Die marxistische Philosophie setzt voraus, was sie eigentlich erst generieren möchte: den "besseren" Menschen, der positive Veränderungen in der Welt realisiert.
Dass das soziale Milieu und die Umgebung die Psychen der Menschen prägen und formen, ist zwar generell korrekt. Damit jedoch ein humaner Mensch aus einem solchen Umfeld erwachsen kann, muss diese Umwelt bereits von "guten" Menschen geschaffen worden sein. Das ist zirkulär. Daher bleibt die marxistische Ideologie für mich eben doch eine Utopie. Ähnlich argumentieren ja auch viele Christen: Würden alle Menschen christlich, lebten sie aktiv die Nächstenliebe und auf der Welt dominierte der internationale Frieden.
so einfach ist es nicht, Marx schreibt:
"Der Kommunismus ist für uns nicht ein Zustand, der hergestellt werden soll, ein Ideal, wonach die Wirklichkeit sich zu richten haben [wird]. Wir nennen Kommunismus die wirkliche Bewegung, welche den jetzigen Zustand aufhebt."
in gewisser Weise sticht der Kommunismus ins Blaue hinein, weil es nicht um die Herstellung irgendwelcher Sozialtechnologie geht, sondern um die Aufhebung von Ausbeutung und Knechtschaft. Es geht also mehr um Negation als um positives Schaffen und insofern wird kein guter Mensch vorausgesetzt, sondern die Möglichkeit unterstrichen durch Organisation und Widerstand Verhältnisse zu schaffen, die einen emanzipierten und vernunftgeleiteten Menschen hervorbringen, wie immer der dann aussehen mag.