Masturbation und spirituelles Leben

Ich denke, wenn man das Verlangen hat, sich mit dem Menschen, den man wirklich von Herzen liebt, zu vereinigen, kann man das nicht als Trieb ansehen. Trieb würd ich es eher nennen, wenn man sich absichtlich auf die Suche nach einem One Night Stand macht oder so...Also wenn es wirklich nur um Sex und nicht um Liebe geht.

:liebe1: nein, so sehe ich das nicht....weil: Wenn beide Menschen für sich beschlossen haben, sich einem One Night Stand hinzugeben, dann ist das in Ordnung, weil die Freiheit des anderen respektiert wurde. Beide wissen, dass es ein One Night Stand ist und bleibt, sie machen sich gegenseitig ein Geschenk und die Welt ist in Ordnung.:liebe1:

Viele liebe Grüße
Ingrid
 
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Hallo,

in Wiki steht dazu:

Historische Bewertungen

Philosophische Bewertung
Der Philosoph der Aufklärung Immanuel Kant sah Selbstbefriedigung als eine sittliche Verfehlung. Für ihn ist der natürliche Zweck des Sexualtriebes, dem nicht zuwider gehandelt werden dürfe, die Fortpflanzung. In seiner Metaphysik der Sitten legt er dar, dass die „wohllüstige Selbstschändung“ (d. h. die Masturbation) eine Verletzung der Pflicht des Menschen gegen sich selbst sei, weil er seine eigene Persönlichkeit aufgebe, indem er sich selbst als reines Mittel zur Befriedigung seiner Triebe gebrauche. Diese Selbstaufgabe erfordere nicht einmal Mut, sondern nur ein Nachgeben gegenüber dem Trieb, und wird deshalb von Kant als noch schlimmeres moralisches Vergehen bewertet als der Selbstmord.


Heutige Bewertungen
Wissenschaftlich geklärt und allgemein bekannt ist, dass Masturbation nicht mit gesundheitlichen Schäden verbunden ist. Beim Mann kann regelmäßiges Masturbieren sogar dem Prostatakrebs vorbeugen. Viele Menschen sind der Auffassung, dass Selbstbefriedigung kein Ersatz für etwas ist, sondern eine eigenständige Form der Sexualität, die dem persönlichen Lustgewinn dient und für die Entwicklung einer gesunden Sexualität hilfreich ist.

In jüngerer Zeit eröffnen sich neue Möglichkeiten der Ausübung wie Telefonsex oder Cybersex. Das gemeinsame Masturbieren ist eine Möglichkeit des „Safer Sex“ und kann als besonders intime und damit erregende Spielart der Sexualität empfunden werden, wenn sie in das Liebesspiel einbezogen wird.

Masturbation wird dann als störend oder sogar krankhaft gewertet, wenn sie öffentlich bzw. zwanghaft ausgeübt und zur Sucht wird. Vom psychologischen Standpunkt aus ist Suchtverhalten in jedem Lebensbereich mit Risiken und möglichen Gefährdungen der eigenen Person oder anderer verbunden, daher auch im Hinblick auf die Selbstbefriedigung. Für Menschen, die ihre Masturbationsgewohnheiten als Sucht einschätzen und von ihnen loszukommen versuchen, gibt es inzwischen Selbsthilfegruppen ähnlich den Anonymen Alkoholikern.

Von zweifelhafter Einschätzung sind in diesem Sinne auch Masturbationsrekorde, wie sie etwa vom Guinness-Buch der Rekorde inzwischen publiziert werden. Dort wird davon berichtet, dass ein Mann innerhalb von 24 Stunden zu 36 Ejakulationen gekommen sei, womit er den früheren Rekord, der bei 27 lag, abgelöst hat. Der neue Rekord wird allerdings noch wegen etwaiger unzulässiger eingesetzter Hilfsmittel von einem Gericht geprüft.


Religiöse Bewertungen
Nach Auffassung der römisch-katholischen Kirche stellt die bewusste und freiwillige Selbstbefriedigung eine „unreife“ und „fehlgeleitete“ Form der Sexualität dar, die die Würde des Menschen als Geschöpf Gottes verletzt.

In einer bestimmten Interpretation der paulinischen Tradition, die sich unter anderem auf Philo von Alexandria zurückführen lässt, die jedoch ausdrücklich nicht von römisch-katholischer Seite gelehrt wird, gilt ferner allgemein jedes geschlechtliche Tun, das nicht der Fortpflanzung dient, als schwere Sünde der Unzucht.

Für einige Wissenschaftler ist die Negation des Auslebens der Sexualität gerade in der römisch-katholischen Kirche Ursache von Persönlichkeitsveränderungen bei Angehörigen des Klerus.


Ich meine, jeder sollte es halten wie er will und mit den Energien probieren,
um für sich die Wahrheit herauszufinden.
Im Prinzip geht es doch um das spirituelle Weiterkommen.

:)
 
Es soll auch Leute geben, die von One-Night-Stands und dergleichen nicht viel halten. Habe ich so gehört....:escape:

naja, dies sind meist jene, die es nie getan haben
es muss nciht so abgedroschen sein in der realität, wie man sich oft vorstellt




Praktisch aber sehe ich es so, dass dabei zusätzlich die Gefühle eines anderen Menschen verletzt werden können.
muss man halt vorher klar sagen was sache ist


Im Prinzip habe ich auch keine Erfahrung diesbezüglich und kann da nicht urteilen. Vielleicht sind ONS und Affairen ja wirklich so unkompliziert wie die meisten meinen und ich übertreibe in meiner Vorstellung.
wie gesagt, ich bin der überzeugung, dass ons usw nicht umbedingt "billige" schnelle nummern sind
mann kann es auch schön romantisch machen
 
Ich halte mich für jemanden, der zumindest versucht, einigermaßen verantwortungsbewußt zu leben. Für mich gehört dazu auch ein "vernünftiger" Umgang mit der Sexualität. Das Problem, das ich habe ist aber, dass ich nicht bestimmen kann wie dieser "vernünftige" Umgang aussehen soll.

Du vergisst bei der Rechnung, dass Du auch Verantwortung Dir selbst gegenüber hast. DAS ist vernünftig.

Ich denke, dass es einfacher wäre, wenn ich in Beziehung leben würde. Da ich im Moment aber single bin, ist Sexualität = Masturbation. Das wiederum macht mir aber Probleme, da ich mich nicht mit der "Masturbation ist gut für dich-Sichtweise", anfreunden kann. Wie wir alle wissen, haben die meisten Religionen keine allzu positive Meinung von der Masturbation. Und das ist etwas, was mich wirklich nachdenklich macht.

DAS ist zum Beispiel jetzt unvernünftig.

Denn damit gibst Du Deine Verantwortung Dir selbst gegenüber an eine Institution ab. Du lässt Dir vorschreiben, wie Dein Körper (und damit DU) zu sein hat. Wenn Du dann diese Vorschriften brav "befolgst", dann bist Du "gut". Ob sie für Dich und Deinen Körper gut sind, das überlegst Du nicht - das entscheidet schon eine Institution für Dich.

Eine von vielen übrigens. Es gibt soviele Glaubensrichtungen, das alleine sollte Dich schon nachdenklich machen, ob Du wirklich einer davon soviel Macht über Dich zugestehen möchtest.

Verantwortung zu tragen heißt auch, Dein Leben zu genießen. Sonst verschleuderst Du es und schätzt es nicht. Deinen Körper als vollkommen zu akzeptieren, Dich selbst zu lieben und Deine Bedürfnisse ernst zu nehmen.

Wenn Du Hunger hast, isst Du doch auch?

Wie kommen die Religionen darauf, etwas als "schlecht" zu bezeichnen, was niemandem schadet? Die einzige logische Erklärung ist doch, dass es dann wohl einem selbst schadet. Ich stelle auch für mich fest, dass ich unzufrieden mit mir bin, wenn ich es mache und wenn ich es nicht mache baut sich ein Trieb auf, der früher oder später dazu führt, dass ich es doch mache.

Dieses schlechte Gefühl hättest Du ohne Religion überhaupt nicht, hast Du Dir das schon mal überlegt?

Also: Was ist ursächlich "schuld" an dem schlechten Gefühl:

a) dass Du Deinem Körper (und damit Dir selbst) das gibst, was gerade benötigt wird
b) oder die völlig irrationalen Vorschriften einer Glaubensgemeinschaft, die sehr oft darauf abzielen, durch "Schuldgefühle" die Menschen gefügig zu machen.

Entscheiden musst Du selbst.....:liebe1:

Liebe Grüße
Suena
 
Hallo Payne,

Du schreibst im Titel von spirtuellem Leben, im Text aber dann nur von Religion. Das ist ein Unterschied. Wahre Spiritualität bedeutet, das zu leben, wozu man hier ist. Das wahre Selbst erkennen und annehmen und das leben, was einfach stimmt im Augenblick und nicht das, wovon man denkt, das es stimmen könnte oder von Außen (also auch durch Religionen) vorgegeben wird.

Wiki:
Als Religion bezeichnet man eine Vielzahl unterschiedlicher kultureller Phänomene, die menschliches Verhalten, Handeln und Denken prägen und Wertvorstellungen normativ beeinflussen.

Liebe Grüße
Gabi
 
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Der Freibrief, zu tun, was einem gerade in den Sinn kommt.
Schau dir den Lebenslauf von Aleister Crowley an. Das kanns ja nicht sein, oder?

Für Dich ist es das anscheinend nicht, für Aleister Crowley war das. Da kann doch niemand drüber urteilen - ausser man selbst.
Wenn Du keine Lust auf schwarzmagische Riten hast, dann lässt Du es und tust etwas anderes. Ich weiss ja gar nicht, was Aleister wirklich getan hat - und selbst, wenn ich es wüsste, dürfte ich nicht urteilen.

LG
Ahorn
 
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