ich finde es schwierig, sich über die Bedeutung von Mantras zu streiten, weil Mantras eh in jedem Augenblick eine andere Bedeutung haben. Die Bedeutung der Worte verändert sich im Laufe der Jahrtausende, das was die Menschen früher mit "Kuh" verbunden haben ist sicher etwas ganz anderes als heutige Menschen mit "Kuh" verbinden. Und die Wirkung eines Mantras entsteht ja nun durch das Rezitieren und die weltweite Wiederholung. Nur: das Wort "Kuh" hat vor 3000 Jahren eine ganz andere Energie gehabt, als es heute hat. Es ist ganz einfach durch die in der Zwischenzeit stattgefundenen Wiederholungen überhaupt nicht möglich, auch nur ein einziges Mal die gleiche Energie mit dem gleichen Wort zu erzeugen, weil tatsächlich in jedem Augenblick die Menschheit jedem Wort eine neue Bedeutung gibt.
die Idee nun, daß man in ein Mantra eingeweiht werden muß, das ist in meinen Augen Quatsch, wenn ich das mal so sagen darf. Welche Meistertat soll der Meister verbringen, damit die Worte für Dich eine andere Bedeutung kriegen, als wenn Du sie ohne sein Hilfe sprechen würdest? Es geht wohl eher darum, einen Zeitpunkt im Leben zu bekommen, in dem man mit dem Rezitieren beginnt und damit die Menge der durch den eigenen plappernden Geist produzierten Worte reduziert. Hierin liegt die eigentliche Befähigung einer Einweihung: in dem "na, nun mach's schon". Aber eine Wundertat im Umgang mit dem Wort von einem Meister zu erwarten- das muß schon ein unvollkommener Meister sein, der die Wunder selber macht.