Meditieren wie anfangen

Lotusz schrieb:
Hallo fckw

Ich hätte eigentlich nichts dagegen, nach Indien zu gehen. Liebend gerne würde ich mal einige der weisen Yogis kennen lernen. Wenn ich mich hinbeamen könnte, hätte ich es bestimmt schon gemacht. Aber meine Lebensumstände lassen es leider nicht zu. Ich habe eine 11jährige Tochter und die ist fest in ihre sozialen Strukturen eingebunden. Und die mag ich da nicht einfach so herausreissen.

Ausserdem weiss ich nicht, ob ich mit dem Wetter und den hygienischen und gesundheitlichen Bedingungen klar kommen würde. Ich mag die Hitze überhaupt nicht. Auf Mallorca habe ich es im Sommer gerade mal 2 Tage ausgehalten und habe die Insel dann, trotz 10tägiger bezahlter Pauschalreise, fluchtartig verlassen. Ausserdem ist im Norden Indiens (Himalaya) die Gefahr, sich mit Malaria anzustecken sehr gross.

Ich habe die indische (buddhistische) Philosophie im Blut. Das reicht mir. Mir reicht also meine Meditation im stillen Kämmerlein, und im Sommer gerne auch in freier Natur. Was das Ziel meiner spirituellen Übungen angeht, bin ich optimistisch. Mein Ziel ist in erster Linie Heilung und nicht unbedingt Erleuchtung.

Alles Liebe. Gerrit


Suchen wir zuerst den Feind in unserem Kopf - haben wir ihn besiegt, ist der Pfad nicht mehr weit und schon zu erkennen.
Ich habe in Indien 3 Jahre gelebt - Bangalore / Hauptstadt des Bundesstaates Karnataka ( 1999 - 2002 )
Was ich dort erlebt habe, und auf wessen Spuren wir gegangen sind - war mehr als 20 Jahre Kloster.
Heute, da ich seit 1 Jahr im Vorruhestand bin, werde ich meine spirituelle Reise ins Land der Traumpfade beginnen ( 26.10. Abflug - bis Ende Nov.)
Wenn dein Ziel Heilung ist, ist dein Ziel gut. Alles was du tust ist gut ... wenn es von reinem Herzen kommt.


OM MANI PADME HUM

OM ist zusammengesetzt aus A, U und MA und repräsentiert Körper, Rede und Geist des Buddha, die damit angerufen werden.
MANI symbolisiert dem Pfad der Methode. Wenn man den gesamten buddhistischen Pfad einteilt, gibt es den Pfad der Methode und den Pfad der Weisheit, die man zusammen entwickeln muß. MANI heißt soviel wie Diamant, man kann es sich wie eine Art wunscherfüllender Juwel vorstellen, und dies repräsentiert den sogenannten weißen Pfad, der Tugenden wie Mitgefühl und den Erleuchtungsgeist beinhaltet. Dieser Pfad ist eine Art wunscherfüllender Juwel für die Lebewesen.

PADME heißt Lotus und steht für den Weisheitsaspekt des Pfades. Dieser besteht hauptsächlich in der Erkenntnis der endgültigen Realität, der Leerheit.

HUM bedeutet, daß etwas ungetrennt ist und weist auf die Vereinigung von MANI und PADME, Weisheit und Methode hin, denn diese beiden sollten niemals getrennt voneinander praktiziert werden.
 
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Hallo !Clitfit!

Ich habe 3 Jahre in Indien gelebt und war mehr als 20 Jahre im Kloster.

Es wäre schön, wenn Du uns ein wenig von deinen Erfahrungen erzählen würdest. Warum hast Du dich entschlossen, ins Kloster zu gehen? War es ein buddhistisches Kloster? Wie waren deine spirituellen Erfahrungen? Hast Du auch aussergewöhnliche Menschen kennengelernt, Weise, Heilige oder Menschen mit übersinnlichen Fähigkeiten? Was hat dich am meisten beeindruckt? Was hat dir nicht so gut gefallen? Hast Du im Zölibat gelebt? Was ist dein Fazit aus 20 Jahren Klosterleben? Warum bist Du jetzt nicht mehr im Kloster?

Alles Liebe. Gerrit
 
Hi!
Ich bin gerade dabei mit dem meditieren anzufangen und es würde mich mal interessieren auf was ich dabei achten muss (sitzend/liegend; Mantra-/Atemmeditation)
Was ist für einen Anfänger alles wichtig?
 
Einführung in die Sitzmeditation von msm.com

Der Atem als primäres Meditationsobjekt

Wie ist bei der formalen Sitzmeditation vorzugehen?

Wenn wir uns zur Meditation niedergesetzt haben, beschäftigen wir uns mit dem sogenannten primären Konzentrationsobjekt. Und das ist in diesem Fall die Achtsamkeit auf den Atem.

Das ist ein universales Objekt. Jeder atmet. Es ist etwas, das uns das ganze Leben hindurch bis zum Augenblick des Todes begleitet. Der Atem ist einfach da: einatmen, ausatmen. Normalerweise ist der Atem völlig neutral hinsichtlich unserer Gefühle; das heißt, normalerweise gehört er nicht zu dem, was uns aufregen oder aus der Fassung bringen könnte. Das macht ihn zu einem hervorragenden primären Meditationsobjekt.

Der Atem kann uns helfen, Geist und Körper kennen zu lernen, sogar besser, als Geist und Körper selbst dies vermögen. Der Atem ist nämlich oft das Bindeglied zwischen den Gedanken und den körperlichen Reaktionen. Wenn wir unseren Atem beobachten, stellen wir fest, daß der Wechsel zwischen schnellem und langsamem Atmen, zwischen groben und feinen, heftigen und sanften Atemzügen oft die jeweilige innere Verfassung anzeigt. Auch andere Körperteile sind oft Indikatoren. Als deutliches Beispiel nehmen wir mal jemanden an, der sehr wütend ist. Dieser Gefühlszustand veranlaßt die betreffende Person in der Regel zu schnellem und heftigem Atmen und verursacht ein Gefühl von Enge und Anspannung im Körper.

Gefühlszustände deutlich zu erkennen ist oft schwierig, und aus diesem Grunde benutzen wir die Achtsamkeit auf den Atem und die körperlichen Reaktionen, um unsere Gefühle und Gedanken klarer wahrnehmen zu können.

Die Praxis sieht im Wesentlichen so aus: einfach dasitzen und auf den Atem achten, wie jeder Atemzug kommt und geht. Laßt es ganz natürlich und zwanglos geschehen. Wenn der Atemzug lang ist, einfach erkennen, daß er lang ist. Wenn er kurz ist, ist er eben kurz. Wenn der Atem heftig ist, einfach erkennen, daß er heftig ist. Wenn er sanft ist, ist er eben sanft. Was auch immer, so wie es ist, ist es in Ordnung, kein Problem. Unser Job ist es lediglich zu erkennen, was Sache ist und anzufangen, es zu verstehen. Wir versuchen, jeden Atemzug zu benutzen. Kein Atemzug ist besser als der andere. Jeder Atemzug kann zum Bestandteil unserer Meditationspraxis werden.

Wandernde Gedanken

Dies ist zwar eine sehr grundlegende Praxis, aber keineswegs eine leichte. Unser Geist ist es nicht gewohnt, sich nur auf ein einziges Objekt zu konzentrieren. Unser Geist ist daran gewöhnt, an dieses oder jenes, an alles Mögliche zu denken. Wahrscheinlich beobachten wir den Atem zwei Sekunden lang und schon schweifen wir ab. Der Geist beginnt mit seinen Gedankenketten, verliert sich mal in der Vergangenheit, mal in der Zukunft und gelegentlich in der Gegenwart. Unter Umständen verlieren wir uns für fünf bis zehn Minuten in einer Tagträumerei. Während wir in der Meditation sitzen, wird das oft geschehen. Sobald ihr merkt, daß der Geist das Meditationsobjekt verlassen hat, gibt es nur eines: ganz sachte zur Kenntnis nehmen, daß der Geist spazieren gegangen ist und zum Atem zurückkehren.

Dieses Zurkenntnisnehmen herumwandernder Gedanken ist in der Tat ein äußerst wichtiger Bestandteil unserer Meditationspraxis. Genau hier fangen wir an, uns kennen zu lernen. Unsere Denkschemata hängen von Konditionierungen der Vergangenheit ab - das Abschweifen ist ein normaler Bestandteil davon. Zu verstehen, wer oder was wir sind, und dieses Verständnis anzuwenden, macht einen Großteil der Praxis aus.

Gedanken, die sich mit der Vergangenheit beschäftigen, mit der Zukunft, mit was auch immer; zornige Gedanken, liebende Gedanken, Gedanken der Einsamkeit und Furcht; ein jeglicher Gedanke ist Teil der Meditation. Das Objekt jedoch ist nicht das Denken. Am Anfang geht es darum, sich an der Atem-Achtsamkeit zu versuchen. Und jedes mal, wenn wir uns beim Abschweifen erwischen, dies einfach nur feststellen und zum Atem zurückkehren.

Es ist nicht nötig, daß ihr diese Gedanken beurteilt oder ablehnt oder in ihnen schwelgt. Nicht nötig, euch irgend etwas über diese Gedanken oder ihre Ursache auszumalen. Das hängt alles von den Konditionierungen aus der Vergangenheit ab. Wir versuchen, die Gedanken zu erkennen und einfach nur ihre Anwesenheit festzustellen, dann sachte loslassen und zum Atem zurückkehren. Es besteht kein Grund zur Aufregung, wenn ihr feststellt, daß der Geist nicht in der Lage ist, längere Zeit beim Atem zu bleiben, bevor er sich wieder in Gedankenmustern verstrickt. Das ist ganz normal.

Mit Beharrlichkeit, Geduld und Durchhaltevermögen werden Konzentrationsvermögen und Achtsamkeit Stück für Stück, Schritt für Schritt wachsen. Jedes mal wenn ihr das Abschweifen des Geistes bemerkt, befindet ihr euch eigentlich in einem Moment der Achtsamkeit und des Wachstums und eure Praxis macht Fortschritte.

Es ist ganz normal, sich gelegentlich über den umherwandernden Geist aufzuregen: "Oh nein, ich kann mich nicht mal eine Sekunde lang auf den Atem konzentrieren!" Aber Achtsamkeit auf die Unfähigkeit zur Achtsamkeit ist bereits ein Augenblick von Geistesgegenwart. Zu wissen, wann man nicht achtsam ist, bedeutet ein Anwachsen von Verständnis. Und das ist ein ausgesprochen wertvoller Teil der Praxis.

Es ist ein ständiges Zurückkehren zur Atem-Achtsamkeit. Wahrnehmen, daß sich der Geist mit Denken beschäftigt, es erkennen und dann wieder beim Atem anfangen. Einatmen, Ausatmen.

Verschiedene Techniken des Beobachtens

Wenn es darum geht, den Atem zu beobachten, stehen zwei Körperzonen zur Auswahl, auf die sich die Achtsamkeit richtet. Erstens die Nase, da wo die Luft ein- und ausströmt. Mundatmung findet normalerweise keine Verwendung. Die Berührung des Luftstroms ist tatsächlich körperlich spürbar, in den Nasenlöchern, an der Nasenspitze oder auf der Oberlippe. Die zweite Beobachtungszone ist die Gegend von Brustkorb und Bauchdecke. Hier ist der Atem im Heben und Senken, im Ausdehnen und Zusammenziehen spürbar.

Ein guter Rat, sucht euch eine Zone aus und bleibt dann dabei. Versucht nicht, zwischen den beiden Möglichkeiten hin- und herzuspringen. Das bringt nur Schwierigkeiten und Verwirrung.

Die eigentliche körperliche Wahrnehmung, wenn der Atem über die Nasengegend streicht, bzw. wenn sich die Bauchdecke hebt und senkt, das ist das primäre Objekt der Konzentration. Es ist nicht leicht, sich auf ein einziges Objekt zu konzentrieren. Aber wir haben da eine Methode, die euch helfen kann, Fortschritte im Konzentrieren zu machen. Mag sein, daß einige von euch diese zusätzliche Hilfe nicht benötigen, aber viele von euch werden davon profitieren können. Was wir empfehlen ist, beim Ein- und Ausatmen den jeweiligen Vorgang behutsam mit einem Etikett zu versehen.

Wenn ihr den Atem in der Nasengegend beobachtet, könnt ihr die Worte "Einatmen, Ausatmen" verwenden, während der Luftstrom kommt und geht. Oder bloß "Ein, Aus", wenn euch das lieber ist. Wenn ihr die Bauchdecke beobachtet, könnt ihr die Worte "Heben, Senken" verwenden. "Ein, Aus" beschreibt den eigentlichen physischen Vorgang, der sich in der Nasengegend abspielt. "Heben, Senken" beschreibt den eigentlichen physischen Vorgang an der Bauchdecke. Wenn ihr euch auf die jeweilige tatsächliche physische Wahrnehmung konzentrieren könnt, braucht ihr diese Methode des geistigen Etikettierens nicht. Aber wenn ihr sie benutzen wollt; sie kann euch auf jeden Fall helfen, stärkere Konzentration und Achtsamkeit zu entwickeln.

Okay, wir sitzen also in der Meditation, beobachten den Atem, etikettieren behutsam mit "Ein, Aus", "Einatmen, Ausatmen" oder "Heben, Senken". Und schon geht der Geist spazieren. Wenn wir das feststellen, können wir die gleiche Methode anwenden. Sobald wir uns beim Abschweifen ertappen, können wir behutsam mit "Abschweifen, Abschweifen" oder "Denken, Denken" etikettieren. Dann versuchen wir, die Gedanken sachte loszulassen und wieder beim Atem zu beginnen. Wenn uns Geräusche ablenken, können wir sanft ein "Hören, Hören" aufkleben und versuchen, zum Atem zurückzukehren. Kurz vor den Mahlzeiten kann es durchaus sein, daß uns Essensgerüche ablenken. In diesem Fall probieren wir es mit "Riechen, Riechen". Jedes mal, wenn wir feststellen, daß wir nicht beim Atem sind, versuchen wir, das was geschieht, mit einem Etikett zu versehen und dann zum Atem zurückzukehren.

Sitzpositionen (Meditations-Sitzpositionen im Bild siehe hier)

Es gibt verschiedene Sitzweisen für die Meditation. Manche Leute verwenden Kissen, manche nicht. In der Regel sitzt man mit gekreuzten Beinen; im Viertel-Lotossitz, mit einem Fuß auf dem Unterschenkel des anderen Beines, im Halb-Lotossitz, mit einem Fuß auf dem Oberschenkel des anderen Beines; auch im Voll-Lotos, mit beiden Füßen auf den Oberschenkeln des jeweils anderen Beines, wenn der Köper flexibel genug ist, das schaffen aber nicht viele. Dann gibt es die burmesische Stellung mit parallel liegenden Unterschenkeln; ein Bein kann auch nach hinten abgewinkelt werden, die sogenannte thailändische Sitzweise. Sogar der normale Schneidersitz ist okay für kurze Entspannungsphasen. Danach sollte man sich aber wieder um eine geeignetere Stellung bemühen. Desweiteren gibt es den japanischen Stil, eine knieende Position, entweder unter Verwendung eines Meditationsschemels oder mit Kissen unter dem Gesäß. Bei größeren körperlichen Problemen kann man sich zum Meditieren auch auf einen Stuhl setzen.

Es ist wichtig, in der Sitzposition entspannt zu bleiben, es bequem zu haben. Und den Rücken aufrecht und gerade zu halten; aufrecht, aber nicht verkrampft. Es ist wie bei einer neuen Sportart, es dauert seine Zeit, den Körper zu trainieren.

Viele Meditierende müssen den Rücken des öfteren ausruhen; versucht einfach, euer Bestes zu geben. Versucht, während der Meditationsperioden die ganze Zeit über still zu sitzen. Aber wenn das zu schwierig wird, ist es schon in Ordnung, die Beinstellung zu wechseln. Wenn ihr euch bewegen müßt, versucht dabei leise zu sein, um die anderen Meditierenden nicht zu stören. Und versucht dabei, auf die Körperbewegungen zu achten.

Die Hände können im Schoß oder auf den Knien liegen, mit den Handflächen nach unten oder oben, wie ihr wollt. Wiederum bequem und entspannt. In der Regel sind die Augen geschlossen, aber nicht zusammengekniffen. Sanft und behutsam, einen winzigen Spalt zwischen den Lidern. Etwa so, daß ihr eine Veränderung der Helligkeit erkennen könnt, wenn jemand die Hand vor euren Augen bewegt. Solltet ihr euch zu irgendeinem Zeitpunkt mal schläfrig fühlen, dann raten wir euch, die Augen zu öffnen und den Blick auf den Boden - in ca. eineinhalb bis zwei Meter Entfernung - zu richten.

Es ist auch wichtig, auf den Mund zu achten. Wir halten ihn geschlossen, aber nicht mit zusammengepreßten Lippen. Die Zahnreihen bilden einen kleinen Spalt, die Zungenspitze berührt leicht die Rückseite der Schneidezähne. Der Kopf ist ein klein wenig nach vorn geneigt.

Eine Meditation mit Anleitung

Jetzt wollen wir eine Sitzmeditation durchführen. Bitte richtet es euch in der Sitzstellung ein. Entspannt, nicht steif. Es ist gut, zuerst den Körper durchzuchecken und zu versuchen, dabei entspannt zu sein. Überprüft, ob die Beinhaltung in Ordnung ist. Dann könnt ihr euch so weit vorlehnen, daß das Gesäß von der Matte oder dem Kissen abhebt. Mit Hilfe der Muskulatur im Lendenwirbelbereich schiebt ihr nun das Gesäß leicht nach hinten und setzt euch wieder hin. Diese Vorgehensweise hilft gegen Probleme jeglicher Art im unteren Rückenbereich.

Als nächstes überprüft den restlichen Rückenbereich und die Bauch- und Brustgegend. Überprüft jetzt die Hände und die Arme bis hinauf zu den Schultern. Versucht, den Körper so gut wie möglich zu entspannen. Jetzt den Nacken und den Kopf. Entspannte Gesichtsmuskeln, die Augen sanft geschlossen. Der Mund ist entspannt, nicht verkrampft und locker geschlossen. Versucht, entspannt und bequem zu sitzen. Der Rücken ist gerade, aber nicht steif oder verspannt.

Es mag für die Entspannung von Nutzen sein, zu Anfang ein paar mal tief durchzuatmen, und danach richtet ihr die Achtsamkeit auf den Atem, entweder im Bereich der Nase oder der Bauchdecke. Wenn ihr es wünscht, notiert ihr "Ein, Aus", "Einatmen, Ausatmen" oder "Heben, Senken". Gestattet dem Atem, einfach so zu sein, wie er eben ist. Wenn er kurz ist, ist er eben kurz. Wenn er lang ist, ist er eben lang. Ob er heftig, sanft oder was auch immer ist - egal. Wie er auch immer sein mag - einfach zulassen. Lernt den Atem und seine verschiedenen Gesichter kennen, wie er kommt, wie er geht.

Wenn ihr merkt, daß der Geist abgeschweift ist, einfach zur Kenntnis nehmen und zum Atem zurückkehren. Wenn ihr wollt, etikettiert mit "Abschweifen, Abschweifen" oder "Denken, Denken". Ich werde von Zeit zu Zeit ein paar Worte sagen, um euch beim Erlernen dieser Methode zu helfen.

(nach 6 Minuten)

Wenn ihr feststellt, daß der Geist abschweift, diese Tatsache sanft zur Kenntnis nehmen und zum Atem zurückkehren. Zum Bereich der Nase oder Bauchdecke.

(nach 12 Minuten)

Die Gedanken wandern in die Vergangenheit, sie wandern in die Zukunft. Nachdem ihr das zur Kenntnis genommen habt , kehrt ihr zum Atem zurück, zur Luft, die ein- und ausströmt, zur Bauchdecke, die sich hebt und senkt.

(nach 18 Minuten)

Wenn euch Geräusche ablenken, versucht einfach mit "Hören" zu etikettieren und kehrt sachte zum Atem zurück.

(nach 24 Minuten)

Der Geist ist das Umherschweifen gewöhnt. Wenn ihr ihn dabei ertappt, nehmt behutsam zur Kenntnis, daß er spazieren war und kehrt zum Atem zurück. Ein, Aus. Heben, Senken.

(nach 30 Minuten)

Langsam und behutsam: entspannen, die Augen öffnen und die Meditation beenden.

Soweit also zur Sitzmeditation. Ich halte es für angebracht, sich nach der Meditation kräftig zu Recken und zu Strecken, um die Müdigkeit zu vertreiben.

Die obige, leicht bearbeitete Meditationsanleitung wurde entnommen aus Der Weg der Achtsamkeit

Bei newaeon.de habe ich noch eine tibetisch-buddhistische Meditation entdeckt. Mir selber ist allerdings die obige Sitzmeditation sehr viel angenehmen, weil sie so schön einfach und doch so wirkungsvoll ist.

Weitere Meditationstechniken: Meditation

Alles Liebe. Gerrit
 
Bei der Sitzmeditation, die oben beschrieben ist, liegt die Konzentration auf der achtsamen Beobachtung der Atmung. Genau so ist es natürlich möglich, die Konzentration auf das drittes Auge (6. Chakra = Punkt zwischen den Augenbrauen = Stirnchakra) zu lenken, statt auf die Atmung. Das hat den Vorteil, dass die Kundalini, die kosmische Energie, die im Basischakra ruht, bis zum Stirnchakra hinaufgeleitet wird.

Die Meditation kann mit oder ohne Mantra geübt werden. Yogananda lenkt die Konzentration auf das dritte Auge, verbindet die Meditation mit einem Mantra und beobachtet dabei die Atmung.

Alles Liebe. Gerrit
 
Noch einmal ein Wort zur obigen Sitzmeditation. Wenn ich die obige Sitzmeditation mache, dann merke ich, dass sich meine Konzentration unbewusst auf das 3. Chakra, das Sonnengeflecht (Solarplexus) richtet. Das 3. Chakra ist das Zentrum aller Emotionen wie Angst, Wut, Hass und Trauer. Es ist der Sitz des Hara, der Punkt, an dem sich bei Angstzuständen Magenschmerzen einstellen.

Weiter steht das 3. Chakra für Leberschäden, Magenkrämpfe, Magengeschwüre, Nierenprobleme, Minderwertigkeitsgefühle, Hochmut, Depression, mangelndes Selbstbewußtsein, Gier, Machtmißbrauch und Hypersensitivität.

Gelingt es einem also, durch die Sitzmeditation einen tiefen meditativen Zustand zu erreichen, so werden alle oben aufgeführten Ängste und Beschwerden verschwinden.

Alles Liebe. Gerrit
 
zwischen hara und solarplexuschakra gibt es einige unterschiede, die kann man nicht gleichsetzen.

das hara ist viel umfassender. es umfaßt den gesamten unterbauch, das 3te chakra umfaßt den relativ kleinen bereich des sonnengeflechts im oberbauch.

ja, das hara und die ersten 3 chakren hängen zusammen, sind aber nicht identisch.

hm. vielleicht kann man grob sagen, daß das hara die unteren drei chakren + die dazugehörigen organe, drüsen, nervengeflechte umfaßt?
 
Hallo Asathiel

Ich glaube, da gibt es unterschiedliche Auslegungen. So sagt piranho.de:

Solar Chakra: Die Sankskrit Bezeichnung für dieses Chakra lautet Manipura was leuchtendes Juwel bedeutet, in den traditionellen japanischen Lehren wird es auch als Hara bezeichnet, was Bauch heißt.

Ausserdem habe ich einmal bei yogavidya.de angerufen, in der Hoffnung, dass jemand genaueres weiss. Einige bestätigten deine Ansicht, andere sagten, das das von System zu System unterschiedlich ausgelegt werden könnte. Vielleicht sehen, die Japaner das etwas anders als die Inder und die Tibeter haben vielleicht noch eine andere Definition für das Hara. Mit anderen Worten: Nichts genaues weiss man nicht.

Alles Liebe. Gerrit
 
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;-) lotusz du hast doch selber chakren, hara, tantiens etc. spür doch mal rein und find raus, wa ses damit auf sich hat. oder macht es dir mehr spaß, dich auf das wissen bzw die erfahrungen von anderen zu verlassen, anstatt es selbst herauszufinden?

inder, chinesen etc haben keine eigene definition für hara. der begriff hara entstammt den japanischen spirituellen lehren. nicht denen der chinesen, inder oder tibeter. es ist ein komplett unterschiedlicher ansatz um das menschliche energiefeld zu beschreiben und zu erklären. auch, wenn die ostasiatischen traditionen durch frühe indische lehren beeinflußt wurden.
 
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