Trixi Maus
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Willkommen im Club. Wir formulieren das Gleiche, nur von einer anderen Betrachtungsebene aus. Ich könnte jetzt so vorgehen, daß ich mich auf Teile Deines Textes beziehe, wie es oft üblich ist hier, aber ich mag einfach diese Diskutiererei nicht. Es ist ganz einfach so: es gibt vielerlei Theorien. Was will man sich da dann dran aufhängen. Mannsein und Frausein unterscheiden diese Theorien allemale ja nicht. Sie finden nur Worte dafür und gewichten die Anteile anders. Solange wir aber unsere Rollen in "Gesellschaften" (der "Geselle", es geht also um's Lernen heuerlich) erlernen und ausprobieren, werden wir nie erfahren, wie eigentlich das "Ur" unseres Wesens als Mann oder Frau ist. Wir haben uns ja durch unsere Historie und unsere Lebensgeschichte bereits ganz anders materialisiert als der Ur-Mensch. Zum Beispiel sind uns noch ein paar Haare abgefallen, wir sind weniger "haarig". Im Grunde wohl also zu mehr Friedfertigkeit fähig und das ist vielleicht auch so. Früher in den Horden aus Männern und Frauen, die da jagend und sammelnd durch die Gegend zogen, war es bestimmt nicht immer erfreulich zwischen Männern und Frauen, wenn sich mal eine geile Horde Männer über eine Meute Weibchen hermachte. Ich denke, dieses Trauma tragen wir heute noch und hat unsere "Schutz"-Mechanismen eingebaut, ohne die eine zivilisierte Gesellschaft aus Männern und Frauen gar nicht möglich wäre. Bei Ausnhamesituationen brennen die bei den meisten hier oder da dann durch, diese archaischen Elemente. Der Mann brüllt, die Frau schreit.Ja ich finde dieses Thema spannend. Ein Riesenproblem habe ich damit zwar nicht, mir ist es eigentlich egal ob die Leute sich durch bestimmte unnötige Regeln das Leben eigrenzen wollen, ärgerlich für die, mir ist das wurst. Nur bin ich doch auch teil dieser welt, also bin ich da in gewisser weise schon eingespannt. Und das schlimme bei eingegrenzten leuten ist dass sie das bedürfnis haben auch andere einzugrenzen. Ich habe nichts gegen grenzen wenn man sie sich selbst auferlegt. Aber wenn man das bei anderen macht find ich das nicht so toll, vor allem wenn es dafür keinen gesunden grund gibt. Ich bin ein Mann der es liebt aggressiv zu sein (aber nicht gewalttätig!! =ein unterschied), und auch seine Gefühle auszuleben. Ich liebe Geschichten über Gefühle. Ich liebe pink. Bin ich deswegen unmännlich?
Das ganze ist sowieso eine unbeweisbare Glaubensfrage: ist die seele ungeschlechtlich oder nicht? Du sagst nein. Man könnte sagen dass es typisch mann ist das ganze unter dem aspekt der anziehungskraft beider gegensätze zu sehen. Also sehr technisch. Wie wwenn man sich einen Magnet vorstellt. Aber leider kann man das nicht beweisen denn man ist immer nur man selbst, und wie kannst du wissen ob eine Frau anders beseelt ist? Du hast nur deine Seele. Da aber alle menschen gefühle haben, denken können und das alle aber unterschiedlich tun, ist es schwer wirklich kategorisieren zu können. Das was man kategorisieren kann sind die clichés. Abbilder. In statistiken kann man auch immer nur die norm abbilden. Leute, die sich der norm entziehen, weil sie sich so geben wie sie wirklich sind, sind nicht wirklich statistisch erfassbar. Weil jeder in wirklichkeit ein unikat ist. Aber gerade dass verkaufen/verleugnen viele Menschen, um einem gewissen bild zu entsprechen. Wäre alles ok, würden sie nicht andere, die ihr unikat ausleben wollen, nicht kritisieren und verspotten.
Weil du von animus und anima sprichst, vielleicht sind diese begriffe sowieso eher angebracht als männlich und weiblich, weil es da vielleicht zu weniger missverständnissen kommt. Es fließen beide "energien" in jedem menschen. Wir sind keine Hälfte von irgendwas, wir sind ein ganzes. Wir alle haben einen Vater und eine Mutter, und gene von beiden. Damit haben wir alle männlich und weiblich in uns - rein körperlich wie seelisch. Körperlich gibt es aber bei jedem eine kleine Abweichung (=clinamen!) zu einer seite, dann haben wir entweder einen penis und hoden oder eine vagina und eierstöcke. (zwitter lassen wir mal). Aber im gesamtbezug zum restlichen körper sind diese Organe nicht mal die spitze des eisbergs. Denn sonst sind alle anderen organe bei frauen und männer gleich vorhanden (haut, knochen, augen, ohren, etc). Dh das was wir gemeinsam haben überwiegt, und das was unterschiedlich ist ist nur ein kleiner teil. Da die leute aber lieber die schlucht zwischen zwei polen sehen, anstatt der brücke, kommt es zu einer - in meiner ansicht - verzerrten überbewertung der unterschiede. Die werden dann mit Regeln, eingrenzungen, tabus und clichés festgenagelt - und nicht zu vergessen Angst. Denn die Angst diese Grenzen wieder zu sprengen, hält uns zurück. So bleibt also alles Leugnung der eigenen Wirklichkeit.
Mir ist klar dass das für viele kein großes thema ist, weil sie sich in ihrer rolle gefallen. Es ist ja auch bequem und hat seine Vorteile, vor allem was weltliche Dinge betrifft. Ob sie sich dadurch glücklicher und heiler fühlen, kann ich nicht sagen. Das ist mir ehrlich gesagt auch wurst, aber ich will nicht abgewertet werden nur weil ich dies und jenes tue, was nicht tradtitionell als männlich gilt.
Das wird nur im Sagenhaften Ländle Amazonien wirklich anders sein.