Mann ließ sich beim Sterben filmen

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Mal abgesehen davon, inwiefern der Fernsehsender damit nun seine Einschaltquoten pushen wollte - es wäre wünschenswert, wenn Herr Ewert (R.I.P.) wieder ein Bewusstsein dafür hervorbringen könnte, dass der Mensch für sein Leben, und ob er es denn leben möchte, selbst verantwortlich ist. Oder besser sein sollte. Leider verliert die Öffentlichkeit schnell das Interesse an solchen Diskussionen, sobald ein neuer Skandal auftaucht. Vielleicht ist es diesmal anders...

Ansehen würd ich mir das Video trotzdem nicht.

lg, mala
 
Geburt wird auch gefilmt. Tod ist der andere Pol. Wenn es leichter geht, wegzugehen, noch dazu mit der Botschaft, machts selbst, wenn das Leben unerträglich wird, dann ist es eine eigenständige Entscheidung.

Tod ist ein souveräner Teil des Lebens, die Intimitätsgrenze bestimme ich. Ich muß mir den Film nicht anschauen, ich werde mir ihn nicht anschauen. Ich wäre auch nicht zu öffentlichen Hinrichtungen im Stadtzentrum gegangen, die ein Volksfest gewesen sind.

Ich hab Menschen sterben gesehen, einmal einige auf einmal, am Korridor, es war eine Vollmondnacht, werde nie vergessen (der direkte Anlass, sich mit Astrologie zu beschäftigen) . Es waren Menschen, die ich in dieser Nacht zum Teil das erste Mal gesehen hab. Aber wie bei der Geburt man schnell ein Zugehörigkeitsgefühl entwickelt, so auch beim Tod ist man schnell per Du. Nur anders. Es ist ja ein Abschied. Wehmut im Gegensatz zu Freude bei der Geburt. Zärtlichkeit der Begrüßung wandelt sich in Zärtlichkeit des Adieu.

Beim Film, bei den öffentlichen Hinrichtungen bin ich ein Voyeur. Als Begleiter des Sterbens live ein Freund.
 
Finde auch das der Tod, etwas sehr intimes ist.

Habe einige Menschen in meinem Leben sterben sehen, darunter meinen Sohn.
Ich würde mir das auch niemals ansehen. Ich weiß um den Tod,
als mich in masochistischer und voyeuristischter Form, durch
Medien zu bedienen.

Da sieht man mal wieder, wie weit die Konsumgesellschaft geht, sie konsumieren, das Sterben anderer Leute.
 

Hallo,

Ich habe dieses Video schon vor langer Zeit gesehen.

Irgendwie hat man es eingesehen, dass dieser Kranke seinen Tod gewünscht hat. Doch bin ich nicht sicher, ob man für diese Art zu sterben, Reklame machen sollte. Euthanasie ist doch ein ziemlich umstrittenes Thema.

So etwas möchte ich nicht wieder sehen, doch muss ich zugeben, dass ich auch einmal einen Film gesehen hatte, in dem man einen an Krebs erkrankten Menschen bis zum bitteren Ende beobachten konnte. Das habe ich aber nicht so schrecklich empfunden. Nur kann ich mich nicht mehr erinnern, ob man wirklich die letzten Atemzüge gezeigt hat. Wahrscheinlich nicht.

Der "normale" Tod interessiert mich schon, da man doch so keine Vorstellung hat, wie es einem ergehen kann, wenn man selbst sterben wird. Ob man Schmerzen hat oder ob es nicht ganz so schlimm ist. Ich fürchte mich vor dem Sterben. Das muss ich zugeben, doch ich denke nicht immer daran. Gott sei Dank. Doch im Forum kommt man eben mit diesem Thema öfter in Berührung.

Liebe Grüße

eva07
 
Ich sehe es zweischneidig.
Einerseits würde ich weder mich noch Familienangehörige oder Freunde frei verfügbar für die Öffentlichkeit sehen wollen - weder bei Geburt noch Tod - aber auch nicht dazwischen.
Den Film würde ich mir auch nicht ansehen wollen - ich habe schon genug Menschen sterben sehen...
Andererseits - wenn der Tod und der Freitod (ganz besonders auch in solchen Fällen) nicht mehr ein Tabuthema wäre und die Menschen etwas mehr Entscheidungfreiheit hätten, würde sich auch solch ein Film erübrigen.

Gruß blue
 
Das Sterben gehört zum Leben dazu.

Es ist die freie Entscheidung des betreffenden Menschen, sich dabei filmen zu lassen.
 
Ich war einmal bis zu den letzten Atemzügen dabei. Es war überhaupt nicht schlimm. Ich finde, man sollte den Menschen mal zeigen, wie friedlich es sein kann ohne Sterbehilfe zu gehen. Für mich hat das Sterben keine leidvolle Bedeutung mehr
 
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Ich war einmal bis zu den letzten Atemzügen dabei. Es war überhaupt nicht schlimm. Ich finde, man sollte den Menschen mal zeigen, wie friedlich es sein kann ohne Sterbehilfe zu gehen. Für mich hat das Sterben keine leidvolle Bedeutung mehr


Jimmy. einmal ist keinmal. gehe mal auf Onkologiestation, in ein normales Krankenhaus. Paliative Medizin ist eine einzige Alternative, für alle, die es brauchen.
 
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