Meditation, Sexualität und Erleuchtung

Lieber Lotusz, ein paar kritische Gegenfragen meinerseits:

Woher willst Du wissen was Erleuchtung ist? Was ist daran verkehrt, wenn ich den Leuten von meiner Erfahrung berichte?
Weisst du denn, was das ist "Erleuchtet sein"? Bitte keine Antwort von wegen, dass sowieso jeder schon erleuchtet ist. Damit hättest du dich bereits selbst dekonstruiert.

Hast Du schon einmal über einen längeren Zeitraum enthaltsam gelebt? Sicherlich nicht.
Was ändert das, wenn man enthaltsam lebt oder gelebt hat? Was hat derjenige dem andern voraus, welcher das schon einmal gemacht hat? Wozu soll Enthaltsamkeit nützlich sein?

Hast Du jemals tiefere Meditationszustände erreicht?
Was sind tiefere Meditationszustände? Woher weiss ich, wann ich sie erreiche? Und am wichtigsten: Angenommen ich erreiche diese Zustände, was dann? Was habe ich jetzt erlernt/erfahren/erhalten, was ich erstens nicht schon zuvor gehabt habe, zweitens was ändert diese Erfahrung, drittens wozu benötige ich diese Änderung?

Und schliesslich ganz allgemein: Was hat derjenige dem andern voraus, welcher sich auf dem spirituellen Pfad befindet? Was ist der Unterschied zwischen dem, der meditiert und dem, der es nicht tut? Was ist der Unterschied zwischen einem Menschen und einem Stein?


Ein bekanntes Haiku lautet:
"Der alte Teich. Ein Frosch springt hinein, Platsch."

Wer das nicht begreift, begreift nichts. Zwischen dem, der begreift und dem der es nicht tut, besteht kein Unterschied.
 
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Liebe Sitanka,

freut mich zu hören wenn jemand sagt das sex genauso heilig ist wie die liebe. und das ist auch einer der gründe warum ich etwas gegen die selbstauferlegte enthaltsamkeit habe. noch dazu enthaltsamkeit die erleuchtung bringen soll.

selbstkasteiung ist meiner meinung nach ein eingrenzen bzw. abschneiden des harmonischen lebensflusses. erleuchtung erhält man nur wenn man ganz in harmonie ist.

alles liebe
SEven
 
Liebe Leute.

Ihr habt so eine negative Einstellung, dass es wohl wenig Sinn macht, meine Zeit und Energie hier weiterhin zu verschwenden.

Ihr seid ziemlich verbittert und ich erreiche eure Herzen nicht. Ich wünsche euch, dass ihr eines Tages das findet, wonach ihr euch sehnt.

Alles Liebe. Lotusz
 
@Lotusz

Ich stelle mir nämlich immer wieder die Frage, welchen Anteil die Enthaltsamkeit an diesen wunderbaren Veränderungen, die ich damals erfuhr hat, und welchen Anteil die Meditation daran hat.

Es hat KEINEN Anteil daran....es ist nicht relevant wie lange man enthaltsam lebt.

Es ist nur Dein Verstand der Dir einreden will, daß Du ohne Sex spiritueller lebst.....Du kannst Sex haben und es wird nichts ändern an Deinem Bewußtseinszustand, probiere es aus...gleich heute ;) ....schau Dir an wie Du reagieren wirst, vielleicht mit Schuldgefühlen? Aber an Deinem Bewußtseinszustand wird es nichts ändern.


Was genau verstehst Du unter Enthaltsamkeit - macht Du auch keine Selbstbefriedigung, oder ist Enthalsamkeit für Dich nur kein Sex mit Partner?
 
Hallo Amorph.

Ich will dir noch einmal antworten, auf die Frage, was ich unter Enthaltsamkeit verstehe. Ich antworte deswegen, weil ich es in einer meiner letzten Mails eigentlich selber schreiben wollte, dann aber vergass.

Mit Enthaltsamkeit meine ich totale Enthaltsamkeit. Also weder Selbstbefriedigung noch Sex mit einem Partner.

Vielleicht sollte ich noch auf die Frage nach Erleuchtung eingehen. Ich habe keine konkrete Erfahrung von Erleuchtung. Darum kann ich dazu natürlich auch nicht viel sagen.

Es ist auch nicht mein Ziel Erleuchtung zu erlangen, ich strebe sie jedenfalls nicht an. Mein Ziel ist allenfalls die Seligkeit wiederzuerlangen, die ich einst besass. Aber mich würde es nicht wundern, wenn ihr auch das Frage stellt. Ich jedenfalls merke, dass ich heute wieder auf dem besten Wege dahin bin.

Alles Liebe.
 
Verbittert, hmm, vielleicht triffte es "bisschen desillusioniert" bei mir besser. Im übrigen bin ich vor allem eins: Sehr skeptisch. Es genügt eben nicht, ein paar gute Aussagen von irgendjemandem wiederzugeben, man muss auch begründen können. Wer nun Skeptizismus mit Negativität gleichstellt, uiuiui, dem wünsche ich, dass er bloss nie im Leben in die Fänge eines cleveren Sektengurus gelangt.

Im übrigen verstehe ich die geradezu verstandesfeindliche Haltung von vielen "spirituellen Suchern" nicht. Der Verstand ist eines der grössten Werkzeuge das der Mensch hat und er ist den üblichen Gefühlen überlegen, da er im Gegensatz zu den Gefühlen dialektisch funktioniert und somit seine "Aussagen" grundsätzlich überprüft werden können. Im Gegenteil: Würde man mal ein paar gelesene Dinge bisschen tiefer hinterfragen, und zwar ausschliesslich mit dem eigenen Verstand und dem Mittel der Logik und kritischen Haltung, dann könnte man ganz schnell und leicht ganz viel Unsinn von wirklichen Perlen der Weisheit unterscheiden.

Zum Beispiel folgender Irrtum: "Enthaltsamkeit bringt einem schnell weiter." Die Sache ist lauter Verwirrung. Natürlich hat der-/diejenige, welche sich völlig von sexuellen Trieben hin- und hertreiben lässt grundsätzlich keine Freiheit. Man ist dann tatsächlich Gefangener der sexuellen Lüste und Begierden. Die meisten erwachsenen Menschen haben aber dieses Stadium mehr oder weniger gut überwunden. Sexuelle Fantasien zu haben, bedeutet noch lange nicht, dass man auch deren Gefangene sein muss, dass man auch alles glauben muss, was einem diese Begierden da einflüstern wollen.

Auf der andern Seite ist eine lustfeindliche Haltung, und die Forderung nach Enthaltsamkeit ist fast immer von einer lustfeindlichen Haltung gekennzeichnet, vor allem in der christlichen Tradition, eine grundsätzliche Verneinung der eigenen Körperlichkeit, Sexualität und damit Person. Wer sich selbst verneint, bekämpft sich selbst. Auf diese Weise ist mit Sicherheit genauso wenig Friede oder Freiheit zu erlangen von diesen sexuellen Begierden. (Darum sind auch all die bleichen bärtigen Asketen der Welt meistens vollkommen verirrt. Die armen Typen sind so absolut davon besessen, einen Sieg über sich selbst erringen zu wollen, dass sie vor lauter kämpfen niemals Frieden erreichen können).

Freiheit ist somit nur zu erlangen, wenn Sexualität als eben das erkannt und angenommen werden kann, was sie bekanntermassen ist: Die schönste Nebensache der Welt.

Und siehe da: Eine kritische Auseinandersetzung mittels des Verstandes hat das alles zutage gebracht! Welch wunderbares Instrument, unser kritisches Denken!
 
na prima Lotusz!

was glaubst du wie begeistert unsere jenseitigen Freunde über deine Art zu leben sind. Solche Leutchen wie du nehmen diesenSeelen jegliche Möglichkeit wieder zu inkarnieren!

Sex ist etwas heiliges wie schon sintaka gesagt hat, Sex ist göttlich und uns von Gott gegeben. Durch unsere Sexualität habe wir die Möglichkeit, Wesen eine neue Inkarnation möglich zu machen. Es ist Liebe pur. Menschen haben nunmal nur die Möglichkleit sich so fortzupflanzen und eben nicht geistig!

Wenn Sexualität aus reiner Liebe geschieht, dann ist es das schönste und göttlichste Geschenk überhaupt. Es macht zufrieden und gibt uns die Möglichkeit, gelassener mit den alltäglichen Problemen umzugehen. Selbst wenn man keinen Partner hat, so ist die eigen Sexualität eine Möglichkeit um Energien zu verarbeiten und den Kopf für andere Dinge freizubekommen. Es wäre schlimm, wenn wir nicht die Möglichkeit hätten, uns selbst zu lieben und anzunehmen.

Wie frage ich dich, sollten wir denn etwas Fremdes annehmen, wenn wir es noch nicht einmal schaffen, uns selbst zu lieben und anzunehmen, wie Gott uns numal geschaffen hat????


Liebe Grüße


jeanedarc
 
Hallo Ihr Lieben,
das erste was mir neben dem eigentlichen Thema dieses Threads auffiel ist, das hier viel mehr Aggression vorhanden ist, wie bei den meisten anderen Themen in diesem Forum.

Liegt das nun am Thema also an der Sexualität, oder wird Lotusz da etwas wieder gespiegelt? Ich muss dazusagen, das ich mir deine Seite noch nicht angesehen habe, sondern nur auf diesen Thread eingehe!

Zur Sexualität, ich fände es sehr schade, wenn es wirklich so ist, dass Menschen die das zweite Chackra erreichen kein Interesse mehr an Sexualität haben. Wenn es wirklich so ist, bedeutet das dann nicht zwangsläufig das nur die Menschen die sich auf der untersten Stufe aufhalten Kinder bekommen. Dann wird es unsere Welt wohl weiterhin sehr schwer haben insgesamt auf die nächste „Energiestufe“ zu kommen ;-)

Den Satz von Sitanka „auch in der sexualität sollten wir mit dem herzen und nicht mit unseren geschlechtsteilen denken“ fand ich sehr schön! Sex mit ständig wechselnden Partner finde auch ich gefährlich, weil ich der Meinung bin, dass man dabei immer einen kleinen Teil von sich weggiebt und einen Teil des anderen in sich aufnimmt. Man könnte auch Energieaustausch dazu sagen ;-) Wenn man mit oft mit verschiedenen Menschen seine Sexualität teilt, kann das wohl dazu führen, dass man irgendwann nicht mehr weiß wer man selbst ist.
Aber ist das nicht gerade das eine wundervolle Möglichkeit in einer Partnerschaft zusammen zu wachsen, im wahrsten Sinne des Wortes? Seine Energien austauschen und dem anderen immer näher zu kommen. Gerade diese Möglichkeit birgt natürlich auch selbst in einer Beziehung gewisse Gefahren, aber da wo wirkliche Liebe, Zuneigung und sich gegenseitig weiterhelfen der Motor für die Partner ist, ist Sexualität eben auch eine göttliche Hilfe dazu. Derjeninge der in seiner energetischen Entwicklung weiter ist, „verliert“ natürlich auch immer etwas von seiner Energie an den anderen, aber ich persönlich finde es klasse, wenn ich meinem Partner auf diesen so natürlichen und erfüllenden Weg etwas von meiner Kraft abgeben kann.

Etwas ganz anders ist es, wenn ein Mensch in seiner Kindheit oder einem Vorleben Erfahrungen mit sexualisierter Gewalt gemacht hat, in solchen Fällen kann zeitweilige Enthaltsamkeit sehr wichtig für die eigene Entwicklung sein. Aber selbst dabei ist eine komplette „Unterdrückung der Sexualität“ eben auch wieder nur ein Ausweichen vor unseren karmischen Mustern durch die wir früher oder später doch durchmüssen wenn wir wirklich weiterkommen wollen.

Ich wünsche Euch allen, das ihr den für euch richtigen Weg gerade auch in der Sexualität findet.
Chrisi
;) ;)
 
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ich bin zwar nicht erleuchtet, aber innere ruhe, zufriedenheit und den zustand der angstfreiheit habe ich weitgehend auch so erreicht.

weder mache ich yoga, noch sport, noch meditiere ich regelmäßig (obwohl ich's mir jede woche vornehme ;-) und fühle mich trotzdem sauwohl.

was ich damit sagen möchte:
persönlichkeitsentwicklung nach rezept gibt es nicht. zum glück gibt es soviele verschiedenen richtungen, theorien und übungen, dass jeder seinen eigenen weg gehen kann und soll.

die homepage von lotuz finde ich interessant. habe selbst mal in tantra 'reingeschnuppert' - war aber eben nicht meines. und so ist es auch mit der enthaltsamkeit im sex: wenns zu jemandem passt, dann soll er doch enthaltsam sein, seinen samen zurückhalten (was halten eigentlich frauen zurück ?) oder ähnliches. aber wenn jemand sexualität als fortsetzung der zärtlichkeit versteht und damit das leben selbst feiern will, dann ist es auch ok und verhindert sicher nicht den weg nach 'oben'.

in der traditionellen chinesischen medizin sitzt die ererbte und nicht erneuerbare lebenskraft in den nieren. man kann zwar lebensenergie duch nahrung, atmung und chakren aufnehmen, ist aber die nieren-energie erschöpft, stirbt der körper.
sollte es wirklich so sein, dass die nieren-energie durch übertriebene sexualität verbraucht wird, dann hat der rat, es nicht zu übertreiben seine berechtigung.

andererseits sollten leute mit exzessivem sexualleben ohnehin nachforschen, welches psychische problem sich dahinter verbirgt und daran arbeiten. dann normalisiert sich auch der sex wieder...

grrreetings,
headcrash
 
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