meditiert ihr im lotossitz?

hey :)

vom meditationsgurt hab ich noch nie gehört, kann mich da ja mal schlau machen... tönt sportlich :D
ich denk auch dass ich weiterhin viel werde wechseln müssen, wie gesagt, um in stille zu gehen setz ich mich einfach in den schneidersitz. inzwischen kann ich aber auch irgendwo unterwegs in diese stille zurückkehren, wenn ich das möchte - das ist schön :)
du schreibst von samadhi - davon hab ich von ferne schon gehört. interessant für mich ist zur zeit vor allem zu hören, dass es wirklich zustände gibt, welche im lotossitz "einfacher"?/"stabiler"? zu erreichen sind.

danke dir :umarmen:
unterschiedliche haltungen lässt das chi unterschiedlich fliessen. beim lotussitz liegen die knie am boden und stabilisieren die haltung und der rücken ist gerade. beim schneidersitz ist das nicht so, der mag bequemer erscheinen ist es aber auf dauer nicht. helfen kann der halbe lotussitz oder bestimmte keil-kissen
 
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Ich kenne zwei gute Arten zu sitzen: den Lotossitz und japanischen Sitz -Drachensitz heißt er glaube ich -, bei dem die Knie nebeneinander nach vorne zeigen und man auf den Unterschenkeln/über den Fußgelenken sitzt. Man kann entweder die Füsse nach hinten gerade ausstrecken, oder aber man formt aus den Unterschenkeln und den Füssen eine Art Schale, in die der Po hineinkommt. Man kann auch ein kleines Kissen in die Schale legen, dann sitzt man erhöht und hat eine wirklich sehr gute, aurechte Sitzhaltung und die notwendige Körperspannung ergibt sich so wie im Lotossitz von alleine.

Hier sind einige Sitzarten beschrieben, wenngleich ich das jetzt nicht gelesen habe verlinke ich es: http://www.philognosie.net/spiritualitaet/meditieren-lernen-meditation-fuer-anfaenger

Noch ein Wort zum Üben des Lotossitzes: egal wie weit man schon kommt: es ist wichtig, daß die Sitzhöcker möglichst gerade rechts und links auf die Erde oder auf das Kissen kommen. Ausserdem sollten optimalerweise beide Knie auf dem Boden sein, damit drei Kontaktflächen mit dem Boden und daher Stabilität entstehen.

Hängt ein Knie in der Luft, so steht das Becken schief, die Sitzhöcker sind nicht seitengleich belastet, und die gesamte Rumpfmuskulatur ist auf dieser Seite anders aktiviert als auf der Seite auf der das Knie sich auf dem Boden abstützt. So verdreht und schief kann ein körperliches Zur-Ruhe-Kommen nicht gut gelingen, das die Voraussetzung für eine Körperentspannung und damit auch für ein geistiges Zur-Ruhe-Kommen ist.

(Man kann es einfach mal im Bett auf dem Rücken liegend ausprobieren, wie sich das tatsächlich für das Gehirn anfühlt, indem man mal unter eine Pobacke ein Kissen legt. Ein paar Minuten fühlt es sich schief an. Dann aber lernt das Gehirn um, hält die schiefe Position für gerade und vermittelt uns unsere Schieflage nicht oder nur noch sehr eingeschränkt in das Bewusstsein hinein. Sowohl unser Bewusstsein/Ich als auch unser Nervensystem lernen also bei nichtoptimalem Sitzen eine "falsche Geradheit".)

--> Daher ist es wichtig, mit der Höhe des Kissens und dem Grad der Öffnung des Beckens zu spielen, um eine Sitzhaltung zu finden, bei der stets beide Knie auf der Erde sind.


Tja. Und was passiert in einer optimalen Sitzhaltung? Die Körperwahrnehmung verblasst und wandelt sich wenigstens bei mir in einen weichen, fluffigen Raum ohne feste Punkte und Stellen. Auch ohne wahrnehmbare Begrenzung.
Ich glaube das ist mit eine Voraussetzung dafür, daß dann der Geist den Bezug zur grundsätzlichen Polarität der Wahrnehmung zu verlieren scheint und z.B. nicht mehr in ein Aussen und ein Innen, nicht mehr in Gedanke und Gefühl, nicht mehr in Körper und Geist, in Beobachter und Beobachteten, nicht mehr in oben und unten etc. unterscheidet. Und damit beginnt ein Eintreten in eine Art Strom, einen Flow, der sich durch Meditation ergibt.

Ich würde es so unterteilen, daß der Weg in den Lotossitz hinein auch gleichzeitig der Weg in die Präsenz hinein ist. Also ein Weg der Achtsamkeitsbildung und Konzentrationsübung. Und im Lotossitz angekommen sind Ruhe und Bewegung dann in einer Art Harmonie, in der Zeit und Raum eine andere Bedeutung haben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Lotussitz ist optimal für Meditation - aber leider sehr anspruchsvoll. Man sollte unbedingt darauf achten, dass nicht die Gelenke strapaziert werden, ich kenne mehrere Meditationslehrer, die nach Jahrzehnten von Meditation kaputte Knie haben.

Die korrekte Meditationshaltung zielt nicht auf maximale Entspannung ab (deshalb ist im Liegen zu meditieren nicht empfehlenswert), sondern sie ermöglicht eine dynamische Muskelanspannung, die gleichmässig über den ganzen Körper verteilt ist. Dies wiederum führt natürlicherweise zu einer wachen, präsenten Geisteshaltung, welche Grundvoraussetzung für jede Art von Meditation ist. (Im Liegen zu meditieren fördert natürlicherweise eine maximale Entspannung, was ins Einschlafen münden kann - also genau das Gegenteil von einer wachen Geisteshaltung.)

Eine schlechte Haltung führt zu einer Überanstrengung und zu einer einseitigen Ermüdung gewisser Muskelpartien, während eine dynamische Haltung eben über den ganzen Körper verteilt ist und so relativ lange aufrechterhalten werden kann.
 
Greetz!
Der Lotussitz ist optimal für Meditation - aber leider sehr anspruchsvoll. Man sollte unbedingt darauf achten, dass nicht die Gelenke strapaziert werden, ich kenne mehrere Meditationslehrer, die nach Jahrzehnten von Meditation kaputte Knie haben.
naja, aber die wären vielleicht auch so kaputt.
Kann man sagen, dass die Gelenkprobleme von der Sitzhaltung stammen?

Die korrekte Meditationshaltung zielt nicht auf maximale Entspannung ab
ja weil man weiter kontrolllieren möchte.
(und diese Haltung wäre es vielleicht wert, grundsätzlich hinterfragt zu werden.)

Wer will denn was kontrollieren? Wer ist der der was kontrolllieren möchte/will/muss/braucht?

dynamische Muskelanspannung
also wenn, dann ist sie statisch
:->))
sag mal, was isn los? seit wann so unpräzise

die gleichmässig über den ganzen Körper verteilt ist
Dies wiederum führt natürlicherweise zu einer wachen, präsenten Geisteshaltung
ins Einschlafen münden kann - also genau das Gegenteil von einer wachen Geisteshaltung.
eben über den ganzen Körper verteilt ist und so relativ lange aufrechterhalten werden kann.
klingt jeweils gut. aber ist das denn wirklich so?
ich denke nicht.


Und zusätzlich: stärkt das gesamte Vorgehen in jedem Schritt die ich-Illusion.
Uc? (kannst du es sehen)
 
Hi kona !
hey :)

vom meditationsgurt hab ich noch nie gehört, kann mich da ja mal schlau machen... tönt sportlich :D
2602.jpg
http://oneness-world.com/content/121/56/meditation-zubehoer

inzwischen kann ich aber auch irgendwo unterwegs in diese stille zurückkehren, wenn ich das möchte - das ist schön :)
genau. das ist ja der zweck
dass man sich schließlich vom Augenblick leben lässt. (also die Entspannung so andauernd bleibt, dass man nicht auf meditationsphasen angewiesen ist, sondern dass man sich gar nicht mehr rausbringen lässt...
durch irgendwelche Ängste vor bestimmten Gefühlen. Denn es ist die Angst vor den inneren aufkommenden Gefühlen, die uns das Wohlgefühl, die Entspannung raubt - so dass wir meinen, wir müssten jetzt schnell meditieren, oder was üben, was anderes einüben, auf jeden fall da raus! - damit der schmerz, die angst wieder weniger oder kontrollierbarer werden.


:->) lieber knieschmerzen etc vom lotossitz als die vermiedenen vergangenheitsgefühle doch fühlen müssen :->))

samadhi - davon hab ich von ferne schon gehört. interessant für mich ist zur zeit vor allem zu hören, dass es wirklich zustände gibt, welche im lotossitz "einfacher"?/"stabiler"? zu erreichen sind.
die innere Haltung, die sich auf das Ganze richtet - ist so ein Zustand.
Und in welcher äußeren Haltung du diese innere Haltung übst . . .
ES GEHT UM DIE INNERE HALTUNG. Der Lotossitz kann 100% perfekt sein, wenn die innere Haltung sich nicht auf_das_Ganze richtet ist das wertlos.
Während du in verrenkter Haltung + unter Schmerzen - aber MIT der richtigen inneren Haltung (aufmerksam und leer und ohne inneren vorgefassten plan) Mensch bleiben kannst.
 
Jaja, Einengungen verursachen erweiterte Bewusstseinszustände, dazu gehören auch durch diverse Gegenstände und Hilfsmittel ausgelöste Panikattacken, ich meditiere bzw, denke an was schönes, in jeder bequemen Position in der ich mich wohl fühle.
In dieser Sitzposition sitze ich nur wenn ich mich ausgleichen muss, körperlich ausgleichen, ein paar ungezwungene Minuten schaden nicht.:)
 
morgens aufn bett..im schneidersitz
und sonst im sessel
ich hab da keinen gesonderten ehrgeiz
vielleicht kommt bald hata
damit ´s ein wenig geschmeidiger wird..:D
 
genau. das ist ja der zweck
dass man sich schließlich vom Augenblick leben lässt. (also die Entspannung so andauernd bleibt, dass man nicht auf meditationsphasen angewiesen ist, sondern dass man sich gar nicht mehr rausbringen lässt...
durch irgendwelche Ängste vor bestimmten Gefühlen. Denn es ist die Angst vor den inneren aufkommenden Gefühlen, die uns das Wohlgefühl, die Entspannung raubt - so dass wir meinen, wir müssten jetzt schnell meditieren, oder was üben, was anderes einüben, auf jeden fall da raus! - damit der schmerz, die angst wieder weniger oder kontrollierbarer werden.

Es kommt ganz darauf an, welche Meditationsart praktiziert wird. In der Vipassana-Meditation geht es zum Beispiel nicht primär darum Entspannung, so wie du sie hier anführst, zu erlangen und dauerhaft zu halten.
Es geht dabei auch nicht um Ängste, aus denen man schnellst möglich raus möchte.
Worum es geht ist Einsicht bzw. Achtsamkeit.


die innere Haltung, die sich auf das Ganze richtet - ist so ein Zustand.
Und in welcher äußeren Haltung du diese innere Haltung übst . . .
ES GEHT UM DIE INNERE HALTUNG. Der Lotossitz kann 100% perfekt sein, wenn die innere Haltung sich nicht auf_das_Ganze richtet ist das wertlos.
Während du in verrenkter Haltung + unter Schmerzen - aber MIT der richtigen inneren Haltung (aufmerksam und leer und ohne inneren vorgefassten plan) Mensch bleiben kannst.


Der Lotossitz bedarf der Übung. Von nichts kommt nichts. Wenn die nötige Hüftflexibilität ausgebildet ist und die Bänder regelmäßig trainiert werden, dann gibts keine Schmerzen.
Ich gebe offen zu, dass ich damals auf dem Weg des Trainings hin zum Lotossitz Schmerzen in den Bändern und sogar Krämpfe in den Füßen hatte. Dafür taten mir meine Knie nie weh.

Mittlerweile bin ich im Lotossitz quasi angekommen (schmerzfrei) und muss sagen, dass er kombiniert mit meiner inneren Haltung :)D) für mich die optimale Meditationshaltung ist.

Ich habe früher einige Haltungen ausprobiert. Rückblickend schneidet Meditation im Liegen am schlechtesten ab und die Meditation im Lotossitz am besten.
ABER: Ich spreche hier von meiner Erfahrung. Für mich ist der Lotossitz der beste. Wenn jemand eh Probleme mit den Beinen oder der Hüfte hat, dann lieber Finger weg. ;)



kona schrieb:
ich bin ihn seit ein paar wochen am üben, also einfach den "halben lotossitz" (oder wie man das nennt), mit einem fuss auf dem oberschenkel, und dann wechsel ich ab. jeden tag ein paar minuten.

Ich habe zusätzlich zum halben Lotossitz auch noch die Flexibilität meiner Hüften trainiert. Als ich dann in den ganzen Lotossitz kam, hatte ich das Problem, dass meine Knie den Boden nicht berührten. Also habe ich dafür dann auch noch entsprechende Übungen gemacht.


Viele Grüße :blume:
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
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Es kommt ganz darauf an, welche Meditationsart praktiziert wird. In der Vipassana-Meditation geht es zum Beispiel nicht primär darum Entspannung, so wie du sie hier anführst, zu erlangen und dauerhaft zu halten.
Es geht dabei auch nicht um Ängste, aus denen man schnellst möglich raus möchte.
Worum es geht ist Einsicht bzw. Achtsamkeit.
ja aber wie kommst du denn zu Einsicht bzw. Achtsamkeit? während du verkrampft in den Ängsten sitzt?
Nein, das Ziel - auch im Buddhismus - ist die Befreiung. Und was dazwischen angeboten wird, ist nicht immer ganz zielführend (so leid mir das tut sagen zu müssen. denn ich mag den Buddhismus recht gern).
Wenn diese Spannungen nicht irgendwie weicher werden, ist ein Tiefer kommen im Weg oft schwer möglich.

Lotossitz
meiner Erfahrung
Ja denk ich auch, dass das höchst subjektiv ist - und da jeder seinem eigenen Gefühl entlang gehen muss. (Wenn man wo ansetzen könnt, dann: beim Gefühl dafür schulen. Sodass man sich selber fühlen lernt; die Körpersignale richtig deuten.)
Aber trotzdem kommt es auf die innere Haltung an (dagegen gesetzt ist der Lotussitz nunmal unwichtig). Wenn nicht klar ist, dass der Sinn der Meditation nicht in der Meditation liegt, ist das Ziel verfehlt. Das heißt, da sitzen und angenehme Gefühle haben ist nett - aber es sollte einem klar sein, dass das schon Pannenstreifen ist.

Was ist denn dein Ziel, kelebblk?
 
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