Medizinisch indizierter Abbruch einer Schwangerschaft

Dagmar

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Hallo ihr,

zum besseren Verständnis wollte ich hier mal fragen, ob jemand von euch weiß, welche Erkrankungen bei der Mutter einen med. indizierten Abbruch erfordern.

Ich weiß, dass es nach zu vielen Kaiserschnitten eine Gefahr gibt aber welche Gründe können sonst noch dagegen sprechen ?
Welche Gründe sind wirklich lebensbedrohlich ? von anfang an ???
Es gibt bereits kinder.

Ist es bei bestimmten Erkrankungen nicht möglich wenigstens bis zur xx.ten Woche auszutragen ???

Kennt jemand Seiten, wo ich ich informieren kann ??
Die Betroffene selbst kann nicht befragt werden, zu heikel. Aber ich würde es gerne besser verstehen.

Liebe Grüße Dagmar
 
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Zum Beispiel wenn bei der Mutter Krebs oder eine andere Krankheit vor oder zu Beginn bzw. in der ersten Phase der Schwangerschaft festgestellt wird, die sofort behandelt werden muss, weil ansonsten das Leben der Mutter stark gefährdet wäre.

Die Behandlungen solcher Krankheiten machen es so gut wie unmöglich, ein (gesundes) Kind auszutragen.

Es gibt sicher auch Krankheiten oder Fehlbildungen der Gebärmutter, die eine (weitere) SW unmöglich machen.

Vorsicht geboten ist auch bei HIV, obwohl viele positive Mütter gesunde Babys kriegen.

Ich denke, die Palette an möglichen Krankheiten ist hier sehr groß, Autoimmunerkrankungen sind nie auszuschliessen, evtl. besttimmte Stoffwechselstörungen.

Hast du keinen weiteren Anhaltspunkt ?

Du kannst aber mal bei www.babyclub.de nachfragen, die beantworten dort kostenlos und anonym jede Frage.

LG
:)
 
HIV und Krebs ist es nicht.
nein, keine anhaltspunkte.

ich frage mich halt, ob keine alternative gibt, wenigstens bis zum 6. - 7. monat auszutragen ..... weil sie weiß, welche belastung der abbruch für sie ist. ... aber naja. andererseits scheint es beschlossene sache, dass sie abricht.
 
Es ist sicher schlimmer, ein Kind auszutragen und es dann zu verlieren, als gleich einen Schwangerschaftsabbruch machen zu lassen...:confused:
 
Ich habe mal die Geschichte von einer Frau gelesen, bei der zu Beginn der SW Lymphdrüsenkrebs festgestellt worden ist.

Die Ärzte rieten ihr zu einem sofortigen Abbruch, um mit der Krebsbehandlung beginnen zu können. Sie waren sich sicher, dass die Frau stirbt, wenn sie damit bis nach der Geburt wartet.

Sie könne später ja noch ein Kind bekommen.
Sie wollte aber nicht irgendein Kind, sondern dieses.
Koste es was es wolle.

Sie hat nicht auf die Ärzte gehört und hat das Kind bekommen.
Nach der Geburt liess sie den Krebs behandeln.
Die ganze Sache war schon über fünf Jahre her, als ich davon gelesen hatte, und die Frau lebt noch heute und hat ein putzmunteres Kind.

Sie hat gegen den Rat der Ärzte gehandelt.

Dies soll unter keinen Umständen ein Aufruf sein, ich bin der Meinung, dass sie einfach großes Glück hatte.

Ich glaube auch, dass die seelische Bindung zw. Mutter und Kind zu diesem Zeitpunkt, am Anfang, schon sehr eng war.

Was ich damit sagen will ist aber, dass auch Ärzte nur Menschen sind und sich auch mal irren können.

Ich würde in solch einem Fall auch nicht auf die Meinung eines oder weniger Ärzte hören, sondern mehrere aufsuchen.


Was ist am Ende belastender ?
Eine Schwangerschaft mit sehr hohen Risiko für Mutter und Kind oder ein früher Abbruch ?

Liebe Dagmar,
wenn es weder HIV noch Krebs ist, kann ich mir nur eine Autoimmunerkrankung oder evtl. Missbildungen von Gebärmutter bei der Frau oder ähnliches vorstellen.
Auch andere Blutkrankheiten sind nicht auszuschließen.

Es ist schwer, zu raten, wenn man nicht die genauen Fakten kennt.

Ich glaube du machst dir Sorgen, die Frau könnte überstürzt handeln und es später bereuen.

Bist du dir eigentlich sicher, dass es sich um eine Krankheit handelt oder könnten es auch (private) evtl. familiäre Gründe geben ?

LG
:)
 
soviel ich weiss kommen auch schwere herzkrankheiten in frage. wenn die frau marcoumar nehmen muss gibt es aber schon methoden.
grundsätzlich muss es keine "bestimmte" krankheit geben, es muss ein hohes risiko für die mutter geben, die geburt nicht zu überleben.
ach ja, wenn das kind behindert ist, gilt der abbruch auch als medizinisch indiziert.
 
Hallo!
Ich denke soweit ist alles fast da!
Im Prinzip sind es alle Krankheiten bzw. Umstände, die ein Überleben von Mutter oder Kind ernsthaft gefährden würde.
Da sind mal die Medikamente (oder alle schweren OPs der Mutter), die überlebensnotwendig, aber in der Schwangerschaft absolut kontraindiziert wären. Und natürlich Krankheiten der Mutter, die gesunde Entwicklung oder eine Geburt (selbst via Kaiserschnitt) verunmöglichen könnten.
HIV ist eigentlich nie ein Grund!!! Die Kinder werden per Kaiserschnitt entbunden und quasi mit intakter Fruchtwasserblase aus dem Körper gehoben (also früh genug natürlich muß das geschehen, Fruchtwasserblase sollte nicht platzen, keine Wehen), Mutter wird vor dem Eingriff mit Infusion behandelt (mit Antiretroviralen Meds, Vorbehandlung bereits unbedingt in der Schwangerschaft bis Virusmenge extrem reduziert). Kind wird nach der Geburt dann ebenfalls noch sicherheitshalber mit den Meds behandelt. Ich glaube nur 2% kommen so infiziert zur Welt (und das auch nur deshalb, weil irgendetwas schief läuft! zB keine Meds in der Schwangerschaft, Fruchtwasserblase platzt, Wehen, Kaiserschnitt zu tief geschnitten und Kind verletzt - vorallem bei Notkaiserschnitten, wenn die Hektik ausbricht).
Ich denke kritisch zu sehen sind medizinisch-psychiatrische Indikationen, die nämlich nur selten "durchgehen". Beispiel: Mutter schwerst psychotisch, tut alles und mehr was in der Schwangerschaft "verboten" ist (weil sie eben krank ist). Medikamentöse Behandlung der Mutter unmöglich da in der Schwangerschaft kontraindiziert. Kind ernsthaft gefährdet.
LG
VIII
 
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