Manipulation und Projektion

MariaMarmelade schrieb:
1. Christine sagt oben was anderes.

2. Lieber Reinhardt, ich glaube du hast Angst vor dem Begriff 'Manipulation'.
1. Nein, ganz im Gegenteil - sie beschreibt, wie sie überlegt, wie sie das Erspürte vermittelt. Natürlich - umso spontaner, umso näher an der vertretenen "Originalperson".

2. Es wäre leichter wenn Du genauer schreibst, was bei Dir der Hintergrund der Frage ist - was Du wirklich wissen willst. Was ich sagen will : die Reaktionen der Stellvertreter sind nicht Reaktionen auf "Manipulation und Projektion" zB. durch den Aufstellungsleiter, sondern sind Umsetzungen innerer Wahrnehmungen und Impulse.

3. Dass Du die Frage übergehst, wie das Schicksal eines Menschen sogar die Reihenfolge von Karten beeinflussen kann - wie Du Dir das erklärst, das finde ich sehr schade.

Reinhard
 
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ChrisTina schrieb:
Angenommen, deine Theorie stimmt - und die Leute bei Aufstellungen werden manipuliert - von wem genau würden sie manipuliert werden? Und wie könnte der das machen - in dem Moment wo mir der Fuß einschläft oder ich Worte ausspreche, die zur Situation passten - aber auch die exakten Aussagen der Mutter des Klienten waren?


Aber ich habe da noch eine Frage zu deiner ursprünglichen Aussage

Wie - bzw. woraus - kannst du das erkennen?
Woher hast du die Gewissheit, dass das, was du *siehst* wirklich das ist, was wirkt?
Zur ersten Frage: das habe ich oben versucht mit dem "Energiefeld" wie beim Kartenlegen zu beantworten. Also du begibst dich in das Energiefeld der Familie und das manipuliert dich. Wobei mir ja nicht klar ist wie das funktionier bzw. wie man sich in das Energiefeld einer fremden Familie begeben kann. Soetwas kann ich mir nur in Trance vorstellen: Also wenn der Geist einer anderen Person von mir Besitz ergreift, bin ich in Trance.
Zur zweiten Frage: Man kann jeder Personenkarte des Tarot ein Familienmitglied zuordnen, dann mischt man die Karten und legt sie aus. Es entsteht ein Feld mit Karten. Eine dieser Karten repräsentiert den Fragenden, die anderen seine Familienmitglieder. Je nachdem wie die Karten zueinander stehen bzw. liegen sieht man Harmonie oder Ungleichgewicht (wie man das sieht verrate ich hier nicht, weil ich darüber ein Buch plane) im System. Natürlich sieht man nur das Ungleichgewicht, nicht was da zwischen den beteiligten Personen passiert ist. Das kann sich der Fragende ja wenn er darüber nachdenkt auch selbst beantworten. Und wenn ihm überhaupt nichts dazu einfällt, dann rate ich ihm, entweder die beteiligte Person zu befragen oder falls das nicht geht, das mit einer Familienaufstellung genauer zu analysieren.
Wobei ich dann nur auf das Buch von Thomas Schäfer verweisen kann und selbst nicht erklären kann wieso die Fakten dann bei einer Familienaufstellung zum Vorschein kommen.
Ich hoffe du bist mit der Antwort zufrieden.
LG
MM
 
Walter R. schrieb:
3. Dass Du die Frage übergehst, wie das Schicksal eines Menschen sogar die Reihenfolge von Karten beeinflussen kann - wie Du Dir das erklärst, das finde ich sehr schade.

Reinhard
Lieber Reinhard, tut mir leid, dass ich dich enttäuschen muss, aber um das zu erklären, müsste ich ein ganzen Buch schreiben (kurz zusammengefasst kann ich leider nur den Begriff "Energiefeld" oder Kraftfeld einbringen, das die Auswahl der Karten beeinflusst). Wie genau das geht, dazu müsste ich länger aushohlen. Das, du mögest mir verzeihen, spare ich mir hier und jetzt. Da kannst du natürlich jetzt kommen und sagen, das es unfair ist nun von euch zu verlangen, dass ihr mir erklärt, wie es vonstatten geht, dass die Stellvertreter in ihren Rollen funktionieren. Muss ich akzeptieren. Tue ich auch.
Alles klar?
Du hast mich erwischt!
LG
MM
 
MariaMarmelade schrieb:
Zur ersten Frage: das habe ich oben versucht mit dem "Energiefeld" wie beim Kartenlegen zu beantworten. Also du begibst dich in das Energiefeld der Familie und das manipuliert dich. Wobei mir ja nicht klar ist wie das funktionier bzw. wie man sich in das Energiefeld einer fremden Familie begeben kann. Soetwas kann ich mir nur in Trance vorstellen: Also wenn der Geist einer anderen Person von mir Besitz ergreift, bin ich in Trance.
Wenns bei Karten geht, warum sollte es bei Menschen nicht gehen?

Und ich kann dir garantieren, dass ich bei Aufstellungen als Repräsentant weder von einem Geist besessen bin noch in Trance - und ich war schon sehr oft Repräsentantin - und ich war an anderer Stelle schon oft in Trance - also ich kann zwischen diesen Zuständen sehr wohl unterscheiden.
 
MariaMarmelade schrieb:
Zur zweiten Frage: Man kann jeder Personenkarte des Tarot ein Familienmitglied zuordnen, dann mischt man die Karten und legt sie aus. Es entsteht ein Feld mit Karten. Eine dieser Karten repräsentiert den Fragenden, die anderen seine Familienmitglieder. Je nachdem wie die Karten zueinander stehen bzw. liegen sieht man Harmonie oder Ungleichgewicht (wie man das sieht verrate ich hier nicht, weil ich darüber ein Buch plane) im System. ... MM
Naja - etwas Ähnliches gibt es in der Familientherapie ohnehin schon lange (halt ohne Trance, Karten und Mischen). Es gibt zB. Aufstellungen mit Figuren (die den Familienmitgliedern zugeordnet sind) am Familienbrett.

Und üblicherweise kommt da mehr heraus, als : wo Harmonie und wo Ungleichgewicht ist. (DAS erkennt man ja ohnehin selbst, dazu braucht man doch keine beratende oder therapeutische Hilfe, oder ?)

LG, Reinhard
 
Irgendwie rennt ihr bei mir offene Türen ein. Ich bezweifle nicht das es geht, ich will wissen wie es geht.

Wie kann man jemanden 'beauftragen' in die Rolle von Vater oder Mutter von jemand anderen zu gehen? Und er agiert dann wie diese.
Wieso kann man sich bei der Einzelaufstellung jeweils auf die Vater oder Mutter repräsentierende Scheibe stellen und dann fühlen wie diese? Ist es allein die Konzentration und die Absicht jetzt plötzlich Mutter oder Vater von jemanden repräsentieren zu wollen? Und wenn ich das will, fühle ich mich wie Mutter oder Vater von jemanden nur auf der Scheibe oder auch an jedem x-belieben Ort, einfach nur durch meine Absicht?
Wenn das alles einfach so geht, dann kann sich ja jeder in irgendeinen anderen hineinversetzen wann immer er möchte.
Und wenn das tatsächlich so geht und jeder kann sich in irgendeinen hineinversetzen und ihn repräsentieren wann immer er möchte, dann ist das eine Sensation für die Menschheitsentwicklung.
Was meint ihr?
LG
MM
 
MariaMarmelade schrieb:
Wie kann man jemanden 'beauftragen' in die Rolle von Vater oder Mutter von jemand anderen zu gehen? Und er agiert dann wie diese. ... Und wenn ich das will, fühle ich mich wie Mutter oder Vater von jemanden nur auf der Scheibe oder auch an jedem x-belieben Ort, einfach nur durch meine Absicht? ... Wenn das alles einfach so geht, dann kann sich ja jeder in irgendeinen anderen hineinversetzen wann immer er möchte. Und wenn das tatsächlich so geht und jeder kann sich in irgendeinen hineinversetzen und ihn repräsentieren wann immer er möchte, dann ist das eine Sensation für die Menschheitsentwicklung.
Hallo MM,

Mhhhh, jein. Es geht nicht darum, dass ich es möchte - es bedarf auch der Offenheit und Einladung durch den anderen. Das entspricht dem Vorgang der Beauftragung - einer bittet mich, jemanden zu vertreten, und ich erkläre mich bereit. Es ist also ein Beziehungsgeschehen,

Grundsätzlich könnten wir uns sehr leicht in jemanden hineinversetzen - aber wer will denn das schon ??? Meist geht es doch Menschen darum, eigene Bedürfnisse durchzusetzen - und damit sind die Antennen der Empathie stillgelegt.

Das ist ja auch eine Voraussetzung für die Sensibilität für die Stellvertretung : die Absichtslosigkeit. Alles zuzulassen, wie es ist - ohne irgendetwas erreichen und verändern zu wollen. Das geht am Seminar gut mit Leuten, mit denen ich an sich nichts zu tun habe. Aber im Alltag, wenn es mir um die Erfüllung meiner Bedürfnisse geht ?

Ja, das stimmt - es wirft das westliche Menschenbild über den Haufen, das die Individualität des Einzelnen unangemessen stark betont. Es zeigt, dass wir alle seelisch verbunden und vernetzt sind (das ist auch die von Dir begehrte Erklärung - die seelische Vernetzung ist der Hintergrund, der in der Aufstellungsarbeit therapeutisch genützt wird) - mehr als es uns in den Kram passt.

Es betrifft ja nicht nur die Möglichkeit der Einfühlung in den anderen - sondern dass das Befinden des anderen auf mich rückwirkt. Keiner ist eine Insel. In diesem Lichte ist das derzeitig blühende neo-kapitalistische Wirtschaftssystem - ohne Rücksicht auf das Wohlergehen anderer den eigenen materiellen Vorteil zu suchen - schlichtweg dumm.

Die Möglichkeit der Einfühlung in einen anderen hängt auch damit zusammen, wie sehr sich der andere öffnet - auch seelisch öffnet. Wenn jemand abblockt, geht nichts. Das gibt es auch in Aufstellungen : dass nichts geht, weil die Person abblockt, um die es geht.

LG, Reinhard
 
Das mit dem jederzeit in eine andere Person zu *versetzen* funktioniert nicht nur in der Aufstellungsarbeit - auch bei NLP gibt es einen Prozess, welcher Meta-Mirror heißt.

Dabei geht es um eine Problemsituation mit einer 2. Person - er denkt an eine spezielle Situation, welche er erst vor Kurzem erlebt hat - danach stetzt ich der Klient auf einen von 2 Stühlen - und stellt sich vor, die andere Position sitzt/steht vis-a-vis - und der Klient fühlt sich in seine eigene situation hinein.

Danach setzt/stellt er sich in die Position des Gegenübers - und fühlt sich in dessen Position ein - danach stellt sich der Klient noch etwas abseits in eine Metaposition - und beobachtet die beiden Positionen zu einander - und dann stellt sich der Klient in eine weitere Metaposition ........

Das funktioniert genauso gut wie Repräsentantenrollen in Aufstellungen.
 
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Dir auch nochmals vielen Dank für deine Antwort. Das mit den Stellvertretern hätten wir also jetzt geklärt. Was mich nun bewegt, ist die Frage, ob es auch Therapeuten bzw. Aufsteller gibt, die die 'Bewegung der Seele' also das Vernetzsein der Seele nicht richtig in einer Aufstellung erkennen. Die vielleicht die Zeichen nicht richtig deuten können. Denn sie sind es ja wohl, wenn ich das richtig verstanden habe, die nachfragen und die richtige Richtung suchen, in der die Personen aufgestellt werden müssen, solange bis es dem Klienten gut geht.
LG
MM
 
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