveranstaltungen >10.000 Personen die nötige Erfahrung) um auch die Kosten für ein anderes, wichtiges Sozialprojekt zu finanzieren. Zwei längjährige Mitglieder, darunter meine Stellvertreterin, torpedieren nun meinen Vorschlag und wollen die Party zusammen mit einer Disco machen. Dazu sei gesagt, dass die Party definitiv an einem Freitag stattfindet... und da ist eh Hochbetrieb in den Discos...was die Betreiber zu einer "Kooperation" sagen werden ihr euch selbst ausdenken, bzw. ich weiß schon die Antworten aus vorangegangenen Anfragen meinerseits.

Jedenfalls stellen sich diese beiden Mitglieder, die durch ihre langjährige Mitgliedschaft und ihr Engagement großen Einfluss besitzen, quer. Die übrigen Mitglieder trauen sich nicht so recht den Mund aufzumachen, sind aber prinzipiell meiner Meinung.

Jedenfalls haben meine "Querulanten" nicht nur einmal meine Entscheidung, trotz mehrmaligen Diskussionen, abgelehnt, mich gar so dumm angemacht, dass ich, der wirklich ein gutmütiges Wesen hat, innerlich gekocht habe.

Aus meiner Sicht habe ich nun folgende Möglichkeiten :

1.Ich übergehe die Einwände dieser Mitglieder und setze meinen Vorschlag in die Tat um.
-> Ich zeige als Vorsitzender meine Machtposition, könnte jedoch die Mithilfe dieser Mitglieder verlieren (eingeschnappt und so...)

2.Ich verlange eine geheime Abstimmung
-> demokratische Lösung

3.Ich gebe klein bei.

Eine vierte Möglichkeit sehe ich im Augenblick nicht.
Ich favorisiere die 2.Variante. Jedoch schwächt sie meine Stellung als Vorsitzender und hebelt damit die Entscheidungskompetenz des Amtes aus. Türen und Tore werden damit diesen beiden Quertreibern geöffnet, da meine dominante Stellvertreterin in der nächsten Amtsperiode mein Amt übernimmt und ich auch nicht mehr im Vorstand bin.

Bei der 1.Möglichkeit sind die Probleme offensichtlich.

Die Dritte gefällt mir noch weniger, da wir das Geld für unser Sozialprojekt dringend gebrauchen könnten.

Der Leidtragende an diesem Dilemma ist jedoch der Verein. Egal, welche Variante ich nehme. Und an erster Stelle bin ich für das Wohlergehen des Vereins da und nicht um mein Ego zu stärken. Jedoch besitze ich genügend Ego um mir ein solches Verhalten nicht bieten zu lassen. Denn mit solchen Mitgliedern kann ich nicht effektiv arbeiten, da mit "Hahnenkämpfe" zuwider sind. Im Falle einer Abstimmung weiß ich, dass ich den Verein verlassen werde, was bei der geringern Mitgliederzahl von 13 schon bedenklich ist. Im Falle meiner Machtbehauptung würde ich ebenfalls den Verein schwächen, da beide Mitglieder sich dann zurückziehen werden (und für die Party benötige ich auch ihre Mithilfe).

Lösung 1 : nix gut
Lösung 2 : bedenklich
Lösung 3 : igitt pfui bäh
Ich habe jetzt genau 14 Tage Zeit noch eine 4.Lösung auszuarbeiten, bin aber anscheinend etwas "betriebsblind", daher dieser Thread.

In einem Verein muss es einen Vorstand geben, da man nicht ständig alle Mitglieder um Erlaubnis bitten kann irgendetwas zu beschließen. Wie sollte nun ein Vorsitzender einer solchen Lage begegnen ?
Irgendwie kommt mir diese Situation dem politischen Umfeld sehr ähnlich vor...

Vorab habe ich mich jedoch für Variante 2 entschieden und werde nach meiner Amtszeit die Konsequenzen daraus ziehen und mich zurückziehen.
Als "Führer" meines Vereins habe ich dann nämlich versagt.
 
Werbung:
Hi,

du bist der "Chef" und damit verantwortlich für Erfolg oder Misserfolg.

Meine Meinung: stell deine Idee(n) vor. Wenn die Leutchen dagegen sind, dann hinterfrag ihre Meinung.
Folgendes kann dann passieren:

a) sie sagen nur "nein, das will ich nicht weil ich es nicht will"- dann haben sie keine Argumente und keine bessere Idee. Also sollten sie die Klappe halten. Entweder produktiv sein oder still sein!

b) sie haben Argumente. Dann kann man diese ausdiskutieren (sachlich!) und du bekommst eine neue Sichtweise und vielleicht noch Verbesserungen. Zusätzlich sind die Querulanten dann mit eingebunden und damit auch ein bisschen mitverantwortlich.

c) Sie haben wirklich bessere Ideen, Stichwort Disco. Aber dann sollten sie auch gleich ein Konzept vorlegen und einen Discobetreiber auf ihrer Seite haben. Wenn nicht, dann ist die Idee gestorben.

d) oder etwas Unerwartetes tritt ein....

Lg

Shanna
 
Zurück
Oben