Hallo
Ich bleibe beim Zappen gelegentlich bei der ZDF-Talkshow "Markus Lanz" hängen, weil dort Gäste sitzen, die mich interessieren. Aber so groß dieses Interesse auch sein mag, ich ertrage den Moderator (der, wie der Name der Sendung es schon verrät, Markus Lanz heißt) im Schnitt nicht länger als zehn Minuten.
So ist es z.B. fast schon wieder bewundernswert, mit welcher Treffsicherheit er auch die besten Pointe seines Gesprächspartners durch den Versuch kaputt machen kann, noch einen draufzusetzen. Oder auch einfach nur mit seinem scheinbar flüchtig hingeworfenen, aber unnachahmlich aufgesetzten, falschen Lachen, das einem das eigene im Halse stecken bleiben lässt. Man fragt sich unwillkürlich, wie man etwas lustig finden kann, über das der da so lacht.
Droht trotz der Fragen des Herrn Lanz so etwas wie eine intelligente Unterhaltung aufzukeimen, wird rigoros mit einem "das versteht jetzt aber keiner mehr" abgebrochen. Gerne versucht er dann auch etwas herzustellen, was er für Volksnähe hält, indem er einen schlüpfrigen Witz reißt oder eine anzügliche Bemerkung macht.
Ganz schlimm wird es, wenn Lanz versucht, den kritischen Journalisten zu geben. Bei leichten "Opfern", die vielleicht unbestreitbar Mist gebaut haben, der kaum zu rechtfertigen ist; bei Menschen, die eine sehr unpopuläre Meinung vertreten oder auch einfach nur ungeübt im Umgang mit den Medien sind, schafft er es vielleicht noch, sie in die Ecke zu treiben. Er muss den jeweiligen Gästen dazu ja auch einfäch nur die unangenehmen Schlagzeilen aus der Boulevardpresse um die Ohren hauen, die ihm seine Redaktion zusammengestellt hat.
Bei einem redegewandten Gegenüber, einem einigermaßen erfahrenen Politiker beispielsweise, zerplatzen seine Fragen dagegen wie Mücken auf der Windschutzscheibe bei einer Autobahnfahrt im Sommer.
"Wetten, dass..?" hat vielleicht Wolfgang Lippert überlebt. Aber ich fürchte, an Markus Lanz wird es zu Grunde gehen. Wird zu Grunde gehen müssen, denn ich möchte nicht in einem Land leben, in dem ein Markus Lanz auch nur annähernd die Einschaltquoten von Thomas Gottschalk erreicht.
Gruß
McCoy
Ich bleibe beim Zappen gelegentlich bei der ZDF-Talkshow "Markus Lanz" hängen, weil dort Gäste sitzen, die mich interessieren. Aber so groß dieses Interesse auch sein mag, ich ertrage den Moderator (der, wie der Name der Sendung es schon verrät, Markus Lanz heißt) im Schnitt nicht länger als zehn Minuten.
So ist es z.B. fast schon wieder bewundernswert, mit welcher Treffsicherheit er auch die besten Pointe seines Gesprächspartners durch den Versuch kaputt machen kann, noch einen draufzusetzen. Oder auch einfach nur mit seinem scheinbar flüchtig hingeworfenen, aber unnachahmlich aufgesetzten, falschen Lachen, das einem das eigene im Halse stecken bleiben lässt. Man fragt sich unwillkürlich, wie man etwas lustig finden kann, über das der da so lacht.
Droht trotz der Fragen des Herrn Lanz so etwas wie eine intelligente Unterhaltung aufzukeimen, wird rigoros mit einem "das versteht jetzt aber keiner mehr" abgebrochen. Gerne versucht er dann auch etwas herzustellen, was er für Volksnähe hält, indem er einen schlüpfrigen Witz reißt oder eine anzügliche Bemerkung macht.
Ganz schlimm wird es, wenn Lanz versucht, den kritischen Journalisten zu geben. Bei leichten "Opfern", die vielleicht unbestreitbar Mist gebaut haben, der kaum zu rechtfertigen ist; bei Menschen, die eine sehr unpopuläre Meinung vertreten oder auch einfach nur ungeübt im Umgang mit den Medien sind, schafft er es vielleicht noch, sie in die Ecke zu treiben. Er muss den jeweiligen Gästen dazu ja auch einfäch nur die unangenehmen Schlagzeilen aus der Boulevardpresse um die Ohren hauen, die ihm seine Redaktion zusammengestellt hat.
Bei einem redegewandten Gegenüber, einem einigermaßen erfahrenen Politiker beispielsweise, zerplatzen seine Fragen dagegen wie Mücken auf der Windschutzscheibe bei einer Autobahnfahrt im Sommer.
"Wetten, dass..?" hat vielleicht Wolfgang Lippert überlebt. Aber ich fürchte, an Markus Lanz wird es zu Grunde gehen. Wird zu Grunde gehen müssen, denn ich möchte nicht in einem Land leben, in dem ein Markus Lanz auch nur annähernd die Einschaltquoten von Thomas Gottschalk erreicht.
Gruß
McCoy