Meditationstechniken bei angst/aggression

Lunatic0

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1.630
Hallo,

ich gerate sehr oft an menschen bei denen ich unverhältnismäßige aggressionen auslöse. Ich weiß nicht woran das liegt es muss teil meiner persönlichkeitsstörung sein, ich war schon als kind durch meine familie mit viel aggression konfrontiert. Ich habe oft alles "ciszendente" versucht, von klärungsversuchen und therapieen bis zu verhaltensänderungen und -einschränkungen was alles meistens ins leere lief oder die situation nur verschlimmerte. Oft gibt es einfach keine chance auf klärung und ein auskommen miteinander aber immernoch jede menge fühlbare schwelende wut und aggression die auch durch rückzug meistens nur verschlimmert wird.
Wo ich merke daß besserung eintritt ist durch meditation. Ich habe mehr oder minder eine eigene technik entwickelt aber wollte fragen ob hier jemand ähnliche erfahrungen gemacht hat. Kann jemand meditationen für speziell diese problematik empfehlen?

Danke schonmal
 
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Hallo @Lunatic0 ,

eine (ausgefeilte) Technik wohl nicht. Aber ich habe (vor längerer Zeit) die Erfahrung gemacht, dass es hilfreich sein kann, während einer Meditation dich auf deine , irgendeine spezielle Wut oder anderes unangenehmes Gefühl zu konzentrieren, sie innerlich anzunehmen, ähnlich als wäre es eine eigenständige Person, und dann fragen, was genau sie möchte. Ich empfand das mal als sehr aufschluss- und hilfreich. Und konnte dann selbst innerlich eine gute Lösung finden.
Das damalige unangenehme Gefühl war dann wie aufgelöst, und im Ganzen war ich einen Schritt weitergekommen.

Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass es nicht viel bringt, zu versuchen, sein Verhalten zu ändern, damit Manches besser klappt.
Meist geht der Schuss nach hinten los. :D
Dich selbst annehmen und deinen eigenen Gefühlen vertrauen, egal wie sie dir erscheinen, halte ich persönlich für effektiver und auf Dauer befreiender. :)

Liebe Grüße
 
@Terrageist ich finde Deinen Hinweis zur Ursachenbehebung sehr gut! Dahin sollte man kommen.

Wenn man gerade nicht in der Lage ist, diese Ursachenbehebung anzugehen und eine Meditationshilfe zum erstmal Runterkommen braucht -
da hab ich die Atem-zählen-Übung verwendet; statt aber die "1" beim Einatmen und die "2" beim Ausatmen zu denken, hab ich, einer Tai Chi-Lehrerin folgend, dies gemacht:

Einatmen: Ich atme Ruhe und Klarheit ein.
Ausatmen: Ich atme Anspannung aus.

Kürzer:
Entspannung einatmen
Anspannung ausatmen

Ob Angst oder Stress oder Wut oder Ärger - all das ist Anspannung. So muss man noch nicht einmal das Triggerwort der Emotion benennen.

Das hilft "mal kurz", die Symptome zu lindern.

Auf lange Sicht ist es sinnvoll, alle Gefühle die zur Anspannung führen zu erleben, zu akzeptieren und einmal komplett "durchlaufen" zu lassen, bis man wieder in der Entspannung ist.

lg und viel Erfolg
eva
 
Schwäche hilft, solange bis man irgendwo eingesperrt wird, wo man mit seinem Hass alleine sein muss.
Und lernt, dass er weh tut.

Was tut mehr weh?

Unerfüllten Hass ertragen?
Oder unerfüllte Liebe ertragen?

*lol* am besten beides...
So dass man seelisch selbstbestimmt sein darf - und nicht mehr durch Emotionen fremdbestimmt werden kann.

Ich leide jedenfalls lieber unter unerfüllter Liebe. Da weiß ich wenigstens wofür ich dies tue!
Für jemanden, den ich liebe.

Wer leidet wissentlich unter Hass für jemanden, den er hasst? Ich nicht! Ich nehme kein Leid auf mich für jemanden, den ich nicht mag.
 
Atemübungen sind wohl sowieso sehr gut.
Das stimmt es ist sehr spannend den zusammenhang zwischen atmung und gedanken/gefühlen wahrzunehmen.
Ob Angst oder Stress oder Wut oder Ärger - all das ist Anspannung. So muss man noch nicht einmal das Triggerwort der Emotion benennen.
Ist "emotion" negativ konnotiert?
Schwäche hilft, solange bis man irgendwo eingesperrt wird, wo man mit seinem Hass alleine sein muss.
Und lernt, dass er weh tut.

Was tut mehr weh?

Unerfüllten Hass ertragen?
Oder unerfüllte Liebe ertragen?

*lol* am besten beides...
So dass man seelisch selbstbestimmt sein darf - und nicht mehr durch Emotionen fremdbestimmt werden kann.

Ich leide jedenfalls lieber unter unerfüllter Liebe. Da weiß ich wenigstens wofür ich dies tue!
Für jemanden, den ich liebe.

Wer leidet wissentlich unter Hass für jemanden, den er hasst? Ich nicht! Ich nehme kein Leid auf mich für jemanden, den ich nicht mag.
Wann ist hass erfüllt? Unerfüllte liebe ist glaube ich immernoch besser als unerfüllter hass. Ich kenne so viele menschen deren lebensinhalt darin zu bestehen scheint sich gegenseitig das leben zur hölle zu machen. Da muss liebe erst einmal ihren platz finden.
 
Ist "emotion" negativ konnotiert?

Oh, nein, Emotion ist Emotion, da gibt es kein gut oder schlecht.

Ich schrieb "Triggerwort" aus dem Grund, dass es zu jeder Bezeichnung einer Emotion überhaupt Gedankenbilder gibt.
Wenn man die Atemübung macht, dann geht es ja darum, eben nicht zu viel mit dem Denken zu machen.
Reduziert man alles darauf, wie es auf den Körper wirkt (anspannung und entspannung), dann hat der Verstand keinen "Einhak-Punkt", um wieder loszulegen mit Interpretationen und Urteilen, wobei man sich dann nur wieder im Denken verlierte, aus der Gegenwart herauskommt und vom Körper entfernt.

Affirmiert man beim Ausatmen zum Beispiel "Stress ausatmen", dann denkt man vielleicht beim "Triggerwort Stress" sofort an die Arbeit oder an einen Streit und ist mit dem Kopf in einem Film, aber nicht mehr gewahr des Augenblicks.

Affirmiert man beim Ausatmen zum Beispiel "Angst ausatmen", dann sucht das Hirn sofort Bilder von der letzten Situation, die man just erlebt und wo man Angst attribuierte.

Allein mit den Wörtern triggert man, also ruft, Bilder im Kopf herbei.

Das zu verhindern war meine Absicht, daher reduzierte ich auf das Wort "Anspannung".
Das ist das, was der Körper empfindet, ohne jegliche Interpretation oder Beurteilung des Geistes.

Übrigens hab ich das auch mal angewendet, um durchaus als sehr sehr positiv bewertete Aufregung und Anspannung loszuwerden und friedlich zu werden.
Man kann sich schlecht auf etwas Langweiliges, was man zu tun hat, konzentrieren, wenn man sehr aufregende Gedanken extrem positiver Art im Sinn hat.

Auch da muss man mal runterkommen.

;)

lg
eva
 
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Wenn du das so sehen möchtest, gibt es auch Assoziationen zum Wort "Anspannung".
Nun kann man sich einerseits vorstellen, diese Anspannung auszuatmen, was sicher befreiend sein könnte.

Man könnte aber auch an das Wort "Erweiterung" oder "weit und frei" dabei denken.

oh, Danke - das ist wirklich eine sehr kluge, gute Verfeinerung!

Also werde ich, wenn ich es wieder anwende, beim Einatmen "Heilung (oder Liebe, oder was auch immer ich aufnehmen will)" und beim Ausatmen "Freiheit" oder "Loslassen" visualisieren ...

:)
 
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