Aus dem Thomasevangelium:
(29) Jesus sprach:
Wenn das Fleisch zur Existenz gelangt ist wegen des Geistes, so ist das ein Wunder.
Aber wenn der Geist (zur Existenz gelangt ist) wegen des Leibes, so ist das ein Wunder der Wunder.
Aber ich, ich wundere mich darüber, wie dieser große Reichtum in dieser Armut gewohnt hat.
Das ist ein relativ einfacher Satz von Thomas.
Aber bei ihm fällt auf,
mehrere Texte verglichen und längere Zeit damit beschäftigt,
dass er gerne Satzgegenstand und die Ergänzung in der Aussage vertauscht.
Hier also: Aber Ihr, Ihr wundert Euch wie dieser große Reichtum in dieser Armut gewohnt hat.
Er selbst, der Sprecher, wundert sich nämlich nicht mehr.
(2) Jesus sprach:
Wer sucht, soll nicht aufhören zu suchen, bis er findet;
und wenn er findet, wird er erschrocken sein;
und wenn er erschrocken ist, wird er verwundert sein,
und er wird König sein über das All.
Hier wieder allgemein gesprochen, so wird daraus:
Ich suche, ich höre nicht auf zu suchen,
denn es gibt immer mehr zu finden und Neues,
und am Ende bedeutet es dann wohl:
Ich bin ein König von dieser Welt, von hoher Geburt,
aber darüber hinaus existiert noch etwas wofür sich das Interesse lohnt,
dafür lebe ich eigentlich
Es verbietet sich also die Erwartung einer Weltherrschaft,
oder gar darüber hinaus.
Übrigens finden wir diese Aussage in anderem Gewand i
n jedem Evangelium der Bibel, dort lautet es aber:
Wer sein Leben retten will, der wird es verlieren.
Aber wer sein Leben verliert, in meinem Namen (so wie bei mir),
der wird es gewinnen.
Zu finden bei Mk 8, Lk 17 und Joh 12.
Während Matthäus diesen Text gleich zweimal verwendete:
In Mt 10 und in Mt 16.
Den sollten wir melden, der hat letztlich missioniert!
Das erwähne ich nun aus einem besonderen Grund,
denn Maria wurde im abschließenden Text bei Thomas als Aussage verwendet.
(114) Simon Petrus sprach zu ihnen: Maria soll aus unserer Mitte fortgehen, denn die Frauen sind des Lebens nicht würdig.
Jesus sprach: Seht, ich werde sie ziehen, um sie männlich zu machen, damit auch sie ein lebendiger Geist wird, vergleichbar mit euch Männern.
Denn jede Frau, die sich männlich macht, wird in das Himmelreich gelangen.
Das macht dann einen Sinn,
wenn mit Petrus alle Apostel gemeint sind,
und der Lehrer sich davon einer anderen Meinung zugewendet hat,
oder nicht mehr lebte.
Nun kann eine Person aus dem Kreis der Apostel nicht herausgenommen werden,
um so die gesamte Kritik der anderen Anwesenden abzubekommen,
also wurde einfach die nächst beste Vergleichsmöglichkeit herangezogen,
etwa bei Andreas und Maria, das gleiche Monat oder Geburtszeichen,
damit aber auch ein Verhalten als sehr natürlich zu erklären versucht,
wenn da ein Apostel wild mit dem Schwert herum gefuchtelt hatte,
aus welchen Beweggründen auch immer.
Das durfte zuerst einmal öffentlich so nicht verkündet werden,
und ebenso lag es nicht im Interesse der spirituellen Lehre,
hier ein Beispiel zu setzen für die Nachahmung.
Vielleicht hatte da Petrus und einige andere Apostel tatsächlich
emotional ausgelöste Visionen und auch akustische Wahrnehmungen,
das will hier niemand bestreiten.
Aber gewiss war das nicht so bei Andreas.
Der hat sich nur nach rein weltlichen Werten verhalten,
wie es die Selbstverteidigung und das Weiterleben eben sind.
Maria wurde bei dieser Darstellung nur als Mittel zum Zweck verwendet.
Oder war sie das auslösende Element was die Hinwendung zur Medizin betraf?
Dann wäre das der Sinn von Maria,
weil sie doch von Geburt an taubstumm gewesen ist,
dem man nachfolgen sollte im Sinne des Lehrmeisters oder?
Ohh! In meinem letzten Satz ist auch nicht ganz klar,
wer wann wo und wie?
Bin ich also auch nur ein Andreas den man für Jesus hält,
der nun zu einem Thomas wird?
und ein