Der Thread möge bitte der Information dienen, nicht der Anschuldigung. OK?
Das ist schwierig, wenn Arzt selber das Problem verursacht, über das er nachher informiert ....
Wenn ich mich nämlich vorab selbst informiere, kann ich als Patientin selbst schauen, was mir persönlich wichtig ist. Der Behandler wägt ja zuerst ab und trifft eine Entscheidung und verkauft die dann seinem Patienten. Wenn da Eindrücke gewonnen werden, z.b. ein Patient ist ein absoluter Leidvermeider, geht es vielleicht eher pro Pille und ab in die Abhängigkeit, anstatt vielleicht alternative Wege (wo das möglich ist natürlich nur) zu gehen.
Nein, sehe ich nicht so. Ich kann mich als Patient informieren, ja. Aber ich müsste eine medizinische Ausbildung haben und lauffend am Stand bleiben, um Symptome diagnostizieren und einschätzen zu können. Genau dafür halten wir uns ja Spezialisten, die genau diese - ja sehr aufwendige - Aufgabe erfüllen sollten.
Die andere Alternative, wenn ich den Arzt nicht mehr als kompetenten Spezialisten sehe ist, dass ich ihn nurmehr als Pillenverschreiber sehe ... und das könnte ein Computer effizienter und billiger.
Und da hat vorher der Patient für sich alleine schon durch sein Auftreten und die bestehende Informiertheit eine viel bessere Position sich mit dem Behandler einig zu werden, wie vorgegangen werden soll. Es gibt vielleicht nicht für alles Alternativen, aber Medis, die schon durch den ordnungsgemäßen Gebraucht süchtig machen, zu vermeiden, wenn es solche Alternativen gibt, da macht es zumindest sehr viel Sinn darüber gut nachzudenken. Und vielleicht doch Alternativen zu wählen, bevor man sich Jahre später eine neue, vielleicht sogar viel schlimmere Problematik aufgehalst hat.
Das bedingt aber einen gutwilligen Arzt, der auch bereit ist, seine Diagnosen und Schlüsse offen zu legen und sich Zeit zu nehmen um diese auch zu diskutieren. Was bei (von den Ärzten vorgegebenen) 3-5 Minuten pro Patient im Sozialsystem nicht möglich ist ... und da wären wir dann bein der 2 Klassen Medizin ... wenn ich es mir leisten kann, dann werde ich bis zur erbrechen beraten ... wenn ich aber im Sozialystem bin, dann gibt's nur Pulverl.
Und Alternativen werden erfahrungsgemäß überhaupt nicht beraten, sondern lieber Angst gemacht, was passiert wenn man die Pulverl nicht nimmt ("Information"
).
Das ist die Intention von mir. Nicht den Behandler zu bewerten. Sondern der Patient als selbstbestimmte Person, die nicht nur ein Mitspracherecht über die Verordnung von Medikamenten hat, sondern sogar der Entscheidungsträger ist.
Das ist eben nicht so einfach. Sich das Wissen anzueignen ist weder zeitlich noch meistens interessens- oder verständnismäßig möglich. Wie bei jedem Berater muss man sich daher auch beim Arzt darauf verlassen können, vollständig und ehrlich beraten zu werden. Denn sonst ist keine Entscheidung möglich.
Das ist ein Bild, das mir gefällt und auch der Realität entspricht. Der Behandler macht mir ein Angebot und muss es mir ausführlich begründen können, warum ich süchtigmachende Medikamente einnehmen soll. Ich bin dann die Person, die dem zustimmt oder eben nicht. Und da man diese Verantwortung für das eigene Wohl eh nie abgeben kann, ist es umso wichtiger sich ganz genau zu informieren, anstatt einer Empfehlung mehr oder weniger blind zu vertrauen.
Das Bild würde mir auch gefallen ... nur leider sind wir so weit davon entfernt (abhängig auch von der Persönlicheit des Arztes), dass wir noch nicht einmal das Licht am Ende des Tunnels sehen. Im Spital (zeitunabhängige fixe Entlohnung) und bei lebensbedrohlichen Krankheiten ist die Beratung besser, bei 08/15-Sachen und im niedergelassenen Bereich (zeitabhängiger Gewinn aus der Praxis) aber eher schlecht.