Meditations Traditionen

Matos

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29. Dezember 2010
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Hi, da ich mich sehr für meditative Wege interessiere, möchte ich einer "ursprünglichen" Tradition folgen, zur Auswahl stehen ja
Theravada-Buddhismus, Yoga(Samkya) und Taoismus.

Ich versteh allerdings nicht wie diese Richtungen in manchen Dingen zu unterschiedlichen Ansichten kommen. Oder auf den Punkt, ich möchte die Unterschiede hier diskutieren.

So habe ich es erfasst:

Theravada-Buddhismus: Kein Gott, großer Geist, Kein Atman(keine Seele); das Leben ist die Abfolge von unpersönlichen Gestaltungen die durch das Verlöschen des Begehrens enden und somit sich kein selbstverursachtes neues Leben nach dem Tod fortsetzt weder im Jenseits wie auch im Diesseits. = Ziel
Aber: Wird das Leben wirklich vom Begehren erschaffen? Und ist dafür nicht der Geist die Grundlage? Der Geist wird in der Medi gesammelt um zu verlöschen, aber macht das Sinn für euch ?


Yoga(Samkya) Grundlage Upanishaden/ Vedanta:
Es gibt eine unsichtbare Seele (Atman) die gleich der universellen Seele (Brahman) ist, welche es zu erkennen gibt.

Aber: eine unsichtbare Seele ist laut Buddha nicht auffindbar und die Lehre "man selbst und die Welt sind eins" wird von Buddha als Narrenlehre bezeichnet im Pali Kanon und die Welt ist keine feste Entität sondern ständig im Wandel, auch greift eine Weltseele nirgends ein und ist nicht zu finden.


Tao:Ideal die Natur, der natürliche Fluss des "Weges" (=Dao) keine Extreme, Yin und Yan, Harmonie mit der Natur ist das Ziel (im Buddhismus das Aufhören der Natur das Ziel).
Es wird dazu das WU WEI gepriesen, Nicht-Handeln oder nicht absichtlich gegen die Natur handeln.

Aber: Was ist die Natur? Gerade durch die Triebe der Natur hält sich die Natur im Fluss und Tier überleben dadurch, geraten aber auch in Fallen.
Und ist dann das absichtsvolle Handeln nicht auch "natürlich"

Was könnte überhaupt "unnatürlich" sein ? Wu Wei macht doch keinen Sinn oder ?
 
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Hi, da ich mich sehr für meditative Wege interessiere, möchte ich einer "ursprünglichen" Tradition folgen, zur Auswahl stehen ja
Theravada-Buddhismus, Yoga(Samkya) und Taoismus.

Ich versteh allerdings nicht wie diese Richtungen in manchen Dingen zu unterschiedlichen Ansichten kommen. Oder auf den Punkt, ich möchte die Unterschiede hier diskutieren.

So habe ich es erfasst:

Theravada-Buddhismus: Kein Gott, großer Geist, Kein Atman(keine Seele); das Leben ist die Abfolge von unpersönlichen Gestaltungen die durch das Verlöschen des Begehrens enden und somit sich kein selbstverursachtes neues Leben nach dem Tod fortsetzt weder im Jenseits wie auch im Diesseits. = Ziel
Aber: Wird das Leben wirklich vom Begehren erschaffen? Und ist dafür nicht der Geist die Grundlage? Der Geist wird in der Medi gesammelt um zu verlöschen, aber macht das Sinn für euch ?
Nicht um zu verlöschen, sondern was verlöschen soll, das ist das Ego. Der Geist dagegen ist "groß", das heißt er ist nicht "kleingeistig". Kleingeistig macht uns aber unser Begehren, unser Bestreben, unser "Ego".

Yoga(Samkya) Grundlage Upanishaden/ Vedanta:
Es gibt eine unsichtbare Seele (Atman) die gleich der universellen Seele (Brahman) ist, welche es zu erkennen gibt.

Aber: eine unsichtbare Seele ist laut Buddha nicht auffindbar und die Lehre "man selbst und die Welt sind eins" wird von Buddha als Narrenlehre bezeichnet im Pali Kanon und die Welt ist keine feste Entität sondern ständig im Wandel, auch greift eine Weltseele nirgends ein und ist nicht zu finden.
Das Yoga ist älter als der Buddhismus, der Buddhismus hat sich aus ihm entwickelt. Daher ist auch im Yoga die wahre Essenz der Menschen feinstofflicher Natur (die Kundalini-Energie, in den nadis), während im dann entwickelten Buddhismus der Mensch feststofflicher Natur wurde, in dem jedoch feinstoffliche Natur wandelt (das Qi, in den Meridianen, wesentlich ausdifferenzierter medizinisch beschrieben, als es bei den yogischen Beschreibungen der Fall ist).

Tao:Ideal die Natur, der natürliche Fluss des "Weges" (=Dao) keine Extreme, Yin und Yan, Harmonie mit der Natur ist das Ziel (im Buddhismus das Aufhören der Natur das Ziel).
Nein, das Aufhören der Natur ist im Buddhismus nicht das Ziel. Das würde ich so nicht sagen. Das leidende Ego oder Ich soll sterben, in einem Prozeß, der in der Meditation im Konzentrierten geübt wird. Das Ziel ist auch die Rückführung des Menschen in seine eigene Essenz, die seine eigene Natur ist. Der Buddhismus bietet dafür allerlei Wege und Techniken an, ein ganzes Sammelsurium. Das ist das Problem für mich persönlich damit.

Der Taoismus dagegen versteift sich geradezu auf die Natur und die Natürlichkeit, was die Schriften angeht. Der Begriff ist da sehr zentral. Wir müssen aber sehen: was wir im Deutschen mit "Natur" übersetzen, ist für uns nicht dasjenige, was der Taoist darunter versteht. Für ihn ist "die Natur" das, worin er sitzt, also das äussere Universum (Yang), und ebenso ist für ihn "Natur" das innere Universum (Yang), das aus dem besteht, was wir im Deutschen die Phantasie nennen. Die Phantasie beinhaltet das Denken, das Fühlen, das Bildhafte Erleben, also das Leben in einem "energetischen" oder "feinstofflichen" Bereich. Um dieses innere Reich zu gestalten beobachtet der Taoist die äussere Natur, denn er denkt, daß er, wenn er innendrin wie die äussere Natur funktioniert, Frieden finden wird.


Es wird dazu das WU WEI gepriesen, Nicht-Handeln oder nicht absichtlich gegen die Natur handeln.
Handeln und Nichthandeln sind wie Yang und Yin zwei Extreme, zwei Pole, die nicht Harmonie sind. Erst wenn im Yin das Yang enthalten ist und im Yang das Yin, ist das Chi harmonisch. In der Vorstellung des Taoisten, ebenso wie in der Vorstellung des Buddhisten. Der Yogi dagegen denkt nicht polar. Er denkt universell, an der Mathematik angelehnt, die das Universum zu gestalten scheint, weshalb die Inder gute Programmierer sind.

Handeln und Nichthandeln - 1 und 0 - 01010101010101 - Yin und Yang sind ein Schalter. Den umzulegen und gleichzeitig ihn nicht-umzulegen ist das, was man im Taoismus übt. Das "Aufgehen in der Natur" ist also das In-Den-Fluß-Kommen mit der eigenen Energie, ohne mal so oder mal so zu sein, sondern ausgeglichen, harmonisch.

Aber: Was ist die Natur? Gerade durch die Triebe der Natur hält sich die Natur im Fluss und Tier überleben dadurch, geraten aber auch in Fallen.
Und ist dann das absichtsvolle Handeln nicht auch "natürlich"

Was könnte überhaupt "unnatürlich" sein ? Wu Wei macht doch keinen Sinn oder ?
Die Natur der Natur ist evolutiv. Das steht wohl ausser Frage, daß das so ist. Die Natur ist nicht statisch, sondern wandelt sich. Sie ist, sozusagen, "im Fluß".

Wenn man aus japanischer Sicht - für mich ist das ZEN das Ende aller Wege, die Du aufgezählt hast - einen Baum betrachtet, dann wählt man sich einen kleinen Baum, den man überblicken kann. So wie sich selbst.

Es ist nicht schwer, sich zu überblicken, ebenso ist es nicht schwer, den Baum zu überblicken, wenn es ein Bonsai-Baum ist.

Beim Baum ist es leicht, zu erblicken, wo ein Trieb wann entsteht, welches Blatt wann wie wächst und wann der Baum blüht. Beim Menschen ist dies schwer. Es ist nicht leicht zu überblicken, wann im eigenen Geist ein Trieb entsteht, zu erkennen, wann er wie wächst und wann er blüht. Und noch viel schwerer ist beim Baum wie beim Geist zu entscheiden, wann man nun die Schere ansetzt und den Baum wie den Geist gestaltet.

Dem Baum zeigt man so: wachse nicht so, sondern wachse so. Über die Jahre lernt er es. Auch beim Menschen ist es so: man zeigt dem Geist: denk nicht so, sondern denke so. Und zwischen dem Denken mach' Pause und überlege. Höre hin. Gib dem Gehirn Zeit, Dir den nächsten Einfall zu geben und nimm ihn wahr. Das Zentrum dieser gesamten Überlegung für mich: Lernen.

Wie wir wissen ist das, was unser Gehirn am Positivsten beeinflusst das Lernen. Ich würde mir denjenigen Weg wählen, über den ich lernen möchte. Welcher Weg interessiert Dich am Meisten? Welches Buch fandest Du am interessantesten? Was hast Du bereits ausprobiert und was gefällt Dir am besten?

lg
 
Danke für deinen Beitrag,

am meisten habe ich mich bisher mit dem Buddhismus beschäftigt, es gibt ja im Internet den Pali Kanon da las ich am meisten drin. Vom Yoga kenne ich die Gita und Patanjali.
Am wenigsten wusste ich über Daoismus habe jetzt aber das Zhuanzi gelesen (eine Auswahl).

Das schöne am Buddhismus ist, dass da eine Art Übungsweg vorgegeben ist, der 8 fache Pfad. So etwas finde ich beim Daoismus nicht obwohl das Dao ja der Weg ist :) .

Mich spricht das Zen sehr an, da Buddhismus + Dao, dass Yoga als Ursprung ist auch gut, aber ich kann mit der Gottesvorstellung noch nichts anfangen (im Niyama des Patanjali)

Das einzige was mich beim Zen zweifeln lässt, ist,dass es erst sehr spät entstand (verliert es dadurch an Authentizität?) und eine Vermischung ist.
Ich suche da eher schon etwas recht Ursprüngliches.
 
Danke für deinen Beitrag,

am meisten habe ich mich bisher mit dem Buddhismus beschäftigt, es gibt ja im Internet den Pali Kanon da las ich am meisten drin. Vom Yoga kenne ich die Gita und Patanjali.
Am wenigsten wusste ich über Daoismus habe jetzt aber das Zhuanzi gelesen (eine Auswahl).

Das schöne am Buddhismus ist, dass da eine Art Übungsweg vorgegeben ist, der 8 fache Pfad. So etwas finde ich beim Daoismus nicht obwohl das Dao ja der Weg ist :) .

Mich spricht das Zen sehr an, da Buddhismus + Dao, dass Yoga als Ursprung ist auch gut, aber ich kann mit der Gottesvorstellung noch nichts anfangen (im Niyama des Patanjali)

Das einzige was mich beim Zen zweifeln lässt, ist,dass es erst sehr spät entstand (verliert es dadurch an Authentizität?) und eine Vermischung ist.
Ich suche da eher schon etwas recht Ursprüngliches.
Bei mir war es so, daß ich ähnlich wie Du vom Gefühl her unendlich viele Schriften gelesen habe, in Büchern und aus dem Internet, aus vergleichenden Gründen. Ich fand das alles interessant, muß ich sagen, eine wirkliche Entscheidung habe ich, glaube ich, nie getroffen.

Aber ich sage trotzdem immer, man solle "eins" machen. Das kann auch ein vollkommen eigenes Ding sein, daß kein anderer macht. Ansonsten wäre irgendeine Disziplin vonnöten, ich z.B. mache regelmässig Taichichuan und Chigong. Mehrmals wöchentlich. Und regelmässig mache ich einige Yoga-Übungen, unregelmässiger mache ich mittlerweile Sitzmeditation. Ich verstehe aber auch Gehen als Meditation, wenn ich achtsam gehe. Oder Laufen, wenn ich achtsam laufe. Atmen an sich schon ist eine Kunst, was Achtsamkeit angeht. Das geht schon im Liegen, man muß noch nicht mal dafür sitzen. Die Atembeobachtung ist also etwas für Faule, und ich bin faul, und ich beobachte meinen Atem seit meiner frühen Kindheit. Die Atembeobachtung ist ja Teil des Yoga, der buddhistischen Meditation, des ZEN und selbst im christlichen Raum findest Du Atembeobachtung bei Eutonie-Übungen (christl. Meditation, sehr zu empfehlen übrigens, wie ich finde.).

Begonnen habe ich mit Affirmationen, als ich 14 war, beim Autogenen Training. Es ist im Grunde ähnlich wie ein Mantra - mit 16 kaufte ich mir ein buddhistisches Buch und fand die beschriebene Kultur und ihre Techniken in diesem Punkt ähnlich. Das Wort hatte eine besondere Bedeutung. Eigentlich so, wie es auch im Christentum gesagt wird.

Dann habe ich mich mit der Kabbala beschäftigt und dem Enneagramm, keine Mediationstechniken im eigentlich Sinne, aber sinnvolle Wissensstrukturen für das Ordnen meditativer Inhalte. Und dann habe ich so etwa mit 30 mit regelmässiger Meditation begonnen. Ich bin praktisch veranlagt und sage auf deutsch "Gesundheitsübung" dazu. Dies ist die von der Krankenkasse gesponsorte Variante, die natürlich aus Kostengründen empfehlenswert ist.

Begonnen habe ich dann mit Yoga, dort hat mich neben den Körperübungen die Sitzmediation fasziniert. Ich fand es toll, herrlich entspannend.

Dann kaufte ich mir weitere buddhistische Bücher, besonders ein kleines von Sogyal Rinpoche über Meditation. Er erklärt dort, die drei grundlegenden Techniken der Meditation über den Atem, ein Objekt oder ein Mantra. Diese drei Dinge machte ich aber schon seit ich 14 war, durch das Autogene Training. Dennoch verstärkte sich meine Achtsamkeit erheblich, weil "Der Natürliche Grosse Friede" als Anspruch hinzu kam. Herrlich.

Vor lauter Ruhe begann ich ein Jahr später mit Taichichuan. Das ist Meditation in Bewegung. Das mache ich jetzt auch schon 10 Jahre ohne Unterlaß, ich übeübeübe, weil ich bemerke, daß es meinem Rücken und allen meinen Gelenken sehr gut tut. Und es ist in der Art zu lernen sehr faszinierend, es ist sehr komplex, man kann lebenslang daran lernen und lernt niemals aus. Da ist Sitzmeditation langweiliger - finde ich. Aber auf der anderen Seite ist Taichichuan ohne Sitzmeditation nicht denkbar, beides muß in einem ausgewogenen Maße nebeneinander sein wie wachen und schlafen. Das Maß ist individuell.

Und wenn ich im Wort bin, bin ich im Zen. Auch im Yoga wird die Beobachtung des Geistes beschrieben, auch im Buddhismus. Aber im Zen, das verstehe ich es so, daß zunächst einmal Nichts ist, eine leere Fläche. Im Buddhismus mußt Du dorthin erst mal kommen, wo der Japaner seine Erklärung geordnet beginnt: Nichts, Ruhe im Geiste.

Und in diesem Geiste ist eine Erscheinung - bei mir vor allem Wort, wenn ich an das ZEN denke. Jeder Buchstabe ist ZEN, jeder Klang, der sich daraus ergibt, jeder Sinn und Zweck, den der Buchstabe im Wort hat und einnimmt. Alles wird observiert, jedes Fitzelchen, das in den Geist kommt. Daher verwende ich das ZEN vor allem zur Beobachtung meiner Gedanken - und daher auch beim Schreiben.


All dies sind etwas unterschiedliche Haltungen, etwas unterschiedliches Gefühlsverstehen und unterschiedliche Themenschwerpunkte sind auch noch mit dabei. Bei der Körperhaltung im Sitzen gefällt mir das ZEN, ich brauche einen Lehrer, der mir mit einem Stock auf meine taube Stelle im Rücken haut, damit ich nicht einsacke und krumm sitze. (Eine buddhistische Meditation oder die Meditation im Yoga ist dagegen für mich nichts, weil ich nur sehr diszipliniert ruhig und gerade sitzen kann. Das ZEN erleichtert mir das. Es blickt von gaaaaaaaaaaaaannnnnzzzzz oben herab, auf die anderen dort auf dem Festland mit ihrem Buddhismus oder gar da unten am Zipfel der Welt, der Kloake Indien.


Mein Geist beobachtet vor allem Prozesse.

Das stärkste Muster für Prozeßbeobachtung ist in mir natürlich das Yin und Yang, also ein zweischrittiger Regelkreis, wobei Schritt 1 Schritt 2 enthält. Es ist das Ja und das Nein, denn jedes Ja beinhaltet ein Nein zu etwas anderem und andersherum. Es ist die Nacht und der Tag, wobei auch nächtens Licht ist und auch tagsüber Schatten.

Danach, als zweitstärkstes Prozeßding, denke ich 9-schrittig wie das Enneagramm. Es hat sich bewährt, seit jetzt über 15 Jahren, in denen ich mich damit beschäftige. Es sagt zuverlässig Prozesse vorher und ermöglicht es, sie zu gestalten. Als Typenlehre halte ich es für verfehlt, leider wird es aber auch von den Jesuiten verwendet und nicht nur dort, wo es herkommt, dem islamischen Sufismus.

Da wir ja heute alle Quellen haben, wäre es wohl unnütz, sich einer Sache zu verschreiben. Die Menschen früher, ja, die hatten im Leben kaum Zugang zu Büchern und kein Internet, noch nicht mal sonstigen Kontakt zu anderen Kulturen. Deren Gemüt war daher sicherlich ganz anders als unser heutiges. Sie waren "langsame" Menschen, wir heute sind "schnelle" Menschen. Daher habe ich persönlich es so gemacht, wie ich es beschrieben habe: alles ausprobiert, dessen ich habhaft werden konnte. Auch die Trance des Schamanismus mal probiert, hat lecker geschmeckt, aber nein Danke. Das ist mir dann doch zu nah an der Schizophrenie, wenn ich die Wirkung beschreibe, die das bei mir hätte - würde ich nicht so lange Autogenes Training machen und all die anderen Dinge. Der Schamanismus empfiehlt sich also m.E. "zuletzt". Er existiert ja auch kulturenübergreifend und ist eine ältere, archaischere Kultur, welche die Zeiten überdauert zu haben scheint.

LG

(schön, das mal so zu reflektieren. Mehr als Erfahrungen austauschen kann man da nicht, bei dem, was Du suchst...)

:blume:
 
zum taoismus: da gibt wird es auch lehrsysteme geben, die aber nicht frei verfügbar sind. da musst du schon zu einen richtigen taoistischen meister gehen, der dich unterrichtet.
da das ganze eher geheim ist, kann man auch schlecht darüber etwas sagen. es geht aber dabei warscheinlich um ähnlich energetische übungen, wie im yoga.

zum buddhismus: buddha lehrte anatman als praxis - nicht als philosophie. man muss anatman erkennen in der praxis, was aber schlecht geht, wenn man von atman ausgeht. (also das, was wir ja in unserer verblendeten situation sowieso tun)
yoga ist buddhismus ähnlich, vor allem auch in der praxis. es hat aber mehr stolperfallen, wenn man von einem gott, und einem selbst ausgeht - deshalb braucht man auch hier einen lehrer.
im theravada brauch man theoretisch keinen lehrer.
was nach dem verlöschen der begehren passiert ist eigentlich uninteressant. der berg der begehren ist so riesig, dass die eigentliche aufgabe erstmal ist, diesen zu verkleinern.
und es gibt einen geist im buddhismus. das bist aber nicht du. im grunde genommen weißt du gar nicht wer du bist.
weil unser ego mit tausdenden tricks am leben bleibt, ist es eben so erfoderlich starke geschütze aufzufahren, und es überall zu negieren, wo es nur geht. keine sorge, du wirst dich dabei trotzdem nicht in luft auflösen :D
buddhas lehre ist die medizin für einen kranken - nicht die ultimative wahrheit. die frage ob es einen gott gibt, ist unrelevant in bezug auf das eigene glück.
 
Ich habe auf meiner Website ein paar Videos zu Meditation aus sicht des Yoga/ Vedanta erstellt. Zu finden unter:
machshell de
Ich würde mich über euer Feedback diesbezüglich sehr freuen!
 
Ich werds mir ansehen und Feedback geben.
Du hast ja dann schon einige Erfahrung.

Wo siehst du die Unterschiede ?

Also was ich mit meinem heutigen Wissen sagen würde ist:
Yoga hat das Element des Göttlichen und Seele in der Lehre, (Fokus Göttlichkeit)

Daoismus, die Naturgesetze und deren Harmonie, aber auch Elemente von einem "Schicksal" gegen das man nicht handeln soll. (Fokus Natur)

Buddhismus, das Nicht-Identifizieren mit Vergänglichem also Körper und Geist (Fokus Nicht-Leiden).

Wobei sich der Dao Weise als eins mit der Natur sieht, der Buddhist als Nicht-Ich alles Natürlichen (da alles Vergänglich) und der Yogi rettet sich mit seinem Atman aus der Welt :banane:

Wobei beim Dao und Yoga und im späteren Buddhismus das Advaita oder die Non-Dualität angestrebt wurde,

aber für mein Verständnis, weil das Neo-Advaita ja das als Ziel anpreist,
warum ist Dualität "schlecht" und Non-Dualität so heilsversprechend ?
 
Ich werds mir ansehen und Feedback geben.
Du hast ja dann schon einige Erfahrung.

Wo siehst du die Unterschiede ?

Also was ich mit meinem heutigen Wissen sagen würde ist:
Yoga hat das Element des Göttlichen und Seele in der Lehre, (Fokus Göttlichkeit)

Daoismus, die Naturgesetze und deren Harmonie, aber auch Elemente von einem "Schicksal" gegen das man nicht handeln soll. (Fokus Natur)

Buddhismus, das Nicht-Identifizieren mit Vergänglichem also Körper und Geist (Fokus Nicht-Leiden).

Wobei sich der Dao Weise als eins mit der Natur sieht, der Buddhist als Nicht-Ich alles Natürlichen (da alles Vergänglich) und der Yogi rettet sich mit seinem Atman aus der Welt :banane:
Na das ist doch schon eine herrliche Unterscheidung. *grins* sag mal studierst Du stets alles so ausgiebig, bevor Du mit etwas beginnst?

Wobei beim Dao und Yoga und im späteren Buddhismus das Advaita oder die Non-Dualität angestrebt wurde,

aber für mein Verständnis, weil das Neo-Advaita ja das als Ziel anpreist,
warum ist Dualität "schlecht" und Non-Dualität so heilsversprechend ?
Naja ich seh's so: wenn ich z.B. bei der Meditation meine Gedanken beobachte. Dann kann ich sie dual betrachten: in Gedanken, die ich mag und so lassen kann, und in Gedanken, die ich doof finde und weghaben möchte. Das wäre eine ziemlich duale Betrachtung meiner Gedanken, gute Gedanken und böse Gedanken, Gutes und Schlechtes im Allgemeinen: das wäre eine duale Bewertung, eine Information, die entweder 1, An, oder 0, Aus ist. Das duale Prinzip: es geht, oder es geht nicht. Ein magnetisches Prinzip, vom Grundsatz her. Gleiches zieht sich an, Verschiedenes stößt sich ab.

Betrachte ich dagegen die Nondualität, in der ich diese gut-böse und ja-nein-Entscheidungen ganz einfach nicht treffe und einfach nur betrachte. Meine Gedanken natürlich, die waren das Beispiel. Dann werde ich sehen: auch wenn ich nicht differenziere in gut und böse, angenehm und nichtangenehm, verläuft mein Denken dennoch nicht linear. Das Hin und Her bleibt nicht einfach aus, bloß weil ich nicht mehr "überlege", was ja oder nein ist, und bloß ich nicht mehr hinfühle, was ich mag oder nicht. Auch wenn ich ganz einfach nur betrachte erkenne ich eine Bewegung, das wie ein duales Hin und Her erscheint.

Für diese "nonduale" Bewegung verwende ich den Begriff der "Polarität". Das bietet sich sprachlich und vom Verständnis her an. Denn: der Nordpol ist nicht gut und der Südpol ist nicht schlecht. Die eine Seite der Medaille ist nicht besser als die Andere. Im Guten steckt auch das Böse im Keim, und im Schlechten steckt stets auch das Bessere, als Anlage. Und daher ist das Polare nicht so leicht zu unterscheiden, es ist nicht so "menschlich" die das "Duale System", sondern es ist natürlich wie das Universum auch. Gleiches zieht im Universum nicht gleiches an, sondern alles bleibt schön auf Abstand, damit keine Sonnensysteme, Planeten, Atome aufeinanderknallen. Alles kann nebeneinander gelassen werden, weil die Dinge in Resonanz stehen. Und Magnetismus, also das was ich mag oder nicht, was mich positiv oder negativ stimmt, spielt eine untergeordnetere Rolle, wenn auch eine bedeutende.

Hinter der Dualität des Vergänglichen (Gedanken) liegt also die natürliche Polarität des Lebens, denn auch die Natur unterscheidet. Zum Beispiel wählt sie "Gutes" aus, das bleibt, und "Schlechteres" sortiert sie durch die Evolution (lerndend) aus. Aber das alles tut sie nicht, weil sie es "gut" findet oder weil sie etwas "schlecht" findet, sondern weil es ihre Natur ist (zu lernen und sich weiter zu entwickeln. Der Natur des Menschen ist das daher ebenso zu eigen wie "Mutter" Natur.).


..... ich erkläre das so, damit man eine Vorstellung bekommt, daß hinter dem dualen Leben immer noch ein Hin und Her ist, welches das Leben antreibt: die Polarität eben. In dieser betrachtet man mit mehr Abstand. Nichtwertender. Aber man darf durchaus dann noch unterscheiden, was man gut findet und was schlecht. Das ist damit nicht gemeint, sondern es ist nur ein inneres Geschehen, das während der Meditation geschehen kann. Man überwindet dann die Dualität spielerisch und ist schon im Bewußtsein, daß alles letztlich doch polar ist. Und daß ich mir als Mensch die Dualität eigentlich nur "ausgedacht" habe.

Denn: es ist ja Einheit, wie man weiß. Also im Grunde weder Polarität noch Dualität. :D

.... und hinter der Einheit fällt auf, daß wenigstens ein Wort der Vergangenheit unnütz war. Oder alle, daß alle Worte eigentlich unnütz sind und nicht nötig. Kein Mensch benötigt sie, es sei denn er will sprechen oder hören, wie jemand spricht. Ansonsten sind sie beinahe überflüssig, die Worte. Man sollte mehr fühlen. :)

lg
 
Was hier übrigens noch fehlt ist das Sitzen. Aus der Sicht des Zen. Da gibt's eine klasse, sehr konkrete Anweisung für die Meditation: bemüh Dich zu sitzen. Bis Du es kannst. Und wenn Du es kannst, dann kannst Du dich um Weiteres kümmern. (Zum Beispiel um den Geist, der da sitzt und versucht, zu sitzen. Der also noch nicht ganz anwesend ist und noch nicht wirklich mitbekommt, was passiert.)

Diese Grundannahme, daß sich Konzentration erst mal im Körper sammeln muß durch ein geeignetes Beherrschen des Sitzens, finde ich herrlich, persönlich. Ich stelle auch mittlerweile selber gerne den Aufruf hin: achte doch mal drauf, WIE Du sitzt. Und nicht darauf, was passiert, WÄHREND Du sitzt. Konzentriere Dich also doch einfach mal nur auf das Sitzen.

Wer das versucht, bemerkt oft, daß er oder sie durch Gedanken davon abgelenkt wird, zu sitzen. Denn bewußt zu sitzen heißt, daß der Geist präsent und vorhanden ist in jeder Faser des Körpers. Das gesamte Nervensystem spürt sich, ist in einem einzigen Tonus, der Mensch ist in Harmonie. Theoretisch. Jedoch: der Mensch denkt, der Mensch fühlt, spürt, überlegt - und lenkt sich so von der Wahrnehmung der eigenen, sitzenden Ganzheit ab. Er beobachtet lieber aufsteigende Gefühle, Bilder, Gedanken - und träumt vor sich hin.

Bemerkt dies der japanische Zen-Meister, so kommt er von hinten mit dem Stock und haut Dir auf den Rücken. Auf diejenige Stelle eben, die in Dir träumt. Denn Dein Geist kann nicht im sitzenden Körper sein, wenn er mit sich selbst beschäftigt ist. Man benötigt dann eine Aufmerksamkeitserhöhung, damit man sich wieder neu konzentrieren kann. Auf das Sitzen.

Aus dieser Perspektive heraus betrachtet finde ich Meditation stets erheiternd. Denn was gibt es nicht einen Spökes von Geschichten um sie. Dabei würde ein einziges Wort als Anweisung eigentlich reichen. (Sitzen)

lg
 
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warum ist Dualität "schlecht" und Non-Dualität so heilsversprechend ?

ich würde nicht sagen, dass es im buddhismus um non-dualität geht. höchstens wenn man anatta mit nicht-dualität gleichsetzt - was ich z.B. aber nicht tue.
non-dualität ist das gegenteil von dualität - also trennung, sprich eine art "eins-sein", wovon ja viele esoteriker auch immer reden. darum geht es im buddhismus nicht.

das zentrale dogma im buddhismus ist erstmal karma. auf dieser vorstellung - und auf der vorstellung, dass es einen weg aus diesem karma-system gibt.
und zwar legt der buddhismus nahe, dass vor allem gedanken(!) karma erzeugen. denke negativ und du wirst unglück ernten - denke positiv und du wirst glück ernten. das ist total grundlegend, denn das ist etwas, was wir ununterbrochen tun.
als erste praxis im buddhismus gilt es seinen geist darin zu schulen heilvolle gedanken zu entwickeln. (am besten durch meditation) und wenn man nicht gerade mönch ist - dann kann man sich damit auch schon zufrieden geben.
irgendwo am ende der buddhistischen lehre kommt dann das erwachen und das beenden der wiedergeburten und damit das beenden des karma rades - oder auch das auflösen der dualität, wenn man so will.

glücklich wird man vor allem durch heilvolles karma - ob non-dualität glücklich macht, kann ich leider nicht sagen :D

aber ich anzufügen ist noch, dass heilvolle gedanken eben immer viel mit anatta zu tun haben. es gibt da einen mysteriösen zusammenhang zwischen gewissen bekannten wahrheiten und der struktur des geistes.

ach keine ahnung, ob ich gerade überhaupt das thema treffe :tomate:
schon zu spät und zu viel wein :D
 
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