Marxistische Philosophie

Die marxistische Philosophie setzt voraus, was sie eigentlich erst generieren möchte: den "besseren" Menschen, der positive Veränderungen in der Welt realisiert.

Dass das soziale Milieu und die Umgebung die Psychen der Menschen prägen und formen, ist zwar generell korrekt. Damit jedoch ein humaner Mensch aus einem solchen Umfeld erwachsen kann, muss diese Umwelt bereits von "guten" Menschen geschaffen worden sein. Das ist zirkulär. Daher bleibt die marxistische Ideologie für mich eben doch eine Utopie. Ähnlich argumentieren ja auch viele Christen: Würden alle Menschen christlich, lebten sie aktiv die Nächstenliebe und auf der Welt dominierte der internationale Frieden.

so einfach ist es nicht, Marx schreibt:

"Der Kommunismus ist für uns nicht ein Zustand, der hergestellt werden soll, ein Ideal, wonach die Wirklichkeit sich zu richten haben [wird]. Wir nennen Kommunismus die wirkliche Bewegung, welche den jetzigen Zustand aufhebt."

in gewisser Weise sticht der Kommunismus ins Blaue hinein, weil es nicht um die Herstellung irgendwelcher Sozialtechnologie geht, sondern um die Aufhebung von Ausbeutung und Knechtschaft. Es geht also mehr um Negation als um positives Schaffen und insofern wird kein guter Mensch vorausgesetzt, sondern die Möglichkeit unterstrichen durch Organisation und Widerstand Verhältnisse zu schaffen, die einen emanzipierten und vernunftgeleiteten Menschen hervorbringen, wie immer der dann aussehen mag.
 
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"Der Kommunismus ist für uns nicht ein Zustand, der hergestellt werden soll, ein Ideal, wonach die Wirklichkeit sich zu richten haben [wird]. Wir nennen Kommunismus die wirkliche Bewegung, welche den jetzigen Zustand aufhebt."

In der DDR degenerierte der Sozialismus zum Stalinismus, indem der Staat diktatorisch und beinahe omnipotent wurde. Polizeistaatliche Strukturen wurden etabliert. Werden politische und ökonomische Kräfte zentralisiert und in die Gewalt der Staatsbürokratie gelegt, stellt sich die Frage, wie man sich selbiger prinzipiell erwehren könnte, wenn es notwendig ist.
 
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In der DDR degenerierte der Sozialismus zum Stalinismus, indem der Staat diktatorisch und beinahe omnipotent wurde. Polizeistaatliche Strukturen wurden etabliert. Werden politische und ökonomische Kräfte zentralisiert und in die Gewalt der Staatsbürokratie gelegt, stellt sich die Frage, wie man sich selbiger prinzipiell erwehren könnte, wenn es notwendig ist.

Dass die staatssozialistischen Gesellschaften allesamt zu monströsen Mutanten degeneriert sind hat verschiedene Ursachen, die allesamt nicht im Konzept des Marxismus begründet sind. Marx hat viel über Demokratie geschrieben und die meisten nicht-orthodoxen Marxisten ebenfalls. Demokratische Strukturen sind ein Grundpfeiler in ihrer Theorie weshalb viele von ihnen auch verfolgt und ermordet wurden. Aber wenn man über marxistische Philosophie diskutiert, wird man über ein Aufzeigen der Verbrechen der Udssr und DDr zu keinem nennenswerten Resultat kommen, weil man sich über die Grausamkeit und antiemanzipativen Züge und den Reaktionismus ohnehin einig ist..
 
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