...aber dieser beschriebene Zustand von dem viele erzählen, erlebe ich nicht.
...Letztend habe ich gelesen das dies allerdings falsch ist. das man sich auf garnichts konzentrieren darf/soll. Aber da stellt sich mir die Frage, wie stellt man dann seine Sinne ab!?
Du mußt für dich selbst entscheiden, was Meditation ist und was für ein Zustand dadurch erreicht werden soll. Es gibt sehr viele und sehr verschiedene Methoden, zu meditieren. Bei jeder Methode gibt es Leute, die damit gut zurechtkommen. Auch die Erfahrungen während der Meditation können sehr unterschiedlich ausfallen. Sich über seine Erfahrungen mitzuteilen, ist auch nicht so einfach, weil es oft Erfahrungen außerhalb des Denkens sind und verbal kaum auszudrücken sind.
Das sind aber alles Äußerlichkeiten, die deine Meditationspraxis nicht beeinträchtigen sollten. Wenn andere von einem Zustand berichten, den sie erreichen, ist das nicht dein Zustand. Was für einen Zustand willst du erleben? Hast du eine genaue Vorstellung davon? Dann kann es passieren, daß die Meditation nur zu einer Technik wird, um ein Konzept zu verwirklichen, das du dir ausgedacht oder ausgesucht hast, was dann erfolgreich oder erfolglos verläuft. Anschließend kommt dann die Bewertung: meine Meditation war gut oder schlecht. Meiner Auffassung nach sollte das nicht so sein. Meditation ist sehr individuell, es geht um deinen Geist, deine Gedanken, deine Gefühle, deine Erlebnisse...Wenn also jemand sagt, man soll sich auf nichts konzentrieren, wird das für ihn selbst und eine Reihe anderer Menschen so passen, aber nicht für jeden. Viele Methoden benutzen ein ausgewähltes Konzentrationsobjekt. Es kann auch so ablaufen, daß man sich anfangs konzentriert und sich die Konzentration dann "auflöst". Du möchtest deine Sinne abstellen? Warum denn? Weil es jemand geschrieben oder gesagt hat? Es kann sich im Laufe der Praxis einstellen; wenn nicht - macht nichts! Du mußt am Anfang der Meditation noch nicht wissen, wie es am Ende aussieht.
Das übliche Alltagsleben bei uns ist ja alles andere als meditativ, wenn da jemand meditieren möchte, sind meistens ein paar Vorbereitungen hilfreich, wie z.B.:
-in einer entspannten Verfassung anfangen, wie du schon beschrieben hast (wenn während des Sitzens Verspannungen oder Schmerzen auftreten, können sie zum Gegenstand der Konzentration gemacht werden, oder man hört auf - da unterscheiden sich die Methoden). Meiner Meinung nach ist die Konzentrations- und Wahrnehmungsfähigkeit im entspannten Zustand gesteigert.
-Achtsamkeit (mindfulness, awareness): im Alltag versuchen, einfach nur die Gegenwart wahrzunehmen ohne zu urteilen oder zu bewerten. Gedanken an Vergangenheit und Zukunft loslassen, immer bei dem zu sein, was man gerade tut oder was gerade geschieht.
-Atembeobachtung: ist einerseits schon eine Meditationsmethode, aber auch eine vorbereitende Übung, die man anfangs für ein paar Minuten machen kann, und dann mit seiner "eigentlichen" Meditation beginnt.
-gar nicht versuchen, die Gedanken abzustellen, sondern direkt wahrnehmen, bis der nächste kommt; keinen Gedanken festhalten, keinen verdrängen.
Das sind ein paar kurz formulierte Tips von mir, die sehr allgemeiner Natur sind, und sich (und dich!) auf keine einzelne Methode oder System beschränken.