@siegemund erdkröte
mit Verlaub "dem Volk aufs Maul geschaut" hat Martin Luther...
da es aber im ganzen weltall weder eine intelligente noch eine ewige kraft gibt − ist es doch der menschheit nie gelungen, das heiß ersehnte perpetuum mobile zu erfinden −, so müssen wir hinter dieser kraft einen bewussten, intelligenten geist annehmen.
Für die Unmöglichkeit eine Perpetuum mobiles braucht es nicht die "Abwesenheit einer intelligenten und/oder ewigen Kraft", dafür genügt etwas Verständnis für die 3 Hauptsätze der Thermodynamik.
und hinter welcher Kraft glaubt der Autor müsse er (wir?) einen bewußten Geist annehmen? Hinter der von ihm zuvor als nicht vorhanden beschriebenen?
nicht die sichtbare, vergängliche materie ist das reale, wahre, wirkliche - denn die materie bestünde, wie wir gesehen haben, ohne diesen geist überhaupt nicht - sondern der unsichtbare, unsterbliche geist ist das wahre! da es aber geist an sich allein nicht geben kann, sondern jeder geist einem wesen zugehört, müssen wir zwingend geistwesen annehmen.
Mich wundert es nicht mehr, dass seine Arbeit zur Habilitation abgelehnt wurde, er schafft es, sich in einem Satz grundlegend zu widersprechen - das sind hohle Phrasen und reines Wortgeklüngel
Materie besteht ohne Geist nicht, Geist ist "einzig wahres", Geist kann aber nicht allein...
Einerseits bemüht sich der Autor, wie viele Gläubige übrigens, um Zusammenführung von Wissenschaft und Religiosität, ignoriert aber anderseits konsequent alle fundierten Theorien zur Entstehung des Universums (die ohne diese seltsamen Zusatzannahme auskommen). Überdies nimmt er für sich selbstredend in Anspruch, was er wissenschaftlichen Theorien als Schwäche ankreidet, da sie nicht erklären können, was vor dem Urknall war - er erklärt mit keinem Wort WOHER dieser geheimnisvolle Schöpfer stammt.
Da lobe ich mir Ockhams Rasiermesser!
Zwingend ist da überhaupt nix - das ist kosmo-religiöses Geschwurbel!
Die Tradition aus kosmologischer Beobachtung etwas für unser "irdisches" Erklärungsbedürfnis abzuleiten gab es schon bei den Babyloniern... und?
Das zeigt nur, wie tief verwurzelt unser Bedürfnis in unserem Hirn ist, Erklärungen zu finden. Unser Gehirn ist nun einmal ein Meister im Mustererkennen (wie abstrus sie auch immer sein mögen, ob echte oder vermutete - um nur ja keinen möglichen Zusammenhang zu übersehen schließen wir im Zweifelsfall von Koinzidenz auf Korrelation) und primär kein Organ für direkten Erkenntnisgewinn. Aus diesem Grund waren und sind unzählige kluge Köpfe damit beschäftigt Procedere zu etablieren, die voreilige Schlüsse, Selbsttäuschung, Wunschdenken, uvm. bestmöglich herauszufiltern im Stande sind um zu einigermaßen abgesicherten Erkenntnissen anstatt beliebiger Mutmaßungen zu gelangen.
Wüßte ich es nicht besser, ich würde meinen ein paar der Text-Passagen stammten von Manni Manden...
Ein enorm komplexes Zusammenspiel chemischer und physikalischer Prozesse.
Ich weiß, dass diese Aussage für viele Menschen äußerst kränkend ist (obwohl ich nicht verstehe warum). Unser Geist (als Summe aller kognitiven Fähigkeiten und Tätigkeiten) entspringt unseren Neuronen und ist zutiefst organischen Ursprungs - das macht die Sache nicht weniger interessant! Auch wenn heute (noch) nicht völlig geklärt wie Gedanken genau entstehen, so wundert mich dieses reflexhafte Auffüllen von Lücken mit einem Gott.
In einem Punkt gebe ich M.Lütger recht: Wir sind nicht nur von dieser Welt (in Anlehnung an ein tolles Buch von Hoimar v. Diethfurt) - praktisch alle wichtigen Elemente stammen nicht aus unserem jetzigen Sonnensystem, sondern aus einer oder mehreren vorangegangen Supernovae.
@yorgini
Dass Max Planck ein gläubiger Mensch war war seine persönliche Sache, auch wenn ein Physiker an einen Gott glaubt bleibt es ein Glaube (ebenso bei einer Köchin, einem Gärtner, einer Biologin ....). Hier wird die Person des Wissenschafters mit dem Inhalt des Berufs verwechselt (und gerne als besonders schwerwiegend und beweiskräftig angesehen).