Maskerade

Romaschka schrieb:
Wer in sich ruht, ist nicht leicht angreifbar, kann zu all seinem Tun stehen. Da kann es sogar so gut funktionieren, dass ich OHNE mich zu verstellen oder zu verstecken hinter Ausflüchten (Masken) völlig "nackt" mitten im Leben stehe, aber stark bin, wie ein riesiger Baum, den so schnell nichts umwirft.
Wo du Recht hast, hast du Recht. :D
 
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Sansara schrieb:
Ist dieses ganze "Ich" nicht eine riesige Selbstsuggestion?
Gibt es in diesem Leben einen Unterschied zwischen Illusion und Wirklichkeit?

Ich weiß es nicht...

LG von Sansara


So viele Fragen??????
So viele Antworten!!!!
Ich glaube aber ich weiss dass ich nichts weiss
das sind die Überzeugungen... spielen wir doch mit ihnen
wechseln wir die Kulissen... die Masken... die Bühne
die Zuschauerposition... erst in der Mitte dann linkls aussen
mal rechts gegenüber... dann einen Purzelbaum diagonal
hinüber und einen Kopfstand... Perspektivenwechsel
ohne anzuhaften... spielerisches kreatives Spielen

Spielen um des Spielens willen...


Im Hintergrund spielte das Lied „Tristeza não tem fim.“
„Traurigkeit geht nie zu Ende“, sang Diogo mit.
„Glück ja... das Glück der Armen, die große Illusion des Karnevals.“ Er trommelte den Rhythmus mit den Fingern auf die Tischplatte.
„Wir arbeiten ein ganzes Jahr“, summte er vor sich hin, „für einen Augenblick in einem Traum.
Verkleiden uns als König, Pirat oder Gärtnerin...
Und alles findet sein Ende an einem Mittwoch.“

Sie beobachtete, wie er mit der größten Natürlichkeit das Lied mitsang. Seine Stimme war melodiös. Dazu kam diese Traurigkeit in der Musik, diese Melancholie...

aus Maracanã




Karuna:liebe1: :liebe1: :liebe1:
 
Hallo Ihr!

Man sollte unbedingt zwischen Masken und Wesenszüge des Menschen unterscheiden.
Menschen spiegeln sich einander. Ein jeder meiner Bekannten kennt vielleicht ganz andere Charakterzüge von mir. Warum? Weil diese Charakterzüge eine Reaktion auf die ihren sind und ein jeder von ihnen wiederum zwar ähnliche aber trotzdem unterschiedliche Charaktere haben. Diese Spiegelungen sind keine Masken. Sie sind Reaktionen auf entsprechende Charakterzüge der Anderen.

Eine wirkliche Maske ist die Fähigkeit, sein Wesen zu unterdrücken und einen anderen vorzutäuschen, also zu lügen. In unserer Welt kommt man leider ohne Masken kaum vor die Tür. Sag deinem Chef, er wäre inkompetent und räume anschließend deine Sachen vom Schreibtisch. C´est la vie.
 
Inti schrieb:
Was könnten Masken sein?
- sind sie Spielerei?

Ich denke so:
Für Kinder und Jugendliche sind Masken notwendig. Rollenspiel, um sich selbst zu erfahren. Ausprobieren, was geht. Erwachsene austesten, indem man sich eine Maske aufsetzt und eine Rolle spielt. Grenzen suchen.

Mir fällt da ein Beispiel aus meiner Kindheit ein.
Ich war ungefähr 8 Jahre alt. War ziemlich traurig über irgendeine Ermahnung meiner Mutter.
Zog mich in eine Traumwelt zurück, um dem negativen Gefühl zu entkommen. Hatte plötzlich die Idee, wie meine mum wohl reagieren würde, wenn ich nie mehr lachen würde? Wollte sie (damals unbewusst) bestrafen für ihre Erziehungsmaßnahme, die mir ungerecht vorkam.

So spielte ich ganz allein für mich - erstmal probehalber - die tottraurige Prinzessin. Stand vor dem Spiegel, in der Hand eines meiner schönsten chinesischen Taschentücher, und machte ein unglückliches Gesicht. Ich war allein zu Hause und habe das wohl so 3 Stunden ausgehalten.

Meine innere Traurigkeit war aber nicht so echt und tief, als dass ich sie mit der traurigen Prinzessin aufrecht erhalten konnte. Da wollte ich eine Maske aufsetzen, konnte sie aber nicht durchhalten, weil ich ein zu sonniges Gemüt hatte.

Bei Erwachsenen Masken eine Spielerei? Darüber muss ich jetzt nochmal nachdenken...
 
Die meisten Menschen haben vergessen wer sie wirklich sind, und verstecken sich hinter Masken eine Art Verkleidung ihres wahres ICHS.
Sie können kaum noch von ihrer Gewohnheit der Maskerade umkehren, was den Alltag anbelangt.
Sei es wie man denkt und fühlt, die Emotionale Welt.
Jeder hat in einem bestimmten Bereich eine Maske auf wenn es darum geht etwas zu vertuschen.
Weil der Mensch Fehler macht und geht immer wieder auf die Gewohnheit der Maskerade zurück.
Ein typisches verhalten des Menschen die wir denken sehr gut zu kennen, aber das Leben erteilt uns da in so mancher Richtung immer einmal eine Lehre.
Diese Maske loszuwerden ist unheimlich schwer weil in erster Linie immer zuerst der Kopf denkt und dann das Innere.


LG Tigermaus:)
 
Zitat von Romaschka
Wer in sich ruht, ist nicht leicht angreifbar, kann zu all seinem Tun stehen. Da kann es sogar so gut funktionieren, dass ich OHNE mich zu verstellen oder zu verstecken hinter Ausflüchten (Masken) völlig "nackt" mitten im Leben stehe, aber stark bin, wie ein riesiger Baum, den so schnell nichts umwirft.

Poetisch und rührend und trotzdem sehr unrealistisch. So kann man höchstens isoliert von der Gesellschaft leben, jedoch nicht mitten im Leben.

Sag Nachbar Herbert, er sehe an diesem Tag besonders heruntergekommen aus, so wird er jeden Sommer dich verklagen versuchen, weil die Äste deines Apfelbaums über seinen Zaun hängen.
Sag ihm er ist ein Prachtbursche und er wird darauf bestehen, 1 x jeden Sommer deinen Rasen zu mähen.
 
*J*D* schrieb:
Poetisch und rührend und trotzdem sehr unrealistisch. So kann man höchstens isoliert von der Gesellschaft leben, jedoch nicht mitten im Leben.

Sag Nachbar Herbert, er sehe an diesem Tag besonders heruntergekommen aus, so wird er jeden Sommer dich verklagen versuchen, weil die Äste deines Apfelbaums über seinen Zaun hängen.
Sag ihm er ist ein Prachtbursche und er wird darauf bestehen, 1 x jeden Sommer deinen Rasen zu mähen.


also ganz so sehe ich es nicht, man kann doch ehrlich zu den menschen sein
ohne sie dabei zu verletzen. es kommt immer auf den ton und die worte an....

ich kann doch nicht zu jedem immer nur nett und lieb sein und das sagen was er hören möchte,
nur weil ich angst vor den konsequenzen habe.
dann bin ich ja bloß eine marionette.....
 
*J*D* schrieb:
Poetisch und rührend und trotzdem sehr unrealistisch. So kann man höchstens isoliert von der Gesellschaft leben, jedoch nicht mitten im Leben.
Du irrst dich. :D
Sag Nachbar Herbert, er sehe an diesem Tag besonders heruntergekommen aus, so wird er jeden Sommer dich verklagen versuchen, weil die Äste deines Apfelbaums über seinen Zaun hängen.
Sag ihm er ist ein Prachtbursche und er wird darauf bestehen, 1 x jeden Sommer deinen Rasen zu mähen.
Der Beispiel ist nicht gut.
Dem Nachbar Herbert das "einfach so" zu sagen, wäre Blödsinn. Völlig unnötig, weil wie der Nachbar Herbert aussieht, hat dich nicht zu interessieren. Kümmere dich um dein Kram. :D
Und wer "in sich ruht", den interessiert es auch nicht. :D

Etwas anders wäre, wenn der Nachbar Herbert selbst die Meinung über sein Aussehen hören wollte. Dann kann man auch das sagen. :D
 
Castanea schrieb:
also ganz so sehe ich es nicht, man kann doch ehrlich zu den menschen sein
ohne sie dabei zu verletzen. es kommt immer auf den ton und die worte an....

ich kann doch nicht zu jedem immer nur nett und lieb sein und das sagen was er hören möchte,
nur weil ich angst vor den konsequenzen habe.
dann bin ich ja bloß eine marionette.....

Nein, das ist ein Extrem. Man sollte immer vom Mittelpunkt ausgehen und einsehen, dass man im Leben nicht ohne Masken auskommt. Das bedeutet nicht, dass man nur noch mit welchen rumläuft und überall ins Fettnäpfchen treten muss.
 
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*J*D* schrieb:
Poetisch und rührend und trotzdem sehr unrealistisch. So kann man höchstens isoliert von der Gesellschaft leben, jedoch nicht mitten im Leben.

Sag Nachbar Herbert, er sehe an diesem Tag besonders heruntergekommen aus, so wird er jeden Sommer dich verklagen versuchen, weil die Äste deines Apfelbaums über seinen Zaun hängen.
Sag ihm er ist ein Prachtbursche und er wird darauf bestehen, 1 x jeden Sommer deinen Rasen zu mähen.

Ich bin doch dann, wenn ich ehrlich und ohne Maske bin, nicht gleichzeitig distanzlos! *lach*
Wenn ich weiß, dass der Nachbar einen anderen Lebensstil hat, muss ich ihn deshalb doch nicht ansprechen, solange mich das nicht persönlich beeinträchtigt.

Castanea, ich stimme dir zu. Konsequenzen muss man nur scheuen, wenn man ziemlich tief daneben gegriffen hat. Und auch die lassen sich mit Hilfe von Kommunikation in erträglichem Maß halten.

LG, Romaschka
 
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